In der sozialarbeiterischen Praxis aber auch im alltäglichen Leben können wir auf ganz unterschiedliche Menschen und Charaktere treffen. Dabei fällt uns der Umgang mit einigen Menschen manchmal besonders schwer. So wird auch häufig der Kontakt zu Menschen, die an Persönlichkeitsstörungen leiden als schwierig, kräfteraubend und unangenehm beschrieben.
Da jedes Jahr etwa 10% der Bevölkerung in Deutschland und circa 30 bis 50% der Klienten psychiatrischer Settings von Persönlichkeitsstörungen betroffen sind, soll die folgende Arbeit als Beitrag zu einem verstehenden Zugang dienen.
Ein Verständnis über dieses Störungsbild trägt wesentlich dazu bei die Scheu vor Persönlichkeitsstörungen zu verringern und hilft somit bei einer unproblematischeren Beziehungsgestaltung zwischen Sozialarbeiter und Klient.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Was man unter Persönlichkeitsstörungen verstehen kann
- Definition von Persönlichkeitsstörungen
- Allgemeine Kriterien von Persönlichkeitsstörungen
- Der Unterschied zwischen Persönlichkeitsstilen und Persönlichkeitsstörungen
- Charakteristika von Menschen mit Persönlichkeitsstörungen
- Warum Persönlichkeitsstörungen eigentlich Beziehungsstörungen sind
- Sind Persönlichkeitsstörungen pathologisch?
- Diskussion und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit zielt darauf ab, ein besseres Verständnis für Persönlichkeitsstörungen zu vermitteln und so den Umgang mit Betroffenen zu erleichtern, insbesondere im sozialarbeiterischen Kontext. Die hohe Prävalenz von Persönlichkeitsstörungen in der Bevölkerung und in psychiatrischen Einrichtungen unterstreicht die Notwendigkeit eines solchen Verständnisses.
- Definition und Abgrenzung von Persönlichkeitsstörungen
- Kriterien und Diagnostik von Persönlichkeitsstörungen
- Der Unterschied zwischen Persönlichkeitsstil und Persönlichkeitsstörung
- Beziehungsaspekte von Persönlichkeitsstörungen
- Pathologisierung von Persönlichkeitsstörungen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema Persönlichkeitsstörungen ein und hebt deren Relevanz im sozialarbeiterischen Kontext und im Alltag hervor. Sie betont die hohe Prävalenz dieser Störungen und die Notwendigkeit eines verständnisvollen Zugangs, um die Beziehungsgestaltung zwischen Sozialarbeitern und Klienten zu verbessern. Der Fokus liegt auf der Reduktion von Scheu und der Förderung einer unproblematischeren Interaktion.
Was man unter Persönlichkeitsstörungen verstehen kann: Dieses Kapitel befasst sich mit der Definition und den Kriterien von Persönlichkeitsstörungen. Es werden verschiedene Definitionsversuche beleuchtet, wobei der Bezug auf den ICD-10 und die damit verbundenen, tief verwurzelten und stabilen Verhaltensmuster hervorgehoben werden. Die Kapitel erläutern die Schwierigkeiten bei der genauen Definition und Diagnostik aufgrund gesellschaftlicher und kultureller Normen, sowie die Notwendigkeit einer differenzierten Betrachtungsweise, um das Risiko von voreiligen Diagnosen zu minimieren. Der Schwerpunkt liegt auf dem Verständnis der Komplexität des Themas und der Bedeutung einer sorgfältigen und differenzierten Betrachtungsweise.
Charakteristika von Menschen mit Persönlichkeitsstörungen: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Charakteristika von Menschen mit Persönlichkeitsstörungen, wobei der zentrale Aspekt der Beziehungsstörungen herausgestellt wird. Es wird argumentiert, dass Persönlichkeitsstörungen nicht primär Störungen der Persönlichkeit selbst sind, sondern vielmehr Störungen der Interaktion und zwischenmenschlichen Beziehungen. Die Entstehung ungünstiger Überzeugungen (Schemata) und die daraus resultierenden dysfunktionalen Strategien der Beziehungsgestaltung werden als Kernproblem beschrieben. Das Kapitel illustriert dies anhand von Beispielen, wie z.B. dem Vortäuschen körperlicher Beschwerden, um unerwünschte soziale Situationen zu vermeiden.
