„Kinderkrankheiten“ sind durch Viren oder Bakterien hervorgerufene, ansteckende Infektionskrankheiten, die meist im Kindesalter auftreten. Infektionskrankheiten stellten in der Vergangenheit die häufigste Todesursache dar. Beispielsweise verstarben um 1900 allein im Deutschen Reich jährlich 65.000 Kinder bei 58 Millionen Einwohnern an Keuchhusten, Diphtherie und Scharlach. Die allgemeine Verbesserung der sozioökonomischen und hygienischen Bedingungen führte zu einem drastischen Rückgang zahlreicher Infektionskrankheiten in den so genannten entwickelten Ländern. Dazu trugen in einem hohen Maße Schutzimpfungen sowie die Verfügbarkeit von Antibiotika bei. Die besten Beispiele für die Effektivität von Impfungen sind die Ausrottung der Pocken im Jahr 1980 und die weitgehende Eliminierung der Poliomyelitis.
Bis in die achtziger Jahre glaubte man, dass die Infektionskrankheiten in den Industrienationen weitestgehend besiegt seien. Aus diesem Grund ging viel Wissen über die Gefährlichkeit der Krankheiten und die Bedeutung von Schutzimpfungen in der Bevölkerung verloren. Doch auch heute spielt die Bekämpfung von Infektionskrankheiten eine große Rolle. Die„Verhütung und Bekämpfung von Infektionskrankheiten sind eine globale Herausforderung. Die Erreger übertragbarer Krankheiten kennen keine geographischen Grenzen. Sie werden durch die zunehmende Mobilität und die klimatische Veränderung noch schneller und weiter verbreitet.“. Das Auftreten der großen Diphtherie-Epidemie in den Nachfolgestaaten der UdSSR mit insgesamt rund 50.000 Erkrankungsfällen im Jahr 1995 verdeutlicht, dass bei fehlendem Impfschutz längst besiegt geglaubte Krankheiten wiederkehren können. Außerdem verstärkt die Tatsache, dass ein tödlicher Verlauf einer Masernerkrankung in der Bundesrepublik Deutschland im Februar 2005, der nur durch Zufall diagnostiziert wurde, die Notwendigkeit für regelmäßigen Informationsbedarf auch in medizinischen Fachkreisen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Hintergrund
- 2 Zur Bedeutung von Schutzimpfungen
- 2.1 Rechtliche Bestimmungen
- 2.2 Wirkung von Impfstoffen
- 2.2.1 Aktive Immunisierung
- 2.2.2 Passive Immunisierung
- 2.2.3 Simultanimpfung
- 2.3 Impfrisiken und Nebenwirkungen
- 2.4 Ökonomische Relevanz
- 3 Die heutige Rolle der „Kinderkrankheiten“
- 3.1 Krankheitsbild und Vorkommen in Kürze
- 3.1.1 Masern
- 3.1.2 Mumps (Ziegenpeter)
- 3.1.3 Röteln
- 3.1.4 Diphtherie
- 3.1.5 Tetanus (Wundstarrkrampf)
- 3.1.6 Poliomyelitis (Kinderlähmung)
- 3.1.7 Pertussis (Keuchhusten)
- 3.1.8 Hepatitis B (Leberentzündung)
- 3.1.9 Haemophilus influenzae Typ b
- 3.1 Krankheitsbild und Vorkommen in Kürze
- 4 Die gesundheitliche Lage in Deutschland
- 4.1 Impf- und Erkrankungsraten in Deutschland
- 4.1.1 MMR-Impfraten
- 4.1.2 Impfraten gegen D, T, aP, IPV, Hib und Hep B
- 4.1.3 Erkrankungsraten der „Kinderkrankheiten“
- 4.1.4 Saisonale Unterschiede
- 4.1 Impf- und Erkrankungsraten in Deutschland
- 5 Die gesundheitliche Lage in Hamburg
- 5.1 Durchimpfungsraten
- 5.2 Erkrankungsraten der „Kinderkrankheiten“
- 6 Die gesundheitliche Lage in Europa
- 6.1 Impf- und Erkrankungsraten in den ausgewählten Nationen
- 6.1.1 MMR-Impfraten
- 6.1.2 Impfraten gegen DTaP, Polio, Hib und Hep B
- 6.1.3 MMR-Erkrankungsraten
- 6.1.4 Erkrankungsraten der übrigen sechs „Kinderkrankheiten“
- 6.1 Impf- und Erkrankungsraten in den ausgewählten Nationen
- 7 Diskussion und Empfehlungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die gesundheitliche Lage von Kindern und Jugendlichen in Bezug auf impfpräventable Krankheiten in Hamburg, Deutschland und Europa. Ziel ist es, die aktuelle Bedeutung dieser „Kinderkrankheiten“ im Kontext von Impfraten und Erkrankungszahlen zu beleuchten.
