Verzögerte, oder zögerliche Rache kann als ein Hauptthema von Shakespeares „Hamlet“ benannt werden. Das Motiv der Rache kommt allerdings erst nach der Begegnung zwischen Hamlet und dem Geist seines Vaters ins Spiel. Zunächst gefällt sich Hamlet in der Rolle des einzigen am Königshof, welcher um den angeblich an einem Natterbiß gestorbenen Vater trauert. In einen „inky cloak“ (I,2,77) 1 gekleidet postuliert er: “I have that within which passes show“ (I,2,85). Seine Empörung richtet sich gegen die schnelle Vermählung seiner Mutter Gertrude mit ihrem Schwager Claudius, welcher Hamlets Platz in der Thronfolge eingenommen hat. Von den vermeintlich wahren Umständen des Todes König Hamlets erfährt er wenig später von dessen G eist, welcher ihm von seiner Ermordung durch den Bruder berichtet und seinen Sohn auffordert, ihn zu rächen: „Revenge his foul and most unnatural murder“ (I,5,25), ihn jedoch gleichwohl darum ersucht: “Taint not thy mind nor let thy soul constrive / Against thy mother aught.“ (I,5,85f) Nach dieser Begegnung eröffnet sich Hamlet eine völlig neue Sicht der Dinge: Plötzlich gibt es einen Schuldigen, der für den Tod des Vaters verantwortlich gemacht werden kann, und auch die Rolle seiner Mutter innerhalb des Geschehens erlaubt eine neue Interpretation bzgl. einer eventuellen Mittäterschaft. Völlig überzeugt von dem ihm geschilderten Tathergang scheint er jedoch nicht zu sein, denn weder schreitet er sogleich zur Rache, noch konfrontiert er das Königspaar mit seinen neuen Erkenntnissen. Vielmehr fügt er seiner bis dato zur Schau getragenen Melancholie eine Prise gespielten Wahnsinns hinzu, vor allem wohl, um Zeit zu gewinnen und den König zu verunsichern. Als im zweiten Akt eine ihm bekannte Schauspielergruppe am Hof gastiert, bittet er den ersten Schauspieler um den Vortrag des Pyrrhus-Monologes, in welchem Pyrrhus seinen Vater rächt, indem er Priamus ermordet. Es liegt nahe, daß „during this recitation (...) the Gonzago scheme takes root in Hamlet’s brain, for, as the rest of the actors go out with Polonius, the Prince stops the first Player; asks him if he can play The Murder of Gonzago” 2 . Sein Plan ist folgender: „I´ll have these players / Play something like the murder of my father / Before mine uncle. I´ll observe his [...]
Inhaltsverzeichnis
- Die Bedeutung von „The Mousetrap" innerhalb Shakespeares „Hamlet"
- „The Mousetrap"
- J. Dover Wilsons Interpretation der „Mousetrap-Szene❞
- „Hamlet" unter der Regie Kenneth Branaghs
- „Hamlet" unter der Regie Laurence Oliviers
- „Hamlet" unter der Regie Michael Almereydas
- La Conclusion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit analysiert die „Mousetrap"-Szene in drei Verfilmungen von Shakespeares „Hamlet", um den Einfluss dieser Schlüsselszene auf die jeweilige filmische Adaption zu untersuchen. Die Arbeit beleuchtet die dramaturgische Funktion der „Mousetrap"-Szene und deren Bedeutung für die Entwicklung der Handlung.
- Die dramaturgische Funktion der „Mousetrap"-Szene
- Die unterschiedliche Inszenierung der „Mousetrap"-Szene in den drei Verfilmungen
- Die filmische Interpretation der „Mousetrap"-Szene im Kontext des Gesamtwerks
- Die Bedeutung der „Mousetrap"-Szene für die Entwicklung der Figuren
- Die filmische Umsetzung der „Mousetrap"-Szene und ihre Auswirkungen auf die Rezeption des Stücks
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel I: Dieses Kapitel erläutert die Bedeutung der „Mousetrap"-Szene im Kontext von Shakespeares „Hamlet" und bezieht sich auf die Interpretation von J. Dover Wilson.
- Kapitel II: Dieses Kapitel analysiert die „Mousetrap"-Szene in den Verfilmungen von Kenneth Branagh, Laurence Olivier und Michael Almereydas, beleuchtet die Unterschiede in der Inszenierung und die jeweiligen filmischen Entscheidungen.
Schlüsselwörter
„Hamlet", „The Mousetrap", Shakespeare, Film, Verfilmung, Kenneth Branagh, Laurence Olivier, Michael Almereydas, Dramaturgie, Inszenierung, Filmanalyse, Interpretation, Theater, Theaterstück
- Arbeit zitieren
- Angela Schaaf (Autor:in), 2002, Analyse der Mousetrap-Szene in den Hamlet-Verfilmungen Kenneth Branaghs, Laurence Oliviers und Michael Almereydas, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/44011