Manche menschliche Verhaltensweisen erscheinen auf den ersten Blick zu banal und wenig rätselhaft, um sie näher betrachten zu wollen. Beim Thema Sammeln verhält es sich ähnlich. Dabei hat das Sammeln die Menschheit von jeher fasziniert. Angefangen bei den Jägern und Sammlern der Urzeit, die vorwiegend lebenswichtige Dinge sammelten, hinüber zu den Kunst- und Kuriositätensammlungen der Schatz- und Wunderkammern der Spätrenaissance, bis hin zur Entwicklung des Museums – Sammeln gehört seit jeher zur
menschlichen Kultur. Auch heutzutage wird das Verrückteste gesammelt, denn gesammelt werden kann alles, wie es Tom Sawyer beweist. Das Sammeln erscheint dabei als etwas Ursprüngliches, dem Menschen Eigenen und Individuellen. Vielleicht mag es gerade dadurch auch als etwas Banales erscheinen, ein Gefühl jedoch, das beim näheren Hinsehen schnell verschwindet.
Zwar durchzieht dieses Phänomen menschlichen Verhaltens alle Altersgruppen, das größte Interesse erfährt es allerdings bei Kindern im Grundschulalter. Jedes Kind besitzt selbst eine oder zahllose Sammlungen. Aus Erwachsenensicht bestehen diese meist aus wertlosen Gegenständen, doch für Kinder sind es oft wahre Schätze, die durch ihr Sammeln erst wertvoll werden, ebenso wie es Mark Twain beschreibt. Ein sammelndes Kind hat etwas in der Hand. Kinder können sich durch Sammeln die Welt ordnen und das gibt Sicherheit. Das Leben wird übersichtlicher, verständlicher.2 Aufgrund der Bedeutung dieser grundlegenden kindlichen Ausdrucksweise hat das Sammeln inzwischen auch einen Platz in der Pädagogik des Primarbereiches eingenommen. So erhalten Schüler im Rahmen des Die Arbeit gliedert sich in zwei Teilbereiche: den theoretischen und den praktischen Teil.
Zur Zielerreichung sollen am Ende des theoretischen Teils konkrete Handlungsziele für den Kunstunterricht zur künstlerischen Strategie des Sammelns entwickelt werden, um diese im zweiten Teil in Form von Arbeitsblättern praktisch für den Unterricht umzusetzen. Verbindend zwischen beiden Teilen der Arbeit sind zudem die praktisch orientierten Teilfazite, welche nach übergeordneten Kapiteln des theoretischen Teils gebildet werden und als Hinweis für den praktischen Teil fungieren. Hauptfragen sind hierbei vor allem: Was sammeln Kinder, wie sammeln Kinder und warum sammeln Kinder?
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Theoretischer Teil
- 2.1. Vom Sammeln
- 2.2. Sammeln als Teil der Kinderkultur
- 2.2.1. Was Kinder sammeln
- 2.2.2. Wie Kinder sammeln
- 2.2.3. Warum Kinder sammeln
- 2.2.4. Teilfazit
- 2.3. Sammeln als Strategie in Kunst und Kultur
- 2.3.1. Sammeln als Vergegenwärtigung kultureller Erinnerung
- 2.3.1.1. Kunst- und Wunderkammern
- 2.3.1.2. Museen und Galerien
- 2.3.2. Sammeln als Vergegenwärtigung individueller Erinnerung
- 2.3.2.1. Künstlerliste
- 2.3.2.2. Ausgewählte Künstler
- 2.3.3. Teilfazit
- 2.4. Die künstlerische Strategie des Sammelns im Kunstunterricht der Grundschule
- 2.4.1. Gründe für Sammeln als künstlerische Strategie im Kunstunterricht der Grundschule
- 2.4.1.1. Aktuelle Situation im Kunstunterricht
- 2.4.1.2. Argumentation aus pädagogischer, ästhetischer und kultureller Sicht
- 2.4.2. Zielsetzungen im Kunstunterricht der Grundschule für die künstlerische Strategie des Sammelns
- 2.4.2.1. Sammelmethoden im Kunstunterricht
- 2.4.2.2. Sammelabsichten im Kunstunterricht
- 2.4.3. Teilfazit
- 2.5. Handlungsziele für den Kunstunterricht
