Geburtstraumata. Ereignisse während und vor der Geburt und deren Einfluss auf das Leben


Facharbeit (Schule), 2018

19 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Einleitung

1 Definition Geburtstrauma

2 Die Geburtsphasen und die daraus resultierenden Geburtstraumata
2.1 unter einer vaginalen Geburt
2.2 unter einer Kaiserschnitt-Geburt

3 Perinatale Ursachen und Auslöser von Geburtstraumata

4 Symptome und Folgen von Geburtstraumata
4.1 Inkompetenzsyndrom
4.2 Erinnerungen und Ausdruck im Verhalten
4.3 Ängste
4.4 Störung der Mutter-Kind-Bindung
4.5 Schreibaby-Syndrom

5 Therapie- und Behandlungsmöglichkeiten

6 Empirischer Teil
6.1 Einleitung
6.2 Auswertung

7 Handlungskonzept
7.1 Einleitung
7.2 Teamfortbildung Einführungskurs in das Thema Geburtstraumata

8 Fazit

9 Literatur und Quellenverzeichnis
9.1 Literaturquellen 19 9.2 Internetquellen

10 Selbstständigkeitserklärung

Anhang Fragebogen Interview

Einleitung

Die Verfasserin stellte sich folgende Fragen, wie erlebt ein Kind seine Geburt, und gibt es Zusammenhänge zwischen Geburtstrauma und Verhalten und Erinnerungen bei Kindern? Die Verfasserin will beweisen, dass die Ereignisse während und vor der Geburt, Einfluss auf unser Leben haben. Des Weiteren beschäftigt sich die Verfasserin seit der Geburt ihrer Tochter mit diesen Fragen. Durch ihre Ausbildung zur staatlich Anerkannten Erzieherin gewann dieses Thema für sie immer mehr an Bedeutung. Geburtstrauma ist bei vielen auch heutzutage ein umstrittenes Thema. Einige sind der Meinung, dass ein Kind die Geburt auf Grund fehlender Gefühle und Empfindungen nicht miterlebt. Durch Forschungserkenntnisse herrscht jedoch die Meinung, dass jedes Kind seine eigene Geburt als ein fühlendes Wesen miterlebt. Durch die Hirnforschung hat man erkannt, dass sich die Erlebnisse während und vor der Geburt tief einprägen und Einfluss auf unser Leben haben.[1] Von Anfang an ist das Ungeborene ein Wesen mit eigenen Empfindungen. Es lernt die Gefühlswelt der Mutter kennen und teilt gemeinsame Erfahrungen mit ihr. Es macht Prä- und Perinatal seine eigenen Wahrnehmungen und Beobachtungen. Diese Erfahrungen prägen sich in das Gehirn und das Nervensystem ein, was sich so stetig weiter entwickelt. Diese Erfahrungen können von Anfang an die Genetik beeinflussen und somit Auswirkung auf das ganze Leben bedeuten.[2] Anhand dieser Erkenntnisse stellen sich folgende Fragen, was geschieht in dem Moment, in dem ein Geburtstrauma ausgelöst wird. Was können Auslöser für eine traumatische Geburt sein, welche Verhaltensweisen können durch die Geburt geprägt sein, und was können Folgen einer traumatisch erlebten Geburt in der Kindheit sein? Zur Beantwortung der genannten Fragen wird in dieser Arbeit wie folgt vorgegangen: Zunächst soll als Grundlage der Begriff des Geburtstraumas und der Traumatischen Geburt definiert werden. Danach soll erläutert werden, was während eines Geburtstraumas unter einer vaginalen Geburt und unter einer Kaiserschnitt Geburt geschieht.

Im Anschließenden soll aufgeführt werden, was die Ursachen und Auslöser für eine Traumatische Geburt sein können. Im weiteren Verlauf werden verschiedene Folgen und Symptome betrachtet, welche als auffälliges Entwicklungsverhalten in der kindlichen Entwicklung beschrieben werden. Aufgeführt werden in diesem Kapitel das Inkompetenzsyndrom, Erinnerungen und Ausdruck im Verhalten, Ängste, die Störung der Mutter-Kind-Bindung und das Schreibaby-Syndrom. Im daran anschließenden Kapitel, werden einige Therapie- und Behandlungsmöglichkeiten beschrieben. Aufgeführt werden in diesem Kapitel: die Osteopathie, die Traumatherapie, Familientherapie, Babymassage, die Schreibaby-Ambulanz und die Eltern-Kind-Bindung. Zusätzlich führt die Verfasserin in einigen Kapiteln eigene erlebte Beispiele an, um ihre These zu bekräftigen. Danach erfolgt der Empirische Teil mittels eines qualitativen Verfahrens, des Interviews. Abschließend wird ein Handlungskonzept basiert auf den Theoretischen und Praktischen Ergebnissen erstellt.

