Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
Einführung in das Seminarthema
Glück und Zufriedenheit oder Flow?
Die Flow-Theorie
Aspekte des Glücks im Berufsfeld der Sozialen Arbeit
Flow im Berufsfeld der Sozialen Arbeit
Negative Aspekte von Flow
Fazit
Literaturverzeichnis
Einführung in das Seminarthema
Die Suche nach dem menschlichen Glück ist wesentlich älter als man zunächst denkt. Schon die Griechen setzten sich in der Antike damit außeinander. So war bereits für den berühmten Aristoteles die Glückseeligkeit nichts anderes als das Ziel und Ende allen menschlichen Tuns. Auch heute boomt die Glücksforschung wieder. Gleich auf mehreren verschiedenen Ebenen der Wissenschaft versucht man das Glück zu erforschen. Es begeben sich verschiedenste wissenschaftliche Disziplinen auf die Suche nach dem Glück wie z.B. die Psychologie, Genetik, Soziologie, Neurologie und auch die Ökonomie. Wobei die Forscher den schwammigen Begriff "Glück" lieber anders definieren. Denn Glück kann zuvieles bedeuten. "Glück haben" oder auch "glücklich sein" kann damit gemeint sein. Im englischen Spachgebrauch ist dies deutlicher zu trennen. Hier steht "luck" für Glück haben und "happy" für glücklich sein. Im deutschen Sprachgebrauch fällt beides unter den Begriff Glück. Die Forschung setzt sich jedoch mit dem Thema des "glücklich sein" bzw "happy" außeinander und spricht deshalb meisten vom "subjektivem Wohlbefinden" anstelle von "Glück".
Was aber macht uns nun glücklich? Ist unser Glück überhaupt messbar? Die Ringvorlesung des FAUST Programmes mit dem Titel "Glück und Unglück – wie planbar ist unser Leben" lädt verschiedene Experten zu diesem Thema ein. Beleuchtet werden soll die Suche nach dem Glück aus verschiedensten Sichtweisen. "Es erwarten Sie philosophische, psychologische, soziologische, neurobiologische, sozialpädagogische, gerontologische, mediale und literarische Betrachtungen eines subjektiven Gefühls. " so heißt es im Flyer der Veranstaltung.
Insgesamt beinhaltet die Veranstaltung 11 Vorträge, welche sich alle auf die Suche nach dem subjektiven Wohlbefinden in ihrer jeweiligen wissenschaftlichen Disziplin begeben und dabei wissenschaftliche Ergebnisse präsentieren .
Welche Rolle spielt unser Einkommen für unser Wohl befinden und unsere Arbeit? Zum Einkommen ist zu sagen, dass es eine weit geringere Rolle spielt als man zunächst annehmen würde. Wohingegen die Arbeit wiederrum sehr wichtig für unser subjektives Wohlbefinden zu sein scheint. Ebenfalls wichtig für unser subjektives Wohlbefinden scheinen die Gesundheit unsere Gene und und die sozialen Kontakte zu sein. Doch in welchem Zusammenhang stehen diese Dinge mit dem Glück? Bestreiten würde wohl kaum Jemand, dass unsere sozialen Kontakte für unser subjektives Wohlbefinden eine wichtige Rolle spielen. Auch "Inglehart (1999) und Helliwell (2001) konnten in Querschnittsstudien nachweisen, dass Menschen mit einem großen aktiven Freundeskreis sich selbst als glücklicher einschätzen."(Jordis Grimm).
Im Anschluss werde ich einen von mir ausgewählten Vortrag der Reihe zusammen fassen und die dort aufgegriffenen Thmen weiter vertiefen.
Glück und Zufriedenheit oder Flow?
"Glück und Zufriedenheit oder Flow?" war die erste Vorlesung der Ringvorlesung und ein Beitrag von Prof. Dr. Michael Borg-Laufs am 26.10.2017.
"Kommt zu einem schmerzlosen Zustand noch die Abwesenheit von Langeweile, so ist das irdische Glück im wesentlichen erreicht" mit diesen Zitat von Arthur Schopenhauer begann Herr Borg-Laufs seinen Einstieg in die Vorlesung. Im Anschluss daran fragte er seine Hörer ob Jemand, der etwas macht, dass er kann (Flow) und Frau und Kinder hat, an einer Depression leiden?
