Es ist das Ziel dieser Arbeit, die Fehler und Versäumnisse im Fall Anis Amri umfassend aufzuarbeiten, um neben der Ursachenforschung auch verallgemeinerbare Rückschlüsse für die Terrorabwehr in Deutschland ziehen zu können. Dabei wird die Methode der kausalen Prozessanalyse angewendet. Die konkrete Fragestellung der Arbeit soll lauten: Wie kam das Behördenversagen im Fall Amri zustande, das dazu führte, dass Anis Amri am 19. Dezember 2016 ungehindert einen Terroranschlag in Berlin verüben konnte?
Eine Auseinandersetzung mit dieser Fragestellung ist dabei nicht nur deshalb relevant, weil die Bedrohung durch islamistischen Terror in Deutschland weiterhin besteht und die Behörden dringend aus ihren Fehlern lernen müssen, um die Sicherheit der Menschen in diesem Land künftig wirkungsvoller schützen zu können. Die grundlegende Aufarbeitung des Falles ist man auch den Angehörigen der zwölf Opfer schuldig, die zu Recht erwarten, dass geklärt wird, wie es zu dem Anschlag kommen konnte, und dass vermeidbare Fehler der Behörden offengelegt und ausgeräumt werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Forschungsdesign
- 2.1 Fallauswahl
- 2.2 Methodik
- 3. Dogmatik und gesellschaftliche Rahmenbedingungen
- 3.1 Standardpathologien
- 3.2 Gegenanreiz in der Verwaltung
- 3.3 Flüchtlingskrise
- 4. Terrorabwehr in Deutschland
- 5. Chronologie des Falles
- 5.1 Einreise Amris
- 5.2 Polizeiliche Ermittlungen
- 5.3 Asyl- und ausländerrechtliches Vorgehen
- 5.4 Auslaufen der Überwachungsmaßnahmen und Anschlagsvorbereitung
- 6. Fallanalyse
- 6.1 Notwendige und hinreichende Bedingungen, Wendepunkte und Weggabelungen
- 6.2 Begünstigende Faktoren
- 6.3 Kausale Mechanismen
- 6.3.1 Situative Mechanismen
- 6.3.2 Handlungsformierende Mechanismen
- 6.3.3 Transformative Mechanismen
- 7. Fazit und Konsequenzen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Behördenversagen im Fall Anis Amri, das zu einem islamistischen Terroranschlag in Berlin im Dezember 2016 führte. Ziel ist es, die Ursachen des Versagens aufzuarbeiten und verallgemeinerbare Rückschlüsse für die Terrorabwehr in Deutschland zu ziehen. Die Arbeit verfolgt einen kausalen Prozessanalysen-Ansatz.
- Analyse des Behördenhandelns im Fall Amri
- Identifizierung der Fehler und Versäumnisse auf unterschiedlichen behördlichen Ebenen
- Bedeutung von Standardpathologien und Gegenanreizen in der Verwaltung
- Einfluss der Flüchtlingskrise auf die Terrorabwehr
- Kausale Mechanismen, die zum Behördenversagen im Fall Amri führten
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Die Einleitung stellt den Kontext des Falles Amri vor und erläutert die Zielsetzung der Arbeit.
- Kapitel 2: Das Forschungsdesign wird vorgestellt, einschließlich der Fallauswahl und der Methodik.
- Kapitel 3: Die dogmatischen Grundlagen und die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen des Falles werden beleuchtet, darunter Standardpathologien, Gegenanreize in der Verwaltung und die Flüchtlingskrise.
- Kapitel 4: Die Zuständigkeiten und Verwaltungsabläufe bei der Terrorabwehr in Deutschland werden untersucht.
- Kapitel 5: Die Chronologie des Falles Amri wird dargestellt, um einen Überblick über seinen Aufenthalt in Deutschland und das Vorgehen der Sicherheitsbehörden zu geben.
- Kapitel 6: Die Fallanalyse wird mithilfe der Methode der kausalen Prozessanalyse durchgeführt, um die Ursachen des Behördenversagens zu identifizieren.
Schlüsselwörter
Terrorabwehr, Behördenversagen, Islamistischer Terrorismus, Anis Amri, Flüchtlingskrise, Kausale Prozessanalyse, Standardpathologien, Gegenanreiz, Sicherheitsbehörden, Deutschland, Terroranschlag, Berlin.
- Arbeit zitieren
- Marla van Nieuwland (Autor:in), 2018, Verwaltungsversagen der deutschen Sicherheitsbehörden im Fall Anis Amri, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/442811