Essen ist lebensnotwendig, denn unser Körper braucht Nährstoffe zum Überleben. Im menschlichen Leben hat Essen neben der Ernährung noch andere Bedeutungen. Essen beinhaltet Sinnlichkeit, Genuss, Ästhetik und Kultur. Da wäre der hohe gesellschaftliche Wert, den wir Essen zuschreiben. Bei vielen Gelegenheiten wird gegessen, unabhängig vom Hungergefühl. So trifft man sich zum gemeinsamen Kochen, „Naschen“, man geht in feine Restaurants und zelebriert das Konsumieren von wohlschmeckender Nahrung.
Parallel zu dem steigenden Nahrungsüberfluss unserer Gesellschaft hat das Phänomen Essstörungen in den letzten Jahrzehnten an Bedeutung gewonnen. Auffällig ist die Tatsache, dass Essstörungen überwiegend in den westlichen Nationen auftreten, die durch eine starke Konsumorientierung und ein immer schlanker werdendes Körperideal geprägt sind.
Natürlich will man als junge Frau gut aussehen und seiner Umwelt gefallen, jedoch stellte sich mir angesichts der immer häufiger auftretenden Essstörungen, auch im persönlichen Umfeld, die Frage, wie hoch der Preis für gutes Aussehen ist und was die Schönheit wert ist - etwa die Gesundheit?
Aufgrund dieser Fragestellung entschloss ich mich zur Thematisierung von Essstörungen in meiner Hausarbeit.
Im ersten Teil dieser Arbeit beschreibe ich den historischen Hintergrund und die Entwicklung von Essstörungen.
Des weiteren erläutere ich die unterschiedlichen Erscheinungsformen der Essstörungen, deren Symptomatik und Verläufe. Dadurch möchte ich einen Einblick in die jeweiligen Krankheitsbilder und die damit verbundenen Folgen und Zusammenhänge verschaffen.
Im dritten Kapitel gehe ich auf die Ursachen von Essstörungen ein. Damit möchte ich aufzeigen, dass diese Verhaltensstörung auf einem komplexen Zusammenwirken verschiedener Faktoren basiert und nicht bloß ein simpler Einfall von jungen Mädchens ist, um Aufmerksamkeit zu erregen. Darauf folgend stelle ich einige unterschiedliche therapeutische Behandlungformen der Krankheit vor und erläutere deren Vorgehen, Ziel und Wirksamkeit, sofern entsprechende Ergebnisse aus Studien dazu vorliegen.
Im fünften Kapitel befasse ich mich mit möglichen Vorbeugungsmaßnahmen, um die Entstehung von Essstörungen zu verhindern. Meinen Schwerpunkt lege ich dabei auf die Beratungsmöglichkeiten in der Schule, entweder durch Lehrpersonen oder „Beratungsteams“, die die Schule aufsuchen. Dieses Kapitel bildet auch den Abschluss meiner Arbeit.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Historische Erscheinungsformen von Essstörungen
- Magersucht
- Ess-Brech-Sucht
- Fettsucht
- Essstörungen unter dem Aspekt der medizinischen und psychopathologischen Diagnostik
- Definition und Diagnosekriterien
- Magersucht (Anorexia nervosa)
- Ess-Brech-Sucht (Bulimia nervosa)
- Esssucht (Binge-Eating-Störung)
- Verbreitung und Häufigkeit von Essstörungen
- Essstörungen - Krankheiten mit Suchtcharakter
- Erscheinungsform, Symptomatik und Krankheitsverlauf
- Magersucht (Anorexia nervosa)
- Ess-Brech-Sucht (Bulimia nervosa)
- Esssucht (Binge-Eating-Störung)
- Somatische Folgesymptome
- Magersucht
- Ess-Brech-Sucht
- Esssucht
- Definition und Diagnosekriterien
- Mögliche Ursachen bzw. Erklärungsansätze von Essstörungen
- Biologisch-genetische Erklärungsansätze
- Psychoanalytische und sozialpsychologische Erklärungsansätze
- Familiendynamische Erklärungsansätze
- Soziokulturelle und gesellschaftspolitische Erklärungsansätze
- Hilfen zur Bewältigung von Essstörungen und ihr Erfolg
- Somatisch orientierte Therapien
- Methoden der Psychotherapie
- Verhaltenstherapie
- Psychoanalyse
- Gesprächspsychotherapie
- Einzeltherapie oder Gruppentherapie
- Familientherapie
- Gestalt- und Körperpsychotherapien
- Möglichkeiten der Prävention von Essstörungen
- Zum Begriff der Prävention
- Projekte zur prophylaktischen Arbeit bei Essstörungen
- Ergebnisse aus Schulseminaren
- ,,Wie schlank muss ich sein, um geliebt zu werden?\" - Ein Modellprojekt
- Eigene Überlegungen zur primären Prävention
- Bestimmung der Risikofaktoren
- Ansätze zur Bekämpfung der Risikofaktoren
- Umsetzung präventiver Maßnahmen in der Schule
- Möglichkeiten zur Umsetzung
- Situation bzw. Funktion der Beteiligten
- Konkrete Vorschläge zur Umsetzung
- Außerschulische Prävention
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit zielt darauf ab, ein umfassendes Verständnis von Essstörungen zu vermitteln, indem sie historische Entwicklungen, diagnostische Kriterien, Ursachen und Therapieansätze beleuchtet. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Prävention von Essstörungen, insbesondere im schulischen Kontext.
