„Weil es das erste ist, was der Mensch vorfindet im Leben, und das Letzte, wonach er die Hand ausstreckt, und das Kostbarste im Leben, was er besitzt, auch wenn er es nicht achtet, deshalb ist es gewiß das Wichtigste für's Leben und wert, recht gründlich betrachtet zu werden. Was es ist? Blicke um Dich, lieber Leser, das ist Deine Familie.“
Die Familie ist für viele Menschen der zentrale Angelpunkt ihres Lebens, der ihnen Halt und Kraft gibt. Jedoch kommt es auch immer wieder zu Streit innerhalb der Familie. Um dieses wichtige soziale Gefüge aufrechterhalten zu können, greifen immer mehr Menschen auf die Mediation zurück. Im konkreten Fall auf die Familienmediation. Was passiert aber wenn der Familienkonflikt in der eigenen Familie des Mediators auftritt? Muss er sich – obwohl ausgebildet Konflikte zu lösen – aus diesem, speziellen heraushalten, oder kann er – gerade wegen seiner Ausbildung und Professionalität – deeskalierend arbeiten und eine Mediation im eigenen familiären Umfeld anbieten? Dieses Problem und die Antwort darauf sollen den Kern dieser Arbeit darstellen.
Als Mediator kann man sich zu dieser Frage generell an den Grundsätzen der Mediation orientieren, eine klare Richtlinie gibt es jedoch nicht. Wie hoch können die Erfolgschancen in der eigenen Familie sein? Welche Faktoren beeinflussen den Mediator, und wann ist es besser den Fall nicht anzunehmen?
Die Arbeit verfolgt zwei Ziele. Erstens: Es soll der Nexus der Mediation mit der Psychologie und Soziologie, also die Transdiziplinarität und die mannigfaltigen Faktoren, die auf sie einwirken, herausgearbeitet und erklärt werden. Zweitens: Es wird die Frage geklärt ob, wann und wie der Mediator in der eigenen Familie tätig werden kann.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hypothese
- Der Regelkreis der Mediation
- Erster Grundsatz - Neutralität
- Zweiter Grundsatz - Selbstverantwortlichkeit
- Dritter Grundsatz - Freiwilligkeit
- Vierter Grundsatz - Informiertheit
- Fünfter Grundsatz - Vertraulichkeit
- Was ist Familie? Ein Begriff im Wandel der Zeit
- Der Familienkonflikt – Definition und Ursache
- Die Familienmediation – Definition und Praxis
- Einwirkungen auf die Allparteilichkeit des Mediators
- Emotionen und ihre Macht im Mediationsprozess
- Distanzierung im Mediationsprozess
- Beispiel einer möglichen Mediation im eigenen familiären Umfeld
- Beispiel einer unmöglichen Mediation im eigenen familiären Umfeld
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Frage, ob und unter welchen Bedingungen ein Mediator in seinem eigenen familiären Umfeld tätig werden kann. Sie analysiert die spezifischen Herausforderungen, die sich aus der Mediation im familiären Kontext ergeben, und untersucht, wie der Grundsatz der Allparteilichkeit in dieser Situation gewahrt werden kann.
- Die Bedeutung der Mediation im familiären Kontext
- Der Grundsatz der Allparteilichkeit und seine Bedeutung für die Mediation
- Die Rolle von Emotionen und Distanzierung im Mediationsprozess
- Die besonderen Herausforderungen der Mediation im eigenen familiären Umfeld
- Die Abwägung von Risiken und Chancen einer Mediation im familiären Kontext
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung legt das Thema der Arbeit dar und beleuchtet die Bedeutung der Familie im Leben von Menschen. Sie stellt die Frage, ob ein Mediator im Falle eines Konflikts in der eigenen Familie mediativ unterstützen kann.
Im Kapitel 2 wird die Hypothese der Arbeit vorgestellt, die besagt, dass eine Mediation innerhalb der eigenen Familie aufgrund des Grundsatzes der Allparteilichkeit grundsätzlich ausgeschlossen ist, jedoch unter bestimmten Voraussetzungen möglich sein kann.
Kapitel 3 widmet sich dem Regelkreis der Mediation und erläutert die fünf wichtigsten Grundsätze, die ein Mediator befolgen sollte.
Kapitel 4 beschäftigt sich mit der Definition des Begriffs "Familie" im Wandel der Zeit und beleuchtet die Ursachen und Erscheinungsformen von Familienkonflikten.
Kapitel 5 untersucht die Auswirkungen auf die Allparteilichkeit des Mediators im Mediationsprozess und analysiert die Rolle von Emotionen und Distanzierung in diesem Kontext.
Kapitel 6 stellt ein Beispiel einer möglichen Mediation im eigenen familiären Umfeld vor, während Kapitel 7 ein Beispiel für eine unmögliche Mediation im eigenen familiären Umfeld präsentiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Themen Familienmediation, Allparteilichkeit, Emotionen, Distanzierung und die Herausforderungen der Mediation im eigenen familiären Umfeld.
- Arbeit zitieren
- Ekaterina Wawruschka (Autor:in), 2018, Mediation im eigenen familiären Umfeld, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/441404