Zunächst präferiere ich die wissenschaftliche Arbeit mit der historischen Entwicklung des Personenbegriffs einzuleiten, um zu skizzieren, welche heterogenen Interpretationen von wichtigen Philosophen innerhalb der philosophiegeschichtlichen Zeittafel an dieser speziellen Terminologie gewagt wurden. Für dieses Vorhaben beabsichtige ich aufzuführen, wie verschiedenartig die Definition gedeutet werden kann und möchte aufzeigen, wieso es äußerst komplex ist den Personenbegriff transparent und schlüssig zu definieren, obwohl es ein Elementarbegriff für viele Disziplinen ist. Zudem bin ich der Ansicht, dass sich nur sehr wenige mit dem historischen Verlauf dieser ohnehin selten durchgeführten Reflexion des Personenbegriffs gegenwärtig und künftig auseinandersetzen werden, da es in der heutigen Zeit nur in Ausnahmefällen oder Extremsituationen hinterfragt und simplifiziert als Synonym für Mensch hingenommen wird, weil sich dieses Verständnis zunehmend in der Gesellschaft etabliert hat. Jedoch ist es unverzichtbar diese Begrifflichkeit zu analysieren, allein schon im Sinne des Grundgesetzes, um zu schraffieren, ob es moralisch vertretbar ist, ausschließlich Menschen Unantastbarkeit und Unversehrtheit, ergo ausnahmslos allen Menschen und keinem aus diesem Raster fallenden Wesen eine höhere Schutzdimension zuzubilligen. Deshalb werde ich es mir zur Aufgabe machen, die wichtigsten historischen Züge nachzuzeichnen, um zur heutigen, modernen Ansichtsweise zu gelangen. Bei meiner Nachskizzierung werde ich chronologisch vorgehen und, wie bereits erwähnt, nur die wesentlichen Entwicklungsverläufe abbilden, da alles Weitere, wie die Auflistung zu akribischer Details, den Rahmen sprengen würden. Anschließend halte ich es für notwendig auf die Bioethik als konkreten ethischen Zweig einzugehen, um im weiteren Verlauf der wissenschaftlichen Arbeit an das Hauptthema überleiten zu können, das in bioethischen Debatten gründet....
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Allgemeines zur Philosophie der Person: Person-Sein im Lichte historischer und bioethischer Herausforderungen
- Die Etymologie „Person“
- Die Bedeutung des Personenbegriffs für bioethische Fragestellungen
- Wie bewertet Peter Singer die Abtreibungs-Debatte?
- Lebensschutz und -recht für Alle?: Singers Präferenzutilitarismus und sein philosophischer Personen-Begriff
- Singers Stellungnahme zum Problem der Abtreibung
- Robert Spaemann zur Sterbehilfe-Debatte: Töten auf Verlangen
- Über das Person-Sein bei Robert Spaemann
- Euthanasie als ethischer Grenzfall
- Spaemann gegen Singer zur Tötungsfrage: Gemeinsamkeiten und Unterschiede
- Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den philosophischen Personenbegriff im Kontext bioethischer Debatten. Sie verfolgt das Ziel, die historischen Entwicklungen des Personenbegriffs aufzuzeigen und dessen Komplexität in der Anwendung auf aktuelle ethische Fragen zu verdeutlichen. Die Arbeit vergleicht die Positionen von Peter Singer und Robert Spaemann zu den Themen Abtreibung und Sterbehilfe.
- Historische Entwicklung des Personenbegriffs
- Der Personenbegriff in der Bioethik
- Peter Singers Präferenzutilitarismus und seine Position zur Abtreibung
- Robert Spaemanns Ethik und seine Position zur Sterbehilfe
- Vergleich der Positionen von Singer und Spaemann
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung skizziert den Forschungsansatz der Arbeit. Sie betont die heterogenen Interpretationen des Personenbegriffs in der Philosophiegeschichte und die Komplexität seiner Definition. Die Arbeit untersucht den Personenbegriff im Lichte des Grundgesetzes und seiner Bedeutung für bioethische Debatten. Sie kündigt die Auseinandersetzung mit den Positionen von Peter Singer und Robert Spaemann zu Abtreibung und Sterbehilfe an.
Allgemeines zur Philosophie der Person: Person-Sein im Lichte historischer und bioethischer Herausforderungen: Dieses Kapitel beleuchtet die etymologische Herkunft des Wortes „Person“ und verfolgt seine Entwicklung in der Philosophie. Es diskutiert unterschiedliche Auffassungen des Begriffs von der stoischen Philosophie über das Frühchristentum bis hin zu modernen Philosophen. Besonderes Augenmerk liegt auf der Verbindung von Körper und Seele, Vernunftbegabung und Individualität im Verständnis von Person. Das Kapitel legt die Grundlage für die anschließende bioethische Diskussion.
