Wir leben heute in einer sehr schnelllebigen Welt, in der ständig neue Technologien und weitere Innovationen Einzug halten. Eine Zeit, in der ein Wertewandel in fast allen Bereichen des Lebens eine wichtige Rolle spielt und somit auch die Arbeits- und Produktionswelt veränderten Randbedingungen entgegenwirken muss, wobei man hier an der Grundlage der Arbeitswelt arbeiten muss, dem Personal. Durch Bürokratisierung der Arbeitswelt, steigender Komplexität und der Vernetzung von Arbeitsstrukturen und anderen Bereichen, wird Führung und „führen“ nicht unbedingt leichter gemacht. Gerade in der heutigen Zeit werden durch derartige Tendenzen und die gewaltigen Herausforderungen der Wirtschaft „tradierte soziale Vorstellungen von Führung (…) brüchig gemacht“. Personal bedarf es immer an Führung. Ein Problem, das kritisch betrachtet werden muss, ist die unterschiedliche Auslegung und Definition von Führung, Führungsstil und Führungsorganisation. Durch die oben dargestellten Veränderungen in vielen Bereichen des Lebens kommt es dazu, dass bis heute „bewährte“ Führungskonzepte und Modelle auf Widerstand stoßen und nicht mehr so arbeiten und funktionieren, wie sie es eigentlich sollten.
So kommt es auch, dass eine lang vergessene und eher selten genutzte Führungsauffassung wieder mehr Verbreitung und Zuwendung erfährt, die charismatische Führung, die als solche in den USA seit den 80er Jahren wieder deutlich mehr Zuspruch findet. In Deutschland jedoch fand dieser Führungsstil bisher nur wenig Beachtung, was anscheinend der Geschichte Deutschlands zuzuschreiben ist. Wenn man den charismatischen Führungsansatz mit wenigen Worten treffend beschreiben will, formuliert man die sen Satz am besten so: „Charisma hat der, dem die Untergebenen blind vertrauen und bedingungslos folgen“. Führung ist in der heutigen Zeit nicht nur ein Begriff, der im Kontext mit Personalwirtschaft gebraucht und untersucht wird, nein, der Begriff der Führung hat sich zu einem interdisziplinären Begriff gewandelt und wird in der heutigen Zeit auch in anderen Bereichen der Wissenschaft untersucht, wie zum Beispiel in der Psychologie und in der Soziologie, denn Führung ist weder ein starres Gebilde noch ein betriebswirtschaftliches Konstrukt. Führung ist immer als Interaktionsprozess zu bewerten und zu betrachten. Die Frage, die sich an dieser Stelle stellt, lautet: wie viel Charisma bedarf es der Führung und was ist Charisma eigentlich?
Gliederung
1. Hinführung zum Thema
2. Führung
3. Führungstheorie
4. Die Person des Führers zu den Führungstheorien und die Charaktereigenschaften einer Führungspersönlichkeit
5. Führungsstil
5.1 Begriff
5.2 verschiedene Führungsstile
6. Charismatheorie von Führung
6.1 Was ist Charisma?
6.2 Max Weber und die Theorie von Charisma
6.3 Charaktereigenschaften einer charismatischen Persönlichkeit
6.4 Heutige Rolle von Charisma und der Stand der Forschung
6.5 Erklärungsmodelle von Charisma
7. Charisma- eine Zusammenfassung
8. Literaturverzeichnis
9. Erklärung über die selbständige Erarbeitung
1. Hinführung zum Thema
Wir leben heute in einer sehr schnelllebigen Welt, in der ständig neue Technologien und weitere Innovationen Einzug halten. Eine Zeit, in der ein Wertewandel in fast allen Bereichen des Lebens eine wichtige Rolle spielt und somit auch die Arbeits- und Produktionswelt veränderten Randbedingungen entgegenwirken muss, wobei man hier an der Grundlage der Arbeitswelt arbeiten muss, dem Personal (vgl. Kilian 1993, S.7).
