Der steigende Einfluss des Internets auf Radikalisierungsprozesse ist wissenschaftlich größtenteils bestätigt. Auch das Bundesamt für Verfassungsschutz weist auf die wachsende Bedeutsamkeit des Internets im Salafismus hin. Das Bundesministerium des Innern geht sogar davon aus, dass islamistische Radikalisierungsprozesse „vor allem über das Internet“ stattfinden. Extremistisch eingestellte Akteure nutzen das Internet um ihre Propaganda und extremistischen Ideen für möglichst viele Empfänger zugänglich zu machen. Außerdem wird in den meisten Fällen versucht Internetnutzer direkt mit dieser Propaganda anzusprechen, um sie zu rekrutieren oder für ihre Zwecke, zum Beispiel für Terroranschläge, zu mobilisieren.
Das Medium Internet bietet vor allem den extremistischen Nutzern eine geeignete Plattform um ihre Anliegen umzusetzen, da es eine „unkontrollierte, schnelle und kostengünstige Informationsvermittlung an eine Vielzahl von Personen und auch über große räumliche Distanzen hinweg erlaubt und zugleich – in einem durch (relative) Anonymität geschützten Raum – Vernetzung, Interaktion und Kommunikation ermöglicht.“
Allgemein lässt sich die Nutzung der Informationstechnik für extremistische Zwecke in vier grundlegende Punkte unterteilen, dazu zählen: (1) Informationsattacken (Hackerangriffe auf Websites oder Accounts aus sozialen Medien), (2) Attacken auf Infrastrukturen (Zerstörung von Computernetzwerken), (3) die Nutzung des Internets zur Planung, Finanzierung, sowie der Kommunikation und (4) die Verbreitung von Propaganda und Ideologien.
Vor allem die Anonymität und das einfache Vernetzen konvergenter Interessen macht das Internet für extremistische Inhalte zu einem idealen Medium. Da es kaum externe Kontrollinstanzen gibt, werden extreme Ansichten unter den Nutzern, des extremistischen Inhalts, schnell normalisiert6 und zudem intensiviert. Dies ist bei öffentlichen Veranstaltungen nicht gegeben, da es meist eine externe Kontrollinstanz in Form von Gegendemonstranten oder der Presse gibt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die dokumentarische Bildanalyse
- GET UP AND GO: Eine Bildanalyse zu extremistischer Propaganda
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit der Analyse salafistischer Propaganda im Internet. Sie untersucht, wie extremistische Akteure das Internet nutzen, um ihre Ideologien zu verbreiten und potenzielle Anhänger zu gewinnen. Die Arbeit konzentriert sich dabei auf die dokumentarische Bildanalyse und die Anwendung dieser Methode auf ein konkretes Beispiel: die Kampagne „GET UP AND GO".
- Der Einfluss des Internets auf Radikalisierungsprozesse
- Die Nutzung des Internets zur Verbreitung extremistischer Ideologien
- Die Bedeutung von Bildanalysen in der Erforschung von Online-Radikalisierung
- Die Rolle von Anonymität und Vernetzung im Internet
- Die Anwendung der dokumentarischen Bildanalyse auf die Propaganda-Kampagne „GET UP AND GO"
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Dieses Kapitel führt in das Thema der salafistischen Propaganda im Internet ein und beleuchtet die Relevanz dieser Thematik sowie die wissenschaftliche und politische Bedeutung der Untersuchung.
- Die dokumentarische Bildanalyse: Dieses Kapitel erläutert die theoretischen Grundlagen der dokumentarischen Bildanalyse und ihre Relevanz in der Untersuchung von Propaganda und extremistischen Inhalten.
- GET UP AND GO: Eine Bildanalyse zu extremistischer Propaganda: Dieses Kapitel analysiert die Propaganda-Kampagne „GET UP AND GO" anhand der dokumentarischen Bildanalyse. Es werden die Bildmotive, die Botschaften und die Zielgruppe der Kampagne untersucht.
Schlüsselwörter
Salafistische Propaganda, Internet, Radikalisierung, Bildanalyse, Dokumentation, Extremismus, Propaganda, „GET UP AND GO", Ideologie, Rekrutierung, Mobilisation, Anonymität, Vernetzung, Terrorismus.
- Quote paper
- Marius Faust (Author), 2017, Salafistische Propaganda im Internet, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/437398