Die Abhandlung zur Religion im Postsozialismus am Beispiel Rumäniens geht im Orientierungsteil darauf ein, wie sich die religiöse Landschaft Rumäniens konstituiert, wo also ihr Ursprung liegt, welche konfessionellen Ausprägungen und interkonfessionellen Spannungen vorzufinden sind, aber auch, welche Strukturen die Orthodoxe Kirche Rumäniens aufweist.
Der nächste Teil beschäftigt sich mit der Epoche des Sozialismus. Es wird danach gefragt, welche Auswirkungen das sozialistische Regime auf das religiöse (Über-)Leben hatte. Dies soll anhand der in dieser Zeit verabschiedeten Gesetze aufgezeigt werden und mittels verfügbarer Statistiken zur Struktur der Rumänisch-Orthodoxen Kirche verdeutlicht werden.
Daraufhin wird das Verhalten der Kirche dahingehend untersucht,
ob sie sich in dieser Situation in eine oppositionelle oder
kooperierende Position begab: Gab es aus der Kirche heraus
Widerstände gegen das Regime zu beobachten?
Der anschließende Abschnitt befasst sich mit der postsozialistischen Epoche Rumäniens. Zunächst wird ein Überblick
über das Revolutionsgeschehen gegeben, anschließend wird auf
die neue Gesetzeslage und die Neuorganisation der kirchlichen
Institutionen eingegangen. Weiteren Aufschluss über eine eventuell
veränderte Religiosität in Rumänien liefern quantitative
Untersuchungen, in deren Mittelpunkt die Volkszählungen von 1992
und 2002 stehen. Schließlich wird erläutert, wie sich das Verhältnis zwischen Kirche und Staat in postsozialistischer Zeit darstellt.
Die Zusammenfassung resümiert die zentralen Ergebnisse und wertet sie dahingehend aus, inwieweit sie eine Änderung in der Religiosität der rumänischen Bevölkerung anzeigen und ob Tendenzen der Säkularisierung – nach westeuropäischem Verständnis – oder eher eine Renaissance der Religiosität in
Rumänien zu beobachten ist.
Inhaltsverzeichnis
- EINFÜHRUNG
- Problemstellung
- Ziel der Arbeit
- Aufbau der Arbeit
- DIE RELIGIÖSE LANDSCHAFT RUMÄNIENS
- Die Ethnogenese und religiöse Prägung des rumänischen Volkes
- Die konfessionelle Vielfalt Rumäniens
- Die Struktur und Organisation der Rumänischen Orthodoxen Kirche
- DIE ORTHODOXE KIRCHE UNTER DEM SOZIALISMUS
- Ein historischer Abriss über die staatliche Neuordnung nach dem Zweiten Weltkrieg
- Die kirchengesetzlichen Bestimmungen der KPR
- Die Gesetzesbeschlüsse des Jahres 1947
- Die Kirchenartikel der Verfassungen von 1948, 1952 und 1965 im Vergleich
- Das Kultgesetz von 1948
- Die Auflösung der Unierten Kirche 1948
- Das Familiengesetz des Jahres 1953
- Das Strafgesetzbuch des Jahres 1960
- Die Überwachung durch das Kultusministerium/ -departement
- Das Parteiprogramm der KPR von 1974
- Zusammenfassung
- Quantitative Aussagen zur Situation der Kirchen
- Die konfessionelle Zusammensetzung
- Die Struktur der Orthodoxen Kirche und der theologischen Ausbildung
- Die Situation in den Klöstern
- Die theologischen Printmedien
- Das Verhältnis zwischen Kirche und Staat
- Erklärungen für den geringen Widerstand der Orthodoxen Kirche gegen das sozialistische Regime
- DIE ORTHODOXE KIRCHE NACH 1989
- Das Revolutionsgeschehen – religiös motiviert
- Die neue Gesetzeslage
- Die innere Erneuerung
- Die Neuordnung der kirchlichen Institutionen
- Die quantitative Entwicklung zwischen 1989 und 2002
- Die konfessionelle Zusammensetzung
- Die wichtigsten Nationalitäten Rumäniens in ihrer konfessionellen Zusammensetzung
- Die Struktur der Orthodoxen Kirche und der theologischen Ausbildung
- Die Situation in den Klöstern
- Die theologischen Printmedien
- Weitere Ergebnisse
- Das Verhältnis zwischen Kirche und Staat
- ZUSAMMENFASSUNG
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Rolle der Rumänisch-Orthodoxen Kirche im Kontext des Sozialismus in Rumänien. Sie verfolgt das Ziel, die Entwicklung der Kirche unter dem kommunistischen Regime zu analysieren und den Einfluss der staatlichen Politik auf die Organisation und den Alltag der Kirche aufzuzeigen. Außerdem wird die Frage beleuchtet, inwiefern sich die Kirche nach dem Fall des Sozialismus im Jahr 1989 neu formiert hat und wie sich ihr Verhältnis zum Staat in der Folgezeit entwickelte.
- Die Entwicklung der Rumänisch-Orthodoxen Kirche unter dem Sozialismus
- Der Einfluss der staatlichen Politik auf die Kirche
- Die Neuordnung der Kirche nach dem Fall des Sozialismus
- Das Verhältnis zwischen Kirche und Staat im postsozialistischen Rumänien
- Die quantitative Entwicklung der Kirche vor und nach 1989
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problemstellung der Arbeit vor und erläutert das Ziel der Arbeit sowie deren Aufbau. Das zweite Kapitel befasst sich mit der religiösen Landschaft Rumäniens und gibt einen Überblick über die ethnogenetische Prägung des rumänischen Volkes und die konfessionelle Vielfalt des Landes. Die Struktur und Organisation der Rumänischen Orthodoxen Kirche wird ebenfalls beleuchtet. Das dritte Kapitel analysiert die Lage der Orthodoxen Kirche unter dem Sozialismus. Es werden die kirchengesetzlichen Bestimmungen der Kommunistischen Partei Rumäniens (KPR) und ihre Auswirkungen auf die Organisation der Kirche beleuchtet. Quantitative Aussagen zur Situation der Kirchen und das Verhältnis zwischen Kirche und Staat im sozialistischen Rumänien werden ebenfalls behandelt. Das vierte Kapitel befasst sich mit der Entwicklung der Orthodoxen Kirche nach 1989. Es werden die Auswirkungen des Revolutionsgeschehens, die neue Gesetzeslage und die innere Erneuerung der Kirche beleuchtet. Darüber hinaus werden die quantitative Entwicklung der Kirche in der Zeit zwischen 1989 und 2002 und das Verhältnis zwischen Kirche und Staat im postsozialistischen Rumänien untersucht.
Schlüsselwörter
Rumänisch-Orthodoxe Kirche, Sozialismus, Kommunismus, Staat, Religion, Religionsfreiheit, Kirchenpolitik, Konfessionelle Vielfalt, Ethnogenese, Postsozialismus, Neuordnung, Quantitative Entwicklung, Verhältnis zwischen Kirche und Staat.
- Arbeit zitieren
- Birgit Grigore (Autor:in), 2005, Religion im Postsozialismus: Das Beispiel Rumänien, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/44102