Man war lange davon überzeugt, dass das Geschlecht des Menschen naturgegeben sei. Man unterschied nicht nur biologisch zwischen Mann und Frau, sondern auch zwischen den verschiedenen psychischen und physischen Voraussetzungen. In vielen Forschungsgebieten - vor allem in der Pädagogik - beschäftigt man sich seit Jahren mit dem Geschlecht. Gender, wie es im Fachjargon heißt. Dieses ist jedoch nicht nur auf das biologische Geschlecht (sex) reduzierbar, beziehungsweise damit vergleichbar. Häufig wird Gender konstruiert und es kommt in verschiedenen Bereichen zur Stereotypisierung von Geschlecht. Gender ist somit das sozial konstruierte Geschlecht. Dies bedeutet, dass sich Gender nicht an eindeutig festlegbaren Merkmalen, wie zum Beispiel Physiologie oder Habitus festmachen lässt, sondern im Gegenteil, ein Teil der Genderforschung bestreitet einen Zusammenhang zwischen Gender und sex. Deshalb geht es vielmehr darum, wie und in welcher Form Menschen Gender ausleben. Dieser Prozess ist individuell und wird vom äußeren Umfeld der Person z.B. durch Familie, Freunde, Institutionen usw. geprägt.
Da sich verschiedene Studien mit Kindermedien, deren Einfluss und Einsatz in der Schule beschäftigt haben, möchte ich in der folgenden Arbeit vor allem auf die Medien Kinderfernsehen und Bilderbücher eingehen, da diese Medien im Kindesalter am meisten genutzt werden und somit den größten Einfluss haben. An den Beispielen soll die Stereotypisierung des weiblichen Geschlechts untersucht werden. Vor allem die starke Rollenteilung zwischen Mann und Frau und die Art der Darstellung von Frauen sollen fokussiert werden. Durch sogenannte Hypersexualisierung wird das optische Frauenbild und somit konstruierte Frauenideal in Medien verstärkt. Anhand aktueller Beispiele wird abschließend am Einfluss der Kindermedien bezüglich Konstruktion eines Frauenbildes Kritik geübt. Über die Medien hinaus sollen auch noch anhand aktueller Vorkommnisses aus der Modebranche und dem Fernsehen aufzeigen, dass Hypersexualisierung nicht allein durch Medien geschehen kann, sondern auch das soziale Umfeld eine entscheidende Anteilnahme daran hat.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Stereotypisierung von Geschlecht
- 2.1. Medium: Kinderfernsehen
- 2.2. Medium: Bilderbüchern
- 3. Hypersexualisierung
- 4. Einfluss von Kindermedien
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Stereotypisierung des weiblichen Geschlechts in Kindermedien, insbesondere im Kinderfernsehen und in Bilderbüchern. Das Hauptziel besteht darin, die Darstellung von Frauen in diesen Medien zu analysieren und kritisch zu beleuchten, wie diese Darstellungen zu einem konstruierten Frauenbild beitragen.
- Stereotypisierung von Geschlecht in Kindermedien
- Darstellung weiblicher Figuren im Kinderfernsehen
- Der Einfluss von Medien auf die Konstruktion des Frauenbildes
- Hypersexualisierung von Frauen in Medien
- Rollenteilung zwischen Mann und Frau in Kindermedien
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Geschlechterstereotypisierung in Medien ein. Sie erläutert den Unterschied zwischen biologischem Geschlecht (sex) und sozial konstruiertem Geschlecht (Gender) und betont die Bedeutung von Kindermedien bei der Formung von Geschlechterrollen. Die Arbeit fokussiert auf Kinderfernsehen und Bilderbücher aufgrund ihres starken Einflusses im Kindesalter und kündigt die Analyse der Stereotypisierung weiblicher Figuren an, mit besonderem Augenmerk auf die Rollenteilung und Hypersexualisierung.
2. Stereotypisierung von Geschlecht: Dieses Kapitel definiert den Begriff „Stereotyp“ und differenziert ihn von „Vorurteil“. Es erklärt, dass Geschlechterstereotype kognitive Strukturen darstellen, die sozial geteiltes Wissen über die Merkmale von Frauen und Männern enthalten. Das Kapitel legt den Fokus auf Gender als sozial konstruiertes Geschlecht und bereitet den Boden für die Analyse der Stereotypisierung in Kindermedien, indem es die theoretischen Grundlagen festlegt und die Bedeutung der Unterscheidung zwischen Stereotyp und Vorurteil hervorhebt.
