Grin logo
en de es fr
Shop
GRIN Website
Publish your texts - enjoy our full service for authors
Go to shop › German Studies - Modern German Literature

Das Spukschloss R..sitten in E.T.A. Hoffmanns "Das Majorat" als Ort limitropher Jurisprudenz

"Auf dem Schafott stürb‘ ich nicht gern! – der dort oben richtet!"

Title: Das Spukschloss R..sitten in E.T.A. Hoffmanns "Das Majorat" als Ort limitropher Jurisprudenz

Term Paper , 2014 , 25 Pages , Grade: 1,0

Autor:in: Victoria Grüner (Author)

German Studies - Modern German Literature
Excerpt & Details   Look inside the ebook
Summary Excerpt Details

Ruhelose Seelen, Dämonen, Geister und Wiedergänger: Im Volksmund existieren mannigfaltige Bezeichnungen für ein literarisches Motiv, welches bis dato seit der Frühen Neuzeit nichts an Aktualität verloren hat: dasjenige des Spuks, der Gespenster. In Anbetracht der bloßen Anzahl literarischer Werke zu diesem Phänomen, ist es insbesondere der Kanon der Romantik, innerhalb dessen Spuk eklatant häufig thematisiert wird. Doch weshalb greift eine Literaturepoche, welche in der Tradition der vernunftbetonten Aufklärung steht, dieses Motiv auf?
Zieht man die um 1800 vorherrschenden Diskurse aus Bereichen der Psychologie, Medizin und anthropologischen Ästhetik in diese Fragestellung mit ein, wird ein Rollenwechsel des ursprünglich in metaphysische und theologische Bereiche verorteten Spuks offenbar: Gespenster sind in ihrer Eigenschaft als Wiedergänger fortan epistemologische wie transzendentale Reflexionsfiguren geworden, anhand derer die limitrophe Ambiguität von Dies- und Jenseits, von Recht und Unrecht auf metaphorische Weise verhandelt wird.
Übertragen auf soziologische Diskurse wird deutlich, dass Spuk als limitrophe Vermittlungszone definierbar ist. Gespenster sind Wi(e)dergänger in doppeltem Sinne: Aufgrund ihres Verhaltens wider die soziale Norm im irdischen Dasein sind sie als individualisiertes Mahnmal fehlerhafter individueller Interpretation kulturell bedingter Jurisprudenz zum Verharren in einem limitrophen Raum zwischen Gegenwart und Zukunft zur ruhelosen Wiederkehr verdammt.
Die daraus resultierende These, dass Spuk als jurisprudente Limitrophie fungiert, wird im Folgenden anhand von E.T.A. Hoffmanns Erzählung „Das Majorat“ (1817) exemplarisch untermauert. Inwiefern dies auf die um das Spukschloss der Familie R..sitten kreisende Geschichte zutrifft, wird im Rahmen einer interpretierenden Textanalyse, welche zugleich Ausgangspunkt und Illustration ist, untersucht. Zentrale Bedeutung kommt hier der Rolle des Schlossgespenstes Daniel als Wi(e)dergänger limitropher Jurisprudenz im sozialen Interaktionsgeflecht des Majorats als Rechtsinstitution zu.

Excerpt


Inhaltsverzeichnis

  • A Einleitung
  • B „Auf dem Schafott stürb‘ich nicht gern! – der dort oben richtet!“ Das Spukschloss R..sitten in E.T.A. Hoffmanns „Das Majorat“ als Ort limitropher Jurisprudenz.
    • I Aspekte limitropher Jurisprudenz in E.T.A. Hoffmanns Phantastik
      • 1) Der Dichterjurist E.T.A. Hoffmann im Kontext juristisch orientierter Diskurse
      • 2) Zur kulturkonstitutiven Funktion von Spuk bei E.T.A. Hoffmann
    • II Limitrophe Jurisprudenz in E.T.A. Hoffmanns Erzählung „Das Majorat“.
      • 1) Die,Rechtsinstitution Majorat' aus hoffmannesker Perspektive.
        • a) Textimmanente Positionierung Hoffmanns zum Konzept der Familienfideikommisse...
        • b) Zur dämonischen Raumsemantik im Majoratssitz R..sitten .......
      • 2) Daniel als Schlüsselfigur limitropher Jurisprudenz....
        • a) Daniels Spuk als Sanktionierung auf limitropher Ebene..
        • b) Der Wi(e)dergänger Daniel als dämonischer Advokat des Majorats.
    • C Schlussbemerkung
    • Quellenverzeichnis...

