Aufmerksamkeit ist ein breites Thema. Man möchte meinen, man könnte diesen Begriff aus zwei verschiedenen Blickwinkeln sehen. Zum einen die Aufmerksamkeit, die man auf seine eigene Person zieht, zum anderen die Aufmerksamkeit, die man selbst auf etwas richtet. Ich möchte mich bei dieser Arbeit allerdings mit der Letzteren beschäftigen. Anfangs damit, was Aufmerksamkeit überhaupt genau ist und welche Umstände auf sie einwirken, danach aber mit einer besonderen Aufmerksamkeitsstörung, dem Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (ADS).
Immer mehr Eltern, Lehrer und Erzieher klagen über so genannte „Problemkinder“. Diese Kinder fallen besonders durch extreme innere Unruhe, schnelle Ablenkbarkeit und einem überaus impulsiven Verhalten, welches nicht mehr der „Norm“ entspricht, auf. Erwachsene erklären dieses häufig vor allem damit, dass diese Kinder angeblich keinen Respekt mehr vor älteren Menschen hätten, was allerdings nicht die Ursache für dessen Benehmen stellt. Grund dafür ist das in nicht seltenen Fällen diagnostizierte Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom, das besonders im Kindesalter vertreten ist. Überaus interessant finde ich dieses, da wahrscheinlich wesentlich mehr Menschen unserer Gesellschaft davon betroffen sind, als die Meisten annehmen. Ich denke es ist ebenso interessant die Hintergründe, sowie die daraus resultierende Problematik für diese Krankheit zu erfahren, um die Reaktionen mancher Personen gegenüber betroffenen Leuten einmal in Frage zu stellen. Wenn Sie bedenken, dass zum Beispiel am Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom leidende Kinder, egal ob mit oder ohne Hyperaktivität, früher oder später durch unangenehmes Verhalten auffallen werden, weil ihnen sosehr sie sich auch bemühen, einfach nichts gelingt, können diese einem schon sehr leid tun. Gesunde Kinder hingegen erreichen fast mühelos die von ihnen geforderten Dinge. Sie ernten Lob dafür, fühlen sich „besonders“, denn sie haben etwas geschafft (ein Ziel erreicht). Über die ADS-Kinder wird hingegen häufig gelacht, weil sie viele „Fehler“ machen. Manche erleben das Gefühl von Lob nur sehr selten, dafür aber umso mehr den Spott von Mitschülern die sie hänseln oder vielleicht sogar mit dem Finger auf sie zeigen. Manchmal auch unangemessene Reaktionen von Lehrern oder anderen Erwachsenen, die ratlos und kopfschüttelnd vor ihnen stehen, weil sie das zu Tage gelegte Verhalten nicht mehr verstehen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Definition: Aufmerksamkeit
- 2.1 Aufmerksamkeit und Interesse
- 2.2 Aufmerksamkeit und Motivation
- 3. Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom, was ist das eigentlich?
- 3.1 Beschreibung des Störungsbildes
- 3.2 Ursachen des Aufmerksamkeitsdefizitsyndroms
- 3.3 Diagnostik
- 3.4 Behandlungsmöglichkeiten
- 3.4.1 Medikamente
- 3.4.2 Therapeutische Behandlungsansätze
- 3.4.3.1 Training des Sozialverhaltens
- 3.4.3.2 Training der Selbstakzeptanz
- 3.4.3.3 Weitere therapeutische Handlungsmaßnahmen
- 3.5 Bewertung
- 4. Aufmerksamkeitsgestörte Kinder im Unterricht
- 4.1 Allgemeine Problematik
- 4.1.1 Probleme der Intervention zwischen Lehrer, Schüler und seinen Eltern
- 4.2 Überlegungen zur Erschaffung eines erfolgreichen Unterrichts
- 4.2.1 Erschaffen eines geeigneten Umfeldes zur Förderung der Aufmerksamkeit
- 4.2.2 Feste Regelungen
- 4.2.3 Absolvierung des Unterrichts
- 4.3 Pädagogische Herausforderung und eigene Konsequenzen
- 5. Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Thema Aufmerksamkeit, insbesondere mit dem Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (ADS). Ziel ist es, das Phänomen der Aufmerksamkeit zu definieren, ihren Zusammenhang mit Interesse und Motivation zu beleuchten und die Problematik von ADS bei Kindern, insbesondere im schulischen Kontext, zu untersuchen. Die Arbeit analysiert mögliche Ursachen, Diagnostik und Behandlungsansätze von ADS und diskutiert pädagogische Herausforderungen im Umgang mit betroffenen Schülern.