1 Definition Geburtstrauma

Das Wort „Trauma“ wird übersetzt als „Wunde“ und stammt ursprünglich aus dem Griechischen. Es wird nicht nur bei körperlich starken Verletzungen, sondern auch bei seelischen Erschütterungen und psychischen Verletzungen als Folge eines Traumas bezeichnet.[3] Durch verschiedene Forschungsergebnisse weiß man, dass die Geburt für das Neugeborene eine schwierige und traumatische Erfahrung ist.[4] Diese Traumata sind negative Erfahrung seelischer Verletzung und/oder seelischen Schocks und seelischen Schmerzen. Sie sind so intensiv, dass sie unmittelbar abgewehrt werden. Für seelische Störungen und dysfunktionelle Syndrome, sind Traumata häufig die Ursache.

Ein Trauma verursacht immer zweierlei Ergebnisse, der Zwischenfall an sich und die darauffolgende Reaktion des Babys auf diese Zwischenfälle. Die Reaktion an sich auf die Geburtskomplikationen wird durch ein gewisses Maß an Persönlichkeit und Charaktereigenschaften bestimmt.[5] Erlebnisse im Mutterleib und die Geburtserfahrungen werden als Erinnerung in unserem Unterbewusstsein gespeichert.[6] An das Unterbewusstsein kommt man ohne Psychologisches Wissen nicht heran, denn es liegt in jedem Menschen verborgen. Dies kann man sich sehr gut verdeutlichen, in dem man sich einen Eisberg vorstellt, bei dem nur die Spitze aus dem Wasser ragt. Die kleine Spitze die aus dem Wasser ragt, ist in diesem Fall das Bewusstsein, das sind die Handlungen und Gedanken, die uns in dem Moment bewusst sind. Direkt darunter befindet sich zu einem kleinen Teil das Vorbewusstsein. In diesem werden zum Beispiel das Wissen, die Gefühle und die Gerüche abgespeichert, die man spontan nicht weiß, aber wieder in das Bewusstsein zurück holen kann. Unter dieser kleinen Schicht unter dem Wasser ragt der Eisberg weit in die Tiefe, dies ist unser Unterbewusstsein. Hier sind alle unsere Erlebnisse, Erfahrungen und Triebe gespeichert.[7] All diese Erlebnisse sind ein Teil unserer eigenen Identitäts- und Erlebnisgeschichte.[8] Geburtstraumata in ihrem kompletten Umfang kann man sich nicht vorstellen, aber sie können wieder erlebt werden.[9] Die Definition laut Duden ist, „durch den Geburtsakt entstandener psychischer oder physischer Schaden bei Mutter und/oder Kind“.[10]

2 Die Geburtsphasen und die daraus resultierenden Geburtstraumata

Die Verfasserin stellt in diesem Abschnitt zwei verschiedene Arten der Geburt dar. Bei beiden Varianten, ein Kind auf die Welt zu bekommen, können die erlebten Traumata anders aber keineswegs leichter sein.[11]

