Leseprobe
Inhalt
Einführung
1 Start-Up-Unternehmen für Car-Sharing
1.1 Charakteristika von Start-Up-Unternehmen
1.1.1 Begriffsbestimmung Start-Up Unternehmen
1.1.2 Entwicklungsphasen von Start-Up-Unternehmen
1.1.3 Planungsproblematik von Start-Up-Unternehmen
1.1.4 Erfolgsfaktoren der Unternehmensgründung
1.2 Besonderheiten des Car-Sharing
1.2.1 Begriffsbestimmung Car-Sharing
1.2.2 Entwicklung von Car-Sharing
1.2.3 Vor- und Nachteile von Car-Sharing
2 Unternehmensplanung
2.1 Das Gründerteam
2.2 Grundlagen
2.2.1 Rechtsformwahl
2.2.2 Standortwahl
2.2.3 Personalplanung
2.2.4 Zielgruppe
2.3 Marktanalyse
2.3.1 Mitbewerber im Wettbewerb
2.3.2 Markt- und Umsatzplanung
2.4 Finanzplanung
2.4.1 Investitionsplan
2.4.2 Rentabilitätsplanung
2.4.3 Liquiditätsplanung
2.4.4 Kapitalbedarfsplanung und Finanzierungsplan
2.5 Marketing
2.6 Risikobewertung
2.7 Unternehmensziele
2.8 Zeitplan
3 Fazit
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abb. 0.1 Externe Umwelt- und Unfallkosten des Straßenverkehrs in Deutschlang
Abb. 1.1 Car-Sharing Entwicklung in Deutschlang
Abb. 1.2 Kosten für ein Privatfahrzeug
Abb. 2.1 Global Startup Ecosystem Ranking 2015
Abb. 2.2 Car-Sharing-Versorgung und Stadtgröße
Einführung
„Im Ganzen liegt der Reichtum
viel mehr im Gebrauche, als im Eigentum“
Aristoteles
Mobilität stellt in der heutigen Zeit ein Grundbedürfnis des Menschen dar. In der Gesellschaft ist dies zu einem wichtigen, wirtschaftlichen Indikator für Fortschritt und Entwicklung geworden. Die Verkehrspolitik wird durch die zunehmende Mobilität des 21. Jahrhunderts vor neue Herausforderungen gestellt.
Dadurch, dass das erhöhte Bedürfnis des Menschen nach Mobilität befriedigt werden soll, stößt das steigende Verkehrsaufkommen an gewisse Grenzen. Der Alltag der städtischen Bevölkerung wird durch Luftverschmutzung, Lärmbelästigung, Parkplatzprobleme und ein erhöhtes Stauaufkommen geprägt.
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Abb. 0.1 Externe Umwelt- und Unfallkosten des Straßenverkehrs in Deutschland 2005 nach Kostenkategorie und VerkehrsmittelQuelle: Infras, 2007, S. 6
Viele Nutzer von Personenkraftwagen (PKW) haben heutzutage eine rationalere Einstellung zum Statussymbol Auto entwickelt. Mobilität soll weitestgehend sozial, ökologisch und ökonomisch sein. Der Besitz eines eigenen PKWs ist nicht mehr zwingend erforderlich, da mittlerweile nicht mehr die Kaufentscheidung sondern der Gebrauchswert des Autos im Mittelpunkt steht.Dieses zukunftsorientierte Fahren kann durch Car-Sharing-Konzepte ermöglicht werden.
Diese Hausarbeit behandelt das Vorhaben ein Start-Up-Unternehmen für Car-Sharing zu gründen und zeigt auf, welche Schritte erforderlich sind um dies erfolgreich zu verwirklichen.