Durch Bürokratisierung der Arbeitswelt, steigender Komplexität und der Vernetzung von Arbeitsstrukturen und anderen Bereichen, wird Führung und „führen“ nicht unbedingt leichter gemacht. Gerade in der heutigen Zeit werden durch derartige Tendenzen und die gewaltigen Herausforderungen der Wirtschaft „tradierte soziale Vorstellungen von Führung (…) brüchig gemacht“ (vgl. Sistenich 1993; S. 1). Personal bedarf es immer an Führung. Ein Problem, das kritisch betrachtet werden muss, ist die unterschiedliche Auslegung und Definition von Führung, Führungsstil und Führungsorganisation. Durch die oben dargestellten Veränderungen in vielen Bereichen des Lebens kommt es dazu, dass bis heute „bewährte“ Führungskonzepte und Modelle auf Widerstand stoßen und nicht mehr so arbeiten und funktionieren, wie sie es eigentlich sollten (vgl. Domsch 2003, S.1).
So kommt es auch, dass eine lang vergessene und eher selten genutzte Führungsauffassung wieder mehr Verbreitung und Zuwendung erfährt, die charismatische Führung, die als solche in den USA seit den 80er Jahren wieder deutlich mehr Zuspruch findet. In Deutschland jedoch fand dieser Führungsstil bisher nur wenig Beachtung, was anscheinend der Geschichte Deutschlands zuzuschreiben ist (vgl. Steyer 1995, S. 52). Wenn man den charismatischen Führungsansatz mit wenigen Worten treffend beschreiben will, formuliert man diesen Satz am besten so: „Charisma hat der, dem die Untergebenen blind vertrauen und bedingungslos folgen“ (Steyer 1995, S. 39). Führung ist in der heutigen Zeit nicht nur ein Begriff, der im Kontext mit Personalwirtschaft gebraucht und untersucht wird, nein, der Begriff der Führung hat sich zu einem interdisziplinären Begriff gewandelt und wird in der heutigen Zeit auch in anderen Bereichen der Wissenschaft untersucht, wie zum Beispiel in der Psychologie und in der Soziologie, denn Führung ist weder ein starres Gebilde noch ein betriebswirtschaftliches Konstrukt (vgl. Gonschorrek 1997, S.65). Führung ist immer als Interaktionsprozess zu bewerten und zu betrachten. Die Frage, die sich an dieser Stelle stellt, lautet: wie viel Charisma bedarf es der Führung und was ist Charisma eigentlich? Gegenstand dieser Arbeit ist die Darstellung des charismatischen Führungsstils, unter Beachtung von Gesichtspunkten wie die geschichtliche Entwicklung des Begriffes Charisma, die Eigenschaften eines charismatischen Führers und die Interaktionsprozesse, die bei diesem Führungsstil auftreten und notwendig sind. Weitere Bestandteile der Arbeit sind die allgemeinen Aspekte von Führung, die aber zwingend notwendig zu erläutern sind, da sie die Grundlagen im Verständnis von charismatischer Führung schaffen.
2. Führung
Die grundlegende Frage für die Legitimation von Führung lautet: wann bedarf es Führung? Diese Frage beantwortet Bröckermann treffend mit folgenden Worten: „Sobald sich zwei oder mehr Menschen in einer Gruppe organisieren, um arbeitsteilig tätig zu werden, entstehen Koordinationsprobleme, deren Lösung der Führung bedarf“ (Bröckermann 2001; S. 273). Gemeint ist hiermit, dass Führung die Grundlage für arbeitsteilige Prozesse ist und somit in allen Bereichen der Arbeitswelt angesiedelt ist.