An dieser Stelle sei neben dem Flow, welchen ich in nachfolgenden Kapiteln vertiefen werde, bereits der Begriff des SOK Modells von Baltes und Baltes genannt. Das genannte Modell beinhaltet die Methode, dass man eine bestimmte Tätigkeit, die man besonders gut kann durch "Selektion" erwählt, dieses Tätigkeit dann "optimiert" bzw an seine Fähigkeiten anpasst und dies letztlich "kompensiert" um zun Glück zu kommen. Ganz ähnlich funktioniert auch die der Flow.
Herr Borg-Laufs führt seinen Beitrag mit entscheidende Fragen aus der Sicht der Psychologie fort "Kann Jemand mit Depressionen glücklich sein?", "Ist Glück subjektiv und hängt es mit unseren Erwartungen zusammen?", odrer "Kann Glück etwas Dauerhaftes sein?". Auf diese Fragen will er uns in seinem Vortrag Antworten liefern.
Zunächst behauptet er darauf, dass Glück durch Zufriedenheit und Sicherheit entstünde und Gemeinschaftsgefühl zu Glück beitrüge. Um zu zeigen was andere Studien zu diesem Thema bisher ergaben, präsentiert uns Herr Borg-Laufs ein Studienergebnis des Allensbach aus dem Jahre 2002 zu einer geführten Umfrage mit der Fragestellung um das Verständnis von Glück. Für 50% der Befragten bedeutete Glück Gesundheit, für 34% Zufriedenheit, für 33% ein harmonisches Familienleben , für 19% finanzielle Absicherung, für 14% ein sicherer Arbeitsplatz, für 10% positive Ereignisse , für 4% Liebe und für 3% Muße. Erkennbar ist das in dieser Umfrage die Sicherheit inform der finanziellen Absicherung eine deutliche Rolle mit 19% für die Befragten spielt. Aber ist Glück überhaupt Zufriedenheit und finanzielle Absicherung? Herr Borg-Laufs unterscheidet die Zufriedenheit=kognitive Bewertung und Glück = intensive Emotion. Also einerseits eine bewusste Bewertung der äußeren Umstände und anderer seids das erleben von Glücksgefühlen. Diese Glücksgefühle erleben wir nicht ständig aber trotzdem können wir Zufriedenheit besitzen.
Es ergibt sich die Frage ob Glück überhaupt Dauerhaft sein kann? Zur Klärung verweist Herr Borg-Laufs das subjektive Wohlbefinden, welches durch länger anhaltende Lebenszufriedenheit, häufige possitive Affekte(Freude) oder seltene negative Effekte(Depression) bestimmt wird und all dieses beinhaltet. Im Sinne des des subjektiven Wohlbefindens vermag Glück also längerer Dauer sein.
Aber wie genau misst man Glück? Ist Glück überhaupt messbar? Versucht man das Glück zu messen stößt man auf bekannte Probleme bei der Messung des Glücks, auf welche uns Herr Borg-Laufs an dieser Stelle aufmerksam macht. So stellt sich unter anderem die Frage "Ist die Messung eine globale Frage oder doch eher eine eine subjektive Frage?" Auch gibt es ein Problem bei den Erlebnisstichprobenmethoden (ESM), objektiver Messung (Gesichtsmuskulatur oder z.B: das Messproblem von ( Schwarz et. al. 1987) in Anthon Buchers Psychologie des Glückes von 2009. Die ESM beispielsweise hält nur Momente fest bzw. Intensive Emotionen, sie gibt aber keine Auskunft über die den dauerhaften Grad der allgemeinen Zufriedenheit. An dieser Stelle sei erwähnt das die Studien zum Flow-Erlebnis von Mihaly Csikzentmihalyi nach dem ESM getätigt wurden und nur Auskunft über das Glücksgefühl, während oder außerhalb des Flow geben – eben eine Momentaufnahme.
Auch wenn wir nicht permanent emotionale Glücksgefühle hätten bzw. nicht dauerhaft glücklich sein könnten, beruhigt Herr Borg-Laufs seine Hörer mit einer Studie der Bertelsmann-Stiftung aus dem Jahre 2008. Diese besagt nämlich, dass wir in unserem Leben überwiegend glücklich seien.