1 Start-Up-Unternehmen für Car-Sharing
1.1 Charakteristika von Start-Up-Unternehmen
1.1.1 Begriffsbestimmung Start-Up Unternehmen
Das Gabler Kompakt Lexikon Unternehmensgründung (2009, S. 373) definiert Start-Up-Unternehmen wie folgt: „Im wirtschaftlichen Kontext jede Form einer àUnternehmensgründung. Manchmal wird S. allerdings bewusst eingeschränkt auf originäre Gründungen (nicht Übernahmen) verwendet. Die Verwendung in deutschsprachigen Texten erfolgt eher umgangssprachlich oder unter vorläufiger Zurückstellung weiterer Präzisierung.“
Start-Ups sind junge Unternehmen die auf dem Markt noch nicht etabliert sind. Die Gründung erfolgt meist mit geringem Startkapital und sie sind oft auf den Erhalt von Venture Capital oder einen Börsengang angewiesen, um ihre Geschäfte ausweiten zu können und die Kapitalbasis zu stärken. (vgl. Kollmann, 2014, S. 520)
Neu gegründete, junge Unternehmen sind zu einem wichtigen Indikator für einen positiven Wandel im wirtschaftlichen, technologischen und sozialen Bereich geworden. Innovative Neugründungen tragen zu einer gut funktionierenden Marktwirtschaft bei und ermöglichen durch ihre Vielzahl und Vielfalt einen gut funktionierenden Wettbewerb. (vgl. Volkmann und Tokarski, 2006, S.1)
Sie sind zu einem großen Hoffnungsträger im Strukturwandel geworden, um den Abstand zu den technologischen enteilten USA wieder etwas verringern zu können. Hierbei richten sich die Erwartungen besonders auf die Schaffung von neuen Arbeitsplätzen. (vgl. Volkmann und Tokarski, 2006, S. 15)
1.1.2 Entwicklungsphasen von Start-Up-Unternehmen
Wie ein Produkt einen Lebenszyklus durchläuft, durchlaufen Start-Up-Unternehmen verschiedene Entwicklungsphasen.
Ein Start-Up-Unternehmen lässt sich in fünf Entwicklungsphasen aufteilen. (vgl. Kollmann et al, 2016, S. 19)
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Phase 1: Seed-Stage – Planungsphase In dieser Phase entsteht die Geschäftsidee des geplanten Start-Up-Unternehmens. Die potenziellen Gründer müssen sich darüber klar werden, was sie erreichen und auf welchem Markt sie sich etablieren wollen. Die Gründer wählen eine passende Rechtsform, einen Standort, eine Preispolitik und ihren ersten Finanzpartner aus.
Phase 2: Startup-Stage - Gründungsphase Das Unternehmen wird gegründet und das Produkt oder die Dienstleistung wird auf dem Markt eingeführt und erzielt damit erste Umsätze.
Phase 3: Growth-Stage – Wachstumsphase Das Unternehmen konnte sich mit den Produkten oder Dienstleistungen auf dem Markt behaupten und erzielt ein hohes Umsatzwachstum. Es werden Expansionsstrategien entwickelt um weiterhin Gewinn zu erzielen.
Phase 4: Later-Stage – Reifephase Das Unternehmen konnte sich auf dem Markt etablieren und somit kann der Börsengang oder der Trade Sale geplant und umgesetzt werden.
Phase 5: Steady-Stage Das Start-Up weist kaum mehr ein Umsatzwachstum auf, dies kann gewollt oder ungewollt erfolgen.
Ein gut geplantes, strukturiertes Vorgehen sichert ein erfolgreiches Start-Up-Unternehmen.
1.1.3 Planungsproblematik von Start-Up-Unternehmen
Viele Gründer von Start-Up-Unternehmen unterschätzen das Fehlerpotenzial bei Existenzgründungen. Eine gute Idee alleine reicht da bei weitem nicht aus.
Jörg Binnenbrücker (2015) hat einige Fehler bei der Gründung von Start-Up-Unternehmen aufgelistet, welche Gründer vermeiden sollten.
- Die Gründer ignorieren Feedback von außen und sind beratungsresistent. Dadurch wiederholen sich Fehler, von denen ihnen Mentoren und Experten abgeraten hätten.
- Der Cash-Flow wird vollkommen außer Acht gelassen.
- Die Unternehmer kennen die Deckungsbeiträge ihres Unternehmens nicht.
- Das Unternehmen setzt nicht mehr auf die Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen, sondern fällt in den Ruhemodus und verharrt in der Steady-Stage.
- Gründer verlieren ihre eigentliche Unternehmensidee aus den Augen.
- Es findet keine ernsthafte Teambildung im Unternehmen statt. Es werden Freunde und Familienmitglieder eingestellt, anstatt ein Team nach Fähigkeiten und nötigen Kompetenzen auszuwählen.
- Gründer geben keinerlei Arbeit an das Team ab und sind dadurch überfordert.
- Es wird zu wenig Zeit für Kundengewinnung oder Marktanalysen angewendet und eingeplant.