Doch was ist eigentlich Führung? Diese Frage wird sehr verschieden. Dies zeigt, dass es kein einheitliches Verständnis gibt. Gründe für die unterschiedlichen Auffassungen sind Faktoren wie der Entwicklungsstand, der Bürokratisierungsgrad, der kulturelle Hintergrund und die Vernetzung im Unternehmen. Die eigentliche Bedeutung von Führung wird jedoch oft außer Acht gelassen. „Führen“ ist etymologisch betrachtet der Faktitiv oder Kausativ von Fahren, wobei „Führen“ als Bewirkungszeitwort von „Fahren“ im eigentlichen Sinn „Fahren machen“ bedeutet. Faktisch muss man sagen, dass mit „Fahren“ „Bewegung“ gemeint ist und somit bedeutet „Führung“ in „Bewegung setzen“. Weitere Begriffe, die in dem Aspekt von Führung enthalten und auch gleichermaßen verwendet werden, sind die Begriffe „Inganghalten von Bewegung“ und das„Steuern und Lenken von Bewegung“, was jedoch immer unter einem sozial- dynamischen Aspekt zu betrachten ist (vgl. Seidel/Jung/Redel 1988, S. 3 f).
Die eben aufgeführte etymologische Definition beschreibt den inhaltlichen Kern der Begriffe Führung und Führen. Weitere Definitionen, die mehr auf das Wesen auf Führung im Sinne der Unternehmensführung eingehen lauten: Führung ist die „Beeinflussung der Einstellungen und des Verhaltens von Einzelpersonen sowie der Interaktionen in und zwischen Gruppen mit dem Zweck, bestimmte Ziele zu erreichen“ (Staehle/Conrad/Sydow 1999, S. 328), oder „unter Führung versteht man die zielorientierte Gestaltung und Steuerung sozialer Systeme“ (Kilian 1993, S. 9), oder „Führen ist zielbezogene Einflussnahme, wobei die Geführten dazu bewegt werden sollen bestimmte Ziele, die sich meist aus den Zielen des Unternehmens ableiten, zu erreichen“ (Domsch 2003, S. 4). Alle drei Definitionen sagen aus, dass Führung eine Bewegung darstellt und das im Prozess der Führung gezielt Einfluss auf Menschen genommen wird. Daraus folgere ich, dass Führung ein Interaktionsprozess ist, der auf ein Ziel hin arbeitet. Führung im Sinne von Beeinflussen kann auf zwei Arten erfolgen. Zum einen auf eine direkte, interaktionelle Weise, was sich durch eine direkte Kommunikation zwischen den Personen oder Gruppen mit dem Ziel der Verhaltenssteuerung zeigt und zum andern auf eine strukturelle Art und Weise, die in der Organisationsstruktur zum Ausdruck kommt.
Laut Becker/Berthel 2003 bedarf es Führung folgender Vorraussetzungen:
- Mindestens 2 Personen: Führer und Geführter;
- Eine soziale Interaktion (geprägt durch personale Eigenschaften der Personen, die am Führungsprozess beteiligt sind);
- Asymmetrische Interaktionsbeziehung, damit die Möglichkeit der Willensdurchsetzung gegenüber dem/den Geführten besteht;
- Die Einflussnahme des Führers muss zielorientiert erfolgen, muss also auf die Erreichung eines Ergebnisses ausgerichtet sein;
- Willensdurchsetzung muss über spezifische Aktivitäten der Information, Instruktion, Entscheidung, Motivation und Konfliktlösung erfolgen;
- Es muss eine Ausbildung von Rollen, Werten und Normen stattfinden können; (vgl. Becker/Berthel 2003, S.60)
Was ebenso im Kontext von Führung zu beachten ist, sind die kognitiven Prozesse, wie zum Beispiel kognitive Abbildung und Verarbeitung, sowie verschiedene Rückkopplungsbeziehungen, die auf Seiten der Führer und der Geführten auftreten (vgl. Steyer 1995, S. 187). Führung ist letztendlich ein Prozess, der das Verhalten der Geführten zielbezogen beeinflusst und verändert (vgl. Staehle/Conrad/Sydow 1999, S. 328). Um den Aspekt der Definition der Führung abzurunden, verweise ich an dieser Stelle auf Holger Daners Werk: Charisma in Organisationen, in welchem er die wesentlichen Bestandteile der Definitionen von Führung zusammenfasst. Laut Daner weisen die drei untersuchten Definitionen folgende Gemeinsamkeiten im Verständnis von Führung auf: (1) soziale Einflussnahme, (2) Zielorientierung und (3) Erfüllung gemeinsamer Aufgaben (vgl. Daners 1997, S. 28).
