Leseprobe
Inhalt
1. Einleitung und Problemstellung.
1.1 Ziel und Aufbau der Arbeit.
2. Disruptive Innovation, Wortherkunft und Definition.
3. Betrachtungsweise von Christensen.
3.1 Disruptive und Sustaining Innovations.
3.2 Grundlegende Eigenschaften disruptiver Innovation.
3.3 Abgrenzungen disruptiver Innovationen.
3.3.1 Innovationsintensität.
3.4 Targetierung.
4. Veranschaulichung am Beispiel Amazon.
4.1 Weitere Beispiele.
5. Zusammenfassung und kritische Schlussbetrachtung.
Quellenverzeichnis.
Abbildungsverzeichnis.
1. Einleitung und Problemstellung
Erfindungen, jeder kennt einige revolutionäre Erfindungen. Von der Dampfmaschine bis zum Automobil, vom Morsegerät bis zum Smartphone. Doch worauf basieren eigentlich diese Erfindungen, oder auch Innovationen? Innovationen basieren auf Unzufriedenheit und auf ungelösten Problemen. Innovationen und Erfindungen lösen Probleme und erleichtern das Leben auf der Erde, jene erzeugen in den meisten Fällen Wohlstand.[1]
Eine sehr wichtiger und elementarer Nebeneffekt von neu auf den Markt gebrachten Innovationen ist die Veränderung. Diese Veränderung zum Beispiel eines Marktes kann zur Folge haben, dass jene nicht von allen Teilnehmern erwünscht ist. In den meisten Fällen ist eine Veränderung von den wenigsten Marktteilnehmern erwünscht, da diese möglicherweise Produkte von sogenannten Platzhirschen in Frage stellen könnten. In besonderen Fällen kann dies bedeuten, dass ganze Nischen, Produktgruppen oder auch ganze Branchen auf den Kopf gestellt werden. Problematisch und schwierig für Unternehmen ist die frühzeitige Erkennung und Bewertung dieser Technologien in Bezug auf Auswirkungen in der Zukunft. Es stellt sich meist die Frage, ob sich diese neuen grundlegend revolutionären Technologien in dem jeweiligen Markt durchsetzen könnten. Wird diese Frage positiv beantwortet, so stellt sich gleich die nächste Frage: Macht es Sinn in diesen neuen Markt zu investieren, um die präsentative Marktdominanz nicht zu verlieren? Diese beiden korrelierenden Thematiken und Problemfälle beschreibt der Autor Clayton Christensen mit dem Werk „The Innovator's Dilemma: The Revolutionary Book That Will Change the Way You Do Business“.
1.1 Ziel und Aufbau der Arbeit
Ziel dieser Arbeit ist es, Prinzipien und Wirkungsweisen in Bezug auf disruptive Innovationen verständlich darzustellen. In erster Linie wird die Begrifflichkeit mit Hilfe der Wortherkunft und deren Zusammenhänge erklärt. Im weiteren Verlauf dieser Arbeit wird darauf eingegangen, wie Clayton Christensen den Begriff disruptive Technologien etabliert und erklärt. Diese Veranschaulichungen beziehen sich in dieser Arbeit auf Arten von Technologien, Eigenschaften und Unterschiede der Disruption und welche Probleme etablierte Marktteilnehmer mit der Disruption haben. Im Anschluss folgen aktuelle Beispiele zur Veranschaulichung, sowie eine Zusammenfassung mit kritischer Auseinandersetzung mit der Thematik.
2. Disruptive Innovation, Wortherkunft und Definition
Den Einstieg stellt grundsätzlich die Definition der beiden Worte disruptiv und Innovation dar. Disruptiv stammt vom lateinischen Verb dirumpere ab, was so viel bedeutet, wie zerreißen, oder zerstören.
Innovation steht im Deutschen Universalwörterbuch Duden für die Realisierung einer neuartigen, fortschrittlichen Lösung für ein bestimmtes Problem, besonders die Einführung eines neuen Produkts oder die Anwendung eines neuen Verfahrens. Wichtig zu erwähnen ist hierbei, dass Innovationen zu einer maßgeblichen Veränderung in einem gewissen Bereich führen sollten. Innovationen sind nur dann Innovationen, wenn diese einen Effekt, eine Besserung bewirken.[2]
Setzt man nun die Fusion aus disruptiv und Innovation in Gang, so erhält man das kombinierte Wort „disruptive Innovation“. Diese steht auf Basis der voran aufgeschlüsselten Inhalte für eine neuartige Problemlösung, welche bisherige etablierte Systeme, Einrichtungen oder Märkte grundlegend verändern und zerstören.