- Entwicklung der Impfraten in verschiedenen Regionen.
- Vergleich der Erkrankungszahlen impfpräventabler Krankheiten.
- Analyse der Wirksamkeit von Impfprogrammen.
- Bewertung der ökonomischen Relevanz von Impfungen.
- Ableitung von Empfehlungen für zukünftige Impfstrategien.
Zusammenfassung der Kapitel
1 Hintergrund: Dieses Kapitel legt den Grundstein für die gesamte Arbeit, indem es die allgemeine Bedeutung von Schutzimpfungen und die Notwendigkeit ihrer regelmäßigen Anwendung erläutert. Es dient als Einleitung und Kontextualisierung der folgenden Kapitel, die sich mit detaillierten Daten und Analysen befassen.
2 Zur Bedeutung von Schutzimpfungen: Hier werden die rechtlichen Bestimmungen zu Impfungen in Deutschland behandelt und die Wirkungsweise von Impfstoffen detailliert beschrieben, wobei zwischen aktiver und passiver Immunisierung und Simultanimpfung unterschieden wird. Die potenziellen Risiken und Nebenwirkungen von Impfungen sowie ihre ökonomische Relevanz werden ebenfalls diskutiert. Dieses Kapitel stellt den wissenschaftlichen Hintergrund für das Verständnis der späteren Datenanalysen bereit.
3 Die heutige Rolle der „Kinderkrankheiten“: Dieses Kapitel bietet einen Überblick über die Krankheitsbilder von Masern, Mumps, Röteln, Diphtherie, Tetanus, Poliomyelitis, Pertussis, Hepatitis B und Haemophilus influenzae Typ b. Es beschreibt die Symptome und das Vorkommen dieser Krankheiten. Die Informationen bilden die Grundlage für das Verständnis der Bedeutung von Impfungen gegen diese Krankheiten.
4 Die gesundheitliche Lage in Deutschland: Dieses Kapitel präsentiert die Impf- und Erkrankungsraten für verschiedene impfpräventable Krankheiten in Deutschland. Es analysiert die Daten im Detail und zeigt regionale und zeitliche Unterschiede auf. Der Fokus liegt auf der Darstellung der epidemiologischen Situation in Deutschland und dient als Vergleichsbasis für die Analysen der Lage in Hamburg und Europa.
5 Die gesundheitliche Lage in Hamburg: Hier werden die Durchimpfungsraten und Erkrankungsraten für die ausgewählten Krankheiten in Hamburg präsentiert und analysiert. Das Kapitel vergleicht die Daten mit den bundesweiten Zahlen und beleuchtet die spezifische Situation in Hamburg. Die lokalen Daten ergänzen die bundesweite Perspektive und ermöglichen detailliertere regionale Analysen.
6 Die gesundheitliche Lage in Europa: Dieses Kapitel erweitert die Perspektive auf Europa, indem es Impf- und Erkrankungsraten in ausgewählten europäischen Nationen vergleicht. Es liefert einen internationalen Vergleich, der die Situation in Deutschland und Hamburg in einen größeren Kontext einordnet und regionale Unterschiede hervorhebt. Die europäische Perspektive zeigt die internationale Relevanz der Thematik.