- 3. Praktischer Teil
- 3.1. Reflexionsbogen "Schatz- und Wunderkammern"
- 3.2. Reflexionsbogen zu „Die Hosentaschensammlung“
- 3.3. Reflexionsbogen zu „Archivieren“
- 3.4. Reflexionsbogen zu „Mein Präsentationsplan“
- 3.5. Reflexionsbogen zu „Aus Altem etwas Neues machen“
- 3.6. Reflexionsbogen zu „Ein Tagebuch vom Planeten XxApRtOtZ“
- 3.7. Reflexionsbogen zu „Spuren Sammeln“
- 3.8. Reflexionsbogen zu „Museum in der Streichholzschachtel“
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die künstlerische Strategie des Sammelns im Kunstunterricht der Grundschule. Ziel ist die Entwicklung konkreter Handlungsziele, um das Sammeln als kreative Methode im Unterricht zu fördern. Der theoretische Teil analysiert das Sammeln als menschliches Phänomen, seine Bedeutung in der Kinderkultur und seine Rolle in Kunst und Kultur. Der praktische Teil beinhaltet die Umsetzung der entwickelten Handlungsziele in Form von Arbeitsblättern.
- Sammeln als menschliches Phänomen und seine kulturelle Bedeutung
- Sammeln in der Kinderkultur: Motive, Methoden und Bedeutung für die kindliche Entwicklung
- Sammeln als künstlerische Strategie in Kunst und Kultur (historische und zeitgenössische Beispiele)
- Pädagogische, ästhetische und kulturelle Aspekte des Sammelns im Kunstunterricht
- Entwicklung und Umsetzung von Handlungszielen für den Kunstunterricht
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein und beschreibt das Sammeln als allgegenwärtiges menschliches Phänomen, beginnend bei den Jägern und Sammlern bis hin zu zeitgenössischen Sammlern. Sie betont die besondere Bedeutung des Sammelns für Kinder im Grundschulalter und den Mangel an Fokus auf das Sammeln als künstlerische Strategie im Kunstunterricht der Grundschule. Die Arbeit formuliert das Ziel, den Kunstunterricht in Bezug auf die künstlerische Strategie des Sammelns zu fördern und gliedert sich in einen theoretischen und praktischen Teil, wobei Teilfazite die Brücke zwischen beiden Teilen bilden.
2. Theoretischer Teil: Dieser Teil bildet die Grundlage der Arbeit und erörtert umfassend den Begriff „Sammeln“ und seine Bedeutung im Kontext der Kinderkultur. Es werden die zentralen Fragen untersucht: Was, wie und warum sammeln Kinder? Es wird herausgearbeitet, wie das Sammeln Kindern Sicherheit und Ordnung in ihrer Welt vermittelt. Der Teil beleuchtet weiterhin die Bedeutung des Sammelns in Kunst und Kultur, sowohl als Vergegenwärtigung kultureller Erinnerung (z.B. Kunst- und Wunderkammern, Museen) als auch individueller Erinnerung (z.B. durch die Arbeit ausgewählter Künstler). Diese Analyse dient der Entwicklung von Handlungszielen für den Kunstunterricht.
2.4. Die künstlerische Strategie des Sammelns im Kunstunterricht der Grundschule: Dieses Kapitel analysiert die Möglichkeiten und den Nutzen des Sammelns als künstlerische Strategie im Kunstunterricht der Grundschule. Es werden Gründe für die Integration dieser Strategie aus pädagogischer, ästhetischer und kultureller Sicht dargelegt und die aktuelle Situation des Sammelns im Kunstunterricht kritisch beleuchtet. Das Kapitel entwickelt Zielsetzungen und Methoden für den Einsatz des Sammelns im Unterricht und beschreibt verschiedene Sammelabsichten, wie beispielsweise Upcycling, Selbstprotokoll, Spurensicherung und kulturelles Phänomen. Es wird ein fundierter theoretischer Rahmen für den praktischen Teil der Arbeit geschaffen.