2.1. Medium: Kinderfernsehen: Dieser Abschnitt analysiert die Darstellung von Geschlecht im Kinderfernsehen anhand einer Medienanalyse aus dem Jahr 2007, welche ein Ungleichgewicht im Verhältnis männlicher und weiblicher Hauptfiguren aufzeigt. Die Analyse beleuchtet, wie Geschlecht durch Präsenz, Körperdarstellung, Charaktereigenschaften und Handlungsspielräume konstruiert wird. Es werden Beispiele von Klischees angeführt, wie die Darstellung weiblicher Figuren mit langen Wimpern, Schleifchen und Kleidern, die oft oberflächlich und auf ihr Aussehen fokussiert sind. Im Gegensatz dazu werden auch Beispiele von starken weiblichen Figuren in amerikanischen und japanischen Serien genannt, die einen Kontrast zu den eher passiven und hilflosen Darstellungen bilden.
Schlüsselwörter
Geschlechterstereotypisierung, Kindermedien, Kinderfernsehen, Bilderbücher, Frauenbild, Hypersexualisierung, Gender, Sex, Medienanalyse, Rollenteilung, Sozialisation.
Häufig gestellte Fragen zur Analyse von Geschlechterstereotypen in Kindermedien
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Stereotypisierung des weiblichen Geschlechts in Kindermedien, insbesondere im Kinderfernsehen und in Bilderbüchern. Sie untersucht, wie die Darstellung von Frauen in diesen Medien zu einem konstruierten Frauenbild beiträgt.
Welche Medien werden untersucht?
Der Fokus liegt auf Kinderfernsehen und Bilderbüchern, da diese Medien einen starken Einfluss auf die Entwicklung von Kindern haben.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Stereotypisierung von Geschlecht, die Darstellung weiblicher Figuren im Kinderfernsehen und in Bilderbüchern, den Einfluss von Medien auf die Konstruktion des Frauenbildes, die Hypersexualisierung von Frauen in Medien und die Rollenteilung zwischen Mann und Frau in Kindermedien.
Wie wird die Stereotypisierung definiert?
Die Arbeit differenziert zwischen Stereotyp und Vorurteil. Geschlechterstereotype werden als kognitive Strukturen definiert, die sozial geteiltes Wissen über die Merkmale von Frauen und Männern enthalten. Gender wird als sozial konstruiertes Geschlecht betrachtet.
Welche Ergebnisse werden im Kapitel zum Kinderfernsehen vorgestellt?
Die Analyse des Kinderfernsehens (basierend auf einer Studie aus dem Jahr 2007) zeigt ein Ungleichgewicht im Verhältnis männlicher und weiblicher Hauptfiguren. Es werden Beispiele für Klischees (z.B. oberflächliche, auf ihr Aussehen fokussierte weibliche Figuren) und Gegenbeispiele (starke weibliche Figuren in amerikanischen und japanischen Serien) angeführt. Die Analyse beleuchtet, wie Geschlecht durch Präsenz, Körperdarstellung, Charaktereigenschaften und Handlungsspielräume konstruiert wird.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Geschlechterstereotypisierung, Kindermedien, Kinderfernsehen, Bilderbücher, Frauenbild, Hypersexualisierung, Gender, Sex, Medienanalyse, Rollenteilung, Sozialisation.
Was ist das Ziel der Arbeit?
Das Hauptziel besteht darin, die Darstellung von Frauen in Kindermedien kritisch zu analysieren und aufzuzeigen, wie diese Darstellungen zu einem konstruierten Frauenbild beitragen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit umfasst eine Einleitung, ein Kapitel zur Stereotypisierung von Geschlecht (mit Unterkapiteln zu Kinderfernsehen und Bilderbüchern), ein Kapitel zur Hypersexualisierung, ein Kapitel zum Einfluss von Kindermedien und ein Fazit.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2017, Darstellung und "Hypersexualisierung" von Frauen in Medien, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/437554