„Nach der Reform ist vor der Reform.“ (politische Weisheit)
In Zusammenhang mit der unerfreulichen finanziellen Lage der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) dürfte jeder von uns schon einmal seine Erfahrungen gemacht haben. Umso größer ist das Interesse, wenn Lösungen hierzu von Seite der Wissenschaft und Politik gemacht werden. In der Öffentlichkeit ist bereits die Diskussion darüber entfacht, wie die Finanzierungsgrundlagen in der Krankenversicherung neu gestaltet werden sollen. Besondere Aufmerksamkeit in diesem Zusammenhang genießen zwei Modelle, die im Auftrag der Gesundheitsministerin Ulla Schmidt von der Kommission für die Nachhaltigkeit in der Finanzierung der Sozialen Sicherungssysteme1 in einem Schlussbericht 2003 theoretisch begründet und quantifiziert wurden. Das sind das Konzept der Bürgerversicherung und das Konzept der Gesundheitsprämien mit steuerfinanziertem Ausgleich. Sie werden in der vorliegenden Arbeit vorgestellt und unter gesamtwirtschaftlichen und gesundheitspolitischen Aspekten untersucht und bewertet. Im nächsten Abschnitt wird zunächst auf die Notwendigkeit einer Finanzierungsreform der GKV näher eingegangen. Dabei werden nicht nur die Ursachen für die derzeitige Lage der Krankenversicherung aufgezeigt, sondern auch ihre wichtigsten Schwachstellen, die durch die zwei Konzepte behoben werden sollen. Darauf basierend werden in den Abschnitten 3. und 4. die Modelle zunächst detailliert beschrieben. Durch eine ökonomische Analyse ihrer Auswirkungen werden sie in den beiden Abschnitten auf ihre Tauglichkeit zur Behebung der angesprochenen Problembereiche hin überprüft. In der Schlussbetrachtung werden die Ergebnisse der Analyse zusammengefasst.
1 Im Folgenden „die Kommission“ bzw. „die Rürüp-Kommission“ genannt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Status Quo oder zur Notwendigkeit einer Finanzierungsreform der GKV
- Reformvorschlag Bürgerversicherung
- Versichertenkreis
- Beitragsbemessungsgrundlage und Beitragserhebung
- Quantifizierung der Effekte und abschließende Beurteilung
- Gesundheitsprämien mit steuerfinanziertem Einkommensausgleich
- Das Modell - Ziele und Effekte
- Kritik am Modell
- Schlussbetrachtung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Seminararbeit befasst sich mit der ökonomischen Beurteilung zweier Reformvorschläge für die Krankenversicherung: der Bürgerversicherung und der Gesundheitsprämie mit steuerfinanziertem Einkommensausgleich. Die Arbeit untersucht die beiden Konzepte im Hinblick auf ihre Tauglichkeit zur Behebung der finanziellen Misslage der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV).
- Die Notwendigkeit einer Finanzierungsreform der GKV
- Die ökonomische Analyse der beiden Reformvorschläge
- Die Auswirkungen der Modelle auf die Finanzierung und Effizienz der GKV
- Die Stärken und Schwächen der beiden Konzepte
- Die Rolle der Solidarität im Kontext der Finanzierungsreform
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt die beiden Reformvorschläge Bürgerversicherung und Gesundheitsprämie mit steuerfinanziertem Einkommensausgleich vor und skizziert die Notwendigkeit einer Finanzierungsreform der GKV.
- Der Status Quo oder zur Notwendigkeit einer Finanzierungsreform der GKV: Dieses Kapitel analysiert die Ursachen für die finanziellen Probleme der GKV, insbesondere die steigenden Ausgaben für Rentner und die Wachstumsschwäche der beitragspflichtigen Einnahmen.
- Reformvorschlag Bürgerversicherung: Dieses Kapitel beschreibt die einzelnen Elemente des Bürgerversicherungsmodells und untersucht dessen Auswirkungen auf die Beitragsbemessungsgrundlage, die Beitragserhebung und die Finanzierung der GKV.
- Gesundheitsprämien mit steuerfinanziertem Einkommensausgleich: Dieses Kapitel stellt das Modell der Gesundheitsprämie mit steuerfinanziertem Einkommensausgleich vor und analysiert seine Ziele, Effekte und Kritikpunkte.
Schlüsselwörter
Gesetzliche Krankenversicherung, Finanzierungsreform, Bürgerversicherung, Gesundheitsprämie, Einkommensausgleich, Solidarität, Beitragssatz, Leistungsausgaben, Deckungsquote, Rentner, Wachstumsschwäche, ökonomische Analyse.
- Arbeit zitieren
- Dipl.-Kfm. / M.E.S. / Internationaler Wirtschaftler (BG) Vesselin Iankov (Autor:in), 2004, Bürgerversicherung und Kopfpauschale - Eine ökonomische Beurteilung zweier Reformvorschläge für die Krankenversicherung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/43923