Schlüsselwörter
Sammeln, Kunstunterricht, Grundschule, Kinderkultur, Kunst und Kultur, künstlerische Strategie, Pädagogik, Ästhetik, Handlungsziele, Arbeitsblätter, Vergegenwärtigung kultureller/individueller Erinnerung, Upcycling.
Häufig gestellte Fragen zur Arbeit: Künstlerische Strategie des Sammelns im Kunstunterricht der Grundschule
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die künstlerische Strategie des Sammelns im Kunstunterricht der Grundschule. Sie analysiert das Sammeln als menschliches Phänomen, seine Bedeutung in der Kinderkultur und seine Rolle in Kunst und Kultur, um daraus konkrete Handlungsziele für den Kunstunterricht zu entwickeln.
Welche Aspekte des Sammelns werden behandelt?
Die Arbeit behandelt das Sammeln aus verschiedenen Perspektiven: als menschliches Phänomen (von Jägern und Sammlern bis zu heutigen Sammlern), im Kontext der Kinderkultur (Motive, Methoden, Bedeutung für die Entwicklung), in Kunst und Kultur (historische und zeitgenössische Beispiele, Vergegenwärtigung kultureller und individueller Erinnerung), und schließlich als pädagogische, ästhetische und kulturelle Strategie im Kunstunterricht der Grundschule.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Das Hauptziel ist die Entwicklung konkreter Handlungsziele, um das Sammeln als kreative Methode im Kunstunterricht der Grundschule zu fördern. Die Arbeit möchte dazu beitragen, das Sammeln als künstlerische Strategie im Unterricht zu stärken und zu etablieren.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit gliedert sich in einen theoretischen und einen praktischen Teil. Der theoretische Teil analysiert das Sammeln umfassend und legt die Grundlagen für den praktischen Teil. Dieser beinhaltet die Umsetzung der entwickelten Handlungsziele in Form von Arbeitsblättern (Reflexionsbögen zu verschiedenen Sammelprojekten).
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit enthält eine Einleitung, einen umfangreichen theoretischen Teil (mit Unterkapiteln zu verschiedenen Aspekten des Sammelns), und einen praktischen Teil mit mehreren Reflexionsbögen zu verschiedenen Sammel- und Präsentationsprojekten für den Kunstunterricht. Der theoretische Teil analysiert unter anderem das Sammeln in der Kinderkultur, in Kunst und Kultur und die pädagogischen, ästhetischen und kulturellen Aspekte des Sammelns im Kunstunterricht.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Sammeln, Kunstunterricht, Grundschule, Kinderkultur, Kunst und Kultur, künstlerische Strategie, Pädagogik, Ästhetik, Handlungsziele, Arbeitsblätter, Vergegenwärtigung kultureller/individueller Erinnerung, Upcycling.
Welche konkreten Handlungsziele werden in der Arbeit entwickelt?
Die konkreten Handlungsziele werden im praktischen Teil durch die Arbeitsblätter (Reflexionsbögen) verdeutlicht. Diese sollen den Lehrkräften helfen, das Sammeln als kreative Methode im Kunstunterricht umzusetzen. Die Arbeit beschreibt verschiedene Sammelabsichten, wie Upcycling, Selbstprotokoll, Spurensicherung und kulturelles Phänomen.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Lehrkräfte im Kunstunterricht der Grundschule, aber auch für Studierende der Pädagogik, Kunstpädagogik und verwandter Fächer. Sie bietet einen umfassenden Überblick über das Thema Sammeln und liefert praxisnahe Anregungen für den Unterricht.
Wo finde ich die Arbeitsblätter (Reflexionsbögen)?
Die Arbeitsblätter (Reflexionsbögen) sind im praktischen Teil der Arbeit enthalten. Der genaue Inhalt der Bögen wird in den Kapiteln 3.1 bis 3.8 beschrieben.
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- Friederike Meier (Author), 2017, Die künstlerische Strategie des Sammelns im Kunstunterricht der Grundschule, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/437623