- Historischer Überblick über Essstörungen
- Medizinische und psychopathologische Diagnostik von Essstörungen
- Ursachen und Erklärungsansätze für Essstörungen
- Therapeutische Ansätze zur Behandlung von Essstörungen
- Präventive Maßnahmen zur Vermeidung von Essstörungen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema Essstörungen ein und verdeutlicht deren zunehmende Bedeutung in unserer Gesellschaft, insbesondere im Kontext von Überfluss und dem Ideal des schlanken Körpers. Die Autorin erläutert ihre Motivation, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen, und gibt einen Überblick über den Aufbau der Arbeit, der sich auf historische Aspekte, Diagnostik, Ursachen, Therapie und Prävention konzentriert.
Historische Erscheinungsformen von Essstörungen: Dieses Kapitel beleuchtet die historischen Wurzeln von Essstörungen und zeigt, dass abnormes Essverhalten, oft in Form von Nahrungsverweigerung, schon in früheren Jahrhunderten als Ausdruck innerer Konflikte auftrat. Es werden verschiedene historische Erscheinungsformen wie Magersucht, Ess-Brech-Sucht und Fettsucht in ihren historischen Kontexten beschrieben.
Essstörungen unter dem Aspekt der medizinischen und psychopathologischen Diagnostik: Dieses Kapitel beschreibt detailliert die Definition und Diagnosekriterien von Anorexia nervosa, Bulimia nervosa und Binge-Eating-Störung gemäß den aktuellen medizinischen und psychopathologischen Standards. Es werden Verbreitung, Häufigkeit und der Suchtcharakter dieser Erkrankungen diskutiert. Weiterhin werden Erscheinungsformen, Symptomatik und Krankheitsverläufe der einzelnen Störungen umfassend dargestellt, einschließlich der somatischen Folgesymptome.
Mögliche Ursachen bzw. Erklärungsansätze von Essstörungen: Dieses Kapitel untersucht die komplexen Ursachen von Essstörungen und widerlegt die Vereinfachung, dass es sich lediglich um einen "simplen Einfall" junger Mädchen handelt. Verschiedene Erklärungsansätze werden vorgestellt, darunter biologisch-genetische, psychoanalytische, sozialpsychologische, familiendynamische und soziokulturelle Faktoren. Die Interaktion dieser Faktoren wird als entscheidend für die Entstehung von Essstörungen hervorgehoben.
Hilfen zur Bewältigung von Essstörungen und ihr Erfolg: Dieses Kapitel befasst sich mit verschiedenen Therapieformen für Essstörungen. Es werden sowohl somatisch orientierte Therapien als auch verschiedene psychotherapeutische Ansätze wie Verhaltenstherapie, Psychoanalyse, Gesprächspsychotherapie, Einzel- und Gruppentherapie sowie Familientherapie und Gestalt- und Körperpsychotherapien vorgestellt. Der Erfolg der jeweiligen Therapien wird anhand von Studien und Forschungsergebnissen diskutiert, soweit verfügbar.
