Die Ecological Psychology von Barker gilt im deutschsprachigen Raum als eine spezielle Forschungsrichtung der Barker-Schule innerhalb der Environmental Psychology respektive der Ökologischen Psychologie. Die Autorin geht in der Einleitung zunächst auf die wichtigsten biographischen Daten und Veröffentlichungen von Roger Garlock Barker ein. Barkers Interesse galt dem Beobachten und Beschreiben von menschlichem Verhalten in seiner natürlichen, objektiven Umgebung, kurzum dem alltäglichen Verhalten. Zu Beginn der Ecological Psychology stand die Einrichtung der „Midwest Psychological Field Station“, die Barker ab 1947 in Oskaloosa, einer Kleinstadt im Mittleren Westen der USA, durchführte. Gemeinsam mit seinem Kollegen Wright betrat Barker Neuland, als er diese erste groß angelegte psychologische Felduntersuchung begann. Seine bedeutendste Errungenschaft war sicherlich die Entwicklung des Behavior Setting-Konzepts als Grundkonzept der Ecological Psychology, welches mit dem damit verbundenen Begriff der Synomorphie im zweiten Kapitel ausführlich dargestellt wird. Im dritten Kapitel geht die Autorin auf die unmittelbar folgende Weiterentwicklung des Behavior Setting-Konzepts innerhalb der Psychologie ein. Sie behandelt im vierten Kapitel aktuelle Ansätze mit dem Schwerpunkt auf den theoretischen und methodischen Fragestellungen. Im fünften Kapitel geht sie auf die Bedeutung des Behavior Setting-Konzepts für andere wissenschaftliche Disziplinen ein. Das Behavior Setting scheint als gemeinsame Untersuchungseinheit für folgende Disziplinen geeignet zu sein: Soziologie, Kulturanthropologie, Wirschaftswissenschaften, Geographie und architektur- und ingenieurwissenschaftliche Grundlage von Umwelt-, Stadt- und Verkehrsplanung. Die Aktualität der ökologischen Psychologie Barkers liegt in den verschiedenen Ansätzen der Weiterenwicklung des Behavior Setting Konzepts.
Schlagworte: Ecological Psychology, Midwest and Its Children, Behavior Setting-Konzept, ökobehaviorale Wissenschaft, Synomorphie-Konzept, K-21-Test
Zur Autorin: Heike Kunert M.A. hat an der FernUniversität in Hagen Soziale Verhaltenswissenschaften, Rechtswissenschaft und Volkswirtschaftslehre studiert. Zur Zeit ist sie bei der Stadtverwaltung Esslingen am Neckar im Bereich Jugendförderung tätig.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Barkers Ecological Psychology
- Midwest and Its Children
- Das Behavior Setting-Konzept
- Kritische Anmerkungen
- Weiterentwicklung des Behavior Setting Konzepts
- Aktuelle Konzepte
- Dilemmatisch-pluralistische Auffassung
- Psychologisch-kognitivistische Auffassungen
- Soziologisch-strukturalistische Auffassung
- Beziehung des Behavior Setting Konzepts zu anderen wissenschaftlichen Disziplinen
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit Barkers Ecological Psychology und stellt dessen Entwicklung und Bedeutung im Kontext der Ökologischen Psychologie dar. Der Fokus liegt dabei auf dem Behavior Setting-Konzept und dessen Weiterentwicklung.
- Barkers Ecological Psychology und das Behavior Setting-Konzept
- Kritik und Weiterentwicklung des Behavior Setting-Konzepts
- Aktuelle Ansätze in der Ökologischen Psychologie
- Bedeutung des Behavior Setting-Konzepts für andere wissenschaftliche Disziplinen
- Differenzierung von Barkers Ecological Psychology und der Ökologischen Psychologie im deutschen Sprachraum
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung bietet einen kurzen Überblick über Barkers Leben und Werk, seine wichtigsten Veröffentlichungen und die Entwicklung der Ecological Psychology. Sie führt außerdem die Begriffsabgrenzung zwischen Barkers Ansatz und der Ökologischen Psychologie im deutschen Sprachraum ein.
Barkers Ecological Psychology
Dieses Kapitel behandelt die Entstehung und Entwicklung von Barkers Ecological Psychology. Es beschreibt die Entstehung der \"Midwest Psychological Field Station\" und Barkers Interesse an der Erforschung des alltäglichen menschlichen Verhaltens in seiner natürlichen Umgebung. Hierbei werden die Einflüsse verschiedener Disziplinen, insbesondere der Biologie und der Gestaltpsychologie, auf Barkers Konzept dargestellt.
Midwest and Its Children
Dieses Kapitel beschreibt die Untersuchungen, die Barker und Wright in Midwest (Oskaloosa) durchgeführt haben. Es wird die Methode der Verhaltensanalyse durch Beobachtung und Protokollierung von Verhaltenseinheiten (Behavior Units) erläutert, die zur Erforschung des psychologischen Habitats eingesetzt wurde.
Das Behavior Setting-Konzept
Dieses Kapitel stellt das zentrale Konzept der Ecological Psychology, das Behavior Setting-Konzept, vor. Es geht auf die Definition, die Merkmale und die Bedeutung von Behavior Settings ein, sowie auf das Konzept der Synomorphie, die wechselseitige Anpassung von Umgebung und Verhalten.
Kritische Anmerkungen
Dieses Kapitel beleuchtet die Kritikpunkte am Behavior Setting-Konzept und diskutiert die Grenzen und Herausforderungen des Konzepts, insbesondere in Bezug auf seine Anwendbarkeit und seine empirische Validität.
Weiterentwicklung des Behavior Setting Konzepts
Dieses Kapitel beschreibt die Weiterentwicklung des Behavior Setting-Konzepts innerhalb der Psychologie. Es geht auf die verschiedenen Ansätze ein, die sich mit der Modifizierung und Erweiterung des ursprünglichen Konzepts auseinandersetzen.
Aktuelle Konzepte
Dieses Kapitel beleuchtet aktuelle Ansätze in der Ökologischen Psychologie, die sich mit dem Behavior Setting-Konzept auseinandersetzen. Dabei werden die dilemmatisch-pluralistische, die psychologisch-kognitivistische und die soziologisch-strukturalistische Sichtweise dargestellt.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Ökologische Psychologie, Ecological Psychology, Roger G. Barker, Behavior Setting, Synomorphie, Midwest Psychological Field Station, Behavior Units, Verhaltenseinheiten, Umwelt, Verhalten, natürliche Umgebung, Feldforschung, deskriptive Forschung, psychologisches Habitat.
- Arbeit zitieren
- M.A. Heike Kunert (Autor:in), 1995, Barkers ökologische Psychologie, ein aktuelles Konzept?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/43701