Auffällig war in der bereits genannten Studie des Allensbach, dass für die Meisten der Befragten die Gesundheit eine wichtige Rolle für ihr Glück spielte. Herr Borg-Laufs verweist auf auf eine ältere Studie von Ohun et. al. 1984 oder auch Mehmet et. al. 1990 , welche Beide bereits nachgewiesen haben, dass Glück und Gesundheit nicht zusammenhängen. Selbst Jemand der schwer Krank ist, kann sehr wohl glücklich sein. Aber womit hängt Glück denn dann zusammen, wenn nicht mit unserer Gesundheit? Herr Borg-Laufs beleuchtet für verschiedene Apekte mit denen das Glück vermeintlich zusammenhängen hängen könnte. Er nennt als ersten Aspekt unser Lebensalter. Nach ihm seien Kinder sehr glücklich, Jugendliche am wenigsten glücklich und bei Erwachsenen stiege das Glücksempfinden im Alter wieder an. Der Zusammenhang vom Glücksempfinden und dem Alter wurde zwar in dieser Vorlesung nicht intensiv betrachtet, jedoch wurde an anderen Terminen der Ringvorlesung diese Aussage bestätigt.
Als nächstes geht er auf den persönlichen Wohlstand ein, da Glück für viele der Befragten in der Allensbachstudie auch finanzielle Sicherheit bedeutete. Es gäbe keinen Glücksunterschied zwischen Menschen in Kenia und den 400 reichsten Amerikanern, wenn es um das Glücksempfinden ginge. Armut mache demnach nicht unglücklich und Reichtum mache nicht glücklich. Ein direkter Zusammenhang besteht als nicht zwischen der finanziellen Lage und unserem Glück. Viel entscheidender seien die Vergleiche von uns mit den Anderen z.B. in den Peers. Peers sind gleichaltrige Gruppierungen, in denen man nach Orientierung sucht. Wenn Andere mehr im Vergleich haben, so wollen wir auch mehr, selbst wenn wir viel haben und das macht uns unglücklich. Oder anders gesagt ein Arbeiter mit einem Topgehalt von 10.000 Euro monatlich wird unglücklich, wenn man ihm sagt, dass all seine Kollegen 12.000 Euro monatlich bekommen und er sich folglich mit diesen anfängt zu vergleichen. Die Zufriedenheit sinkt grundsätzlich mit der Bedeutung, die wir dem Geld und Besitz zuweisen, da es immer Jemanden gibt der mehr hat, etwas besser kann oder schöner ist und es gibt auch immer möglich ist noch mehr zu bekommen oder noch besser zu werden. Belegt wird dies durch eine Studie von Diener und Oishi aus dem Jahre 2001.
Ebenfalls in der Studie von Diener und Oishi nachgewiesen ist, dass das Glück mit dem Wert von Liebe steigend ist. Liebe bzw. Verliebtheit macht uns tatsächlich glücklich. Bereits eine 20 Sekündige Umarmung schüttet das sogenannte Kuschelhormon Oxytocin frei, welches uns glücklich macht. Auch nennt Herr Borg-Laufs Sex und Freunde als Grund für das Glücksempfinden. Elternschaft seie jedoch zwiespaltig, was das Glücksempfinden angeht. Klar würde Niemand sein Kind missen wollen oder nicht behaupten es sei etwas besonderes Vater oder Mutter zu sein. Aber in Momenten wie denen, wo es die Windeln zu wechseln gilt oder der Jugendliche von der Polizei nach Hause gebracht wird, wird man wohl nicht von Glück reden, obwohl man in der Gesamtheit über seinen Nachwuchs glücklich ist. Was die Arbeit betrifft behauptet Herr Borg-Laufs, dass die Arbeit eher zum Glück beizutragen scheint und Arbeitslosgkeit eher unglücklich mache. Bei der Arbeit könne immerhin auch der Flow auftreten, welcher uns Glücksemfindungen bereitet. Ein Sonderfall ist hier das Ehrenamt. Anderen Gutes tun, mache glücklich. Ebenso wie der Flow, welcher bei der Arbeit entstehen kann. Für den Flow dürfe eine Tätiglkeit weder zu leicht noch zu schwer sein erklärt Herr Borg-Laufs seinen Hörern. Es ist wichtig Ziele bei einer Tätigkeit zu haben und eine entsprechende Rückmeldung zu bekommen um ein Flow-Erlebnis zu haben. Außerdem spiele die Achtsamkeit eine entscheidene Rolle um das intensive Glückserleben durch den Flow zu bekommen.
