Zumindest eines haben die Postmoderne und der österreichische Schriftsteller Christoph Ransmayr gemeinsam: Beide erlebten in den 1980er Jahren einen Höhepunkt des öffentlichen bzw. literaturwissenschaftlichen Interesses. Nach intensiven Diskussionen und theoretischen Überlegungen schon Ende der 60er und in den 70er Jahren lief die Postmoderne-Debatte Mitte der 80er Jahre mit namhaften Vertretern wie Jürgen Habermas, Jean François Lyotard, Richard Rorty oder Jonathan Culler auf ihren vorläufigen Höhepunkt zu. Ähnlich verhält es sich mit Christoph Ransmayr, dessen zweiter Roman „Die letzte Welt“ 1988 für Furore sorgte und nach dessen Veröffentlichung „endlich ein neues Talent“ in der deutschsprachigen Literaturlandschaft gefeiert werden konnte. Zahllose Buchbesprechungen, Rezensionen und Porträts füllten die Feuilletons der großen sowie der kleinen lokalen und überregionalen Zeitungen und Zeitschriften. Mit den „Metamorphosen“3, dem Hauptwerk des römischen Dichters Ovid und dessen persönlichen Schicksal der Verbannung als Vorlage, schrieb Christoph Ransmayr einen Roman, welcher durch seine leichte, spielerische Konstruktion und durch seine poetische Sprache begeisterte. Das Romandebüt des Schriftstellers erfolgte allerdings schon 1984.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die Postmoderne
- 2.1 Allgemeine Überlegungen
- 2.2 Begriffsbildung
- 2.3 Die wissenschaftliche Debatte
- 2.4 Konzepte der Abgrenzung
- 2.5 Arbeitsdefinition
- 3. Christoph Ransmayr und die Romane „Die Schrecken des Eises und der Finsternis“ und „Die letzte Welt“
- 3.1 Biographisches - Christoph Ransmayr, ein Kind seiner Zeit?
- 3.2 Entstehung und Rezeption der Romane
- 4. Die postmoderne Literatur
- 4.1 Postmoderner Roman oder postmoderne Lesart?
- 4.2 Merkmale postmoderner Literatur
- 5. Aspekte der Postmoderne in „Die Schrecken des Eises und der Finsternis“ und „Die letzte Welt“
- 5.1 Das Verschwinden des Autors
- 5.2 Intertextualität und Polysemie - Der Text als offenes Kunstwerk
- 5.3 Der Zerfall des Subjekts
- 5.4 Wirklichkeit versus Fiktion
- 5.5 Apokalypse, Mensch und Natur
- 6. Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Magisterarbeit untersucht die postmoderne Prägung der Romane „Die Schrecken des Eises und der Finsternis“ und „Die letzte Welt“ des österreichischen Autors Christoph Ransmayr. Das Ziel ist es, die postmoderne Ausrichtung der beiden Romane im Hinblick auf charakteristische Merkmale wie das Verschwinden des Autors, Intertextualität und Polysemie, den Zerfall des Subjekts, die Auflösung der Grenze zwischen Wirklichkeit und Fiktion sowie die Konfrontation mit apokalyptischen Szenarien aufzuzeigen.
- Postmoderne Merkmale in den Romanen von Christoph Ransmayr
- Das Verschwinden des Autors und die Rolle des Lesers
- Die Intertextualität und Polysemie der Werke
- Die Dekonstruktion des Subjekts und des Selbst
- Die Ambivalenz zwischen Wirklichkeit und Fiktion
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Die Einleitung führt in die Thematik der Arbeit ein, indem sie die zeitliche Parallelität zwischen dem Aufkommen der Postmoderne und dem Erfolg von Christoph Ransmayrs Werk darstellt und die Relevanz der postmoderne Literatur in der deutschsprachigen Literaturlandschaft diskutiert.
- Kapitel 2: Das zweite Kapitel beleuchtet die Postmoderne als interdisziplinäres Phänomen. Es werden allgemeine Überlegungen zur Postmoderne angestellt, die Begriffsbildung wird beleuchtet, die wissenschaftliche Debatte zur Postmoderne dargestellt und Konzepte der Abgrenzung vorgestellt.
- Kapitel 3: Im dritten Kapitel werden das Leben und Werk von Christoph Ransmayr, insbesondere seine Romane „Die Schrecken des Eises und der Finsternis“ und „Die letzte Welt“, vorgestellt.
- Kapitel 4: Das vierte Kapitel beschäftigt sich mit den Merkmalen der postmodernen Literatur und beleuchtet die Frage, ob es sich bei Ransmayrs Romanen um postmoderne Texte oder lediglich um Texte handelt, die in einer postmodernen Lesart betrachtet werden können.
- Kapitel 5: Das fünfte Kapitel widmet sich der Analyse der postmodernen Aspekte in den beiden Romanen. Es werden einzelne Elemente wie das Verschwinden des Autors, Intertextualität und Polysemie, der Zerfall des Subjekts, Wirklichkeit versus Fiktion und die Thematik der Apokalypse untersucht.
Schlüsselwörter
Postmoderne, Christoph Ransmayr, „Die Schrecken des Eises und der Finsternis“, „Die letzte Welt“, Intertextualität, Polysemie, Subjektzerfall, Wirklichkeit versus Fiktion, Apokalypse, Mythos, Dekonstruktion, Textualität, Literaturwissenschaft, Philosophie
- Arbeit zitieren
- Jonna Möver (Autor:in), 2004, Aspekte der Postmoderne in C. Ransmayrs Romanen "Die Schrecken des Eises und der Finsternis" und "Die letzte Welt", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/44145