1.1.4 Erfolgsfaktoren der Unternehmensgründung
Das Gabler Kompakt Lexikon Unternehmensgründung liefert eine ausführliche Definition des Erfolgsfaktors:
„E. beabsichtigen, operationale Hinweise auf betriebswirtschaftliche Maßnahmen und à Kennzahlen zu geben, die in einem funktionalen Zusammenhang zu einer positiven Unternehmensentwicklung stehen. Vor allem potenzialreiche junge Unternehmen kennzeichnet das fortwährende Streben, à Innovationen zu entdecken und auszuschöpfen. Das Kernproblem besteht damit in der Schaffung von Passung zwischen antizipierten Marktentwicklungen sowie Kundenbedürfnissen auf der einen Seite und à Technologie sowie darauf gerichteten Produktions-und Absatzmöglichkeiten auf der anderen Seite.“ (Kollmann, 2005, S 107)
„Divise: Fehler vermeiden und auf Erfolgsfaktoren setzen“ (Nagl, 2011, S. 198)
Um erfolgreich zu sein, muss ein Unternehmen ein gewisses Maß an Ehrlichkeit und Moral besitzen. Mitarbeitern und Kunden, aber auch dem Staat gegenüber ist dies wichtig.
Damit ein Unternehmen einen erfolgreichen Start verzeichnen kann, ist es empfehlenswert wenn potenzielle Unternehmer eine Gründungsberatung aufsuchen. Dies wird von mehreren Institutionen angeboten. Künftige Kunden sind mit unter einer der wichtigsten und besten Berater im Aufbau eines Start-Up-Unternehmens, hier geht es in erster Linie darum die Kundenbedürfnisse zu befriedigen.
Ein wichtiger Erfolgsfaktor für die Unternehmensgründung und somit eine gute Grundlage für erfolgreiches Wirtschaften ist eine gute Planung und ein gut kalkuliertes Zahlengerüst des Businessplans.
Die Gründer sollten in den verschiedenen Entwicklungsphasen ihres Start-Up-Unternehmens flexibel sein, was Veränderungen betrifft. Selbst bei einem gut ausgeklügelten Businessplan kann im Laufe der Entwicklung eine Veränderung von Nöten sein. Deshalb sollte man von Zeit zu Zeit die Basis des Unternehmens hinterfragen und gegebenenfalls abändern. Dies kann einer Betriebsblindheit entgegenwirken. (vgl. Nagl, 2011, S. 198 – 201)
1.2 Besonderheiten des Car-Sharing
1.2.1 Begriffsbestimmung Car-Sharing
Unter dem Begriff Car-Sharing versteht man: „die vertraglich geregelte Nutzung gemeinsam angeschaffter Autos durch einen geschlossenen Nutzerkreis. Das Autoteilen kann durch professionelle Unternehmen oder privat zwischen Nachbarn oder im Freundeskreis organisiert werden.“ (Czermak und Rauh, 1997, S. 6)
Bei Car-Sharing durch professionelle Unternehmen handelt es sich um die gemeinschaftliche Nutzung eines Fahrzeuges aus einer Fahrzeugflotte, welche von einer Car-Sharing-Organisation zur Verfügung gestellt wird. Kunden können nach einer erfolgreichen Registrierung die bereitgestellten Fahrzeuge reservieren und gegen ein Entgelt nutzen. Dies geschieht meist nur über einen kurzen Zeitraum. Für die Fahrzeuge bestehen festgelegte Standorte, an die sie wieder zurück gebracht werden müssen. (vgl. Dietz et al, 2012, S. 352)
Der Unterschied zur Autovermietung besteht darin, dass es sich hierbei um offene Fahrzeugpools handelt. Jeder Führerscheinbesitzer hat Zugang zu den Fahrzeugen und muss sich nicht vorab registrieren.
1.2.2 Entwicklung von Car-Sharing
Die letzten 25 Jahre hat sich das Car-Sharing-Konzept immer mehr in Deutschland etabliert und verzeichnet mittlerweile mehr als 190.000 Nutzer. Aus den losen Unternehmenszusammenschlüssen haben sich professionell organisierte Unternehmen entwickelt. Das Car-Sharing-Konzept verzeichnet auch außerhalb der deutschen Grenze, in vielen Städten Europas sehr gute Erfolge. Einzelne Studien bescheinigten dem Car-Sharing große Wachstumschancen für das Jahr 2016. (vgl. Dietz et al, 2012, S. 352 - 354)
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