Die erste Versprechersammlung entstand schon vor Beginn des 20. Jahrhunderts und stammt von Meringer und Mayer. Schon sie versuchten die von ihnen gefundenen Sprechfehler zu kategorisieren. Nicht nur, da unter den gesammelten Versprechern Ähnlichkeiten erkennbar sind, sondern auch, um die unterschiedlichen Phänomene vergleichbar zu machen, scheint eine Einteilung verschiedener Versprecher in Kategorien notwendig. Besonders bei der Entwicklung von Sprachproduktionstheorien ist die Möglichkeit, Versprecher vergleichen zu können, sehr hilfreich.
Da Meringer und Mayer mit ihren Kategorisierungsansätzen die Ersten waren und spätere Einteilungen sich nicht selten auf die von ihnen vorgenommenen Unterscheidungen stützen stützen, soll damit begonnen werden.
Im Anschluss folgen die darauf basierenden Kategorisierungen von Butterworth und Wiedenmann.
Im Zuge der Kategorisierungen nach Wiedenmann wird das Aktivationsausbreitungsmodell erwähnt, dass einen sehr interessanten Aspekt darstellt, da es aufgrund von Versprecheranalysen entstanden ist (wie oben angesprochen). Fehleranalysen und aus demselben Grund also auch Verpsrecherkategorisierungen (da sie die Analyse vereinfachen) sind also ein wichtiger Bestandteil der Forschung.
Da mit dem Aktivationsausbreitungsmodell bereits ein Sprachproduktionsmodell vorgestellt wird, ergibt sich auch die kurze Vorstellung eines zweiten. Basierend auf seinen Thesen zu Merkmalen von Versprechern hat Garrett sein serielles Stufenmodell der Sprachproduktion entwickelt. Ausgehend von seinen Merkmalsanalysen ist eine gewisse Kategorisierung von Versprechern seinerseits interpretierbar. Dies soll als letzte Kategorisierungsmöglichkeit in dieser Arbeit aufgeführt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definiton
- Kategorisierung ihrer Sprechfehlerdaten durch Meringer und Mayer
- Vertauschungen oder Umstellungen
- Vorklänge oder Antizipationen
- Nachklänge oder Postpositionen
- Kontaminationen
- Substitutionen
- Butterworth: Kategorisierung durch Fehlerquellen
- Kategorisierung von Sprechfehlern durch Nora Wiedenmann.
- Versprecher oberhalb der lautlichen Ebene
- Reihenfolgefehler oberhalb der lautlichen Ebene
- Assoziative Versprecher oberhalb der lautlichen Ebene
- Perzeptiv induzierte Versprecher
- Versprecher auf der lautlichen Ebene
- Antizipatorische Versprecher
- Repetitorische Versprecher
- Antizipatorisch-repetitorische Versprecher
- Versprecher oberhalb der lautlichen Ebene
- Garrett: Fehlereinheiten und Fehlerarten
- Versprecherkategorisierung und die Zukunft
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Kategorisierung von Versprechern. Sie analysiert verschiedene Ansätze zur Einteilung von Sprechfehlern und beleuchtet dabei die Entwicklung von Sprachproduktionstheorien. Der Fokus liegt insbesondere auf der Veranschaulichung der verschiedenen Kategorisierungsmöglichkeiten und der Bedeutung von Versprecheranalysen für die Sprachforschung.
- Entwicklung von Sprachproduktionstheorien
- Kategorisierung von Versprechern
- Analyse von Sprechfehlern
- Bedeutung von Versprecheranalysen für die Sprachforschung
- Verschiedene Kategorisierungsmöglichkeiten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Versprechersammlung und der Notwendigkeit ihrer Kategorisierung ein. Die Arbeit beleuchtet den historischen Kontext der Versprecherforschung und die Bedeutung der Kategorisierung für die Entwicklung von Sprachproduktionstheorien.
Das zweite Kapitel definiert den Begriff "Versprecher" und unterscheidet ihn von anderen Sprachphänomenen, wie z.B. Fehlern im kindlichen Spracherwerb oder absichtlichen Änderungen des Sprechens. Die Definition bezieht sich auf Fehler in der Performanz und unterscheidet diese von Regelfehlern, die durch mangelnde Kompetenz entstehen.
Im dritten Kapitel werden die Kategorisierungen von Sprechfehlern durch Meringer und Mayer vorgestellt. Die Arbeit erläutert die fünf Kategorien: Vertauschungen, Vorklänge, Nachklänge, Kontaminationen und Substitutionen. Es werden Beispiele aus ihrer Versprechersammlung angeführt, um die einzelnen Kategorien zu verdeutlichen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Versprecher, Sprachproduktionstheorien, Kategorisierung, Sprechfehleranalyse, Sprachforschung, Meringer und Mayer, Butterworth, Wiedenmann, Garrett, Aktivationsausbreitungsmodell, serielles Stufenmodell.
- Arbeit zitieren
- Jana Wienken (Autor:in), 2013, Versprecher. Möglichkeiten der Kategorisierung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/437465