Zum Schluss seines Vortrages fasst Herr Borg-Laufs nochmals zusammen, was zum unglücklich sein führt und gibt Hinweise zum glücklich sein.
Zum Unglücksempfinden führen folgende Denkweisen "Alle müssen mich lieb haben", "die Welt muss gerecht sein", "die Dinge müssen so sein, wie ich es für richtig halte", "Ich bin ein Opfer meiner Vergangenheit und kann nichts ändern".
Zum Glücksempfinden gibt er uns folgende Hinweise an die Hand "reduziere chronischen Stress (man kann sich nicht an alles Gewöhnen)", "ersetze forderndes Denken, durch präferenzielles Denken (es wäre schön wenn, statt es müsste so sein)", "Vergleiche nicht, besonders nicht nach oben", "sei Achtsam, erlebe Augenblicke", "Brenne für etwas, egal was es ist, engariere dich und suche Sinn!", "sei offen und neugierig", "sei gut zu Anderen, lächle und sei höflich" und "Liebe!".
Die Flow-Theorie
Als Entdecker des Flow-Phänomen, welches im Vortrag aufgegriffen wurde gilt Mihaly Csikzentmihalyi. Er ist der heutige Direktor des Quality of Life Center und Professor für Unternehmensführung an der Charmont Graduate University in Kalifornien. Mehrere Werke von ihm zu seiner berühmten Flow Theorie wurden schon veröffentlicht. Flow, so M.C. "ein Gefühl, dass die eigenen Fähigkeiten ausreichen, eine gegebene Herausforderung in einem zielgerichteten, regelgebunden Handlungssystem zu bewältigen, das deutliche Rückmeldung bietet wie gut man dabei abschneidet"(Csikszentmihalyi: Das Geheimnis des Glück, S. 120). Die Konzentration sei dabei so intensiv, dass keinerlei Aufmerksamkeit übrig bliebe, um an andere, unwichtige Dinge zu denken oder sich um Probleme zu sorgen. Das Selbstgefühl verschwinde und das Zeitgefühl verzerre während einem Flow-Erlebnis (Csikszentmihalyi: Das Geheimnis des Glück, S. 120). Wir alle kennen dies sogenannte Flow-Erlebnis, welches hier geschildert wird. Es kommt vor, wenn wir uns in Sache so konzentriert vertiefen, dass wir alles um uns herum vergessen und sogar die Zeit anders wahrnehmen. Genau dieses Phänomen ist es, welches M.C. mit seiner Theorie näher beleuchtet und den Namen Flow gegeben hat.
In seiner Theorie spielt das Bewusstsein eine bedeutende Rolle. Auch in seinem Buch mit dem Titel "Flow- Geheimnis des Glückes", legt M.C. großen Wert darauf seine Theorie des Flows anhand der Funktion und Fähigkeit des Bewusstseins zu erklären. Laut ihm könne das Bewusstsein zeitgleich maximal "sieben verschiedene Informationseinheiten gleichzeitig aufnehmen." oder etwa "126 Einzelinformationen" pro Sekunde (Csikszentmihalyi: Das Geheimnis des Glück, S. 57). Anders gesagt, ist unser Bewusstsein und was wir wahrnehmen deutlich begrenzt und dies wird anhand der Kapizitäten unseres Bewusstseins veranschaulicht. Welche Informationen schließlich in unser Bewusstsein gelangen hängt nach M.C. von Aufmerksamkeit, Gewohnheit, biologischer oder sozialer Anweisungen ab (Csikszentmihalyi: Das Geheimnis des Glück, S. 59). Um glücklich den Tag zu genießen, hält M.C. es für wichtig die Fähigkeit zu besitzen unsere Aufmerksamkeit bzw. Konzentration auf die entscheidenen Dinge zu lenken. "Jemand, der dies vermag, genießt gewöhnlich seinen normalen Tagesablauf" so M.C (Csikszentmihalyi: Das Geheimnis des Glück, S. 61). Neben dem Bewusstsein spricht M.C. von unserem Selbst. Unser Selbst enthalte alles, was das Bewusstsein durchlaufen hat: alle Erinnerungen, Handlungen, Wünsche, Lüste und Schmerzen(Csikszentmihalyi: Das Geheimnis des Glück, S. 65). Ausserdem bestimme unser Selbst die Ziele in unserem Bewustsein. Die Ziele wiederrum sind entscheident für die Informationen die in unser Bewusstsein gelangen. Anders herum ist das Selbst die Summe aller Inhalte des Bewusstsein und seiner Ziele. M.C. spricht hier von einem Sytem, welches sich im Kreis bewegt (Csikszentmihalyi: Das Geheimnis des Glück, S.66). Besondere positive oder auch negative Erfahrungen, welche sich in unser Bewusstsein drängen, können Ziele und Selbst beeinflussen. Es ist also sehr entscheident, wie man die Dinge bewusst wahrnimmt und worauf man sich konzentriert.