2.1 Die Geburtsphasen und die daraus resultierenden Geburtstraumata unter einer vaginalen Geburt

Ein paar grundlegende Information zu diesen Phasen. Unter der vaginalen Geburt wird der Schädel verformt und nimmt so verschiedene Konturen an. Den so kann der Kopf durch den Geburtskanal austreten. Bei einer Geburt die völlig ohne Trauma geschieht, formt sich der Kopf in seine ursprüngliche Position zurück. Das Zurückformen der Schädelknochen geschieht in wenigen Stunden, kann aber auch mehrere Tage in Anspruch nehmen. Unter einem Trauma geschieht folgendes, in dem Moment, wenn ein Trauma statt findet, fixiert sich die Stellung der Schädelknochen. Aber nicht nur diese, sondern auch beispielsweise die momentane Haltung des Körpers, des Schädels und des Skelettmuskelsystems. Diese Fixierungen bleiben solange bestehen, bis das Trauma aufgelöst wird. Es gibt vier Geburtsphasen, die hier kurz veranschaulicht werden. In der ersten Phase beginnt gerade der Geburtsprozess. In dieser Phase wird vorwiegend Druck auf den seitlichen Kopf ausgeübt. Menschen mit einem schmalen oberen Kopf haben deshalb ungelöste Traumata in der ersten Geburtsphase. Bei einer Enge am oberen Kopfbereich sind diese Menschen in dieser Phase stecken geblieben. Dagegen bei einer starken Auswölbung, in der späteren ersten Geburtsphase. In der zweiten Phase dreht sich der Kopf und es kann zu einer leichten Eindrückung der Stirn oder des Kopfes am unteren Teil auf der linken oder rechten Seite kommen. Bei Menschen die in dieser Phase ein Trauma erlitten haben, kann man dies sehr gut betrachten, in dem man sich den Kopf von oben anschaut. In der dritten Phase der Geburt legt der Druck sich auf den Hinterkopf und das Gesicht, und gibt den Druck weiter an den gesamten Schädel. Liegt in dieser Phase ein Trauma vor, so kann man es daran erkennen, dass die Stirn des jeweiligen, die Form des Kreuzbeines der Mutter angenommen hat. Merkmale hierfür sind, wenn die Stirn nach oben abgeschrägt verläuft oder wenn an der oberen Stirnmitte eine Art flacher Punkt oder Krater zu finden ist. In der vierten und letzten Phase, in der der Kopf aus dem Geburtskanal hervortritt, finden häufig Knochenbrüche statt. Zu diesen vier Phasen gibt es auch noch die morphogenetische Theorie des Geburtstraumata. Diese beschreibt den Weg wie die Mutter ihre eigenen, ungelösten Geburtstraumata an das Kind übertragen kann.

Geschehen kann dies, weil alle Gelenkverbindungen der einzelnen Schädelknochen in der Wechselwirkung mit den Gelenkverbindungen des Kreuzbeines und des Beckens in einer direkten Beziehung stehen. Das bedeutet, wenn sich der Kopf vorwärts bewegt, bewegt sich auch dementsprechend das Kreuzbein. Jede Bewegung wird so gespiegelt. Mütter die ein ungelöstes Trauma an ihrem Kopf haben, geben dieses so direkt an ihr Becken weiter, weil ihr eigenes Becken ihre eigenen traumatischen Stellungen des Kopfes widerspiegelt. Demzufolge übertragen die Mütter denselben Geburtsdruck an ihr Baby weiter, den sie während ihrer eigenen Geburt selbst erlebt haben. Aus diesem Grund, kann man in Familien oft dieselbe Schädelform erkennen, weil sie so von Generation zu Generation weiter gegeben wird.[12]

2.2 Die Geburtsphasen und die daraus resultierenden Geburtstraumata unter einer Kaiserschnitt-Geburt

In den meisten fällen, wird unter zwei Bedingungen ein Kaiserschnitt vorgenommen. Entweder wird er vorgenommen wenn bei der Mutter die Kontraktionen schon begonnen haben oder wenn das Kind schon über dem errechneten Geburtstermin ist und noch keine Kontraktionen eingesetzt haben. Wenn die Kontraktionen bei einem Kind schon eingesetzt haben, befindet es sich in der Phase in der es sich bereit macht für eine Geburt. In dieser Phase stellt sich bei einem Kind der Organismus auf die Geburt ein. Ohne diese Kontraktionen fehlt dem Kind ein wichtiges Entwicklungsstadium. Das Nervensystem kann in diesem Fall nicht ausreichend genug aktiviert werden, dies kann wiederum bedeuten, dass Folgen in seiner späteren Entwicklung auftreten können. Diese Phase der Kontraktion ist in der Entwicklung des Gehirns eine bedeutende Zeit. Es empfängt gewisse Reize, die es benötigt um zu wachsen und somit sind sie von großer Bedeutung für das Kind. In der weiteren Entwicklung wird keine Art von Stimulationen diesen Mangel je ausgleichen können.

