Postkolonialismus ist eine vergleichsweise junge intellektuelle Strömung seit dem Zusammenbruch des Imperialismus Mitte des 20. Jahrhunderts. Wichtige Vertreter des Postkolonialismus sind unter anderem Homi K. Bhaba, Edward Said, Frantz Fanon, Gayatri Spivak und Robert J.C. Young, dessen Werk „Postcolonialism – An historical Introduction“ in dieser Arbeit im Fokus zur Deutung des Begriffs liegt. Den Begriff kann man dabei aus zwei Gesichtspunkten betrachten: einerseits die zeithistorische Analyse des Kolonialismus/Imperialismus im Zusammenhang zur Gegenwart, wobei letzteres als postkolonial bezeichnet wird. Andererseits beschreibt Postkolonialismus aber auch die kritische Auseinandersetzung mit Machtstrukturen, Stereotypen bzw. Rollenbildern, deren Ursprünge im Kolonialismus liegen und bis heute bestehen. Der Terminus „Postkolonialismus“ kann nicht vollständig in einem Satz erläutert werden. Schon Young betont, dass das Thema intensiv diskutiert werden muss und dass der Begriff an sich umstritten ist. Stattdessen bevorzugt er den Begriff „Trikontinentalismus“. Diese Arbeit behandelt eben diese linguistische Problematik in Bezug auf die postkolonialen Theorien. Warum entscheidet sich Young gerade für diesen Begriff? Welche Vor- und Nachteile ergeben sich daraus? Um den Einstieg in die Thematik zu erleichtern, werden zunächst die zeithistorischen Gegebenheiten des Kolonialismus und Imperialismus kompakt erläutert und beschrieben. In dieser Arbeit werden Kolonialismus und Imperialismus anhand ihrer Praktiken und der daraus resultierenden Unterschiede konkret erklärt und in Beziehung zur Gegenwart gesetzt. Es wird nicht detailliert in die einzelnen Kolonialmächte bzw. Imperien eingegangen. Nachdem diese Termini nun vorgestellt wurden, wird im darauffolgenden Abschnitt der Eurozentrismus definiert und anhand dieser der Postkolonialismus. Der letzte Abschnitt geht schließlich der Frage nach der spezifischen Bedeutung des Begriffs Trikontinentalismus nach, welches von Young vorgeschlagen wurde.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Kolonialismus
- 3. Imperialismus
- 4. Eurozentrismus
- 5. Postkolonialismus
- 6. Trikontinentalismus
- 7. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Das Essay untersucht den Begriff „Trikontinentalismus“ von Robert J.C. Young als Alternative zum „Postkolonialismus“ im Kontext der globalen Machtverteilung und der kritischen Auseinandersetzung mit kolonialen Machtstrukturen. Die Arbeit beleuchtet die historischen Hintergründe von Kolonialismus und Imperialismus und deren Einfluss auf die Gegenwart.
- Historische Entwicklung des Kolonialismus und Imperialismus
- Kritik an Eurozentrischen Perspektiven
- Bedeutung des „Postkolonialismus“ und seine Limitationen
- Alternative Konzepte: Der Trikontinentalismus von Young
- Aktuelle Relevanz des Themas
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung
Das Essay beginnt mit einer Einführung in das Konzept des Postkolonialismus und der Problematik des Begriffs, bevor es den Schwerpunkt auf den Trikontinentalismus legt. - Kapitel 2: Kolonialismus
Dieses Kapitel beleuchtet die Entstehung und Entwicklung des Kolonialismus, beschreibt seine Praktiken und die daraus resultierenden Folgen für die kolonisierten Gesellschaften. Die Beziehung zwischen Kolonialismus, Imperialismus und Kapitalismus wird erläutert. - Kapitel 3: Imperialismus
Hier wird der Imperialismus als ein spezifischer Ausdruck der Machtpolitik im Kontext des Kolonialismus dargestellt. Die Arbeit untersucht die verschiedenen Formen des Imperialismus und seine Auswirkungen auf die globale Machtverteilung. - Kapitel 4: Eurozentrismus
Dieser Abschnitt definiert den Eurozentrismus als ein Ergebnis des kolonialen Denkens, das die europäischen Kultur und Geschichte als Maßstab für alle anderen Kulturen setzt. Die Bedeutung des Eurozentrismus für die Konstruktion von Stereotypen und Machtstrukturen wird beleuchtet. - Kapitel 5: Postkolonialismus
Das Kapitel stellt die verschiedenen Strömungen und Vertreter des Postkolonialismus vor und diskutiert seine kritische Auseinandersetzung mit den Nachwirkungen des Kolonialismus. Es werden auch die Grenzen und Limitationen des Begriffs „Postkolonialismus“ beleuchtet. - Kapitel 6: Trikontinentalismus
Youngs Konzept des Trikontinentalismus wird als eine alternative Perspektive auf die postkoloniale Situation vorgestellt. Es wird diskutiert, warum Young diesen Begriff favorisiert und welche Vorteile und Nachteile er im Vergleich zum „Postkolonialismus“ bietet.
Schlüsselwörter
Kolonialismus, Imperialismus, Eurozentrismus, Postkolonialismus, Trikontinentalismus, globale Machtverteilung, Machtstrukturen, Stereotype, Dekolonisation, Geschichte, Gegenwart, Robert J.C. Young.
- Arbeit zitieren
- Bachelor of Science Geographie Hoang Long Nguyen (Autor:in), 2015, Trikontinentalismus. Eine Alternative zum Begriff "Postkolonialismus"?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/439037