Schlüsselwörter
Schutzimpfungen, Kinderkrankheiten, Impfraten, Erkrankungszahlen, Masern, Mumps, Röteln, Diphtherie, Tetanus, Poliomyelitis, Pertussis, Hepatitis B, Haemophilus influenzae Typ b, Deutschland, Hamburg, Europa, Epidemiologie, öffentliche Gesundheit.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Analyse der gesundheitlichen Lage von Kindern und Jugendlichen in Bezug auf impfpräventable Krankheiten
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die gesundheitliche Lage von Kindern und Jugendlichen in Bezug auf impfpräventable Krankheiten in Hamburg, Deutschland und Europa. Sie untersucht die aktuellen Impfraten und Erkrankungszahlen verschiedener Krankheiten und bewertet die Wirksamkeit von Impfprogrammen.
Welche Krankheiten werden untersucht?
Die Arbeit konzentriert sich auf die sogenannten „Kinderkrankheiten“: Masern, Mumps, Röteln, Diphtherie, Tetanus, Poliomyelitis, Pertussis, Hepatitis B und Haemophilus influenzae Typ b.
Welche geographischen Regionen werden betrachtet?
Die Analyse umfasst Daten aus Hamburg, Deutschland und ausgewählten europäischen Ländern. Vergleiche zwischen diesen Regionen werden gezogen, um regionale Unterschiede aufzuzeigen.
Welche Daten werden analysiert?
Die Arbeit analysiert Impfraten (einschließlich MMR-Impfraten und Impfraten gegen DTaP, Polio, Hib und Hep B) und Erkrankungsraten der untersuchten Krankheiten. Saisonale Unterschiede werden ebenfalls berücksichtigt.
Welche Aspekte der Impfungen werden behandelt?
Die Arbeit beleuchtet die rechtlichen Bestimmungen zu Impfungen, die Wirkungsweise von Impfstoffen (aktive und passive Immunisierung, Simultanimpfung), Impfrisiken und Nebenwirkungen sowie die ökonomische Relevanz von Impfungen.
Was sind die Ziele der Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die aktuelle Bedeutung der untersuchten Krankheiten im Kontext von Impfraten und Erkrankungszahlen zu beleuchten, die Entwicklung der Impfraten in verschiedenen Regionen zu untersuchen, die Wirksamkeit von Impfprogrammen zu analysieren und Empfehlungen für zukünftige Impfstrategien abzuleiten.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in sieben Kapitel gegliedert: Hintergrundinformationen, Bedeutung von Schutzimpfungen, die heutige Rolle der Kinderkrankheiten, die gesundheitliche Lage in Deutschland, die gesundheitliche Lage in Hamburg, die gesundheitliche Lage in Europa und abschließende Diskussion und Empfehlungen.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Die konkreten Schlussfolgerungen und Empfehlungen werden im siebten Kapitel der Arbeit präsentiert. Diese basieren auf der Analyse der gesammelten Daten und beleuchten die Notwendigkeit effektiver Impfstrategien.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Wissenschaftler, Ärzte, Gesundheitspolitiker und alle, die sich für die öffentliche Gesundheit und den Schutz von Kindern vor impfpräventablen Krankheiten interessieren.
Wo finde ich weitere Informationen?
Weitere detaillierte Informationen finden sich in der vollständigen Arbeit, die ein ausführliches Inhaltsverzeichnis, Kapitelzusammenfassungen und ein Glossar mit Schlüsselbegriffen enthält.
- Arbeit zitieren
- Carola David (Autor:in), 2005, Die gesundheitliche Lage von Kindern und Jugendlichen in Hamburg, Deutschland und Europa - sind übertragbare "Kinderkrankheiten" heute noch eine Gefahr für die Gesellschaft?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/43807