[...]


Pränatal : vor der Geburt

Perinatal: Der Zeitraum kurz vor, während und kurz nach der Entbindung.

[1] Vgl. Bloemke, Viresha J.: Es war eine schwere Geburt Wie traumatische Erfahrungen verarbeitet werden können. 3,München:Kösel-Verlag Verlagsgruppe Random House GmbH 2012, Seite 144.

[2] Vgl. ebd. Seite 138.

Symptome: ein Zeichen, aus dem man etwas – meist etwas Negatives – erkennen kann, z. B. eine Krankheit, eine ungünstige Entwicklung

Syndrom: bezeichnet eine Kombination von verschiedenen Krankheitszeichen

Schreibaby-Ambulanz: Sprechstunde und Tagesklinik für Familien mit Babys und Kleinkindern

Empirischer Teil: Erforschung bestimmter Sachverhalte

dysfunktionelle: Funktionsstörung

[3] Vgl. Bloemke, Viresha J.: Es war eine schwere Geburt Wie traumatische Erfahrungen verarbeitet werden können. 3,München:Kösel-Verlag Verlagsgruppe Random House GmbH 2012, Seite 18.

[4] Vgl. Emerson, William: Leben, Geburt, Wiedergeburt und ihre verwirrende Widerspiegelungen. In: Janus Ludwig(Hrsg.): Behandlung von Geburtstraumata bei Säuglingen und Kindern. Gesammelte Vorträge. Heidelberg: Emmerson Training Seminars Mattes Verlag 2012, Seite 11.

[5] Vgl. Emerson, William: Leben, Geburt, Wiedergeburt und ihre verwirrende Widerspiegelungen. In: Janus Ludwig (Hrsg.): Behandlung von Geburtstraumata bei Säuglingen und Kindern. Gesammelte Vorträge. Heidelberg: Emmerson Training Seminars Mattes Verlag 2012, Seite 24.

[6] Vgl. Ludwig, Janus: Der Seelenraum des Ungeborenen. Pränatale Psychologie und Therapie.3,Ostfildern: Patmos Verlag der Schwabenverlag AG2011, Seite 9

[7] Vgl. Hobmair, Hermann (Hrsg.): Pädagogik. 6 Auflage, Köln: Bildungsverlag EINS GmbH 2016, Seite 111-112.

[8] Vgl. Ludwig, Janus: Der Seelenraum des Ungeborenen. Pränatale Psychologie und Therapie.3,Ostfildern: Patmos Verlag der Schwabenverlag AG2011, Seite 9.

[9] Vgl. Janov, Arthur: Frühe Prägungen. Ulm: Franz Spiegel Buch GmbH 1984, Seite 14.

[10] Zitat. http://www.duden.de/rechtschreibung/Geburtstrauma zugriff 03.01.2018 12:30

[11] Vgl. Janov, Arthur: Frühe Prägungen. Ulm: Franz Spiegel Buch GmbH 1984,Seite 107

Kreuzbein: aus fünf miteinander verschmolzenen Wirbeln gebildeter, keilförmiger Knochen am untersten Abschnitt der Wirbelsäule

Kontraktionen: das Sich zusammenziehen eines Muskels

[12] Vgl. Emerson, William: Leben, Geburt, Wiedergeburt und ihre verwirrende Widerspiegelungen. In: Janus Ludwig (Hrsg.): Behandlung von Geburtstraumata bei Säuglingen und Kindern. Gesammelte Vorträge. Heidelberg: Emmerson Training Seminars Mattes Verlag 2012, Seite160 ff.

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Details

Titel
Geburtstraumata. Ereignisse während und vor der Geburt und deren Einfluss auf das Leben
Note
2,0
Autor
Jahr
2018
Seiten
19
Katalognummer
V437917
ISBN (eBook)
9783668780606
ISBN (Buch)
9783668780613
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Störung der Mutter-Kind-Bindung, Geburtstrauma, Schreibaby-Syndrom, Geburtstraumata, Pädagogik, Psychologie
Arbeit zitieren
Jessica Borchardt (Autor:in), 2018, Geburtstraumata. Ereignisse während und vor der Geburt und deren Einfluss auf das Leben, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/437917

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