Schlüsselwörter
Persönlichkeitsstörungen, ICD-10, DSM-IV, Diagnostik, Beziehungsgestaltung, Interaktion, Persönlichkeitsstil, Schemata, psychosoziale Faktoren, Beziehungsstörungen.
Häufig gestellte Fragen (FAQs) zu: Persönlichkeitsstörungen - Ein umfassender Überblick
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Dieses Dokument bietet einen umfassenden Überblick über das Thema Persönlichkeitsstörungen. Es beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel und eine Liste von Schlüsselbegriffen. Der Fokus liegt auf dem Verständnis von Persönlichkeitsstörungen, insbesondere im Hinblick auf zwischenmenschliche Beziehungen und den sozialarbeiterischen Kontext.
Welche Kapitel sind enthalten?
Das Dokument umfasst die folgenden Kapitel: Einleitung, Was man unter Persönlichkeitsstörungen verstehen kann (inkl. Definition, Kriterien und Abgrenzung zu Persönlichkeitsstilen), Charakteristika von Menschen mit Persönlichkeitsstörungen (mit Schwerpunkt auf Beziehungsstörungen), Sind Persönlichkeitsstörungen pathologisch?, und Diskussion und Fazit.
Was ist die Zielsetzung des Dokuments?
Das Dokument zielt darauf ab, ein besseres Verständnis für Persönlichkeitsstörungen zu vermitteln und den Umgang mit Betroffenen, insbesondere im sozialarbeiterischen Kontext, zu erleichtern. Es soll dazu beitragen, die hohe Prävalenz von Persönlichkeitsstörungen besser zu verstehen und den Umgang mit Betroffenen zu verbessern.
Wie werden Persönlichkeitsstörungen definiert und abgegrenzt?
Das Dokument beleuchtet verschiedene Definitionsversuche von Persönlichkeitsstörungen und bezieht sich auf den ICD-10. Es betont die Schwierigkeiten bei der genauen Definition und Diagnostik aufgrund gesellschaftlicher und kultureller Normen und die Notwendigkeit einer differenzierten Betrachtungsweise, um voreilige Diagnosen zu vermeiden. Die Abgrenzung zu bloßen Persönlichkeitsstilen wird ebenfalls thematisiert.
Welche Rolle spielen Beziehungen bei Persönlichkeitsstörungen?
Ein zentraler Aspekt des Dokuments ist die Betonung der Bedeutung von Beziehungen bei Persönlichkeitsstörungen. Es wird argumentiert, dass Persönlichkeitsstörungen primär Störungen der Interaktion und zwischenmenschlichen Beziehungen sind, geprägt von ungünstigen Überzeugungen (Schemata) und daraus resultierenden dysfunktionalen Strategien der Beziehungsgestaltung.
Sind Persönlichkeitsstörungen immer pathologisch?
Das Dokument thematisiert die Frage nach der Pathologisierung von Persönlichkeitsstörungen. Die genaue Einordnung und die Abgrenzung zu normalen Persönlichkeitsstilen wird kritisch beleuchtet, wobei der Kontext und die Auswirkungen auf das soziale Umfeld berücksichtigt werden.
Welche Schlüsselbegriffe werden im Dokument verwendet?
Wichtige Schlüsselbegriffe umfassen: Persönlichkeitsstörungen, ICD-10, DSM-IV, Diagnostik, Beziehungsgestaltung, Interaktion, Persönlichkeitsstil, Schemata, psychosoziale Faktoren und Beziehungsstörungen.
Für wen ist dieses Dokument relevant?
Dieses Dokument ist relevant für alle, die sich mit dem Thema Persönlichkeitsstörungen auseinandersetzen, insbesondere Sozialarbeiter, Psychologen, Psychiater und Studenten der Sozialwissenschaften. Auch Angehörige und Betroffene können von den Informationen profitieren.
- Arbeit zitieren
- Marina Österreich (Autor:in), 2018, Definition, Kriterien und Charakteristika von Persönlichlichkeitsstörungen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/442856