Kommt es zu Störungen im Bewusstsein wie durch: Schmerz, Angst, Wut, Furcht oder Eifersucht nennt M.C. dies eine Unnordnung im Bewusstsein oder auch eine psychische Entropie (Csikszentmihalyi: Das Geheimnis des Glück, S.68). In so einem Fall stimmen die Informationen, welche in unser Bewusstsein gelangen nicht mehr mit den Zielen überrein. Wenn man bedenkt wie begrenzt unser Bewusstsein ist, füllen solche Störungen das Bewusstsein unnötig aus und verbrauchen anstrengender wie unnötiger Weise psychische Energie. Durch eine Entropie hat man keine volle Aufmerksamkeit und Konzentration um seiner Herausfordung oder gesetzen Zielen nachzukommen, welche braucht um das Gegenteil der psychischen Entropie braucht. Mit dem Gegenteil ist die Ordnung im Bewusstsein oder auch Flow gemeint. "Das Gegenteil von psychischer Entropie ist optimale Erfahrung. Wenn Information, die ins Bewusstsein dringt, mit den Zielen übereinstimmen, fließt psychische Energie mühelos." (Csikszentmihalyi: Das Geheimnis des Glück, S.73). Womit gemeint ist was man tut, muss dem entsprechen was man zum Ziel hat und bei voller Aufmerksamkeit stattfinden, dann erledige sich das, was man tut von wie von selbst oder anders gesagt im Flow. Ginge man in solch einem Moment in sich um über sich selbst nachzudenken, so gäbe es eine positive Rückmeldung, welche das Selbst stärkt, da man dabei ist das richtige zu tun und sich dabei gut fühlt. Ausserdem reife das Selbst an einer solchen Erfahrung. "Das Selbst wird aufgrund von flow differenzierter, weil die Bewältigung einer Herausforderung unweigerlich dazu führt, dass sich ein Mensch fähiger und geschickter fühlt" (Csikszentmihalyi: Das Geheimnis des Glück, S.76). Was hiermit gemeint ist, dass ein stets reifenderes Selbst auch in der Lage ist Flow öfter zu erleben, da es Ziele und Informationen im Bewusstsein besser verarbeitet. Wichtig ist aber, dass die Herausforderungen der Tätigkeiten nicht zu einfach werden, aber auch nicht zu schwer. Die Ziele bei den Herausforderungen deswegen immer ein Stückchen höher angesetzt werden um weiterhin ein Flow-Erlebnis zu haben. Der Grund dafür ist, dass eine gegebene Herausforderung,welche zu einfach ist, zu Langeweile führt. Wenn sie zu schwer ist, dann ensteht stattdessen Angst. Sowohl Langeweile und auch Angst lösen Entropie aus. Sie füllen das begrenzte Bewusstsein unnötiger Weise. Ausserdem richten sie die Aufmerksamkeit auf negative Dinge. Wer Langeweile hat, beginnt vermutlich über die Dinge zu sinnieren, welche ihn alle stören oder aber er fängt an sich mit anderen zu Vergleichen. Eines ist gewiss, und zwar das man nicht mehr im Flow ist bzw nicht mehr mit voller Aufmerksamkeit und Konzentration bei der Sache. M.C. veranschaulicht den gegebenen Zusammenhang von unseren Fähigkeiten und dem Grad der Herausforderung, welcher wir nachgehen, mit einer Grafik s. Abbildung 1.
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