- Definition und Facetten von Aufmerksamkeit
- Der Einfluss von Interesse und Motivation auf die Aufmerksamkeit
- Beschreibung des Aufmerksamkeitsdefizitsyndroms (ADS)
- Diagnostik und Therapieansätze bei ADS
- Pädagogische Strategien im Umgang mit ADS-betroffenen Kindern im Unterricht
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema Aufmerksamkeit ein und fokussiert auf die Aufmerksamkeit, die man auf etwas Bestimmtes richtet. Sie hebt die zunehmende Problematik von „Problemkindern“ hervor, die oft mit ADS diagnostiziert werden. Die Arbeit stellt die Frage nach den Reaktionen der Gesellschaft auf ADS-betroffene Kinder und deren Fairness in Frage. Die Autorin kündigt an, die Wahrnehmung von ADS-Kindern, die damit verbundenen Probleme und den Umgang im schulischen Kontext zu untersuchen.
2. Definition: Aufmerksamkeit: Dieses Kapitel definiert Aufmerksamkeit als die bewusste, selektive Zuwendung zu einem Reiz. Es unterscheidet zwischen fluktuierender und fixierender Aufmerksamkeit und beleuchtet den Zusammenhang mit Konzentration und bewusster Lenkung der Aufmerksamkeit.
2.1 Aufmerksamkeit und Interesse: Dieser Abschnitt untersucht den Einfluss von Interesse auf Aufmerksamkeit und Lernen. Es wird argumentiert, dass Interesse zu effektiverem Lernen führt und dass selbstbestimmtes Handeln die Entwicklung interessegeleiteten Lernens fördert. Studien von Hidi, Graesser/Riha, Hidi/McLaren, Nell, Schieferle und Krapp werden zitiert, um den Zusammenhang zwischen Interesse, Aufmerksamkeit und Lernerfolg zu untermauern.
2.2 Aufmerksamkeit und Motivation: Hier wird der Zusammenhang zwischen Aufmerksamkeit und Motivation erörtert. Motivation wird als Bedürfnisspannung zwischen Ist- und Soll-Zustand definiert, die die Aufmerksamkeit und die Aufnahmebereitschaft beeinflusst. Die Thesen von Schenk-Danziger und Gagné werden gegenübergestellt, wobei die Rolle der Motivation für die Aufnahme von Reizen hervorgehoben wird.
3. Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom, was ist das eigentlich?: Das Kapitel beschreibt das Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (ADS), seine Symptome, Ursachen, Diagnostik und Behandlungsmöglichkeiten. Es werden sowohl medikamentöse als auch therapeutische Ansätze, wie Sozial- und Selbstakzeptanztraining, diskutiert.
4. Aufmerksamkeitsgestörte Kinder im Unterricht: Dieses Kapitel befasst sich mit den Problemen aufmerksamskeitsgestörter Kinder im Unterricht, den Schwierigkeiten in der Interaktion zwischen Lehrern, Schülern und Eltern und überlegt, wie ein erfolgreicher Unterricht gestaltet werden kann. Es werden Strategien zur Förderung der Aufmerksamkeit, wie die Schaffung eines geeigneten Umfeldes und die Festlegung fester Regeln, vorgeschlagen.
