Die Beleidigung „Lügenpresse“ gibt es nicht erst seit den Pegida-Demonstrationen. Der Vorwurf ist wahrscheinlich so alt wie die Massenmedien selbst. Tatsächlich ist es ein verbreitetes Phänomen, dass Medien als parteiisch, befangen oder feindlich wahrgenommen werden.
Bereits über 100 Studien weisen den sogenannten Hostile Media Effekt nach. Demnach empfinden Menschen in einem Konflikt oder einer Kontroverse häufig, dass die Berichterstattung die gegnerische Seite begünstigt. Dabei behandeln die meisten Studien öffentlich diskutierte politische Themen.
David Möller untersucht in dieser Publikation, wie der Hostile Media Effekt bei Fußballfans wirkt. Dabei setzt er sich vor allem mit dem Thema Stadionverbot auseinander. Wie nehmen Ultras die Medien und deren Berichterstattung wahr? Möller wirft einen aufschlussreichen Blick in die deutsche Fanszene.
Aus dem Inhalt:
- Presse;
- Medien;
- Fußball;
- Hooligans;
- Journalismus
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Die Ultras im Profifußball
- 2.1 Entstehung der Ultra-Szene
- 2.2 Ultra-Kultur in Deutschland
- 3 Der Hostile Media Effekt
- 3.1 Grundlegende Annahmen und Entstehungsgeschichte
- 3.2 Mechanismen zur Erklärung des Hostile Media Effekts
- 3.3 Konsequenzen des Hostile Media Effekts
- 3.4 Hostile Media Effekt Studien
- 3.5 Der Third-Person-Effekt
- 3.6 Hypothesenableitung
- 4 Empirische Untersuchung
- 4.1 Design der Studie
- 4.2 Instrument
- 4.3 Stimulusmaterial
- 4.4 Vorgehen und Ergebnisse des Pretests
- 4.5 Rekrutierung der Teilnehmer und Durchführung
- 4.6 Überblick der Stichprobe
- 5 Ergebnisse
- 5.1 Vergleich zwischen den Gruppen
- 5.2 Hypothese 1: Der HME bei den Ultras
- 5.3 Hypothese 2: Die UV „Einstellung zum Thema Stadionverbot“
- 5.4 Hypothese 3: Die IV „Gruppeninvolvement“
- 5.5 Hypothese 4: Die IV „Vertrauen in Medien“
- 5.6 Hypothese 5: Die IV „Themeninvolvement“
- 5.7 Hypothese 6: Der TPE
- 5.8 Hypothese 7: Der TPE als Folge des HME
- 5.9 Diskussion und kritische Würdigung
- 6 Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht den Hostile Media Effekt (HME) in der Printberichterstattung über Ultras im Profifußball. Sie analysiert, ob und wie Ultras die Berichterstattung über ihre Gruppe als feindselig wahrnehmen und welche Konsequenzen dies für ihre Einstellungen und Verhaltensweisen hat. Ziel der Studie ist es, die Mechanismen des HME im Kontext der Ultra-Szene zu erforschen und dessen Einfluss auf die Wahrnehmung der Medienberichterstattung und das Verhalten von Ultras zu beleuchten.
- Der Hostile Media Effekt und seine Auswirkungen auf die Wahrnehmung von Medienberichten durch Ultras
- Die Rolle des Gruppeninvolvements und der Einstellungen zum Thema Stadionverbot im Zusammenhang mit dem HME
- Die Bedeutung von Vertrauen in Medien und Themeninvolvement für die Wahrnehmung der Berichterstattung
- Der Third-Person-Effekt (TPE) und seine Beziehung zum HME
- Empirische Analyse des HME und des TPE anhand von Fragebögen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in das Thema ein und stellt den Forschungsstand zum Hostile Media Effekt und den Ultras im Profifußball vor. Kapitel zwei beleuchtet die Entstehung und Entwicklung der Ultra-Szene, insbesondere in Deutschland. Kapitel drei beschreibt den Hostile Media Effekt und seine relevanten Aspekte wie Grundannahmen, Mechanismen, Konsequenzen und Studien. Kapitel vier widmet sich der empirischen Untersuchung, die das Design der Studie, das Instrument, das Stimulusmaterial, das Vorgehen und die Ergebnisse des Pretests sowie die Rekrutierung der Teilnehmer und die Durchführung der Studie umfasst. Kapitel fünf präsentiert die Ergebnisse der empirischen Untersuchung und analysiert die Hypothese zum Hostile Media Effekt bei Ultras sowie weitere Hypothesen zur Rolle von Einstellungen, Involvement und Vertrauen in Medien. Das Kapitel umfasst außerdem die Diskussion der Ergebnisse und deren kritische Würdigung.
Schlüsselwörter
Hostile Media Effekt, Ultras, Profifußball, Printberichterstattung, Medienwahrnehmung, Gruppeninvolvement, Einstellungen, Stadionverbot, Vertrauen in Medien, Themeninvolvement, Third-Person-Effekt, empirische Untersuchung.
- Arbeit zitieren
- David Möller (Autor:in), 2018, Der Hostile Media Effekt in der Printberichterstattung. "Mein Feind, die Zeitung" - Ultras im Profifußball, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/441168