Mitte des 20. Jahrhunderts nimmt Helmut Heißenbüttel eine zentrale Rolle in der literaturwissenschaftlichen Forschung ein. Der Literat und gleichzeitig Literaturwissenschaftler und -kritiker kennt die Literatur der Avantgarde wie fast kein Zweiter. Er stellt sie immer wieder in den öffentlichen Diskurs und trägt mit programmatischen Positionen, wie der Debatte um ein neues Subjektverständnis oder dem Zusammenhang zwischen Strukturen der Sprache und der künstlerischen Phantasie, maßgeblich zu innovativen Forschungsansätzen bei. Der Text "Topographien", im Jahr 1954 erstmals veröffentlicht, entstand vor dieser Zeit und spiegelt trotzdem viele der programmatischen Aspekte Heißenbüttels, die teilweise erst Jahre später wissenschaftlich ausformuliert wurden. Der Text gestaltet sich eindringlich, geradezu aufdringlich emotional, obwohl sich keinerlei subjektive Emotionsbeschreibungen darin finden lassen. Diese Hausarbeit soll ein Versuch sein, herauszufinden und möglichst strukturiert dazustellen, welche Aspekte und Hintergründe Heißenbüttels Texte so eindringlich erscheinen lassen und welche Intention damit einhergeht.
Der einführende Teil der Hausarbeit befasst sich mit Helmut Heißenbüttels Textästhetik, die sich als kritischer Versuch einer neuen ‚Poetik’ verstehen lässt in Abgrenzung zu den klassischen Mechanismen von Literatur.
Anschließend wird untersucht, ob und inwieweit sich Heißenbüttel mit dem Begriff der konkreten Dichtung identifizierte und welche Faktoren seiner Dichtung sich dem Konzept der Konkreten Poesie annähern und welche sie davon abgrenzen. Daraufhin folgt eine kurze Vorstellung zweier zentraler Elemente seiner literarischen Ästhetik, die der Halluzinatorik und der des Materialbegriffs, der dem Subjektbegriff diametral gegenüber steht, da sie essentiell für ein grundlegendes und kritisches Verständnis der Texte Helmut Heißenbüttels erscheinen.
Es folgt eine umfassende Untersuchung des Textauszugs "Topographien a", unterteilt in eine sprachliche Stilanalyse und eine inhaltliche Analyse, die sich primär auf die Begrifflichkeiten von Topographie und Chronologie stützt. Abschließend werden die Ergebnisse resümierend zusammengefasst.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Heißenbüttels Texte: zwischen Tradition und Innovation
- Heißenbüttel und Konkrete Dichtung
- Konzept ästhetische Halluzinatorik…..\nSprache als Material ……………………………………….
- Analyse Topographien a – Topographie und Chronologie.………………………….
- Textstrategien & sprachliche Mittel .....
- Resümee......……………
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Textästhetik von Helmut Heißenbüttel, insbesondere im Kontext seiner Auseinandersetzung mit dem Konzept der Konkreten Dichtung. Die Analyse zielt darauf ab, die einprägsamen Aspekte von Heißenbüttels Texten zu identifizieren und dessen Intention hinter diesen herauszuarbeiten.
- Heißenbüttels Kritik an traditionellen literarischen Mustern und die Suche nach einer neuen "Poetik"
- Die Rolle des Subjekts in Heißenbüttels Texten und seine Abkehr vom traditionellen Autorverständnis
- Der Einfluss des Materialbegriffs auf Heißenbüttels Textästhetik und die Bedeutung von Sprache als eigenständiges Element
- Die Analyse von "Topographien a" im Hinblick auf Topographie und Chronologie
- Die Untersuchung von Textstrategien und sprachlichen Mitteln in Heißenbüttels Werken
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt Helmut Heißenbüttel und seine Bedeutung für die Literaturwissenschaft vor. Der Fokus liegt auf seiner kritischen Auseinandersetzung mit klassischen literarischen Konventionen und seinen innovativen Ansätzen in der Sprache.
- Heißenbüttels Texte: zwischen Tradition und Innovation: Dieses Kapitel befasst sich mit Heißenbüttels Kritik am Sprachverschleiß und seiner Suche nach einer neuen, experimentellen Form der Sprache, die sich von traditionellen Mustern abgrenzt.
- Heißenbüttel und Konkrete Dichtung: Dieses Kapitel untersucht die Beziehung zwischen Heißenbüttel und der Konkreten Dichtung. Es wird analysiert, inwieweit Heißenbüttel sich mit dem Konzept der Konkreten Poesie identifizierte und welche Faktoren seiner Dichtung sich diesem annähern oder davon abgrenzen.
- Konzept ästhetische Halluzinatorik…..\nSprache als Material ……………………………………….: Dieser Abschnitt stellt zwei zentrale Elemente von Heißenbüttels Textästhetik vor: die ästhetische Halluzinatorik und den Materialbegriff. Beide Konzepte stehen in direkter Beziehung zu seiner kritischen Auseinandersetzung mit dem Subjektbegriff.
- Analyse Topographien a – Topographie und Chronologie.………………………….: Dieses Kapitel widmet sich der detaillierten Analyse des Textauszugs "Topographien a". Die Analyse umfasst sowohl sprachliche als auch inhaltliche Aspekte, wobei ein besonderes Augenmerk auf die Begriffe Topographie und Chronologie gelegt wird.
Schlüsselwörter
Schlüsselwörter und Themen der Arbeit sind: Helmut Heißenbüttel, Textästhetik, Konkrete Dichtung, Sprache als Material, Halluzinatorik, Topographie, Chronologie, Subjektbegriff, Avantgarde, Literaturwissenschaft, Nachkriegsliteratur.
- Quote paper
- Mirjam Bäcker (Author), 2017, Helmut Heißenbüttel. Emotion zwischen Tradition und Innovation, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/441065