Wie gut, oder wie schlecht Führungskräfte arbeiten, ist nicht direkt messbar. Gemessen wird die Effizienz, bzw. der Führungserfolg in zwei verschiedenen Bestimmungsgrößen. Eine Bestimmungsgröße ist die wirtschaftliche Effizienz (ökonomischer Aspekt), also der Grad der Erreichung der institutionellen Ziele und die andere Größe ist die sozial- psychologische Effizienz (humane Aspekt), die sich am Grad der Befriedigung der individuellen Bedürfnisse der Mitarbeiter erkennen lässt (vgl. Becker/Berthel 2003, S. 61).
3. Führungstheorie
Unter Führungstheorie versteht man die verschiedenen komplexen situationsspezifischen Führer- Geführtenbeziehung (Seidel/Jung/Redel 1998, S. 78). Kilian betrachtet die Führungstheorie als ein Teilgebiet der Führungslehre neben Führungslogik, Führungstechnologie und Führungsphilosophie (vgl. Kilian 1993, S. 55). Führungstheorien haben den Anspruch Aussagen über die Zusammenhänge zwischen Führer, Geführten, organisatorischen Anforderungen und dem zu erwartenden Führungserfolg zu machen (vgl. Staehle/Conrad/Sydow 1999, S. 348).
Allgemein versteht man unter Führungstheorie die verschiedenen Wege von Führung, die zu dem Ziel führen, was man erreichen will. Steyer unterscheidet grob zwischen „universellen“ und „situativen“ Führungstheorien, Staehle/Conrad/Sydow hingegen unterscheiden zwischen sechs Führungstheorien, den: (1) Situationstheorien, (2) Interaktionstheorien, (3) Erwartungstheorien, (4) Austauschtheorien, (5) Attributionstheorien und (6) Lerntheorien. Hentze, Kammel und Lindert unterscheiden ebenso zwischen sechs verschiedenen Führungstheorien, der (1) „Great Man“ Theorien, (2) Umwelt Theorien, (3) Personen- Situationen- Theorien, (4) Interaktion- Erwartungen- Theorien, (5) Humanistische Theorien und den (6) Austausch Theorien.
Der Unterschied zwischen den „universellen“ und den „situativen“ Theorien erklärt Steyer folgendermaßen: während die universellen Theorien davon ausgehen, dass es „einen“ besten Weg zu führen gibt, der in allen Situationen Erfolg verspricht, basieren die situativen Führungstheorien auf der Überlegung, dass es keinen eindeutig besten Weg zu führen gibt und dass die Effektivität der Führung situationsabhängig ist. Gemeint ist hiermit, dass das Verhalten des Führenden der aktuellen Situation angepasst sein muss (vgl. Steyer 1996 S. 156). Im nun folgenden Abschnitt der Arbeit stelle ich die wichtigsten Führungstheorien kurz vor. Zuerst nun ein Beispiel für eine Situationstheorie:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Diese Abbildung zeigt, dass verschiedene Gruppen auf Führung in verschiedenen Situationen unterschiedlich reagieren. Die Situation wird laut Abbildung durch die fünf Faktoren (Gruppenmitglieder/Werte und Normen/ Gruppenstruktur/ Gruppenziel/ Externe Einflüsse) beschrieben. Die durch die Faktoren beschriebene Situation erfordert ein bestimmtes Führungsverhalten, welches wiederum in Abhängigkeit zur Situation zu Erfolg verhelfen kann, oder auch nicht. Was jedoch hier zu beachten ist, ist die Tatsache, dass die Situation, die durch die Gruppe vorgegeben wird, die Führungskraft zu einem bestimmten Verhalten veranlasst (vgl. Bröckermann 2001, S. 316 f).
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