Texterschließung im Deutschunterricht


Seminararbeit, 2003

18 Seiten, Note: 1


Leseprobe


Inhaltsangabe

1. Unterrichtszusammenhang

2. Erarbeitung einer einzelnen Stunde über eine Methode der Texterschließung
2.1 Sachanalyse: Methoden der Texterschließung
2.1.1 Schlüsselbegriffe klären
2.1.2 Stimmung von Texten ausdrücken
2.1.3 Lückentexte
2.1.4 Texte gliedern
2.1.5 Textvergleich
2.1.6 Textteile antizipieren
2.1.7 Verändern eines Handlungsmerkmals
2.1.8 Verändern der Perspektive
2.1.9 Textsortenwechsel
2.1.10 Texte rekonstruieren
2.1.11 Texte szenisch interpretieren
2.1.12 Bildnerische Umsetzung
2.2 Einbettung in den Unterrichtszusammenhang
2.2.1 Vorkenntnisse der Schüler
2.2.2 Ausblick auf weitere Stunden
2.3 Didaktische Überlegungen
2.3.1 Überlegungen zur Schülersituation
2.3.2 Überlegungen zur Stoffauswahl und zu den Lernzielen
2.3.3 Überlegungen zum geplanten Unterricht
2.3.4 Übersichtsblatt zum Verlauf der Stunde

Literaturangaben

Anhang

1. Unterrichtszusammenhang

Ein wichtiges Ziel der Schule neben vielen anderen ist es, den Schülern eine gewisse Kompetenz im Hinblick auf Lesefähigkeit und den Umgang mit Literatur zu vermitteln. Richtig lesen zu können und Texte zu verstehen, ist eine Grundvoraussetzung, um auch selbst Texte verfassen zu können. Diese Fähigkeiten sollen in der Schule Schritt für Schritt in allen Jahrgangsstufen vermittelt und ausgebaut werden.

Vor allem in den Jahrgangsstufen 5 und 6 weist der Lehrplan der sechsstufigen Realschulen darauf hin, dass die Freude der Schüler am Lesen literarischer Texte durch den Deutschunterricht verstärkt werden soll. Dabei sollen sich die Schüler mit altersgemäßen literarischen Texten auseinandersetzen. Darauf bezogen wird gefordert, dass Schüler dieser Jahrgangsstufen einen kreativen Umgang mit literarischen Texten erlernen. Somit ist es wichtig, dass spätestens in der 5. Klasse damit begonnen wird, Schüler mit Methoden der Texterschließung vertraut zu machen und diese einzuüben. Denn, wenn Schüler frühzeitig eine gewisse Methodik im Umgang mit Texten beherrschen, wird es ihnen leichter fallen, immer wieder neue, komplexere Textarten zu behandeln. Aus diesem Grund wird auch bei der im Folgenden beschriebenen Unterrichtstunde von einer 5. Klasse Realschule ausgegangen.

Im Schulalltag wird ein Text häufig durch Besprechen erschlossen. Dabei stellt die Lehrkraft textbezogene Fragen, die Schüler sollen die richtigen Antworten finden. Dies ist sicherlich nicht immer der beste Weg. Schüler langweilen sich auf diese Weise schnell, zudem gibt es Vielen die Möglichkeit, sich zurückzuziehen und Andere antworten zu lassen. Anstatt auf diese Weise Desinteresse bei den Schülern hervorzurufen, sollte man öfter einen handelnden Umgang mit Texten im Unterricht praktizieren. Im Hinblick darauf gibt sehr viele verschiedene Methoden, die zur Texterschließung eingesetzt werden können. Diese Methodenvielfalt ermöglicht es dem Lehrer, eine entsprechend geeignete Methode für den jeweils zu behandelnden Text auszuwählen. Die Methoden, die für die beschriebene Stunde ausgewählt wurden, können natürlich auch in jeder anderen Jahrgangsstufe angewendet werden. Jedoch muss dann der Schwierigkeitsgrad des Textes dem Alter der Schüler angepasst werden.

Da für die 5. Klasse Realschule auch die Beschäftigung mit literarischen Kurzformen im Lehrplan vorgesehen ist, könnte diese Stunde beispielsweise als Einführungsstunde zu einer Unterrichtsreihe „Gedichte“ durchgeführt werden.

2. Erarbeitung einer einzelnen Stunde mit Methoden der Texterschließung

2.1 Sachanalyse: Methoden der Texterschließung

Wie bereits erwähnt gibt es bezüglich der Texterschließung eine große Methodenvielfalt. Die verschiedenen Methoden können in allen Jahrgangsstufen angewendet werden, jedoch bleibt zu beachten, inwieweit sich der gewählte Text mit der jeweiligen Methode erschließen lässt. Es gibt durchaus Texte, auf die sich eine Methode besser anwenden lässt als eine andere. Eine Auswahl verschiedener Methoden mit jeweils einer kurzen Beschreibung soll im Folgenden gegeben werden. Dabei werden Verfahren erwähnt, die einen Text in seiner ursprünglichen Form behandeln, aber auch solche, mit deren Hilfe ein Text verändert wird. Es sollte darauf hingewiesen werden, dass ein Text nicht immer nur mit einer Methode behandelt werden muss. Viele Methoden erscheinen erst in Kombination mit anderen sinnvoll, soll ein Text angemessen erschlossen werden.

2.1.1 Schlüsselbegriffe klären

Schon alleine für das richtige Verständnis eines Textes ist es wichtig, Schlüsselbegriffe dieses Textes zu klären. Die Schüler erläutern dabei, was sie unter den ausgewählten Begriffen verstehen. Sie lernen, Assoziationen zu finden und Gedanken zu notieren. Literaturunterricht wird hier mit Sprachunterricht verbunden indem Schüler verschiedene Wortbedeutungen finden. Durch Auswählen der dem Text entsprechend richtigen Wortbedeutung wird das Textverstehen erleichtert.