Schlüsselwörter
Aufmerksamkeit, Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (ADS), Interesse, Motivation, Lernen, Diagnostik, Therapie, Pädagogik, Schule, Unterricht, Kinder, Problemkinder.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (ADS) - Eine Analyse
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Arbeit befasst sich umfassend mit dem Thema Aufmerksamkeit, insbesondere dem Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (ADS) bei Kindern. Sie definiert Aufmerksamkeit, untersucht ihren Zusammenhang mit Interesse und Motivation und analysiert die Problematik von ADS im schulischen Kontext. Die Arbeit beinhaltet eine Beschreibung des Störungsbildes ADS, mögliche Ursachen, Diagnostik, verschiedene Behandlungsansätze (medikamentös und therapeutisch) und diskutiert pädagogische Strategien für den Umgang mit betroffenen Schülern im Unterricht.
Welche Themen werden im Einzelnen behandelt?
Die Arbeit gliedert sich in mehrere Kapitel: Einleitung, Definition von Aufmerksamkeit (inkl. des Zusammenhangs mit Interesse und Motivation), detaillierte Beschreibung des Aufmerksamkeitsdefizitsyndroms (ADS) mit Ursachen, Diagnostik und Behandlungsmöglichkeiten, Probleme aufmerksamkeitsgestörter Kinder im Unterricht mit Vorschlägen für einen erfolgreichen Unterricht und eine Schlussbetrachtung. Die einzelnen Kapitel werden jeweils zusammengefasst.
Wie wird Aufmerksamkeit definiert?
Aufmerksamkeit wird als bewusste, selektive Zuwendung zu einem Reiz definiert. Es wird zwischen fluktuierender und fixierender Aufmerksamkeit unterschieden, und der Zusammenhang mit Konzentration und bewusster Lenkung der Aufmerksamkeit wird beleuchtet.
Welchen Einfluss haben Interesse und Motivation auf die Aufmerksamkeit?
Die Arbeit zeigt den starken Einfluss von Interesse und Motivation auf die Aufmerksamkeit und das Lernen auf. Interesse führt zu effektiverem Lernen, und selbstbestimmtes Handeln fördert interessegeleitetes Lernen. Motivation wird als Bedürfnisspannung zwischen Ist- und Soll-Zustand definiert, die die Aufmerksamkeit und die Aufnahmebereitschaft beeinflusst.
Was ist das Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (ADS)?
Das Kapitel beschreibt das Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (ADS) detailliert, inklusive seiner Symptome, Ursachen, Diagnostik und Behandlungsmöglichkeiten. Es werden sowohl medikamentöse als auch therapeutische Ansätze, wie Sozial- und Selbstakzeptanztraining, erörtert.
Welche Probleme haben aufmerksamkeitsgestörte Kinder im Unterricht?
Die Arbeit beleuchtet die Schwierigkeiten aufmerksamkeitsgestörter Kinder im Unterricht, die Probleme in der Interaktion zwischen Lehrern, Schülern und Eltern und entwickelt Vorschläge, wie ein erfolgreicher Unterricht für diese Kinder gestaltet werden kann. Es werden Strategien zur Förderung der Aufmerksamkeit, wie die Schaffung eines geeigneten Umfeldes und die Festlegung fester Regeln, vorgeschlagen.
Welche pädagogischen Strategien werden im Umgang mit ADS-betroffenen Kindern empfohlen?
Es werden Strategien zur Schaffung eines geeigneten Lernumfeldes, die Festlegung fester Regeln und die Anpassung des Unterrichtsablaufs an die Bedürfnisse der Kinder vorgeschlagen. Das Ziel ist die Förderung der Aufmerksamkeit und ein erfolgreicheres Lernen.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren diese Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Aufmerksamkeit, Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (ADS), Interesse, Motivation, Lernen, Diagnostik, Therapie, Pädagogik, Schule, Unterricht, Kinder, Problemkinder.
- Quote paper
- Sina Raphael (Author), 2004, Aufmerksamkeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/44095