Möglichkeiten der Prävention von Essstörungen: Das Kapitel konzentriert sich auf präventive Maßnahmen zur Vermeidung von Essstörungen. Es wird der Begriff der Prävention erläutert und verschiedene Projekte zur prophylaktischen Arbeit vorgestellt. Ein besonderer Fokus liegt auf der Rolle der Schule und der Entwicklung von Strategien zur primären Prävention, einschließlich der Identifizierung von Risikofaktoren und der Umsetzung konkreter präventiver Maßnahmen in der Schule und im außerschulischen Bereich.
Schlüsselwörter
Essstörungen, Anorexia nervosa, Bulimia nervosa, Binge-Eating-Störung, Diagnostik, Therapie, Prävention, Schulpädagogik, Risikofaktoren, soziokulturelle Faktoren, psychopathologische Aspekte, Familientherapie, Verhaltenstherapie.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Essstörungen: Ein umfassender Überblick"
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Arbeit bietet einen umfassenden Überblick über Essstörungen. Sie behandelt die historische Entwicklung, die medizinische und psychopathologische Diagnostik (Anorexia nervosa, Bulimia nervosa, Binge-Eating-Störung), die Ursachen und Erklärungsansätze (biologisch-genetisch, psychoanalytisch, sozialpsychologisch, familiendynamisch, soziokulturell), verschiedene Therapieansätze (somatisch, verhaltenstherapeutisch, psychoanalytisch, etc.) und Möglichkeiten der Prävention, insbesondere im schulischen Kontext.
Welche Essstörungen werden behandelt?
Die Arbeit konzentriert sich auf Magersucht (Anorexia nervosa), Bulimie (Bulimia nervosa) und Esssucht (Binge-Eating-Störung). Sie beschreibt detailliert die Definitionen, Diagnosekriterien, Symptomatik und den Krankheitsverlauf jeder Störung.
Welche Ursachen für Essstörungen werden diskutiert?
Die Arbeit betrachtet die Ursachen von Essstörungen multifaktoriell. Es werden biologisch-genetische Faktoren, psychoanalytische und sozialpsychologische Erklärungsansätze, familiendynamische Aspekte und soziokulturelle Einflüsse diskutiert. Die Arbeit betont die Interaktion dieser verschiedenen Faktoren.
Welche Therapieansätze werden vorgestellt?
Die Arbeit beschreibt verschiedene Therapiemethoden, darunter somatisch orientierte Therapien und verschiedene psychotherapeutische Ansätze wie Verhaltenstherapie, Psychoanalyse, Gesprächspsychotherapie, Einzel- und Gruppentherapie sowie Familientherapie und Gestalt- und Körperpsychotherapien. Der Erfolg der jeweiligen Therapien wird, soweit möglich, anhand von Studien diskutiert.
Wie wird das Thema Prävention behandelt?
Ein wichtiger Schwerpunkt liegt auf der Prävention von Essstörungen. Die Arbeit erläutert den Begriff der Prävention und stellt verschiedene Projekte zur prophylaktischen Arbeit vor. Besonderes Augenmerk liegt auf der Rolle der Schule und der Entwicklung von Strategien zur primären Prävention, einschließlich der Identifizierung von Risikofaktoren und der Umsetzung konkreter präventiver Maßnahmen in schulischen und außerschulischen Kontexten.
Welche historischen Aspekte werden beleuchtet?
Die Arbeit beleuchtet die historischen Wurzeln von Essstörungen und zeigt, dass abnormes Essverhalten schon in früheren Jahrhunderten auftrat. Sie beschreibt verschiedene historische Erscheinungsformen wie Magersucht, Ess-Brech-Sucht und Fettsucht in ihren jeweiligen historischen Kontexten.
Gibt es eine Zusammenfassung der Kapitel?
Ja, die Arbeit enthält eine Zusammenfassung jedes Kapitels, die die wichtigsten Punkte und Ergebnisse zusammenfasst.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Zu den Schlüsselwörtern gehören: Essstörungen, Anorexia nervosa, Bulimia nervosa, Binge-Eating-Störung, Diagnostik, Therapie, Prävention, Schulpädagogik, Risikofaktoren, soziokulturelle Faktoren, psychopathologische Aspekte, Familientherapie, Verhaltenstherapie.
- Arbeit zitieren
- Monika Reichard (Autor:in), 2004, Essstörungen. Erscheinungsbilder, Verlaufsformen, Therapien und Möglichkeiten schulischer Prävention, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/44254