2.1.2 Stimmung von Texten ausdrücken

Eine andere Art und Weise Schülern das Textverstehen zu erleichtern, ist, ihnen die Möglichkeit zu geben, die Stimmung des entsprechenden Textes durch verschiedene Farben auszudrücken. Dies wäre möglich mit Hilfe von sogenannten Kett-Tüchern. Diese sind erhältlich in vielen unterschiedlichen Farben und einer genormten Größe. Die Schüler können daraus ihre Wunschfarben auswählen und die Tücher auch in verschiedenen Formen legen, ganz wie es ihrer Stimmung entspricht. Eine weitere Möglichkeit wäre, den Schülern eine Vielzahl von verschiedenen Bildern und Fotos anzubieten, die ebenfalls verschiedene Stimmungen ausdrücken. Die Schüler können dann daraus diejenigen auswählen, die ihrer Meinung nach der Stimmung des Textes entsprechen.

Ein ähnliches Verfahren ist die graphische Umsetzung von Texten, doch darauf soll an einer späteren Stelle eingegangen werden.

2.1.3 Lückentexte

Eine andere Möglichkeit, die Auseinandersetzung mit einem Text zu fördern, ist die Präsentation eines Lückentextes. Dabei werden Schlüsselwörter oder auch –sätze des Textes weggelassen. Die Aufgabe der Schüler besteht nun darin, den Text genau zu lesen und die fehlenden Teile zu ergänzen. Der Vorteil dieser Methode besteht darin, dass sich die Schüler sehr intensiv mit dem Text auseinandersetzen müssen. Um die fehlenden Teile ergänzen zu können, müssen sie alles Gegebene strukturieren und inhaltlich wie auch sprachlich erfassen. Man könnte hier beispielsweise ein Schlüsselwort eines Gedichtes aussparen, das die Schüler finden sollen.[1]

2.1.4 Texte gliedern

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Texte von Schülern gliedern zu lassen. Vor allem für die Erschließung von Sachtexten ist es wichtig, dass Schüler lernen, Sinnabschnitte zu finden. Dies ist Voraussetzung, um Texte inhaltlich zusammenfassen zu können und ihnen die wichtigsten Informationen zu entnehmen. Eine gute Übung hierfür ist es, den Schülern einen kompakten Text vorzulegen, den sie dann in Sinnabschnitte einteilen sollen.[2] Um den Inhalt dieser Abschnitte zusammenfassen zu lassen, könnte man die Schüler zudem bitten, zu einzelnen Abschnitten passende Überschriften zu finden. Wie das aussehen könnte, zeigt ein von Klippert entworfenes Arbeitsblatt.[3]

Will man den Schwerpunkt der Übung auf die syntaktische Struktur legen, gibt es die Möglichkeit, den Schülern Texte, Textteile oder auch nur Überschriften ohne Wortgrenzen, ohne Groß-und Kleinschreibung oder ohne Interpunktion bereitzustellen.[4] So könnte etwa die Überschrift des Gedichtes „Tränen in schwerer Krankheit“ von Andreas Gryphius folgendermaßen präsentiert werden: TRÄNENINSCHWERERKRANKHEIT. Bei ganzen Texten, in denen auch Sätze nicht abgeteilt sind, steigt natürlich der Schwierigkeitsgrad.

2.1.5 Texte vergleichen

Wenn Schüler Texte vergleichen sollen, müssen sie sich mit bestimmten Textmerkmalen und der Intention des jeweiligen Autors auseinandersetzen. Im Zuge dessen achten sie bewusster darauf, inwiefern sich der Inhalt unterscheidet. Für einen Vergleich eigenen sich alle Arten von Texten. Man sollte lediglich darauf achten, dass sie sich thematisch ähneln. So könnte man die Schüler beispielsweise eine kurze Zeitungsmeldung zu einem bestimmten Ereignis mit einem längeren Bericht darüber vergleichen lassen. Somit setzen sich die Schüler automatisch mit den verschiedenen Textmerkmalen auseinander.

[...]


[1] Beispiel für eine 4. Klasse siehe Anhang Blatt 1, entnommen aus: Altenburg, Erika: Wege zum selbständigen Lesen. 10 Methoden der Texterschließung. Cornelsen Verlag. Frankfurt am Main 1991, S. 29/30

[2] Beispiel siehe Anhang Blatt 2, entnommen aus: Praxis Deutsch 104/90, S. 46/47

[3] Arbeitsblatt siehe Anhang Blatt 3, entnommen aus: Klippert, Heinz: Methoden-Training. Übungsbausteine für den Unterricht.13.Aufl.. Beltz Verlag 2002, S. 100

[4] vgl. Altenburg, Erika: Wege zum selbständigen Lesen. 10 Methoden der Texterschließung. Cornelsen Verlag. Frankfurt am Main 1991, S.42

Ende der Leseprobe aus 18 Seiten

Details

Titel
Texterschließung im Deutschunterricht
Hochschule
Universität Regensburg  (Didaktik der deutschen Sprache)
Veranstaltung
Proseminar II
Note
1
Autor
Jahr
2003
Seiten
18
Katalognummer
V43714
ISBN (eBook)
9783638414517
Dateigröße
542 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Texterschließung, Deutschunterricht, Proseminar
Arbeit zitieren
Katja Schäffer (Autor:in), 2003, Texterschließung im Deutschunterricht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/43714

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