    Zielsetzung und Themenschwerpunkte

    Die vorliegende Arbeit untersucht den Spuk im Schloss R..sitten in E.T.A. Hoffmanns Erzählung „Das Majorat“ (1817) als Ort limitropher Jurisprudenz. Durch die Analyse der Rolle des Schlossgespenstes Daniel als Wi(e)dergänger limitropher Jurisprudenz im sozialen Interaktionsgeflecht des Majorats als Rechtsinstitution, soll die These untermauert werden, dass Spuk als jurisprudente Limitrophie fungiert.

    • E.T.A. Hoffmann als Dichterjurist und seine Integration juristischer Diskurse in seine Phantastik.
    • Spuk als kulturkonstitutives Element in Hoffmanns Werk.
    • Das Konzept des Majorats in E.T.A. Hoffmanns Perspektive.
    • Die Rolle von Daniel als Schlüsselfigur limitropher Jurisprudenz im Kontext des Spukschlosses.
    • Daniels Spuk als Sanktionierung und seine Funktion als dämonischer Advokat des Majorats.

    Zusammenfassung der Kapitel

    Die Einleitung thematisiert den Spuk als literarisches Motiv, insbesondere in der Romantik, und seinen Wandel zu einer epistemologischen und transzendentalen Reflexionsfigur, die die Limitrophie von Dies- und Jenseits verhandelt.

    Das erste Kapitel beleuchtet E.T.A. Hoffmanns literarisches Werk im Kontext juristischer Diskurse und zeigt, wie er die „progressive Aufklärung“ mit anthropologischen, psychologischen, medizinischen und rechtsphilosophischen Diskursen verbindet. Es wird gezeigt, dass Hoffmanns Aufenthalt in Bamberg, der „Hochburg der romantischen Naturphilosophie“, seine interdisziplinäre Denkweise beeinflusste.

    Das zweite Kapitel erörtert die kulturkonstitutive Funktion von Spuk bei E.T.A. Hoffmann und stellt fest, dass Gespenster als „Grenzbewohner“ im Kontext liminaler Anthropologie fungieren. Es werden die unterschiedlichen Gesinnungen von Gespenstern – „gute“ und „böse“ – erörtert.

    Das dritte Kapitel widmet sich der Analyse des Spukschlosses R..sitten in E.T.A. Hoffmanns Erzählung „Das Majorat“. Es betrachtet das Konzept des Majorats aus hoffmannesker Perspektive und analysiert die dämonische Raumsemantik des Majoratssitzes.

    Das vierte Kapitel untersucht Daniel als Schlüsselfigur limitropher Jurisprudenz. Es analysiert Daniels Spuk als Sanktionierung auf limitropher Ebene und seine Funktion als dämonischer Advokat des Majorats.

    Schlüsselwörter

    E.T.A. Hoffmann, Spuk, „Das Majorat“, Jurisprudenz, Limitrophie, Gespenster, Daniel, Majorat, Rechtsinstitution, Familienfideikommisse, Raumsemantik, Wi(e)dergänger, Aufklärung, Anthropologie, Psychologie, Medizin, Naturphilosophie.

Excerpt out of 25 pages  - scroll top

Details

Title
Das Spukschloss R..sitten in E.T.A. Hoffmanns "Das Majorat" als Ort limitropher Jurisprudenz
Subtitle
"Auf dem Schafott stürb‘ ich nicht gern! – der dort oben richtet!"
College
LMU Munich  (Deutsche Philologie)
Course
Spukhäuser
Grade
1,0
Author
Victoria Grüner (Author)
Publication Year
2014
Pages
25
Catalog Number
V437092
ISBN (eBook)
9783668774803
ISBN (Book)
9783668774810
Language
German
Tags
E.T.A. Hoffmann Spukhäuser Limitrophie Jurisprudenz Gespenster Das Majorat Erinnerungsräume Assmann Somnambulismus Raumsemantik Wiedergänger
Product Safety
GRIN Publishing GmbH
Quote paper
Victoria Grüner (Author), 2014, Das Spukschloss R..sitten in E.T.A. Hoffmanns "Das Majorat" als Ort limitropher Jurisprudenz, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/437092
Look inside the ebook
  • Depending on your browser, you might see this message in place of the failed image.
  • https://cdn.openpublishing.com/images/brand/1/preview_popup_advertising.jpg
  • Depending on your browser, you might see this message in place of the failed image.
  • Depending on your browser, you might see this message in place of the failed image.
  • Depending on your browser, you might see this message in place of the failed image.
  • Depending on your browser, you might see this message in place of the failed image.
  • Depending on your browser, you might see this message in place of the failed image.
  • Depending on your browser, you might see this message in place of the failed image.
  • Depending on your browser, you might see this message in place of the failed image.
  • Depending on your browser, you might see this message in place of the failed image.
Excerpt from  25  pages
Grin logo
  • Grin.com
  • Payment & Shipping
  • Contact
  • Privacy
  • Terms
  • Imprint