Im Jahre 134 kehrte Hadrian nach seinen langen und zahlreichen Reisen endgültig nach Rom zurück. Er hatte leichtsinnig gelebt, sich ungeschützt ungewohnt hohen und niedrigen Temperaturen ausgesetzt, sich ungesund und maßlos ernährt. Die Folgen waren Herzleiden und Wassersucht. Er schien zu wissen, dass ihm nicht mehr viel Zeit vergönnt sei und begann mit dem Bau seines Grabmals am Tiber. Doch auf Hadrian wartete noch eine große Aufgabe - da Hadrian selbst keinen rechtmäßigen Sohn hatte, musste er einen Nachfolger für das Prinzipat finden. Er selbst bezeichnete dies keineswegs als Unglück. Cassius Dio berichtet, Hadrian habe gesagt, der Vorteil einer Adoption läge darin, dass man den Adoptivsohn aufgrund sorgfältiger Auswahl zu sich nehmen könne, während man einen leiblichen Sohn, der von Geistesschwäche oder körperlichen Makeln gezeichnet sein könne nehmen müsse, wie er sei1.
Die Nachfolgersuche Hadrians verlief aber keineswegs reibungslos. Sein erster Kandidat, Lucius Aelius Verus Caesar, starb nur wenige Monate nach der Adoption. Und eine Nachfolgeregelung, die nicht auf Erbrecht basierte, musste beinahe zwingend Konflikte mit anderen maßgeblichen Männern in Hadrians Umgebung zu Konflikten führen, die nicht immer unblutig endeten. Schließlich fand Hadrian einen geeigneten Nachfolger - nicht nur für sich, sondern vorsorglich auch für diesen selber. Er adoptierte Arrius Antoninus, dem er es zur Auflage machte seinerseits den Sohn des Aelius Caesars Lucius Verus und Antoninus’ Neffen Marcus Annius Verus zu adoptieren. Die Nachfolge war nun für zwei Generationen sichergestellt. Kontroversen gibt es allerdings in der Frage, wen Hadrian gerne als Nachfolger des Antoninus gesehen hätte - Lucius oder Marcus.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Iulius Servianus und Pedanius Fuscus - die Betrogenen
- Ceionius Commodus
- Herkunft und Laufbahn
- Gründe für die Adoption
- Kurze Zeit als zukünftiger Kaiser
- Titus Aurelius Fulvus Boionius Arrius Antoninus
- Herkunft und Laufbahn
- Die Adoption
- Lucius Verus oder Marcus Aurelius?
- Hadrians Tod
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text befasst sich mit der Nachfolgeregelung Kaiser Hadrians und den komplizierten Umständen, die diese Aufgabe mit sich brachte. Hadrian, selbst kinderlos, sah sich mit der schwierigen Aufgabe konfrontiert, einen geeigneten Nachfolger für das Prinzipat zu finden. Die Suche nach einem Nachfolger war jedoch alles andere als reibungslos, da verschiedene Kandidaten in Betracht gezogen wurden und Konflikte mit anderen einflussreichen Persönlichkeiten entstanden.
- Hadrians Suche nach einem Nachfolger
- Die verschiedenen Kandidaten für die Nachfolge
- Konflikte und Intrigen in Hadrians Umgebung
- Die Rolle von Adoption in der Nachfolgeregelung
- Hadrians Entscheidung für Antoninus und die Sicherung der Nachfolge für zwei Generationen
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung befasst sich mit Hadrians letzten Lebensjahren, seiner Krankheit und der Notwendigkeit, einen Nachfolger für das Prinzipat zu finden. Es wird auch die Rolle der Adoption in dieser Entscheidung und die Schwierigkeiten bei der Suche nach einem geeigneten Nachfolger beleuchtet.
- Kapitel 2 untersucht die beiden Kandidaten Iulius Servianus und Pedanius Fuscus, die von Hadrian zunächst als mögliche Nachfolger in Betracht gezogen wurden. Die Gründe für die Ablehnung beider Kandidaten werden dargelegt, wobei Servianus' hohes Alter und Fuscus' mangelnde Erfahrung als Hauptgründe genannt werden.
- Kapitel 3 beschreibt Ceionius Commodus, der von Hadrian zunächst als Nachfolger ausgewählt wurde. Seine Herkunft, seine Laufbahn und die Gründe für seine Adoption werden beleuchtet. Es wird auch auf die Reaktionen auf Hadrians Entscheidung und die mögliche Eliminierung von Servianus und Fuscus eingegangen.
- Kapitel 4 befasst sich mit Titus Aurelius Fulvus Boionius Arrius Antoninus, der letztendlich von Hadrian als Nachfolger ausgewählt wurde. Es werden seine Herkunft und Laufbahn beschrieben, sowie die Adoption durch Hadrian. Das Kapitel geht auch auf die Frage ein, wer Hadrian als Nachfolger von Antoninus favorisiert hätte: Lucius Verus oder Marcus Aurelius.
- Kapitel 5 diskutiert die Frage, ob Hadrian Lucius Verus oder Marcus Aurelius als Nachfolger Antoninus vorgesehen hatte.
- Kapitel 6 behandelt den Tod Hadrians und die Folgen für die Nachfolgeregelung.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Nachfolgeregelung, Prinzipat, Adoption, Konflikte, Intrigen, politische Macht und die Rolle der Familie in der römischen Politik. Besondere Aufmerksamkeit wird auf Kaiser Hadrian, seine persönlichen Entscheidungen und die Folgen seiner Handlungen für die römische Geschichte gelegt.
- Quote paper
- Hannah Schelter (Author), 2002, Die Nachfolgeregelung Kaiser Hadrians, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/44354