Die Beziehung zwischen dem Menschen und seinem Körper wird seit jeher von gesellschaftlichen Entwicklungen beeinflusst, die wachsenden Tendenzen der Kapitalisierung und Globalisierung allerdings werden zu den Determinanten der Moderne: Durch sie entsteht ein globaler Markt, welcher kaum effektiven Regularien unterliegt und damit Raum bietet für den Handel mit dem menschlichen Körper. Der illegale und brutale globale Schmuggel mit Körperteilen, Gewebe und Körperflüssigkeiten steht allerdings nicht im Fokus dieses Essays, viel mehr soll die Alltagspraxis der Kommerzialisierung des Körpers diskutiert werden, insbesondere in Deutschland. Tatsächlich ist gerade diese Betrachtung interessant, da sie in einem Kontext völliger rechtlicher und gesellschaftlicher Illegalisierung steht und dennoch stattfindet: Während jede Kommerzialisierung des Körpers in Deutschland als Sittenwidrigkeit und Verletzung der Persönlichkeitsrechte verboten ist, diskutieren deutsche Bioethiker über den “Rohstoff Mensch”. Diese paradoxe Situation wirft die Frage nach der Beziehung zwischen Körper, Mensch, Gesellschaft und Staat auf: Kann der Mensch über seinen Körper verfügen? Warum wird der Körperlichkeit des Menschen so große Bedeutung zugemessen? Inwiefern beeinflusst die Marktlogik die Beziehung zwischen Individuum und Körper, passt sich der Körper seiner kommerziellen Nutzung eventuell sogar an?
Ausgehend von einer Selbst-Positionalisierung wird die Thematik des Körpers als ökonomische Ressource theoretisch ausgeführt. Aufbauend folgt eine ethische und politische Diskussion des Dilemmas einer kommerziellen Nutzung des Körpers, welcher sich eine körper- ethnologische Analyse anschließt. Die Erkenntnisse dieser Untersuchung sollen als Grundlage für einen neuen Diskurs über die Kommerzialisierung des Körpers anregen: In einem kapitalistischen Weltmarkt können sich Menschen kaum des Prozesses einer voranschreitenden Kommodifizierung entziehen, was einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Thema höchste Relevanz verleiht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Positionalisierung
- Der Körper als ökonomische Ressource
- Der Körper als Kapital
- Der Körper als Ressource
- Das Dilemma der kommerziellen Nutzung des Körpers
- Ethik
- Politik
- Körperethnologische Analyse
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Essay analysiert die Kommerzialisierung des menschlichen Körpers im Kontext der modernen Gesellschaft. Er untersucht die Entwicklung des Körpers als ökonomische Ressource, insbesondere in Deutschland, und beleuchtet die ethischen und politischen Dilemmata, die mit dieser Entwicklung einhergehen.
- Der Körper als Kapital und Ressource
- Die ethischen Herausforderungen der Kommerzialisierung des Körpers
- Die politische Regulierung der Körpernutzung im Marktkontext
- Körperethnologische Analyse der Kommerzialisierung des Körpers
- Die Bedeutung des Diskurses über die Kommodifizierung des Körpers in einer globalisierten Welt
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in das Thema der Kommerzialisierung des Körpers im Kontext der globalen Kapitalisierung und Globalisierung ein. Sie stellt die paradoxe Situation in Deutschland dar, wo die Kommerzialisierung des Körpers gesetzlich verboten ist, aber dennoch in der Praxis stattfindet. Die Einleitung fragt nach der Beziehung zwischen Körper, Mensch, Gesellschaft und Staat und untersucht die Bedeutung der Körperlichkeit im Kontext der Marktlogik.
Positionalisierung
Das Kapitel beschreibt die persönliche Perspektive der Autorin, die durch ihre Erfahrungen mit Blut- und Plasmaspenden geprägt ist. Sie stellt die Widersprüchlichkeit der Thematik und die gesellschaftliche Ambivalenz gegenüber der kommerziellen Nutzung des Körpers dar.
Der Körper als ökonomische Ressource
Der Körper als Kapital
Dieser Abschnitt beleuchtet den historischen Ursprung der Kommerzialisierung des Körpers in der westlichen Aufklärung. Er argumentiert, dass die Idee des subjektiven Selbst und die Annahme der Verfügungsgewalt über den Körper die Grundlage für die Nutzung des Körpers als Kapital bilden.
Der Körper als Ressource
Der Abschnitt erweitert die Diskussion auf den Körper als Ressource und beleuchtet die steigende Bedeutung der kommerziellen Nutzung des Körpers im medialen Kontext. Er analysiert den Trend zur Individualisierung und Selbstdarstellung im Internet und die daraus resultierende Kommodifizierung des Körpers.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter des Essays sind Kommerzialisierung, Körper, Kapital, Ressourcen, Ethik, Politik, Körperethnologie, Kommodifizierung und Globalisierung. Der Text befasst sich mit der Entwicklung des Körpers als ökonomische Ressource, den ethischen und politischen Implikationen dieser Entwicklung sowie den Auswirkungen der globalen Kapitalisierung auf die Nutzung des Körpers.
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- Anonym (Autor), 2018, Der Körper als ökonomische Ressource, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/442434