Wie bewertet Peter Singer die Abtreibungs-Debatte?: Dieses Kapitel analysiert Peter Singers Präferenzutilitarismus und dessen Anwendung auf die Abtreibungsdebatte. Es untersucht Singers philosophischen Personenbegriff und seine Argumentation zum moralischen Status eines Fötus. Die kritische Auseinandersetzung mit Singers Position bildet einen zentralen Teil des Kapitels.
Robert Spaemann zur Sterbehilfe-Debatte: Töten auf Verlangen: Dieses Kapitel befasst sich mit Robert Spaemanns Ethik und seiner Position zur Sterbehilfe. Es analysiert Spaemanns Verständnis von Person-Sein und seine Argumentation gegen das Töten auf Verlangen. Das Kapitel stellt Spaemanns ethische Prinzipien dar und untersucht deren Relevanz für die Debatte um die Sterbehilfe.
Spaemann gegen Singer zur Tötungsfrage: Gemeinsamkeiten und Unterschiede: Dieses Kapitel vergleicht die Positionen von Singer und Spaemann zur Tötungsfrage. Es untersucht Gemeinsamkeiten und Unterschiede in ihren philosophischen Ansätzen und deren Konsequenzen für die ethische Bewertung von Abtreibung und Sterbehilfe. Der Vergleich der beiden Philosophen soll die unterschiedlichen Perspektiven und die Komplexität des Themas verdeutlichen.
Schlüsselwörter
Personenbegriff, Bioethik, Abtreibung, Sterbehilfe, Präferenzutilitarismus, Peter Singer, Robert Spaemann, Euthanasie, Lebensschutz, Moral, Würde des Menschen, Selbstbewusstsein, Vernunftbegabung, Individualität.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Philosophischer Personenbegriff im Kontext bioethischer Debatten
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese akademische Arbeit untersucht den philosophischen Personenbegriff im Kontext der bioethischen Debatten um Abtreibung und Sterbehilfe. Sie vergleicht die Positionen von Peter Singer (Präferenzutilitarismus) und Robert Spaemann, beleuchtet die historische Entwicklung des Personenbegriffs und dessen Bedeutung für aktuelle ethische Fragestellungen.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die etymologische Herkunft des Begriffs „Person“, untersucht unterschiedliche philosophische Auffassungen des Personenbegriffs (von der stoischen Philosophie bis zu modernen Philosophen), analysiert Singers Position zur Abtreibung und Spaemanns Position zur Sterbehilfe, und vergleicht schließlich die Positionen beider Denker hinsichtlich der Tötungsfrage, wobei Gemeinsamkeiten und Unterschiede herausgearbeitet werden.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Allgemeines zur Philosophie der Person, Peter Singers Bewertung der Abtreibungsdebatte, Robert Spaemanns Position zur Sterbehilfedebatte, Vergleich der Positionen von Singer und Spaemann, Zusammenfassung und Ausblick.
Was ist die Zielsetzung der Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die historische Entwicklung und Komplexität des Personenbegriffs aufzuzeigen und dessen Anwendung auf aktuelle ethische Fragen zu verdeutlichen. Der Vergleich der Positionen von Singer und Spaemann soll die unterschiedlichen Perspektiven und die Komplexität des Themas verdeutlichen.
Wie wird der Personenbegriff definiert?
Die Arbeit untersucht verschiedene Definitionen des Personenbegriffs, wobei Aspekte wie Körper-Seele-Problematik, Vernunftbegabung und Individualität eine wichtige Rolle spielen. Die Definition des Personenbegriffs ist zentral für die ethische Bewertung von Abtreibung und Sterbehilfe.
Welche Rolle spielt der Präferenzutilitarismus?
Peter Singers Präferenzutilitarismus bildet einen zentralen Bestandteil der Analyse seiner Position zur Abtreibungsdebatte. Die Arbeit untersucht, wie Singer diesen Ansatz auf die Frage des moralischen Status eines Fötus anwendet.
Wie positioniert sich Robert Spaemann zur Sterbehilfe?
Die Arbeit analysiert Robert Spaemanns ethische Prinzipien und seine Argumentation gegen die Sterbehilfe (Töten auf Verlangen). Spaemanns Verständnis von Person-Sein spielt dabei eine zentrale Rolle.
Was sind die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Singer und Spaemann?
Das Kapitel „Spaemann gegen Singer zur Tötungsfrage“ vergleicht die philosophischen Ansätze beider Denker und deren Konsequenzen für die ethische Bewertung von Abtreibung und Sterbehilfe. Es werden sowohl Gemeinsamkeiten als auch die wesentlichen Unterschiede ihrer Positionen herausgearbeitet.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Personenbegriff, Bioethik, Abtreibung, Sterbehilfe, Präferenzutilitarismus, Peter Singer, Robert Spaemann, Euthanasie, Lebensschutz, Moral, Würde des Menschen, Selbstbewusstsein, Vernunftbegabung, Individualität.
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- Zeynep Ataman (Author), 2017, Die Frage nach dem moralischen Personenstatus am Anfang und Ende des menschlichen Lebens, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/442760