Clayton Christensen etablierte diesen Begriff in der breiten Masse mit seinen Werken „The Innovator's Dilemma: The Revolutionary Book That Will Change the Way You Do Business“, „The Innovator's Solution: Creating and Sustaining Successful Growth“, „The Innovator‘s Dilemma: When New Technologies Cause Great Firms to Fail“. Besonders in letzterem legt Christensen nahe, dass auch etablierte Unternehmen aufgrund disruptiver Technologien, seitens neuer Konkurrenz untergehen können. Christensen stellt ganz klar die kontroverse Frage, warum auch dominierende Unternehmen vor keinem Untergang sicher sind und so auch vom Markt verschwinden könnten.[3]
3. Betrachtungsweise von Christensen
Christensen macht deutlich, dass neue Herausforderer in etablierten Märkten so gut wie keine Chance haben sich gegen große Platzhirsche durchzusetzen, sofern die neuen Marktteilnehmer nur mit ähnlichen, oder leicht verbesserten Produkten aufwarten. Vielmehr geht es darum, bisherige Kundschaft mit unvorstellbarer und praktikabler Innovation zu überraschen. Umgangssprachlich nennt man diesen Vorgang auch die Rolle eines „Gamechangers“ einzunehmen.[4] Dies stellt auch neue Herausforderungen bezüglich des Managements an etablierte Unternehmen. Diese sind zumeist aufgrund ihrer Größe sehr träge in der Entscheidungsfindung, problematisch für innovatives Handeln. Um am Markt mit disruptive Innovationen Fuß fassen zu können, ist es meist sehr sinnvoll eine abgegrenzte Abteilung zu schaffen, welche Mitarbeitern mit speziellen Fähigkeiten eine dynamische Start-Up Umgebung mit flachen Hierarchien bieten kann. Bei Google nennt sich beispielsweise eine solche Abteilung „Google X“.[5]
3.1 Disruptive und Sustaining Innovations
Christensen betrachtet Innovationen mit zwei unterschiedlichen beziehungsweise gegensätzlichen Eigenschaften. Disruptive Technologien können, wie zuvor beschrieben, als zerreißende oder zerstörende Technologien oder Innovationen angesehen werden. Genauer erklärt werden kann dies durch die Formulierung, dass Eigenschaften bestehender Produkte derart grundlegend verändert werden, dass neue Marktteilnehmer ein leichtes Spiel haben, sich gegen etablierte Unternehmen durchzusetzen, da die Aufmerksamkeit des Kunden, oder der anzusprechenden Zielgruppe komplett auf den neuen „Player“ gelenkt wird. Als Randnotiz ist zu erwähnen, dass Christensen ursprünglich den Begriff disruptive Technologien verwendete, dann aber den Begriff disruptive Innovation etablierte, um auch neue Produkte miteinzuschließen, welche nicht auf einer hardwareseitigen, also technischen Erfindung basieren.[6] Diese kann zum Beispiel sämtliche Bereiche von Kunst und Design, oder auch besonders innovative Bedienungskonzepte in neuartigen Softwarelösungen umsetzen.
Sustaining Innovations auf der anderen Seite definieren sich als erhaltende Innovationen, welche dafür sorgen, dass ein Produkt innerhalb seines Lebenszyklus weiter verbessert wird. Das einfachste Beispiel hierzu wäre eine Energiesparlampe, welche bei höherer Leuchtkraft eine längere Lebensdauer besäße. Gleiches gilt für sich erneuernde bzw. aktualisierte Modelle im Bereich des Automobils.[7]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Sustaining vs. Disruptive Innovation[8]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2 lonk
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[1] Vgl. Klotze, (2017), Kap. 5.3
[2] Vgl. Staudt, (2002), S. 28
[3] Vgl. Christensen, (2011), Vorwort
[4] Vgl. Christensen, (2013), S. 235
[5] Vgl. Roehrs, (2003), S. 92
[6] Vgl. Weitert, (2014), S. 13
[7] Vgl. Goffin, (2012), S. 204
[8] Vgl. Slideshare.net