Die Syntax des Deutschen


Seminararbeit, 2005

13 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


1. Einleitung

Diese Hausarbeit soll mithilfe des topologischen Modells und des CP-IP-Schemas die Syntax des Deutschen analysieren. Den zentralen Gegenstand der Syntax bilden die Regeln, nach denen Wörter zu grammatischen Sätzen kombiniert werden. Zur Beschreibung dieser Regeln sind Untersuchungen zum Aufbau und zur Struktur von Sätzen unabdingbar.[1]

In der folgenden Arbeit werden nun zwei Modelle zur Analyse von Sätzen behandelt. Zunächst soll das topologische Modell vorgestellt werden. Mithilfe von Beispielsätzen, welche in die topologischen Felder unterteilt werden, sollen bestimmte Phänomene der deutschen Grammatik erklärt werden. Außerdem werden die Beschränkungen des topologischen Modells aufgezeigt. Diese Beschränkungen lassen sich mithilfe des CP-Ip-Schemas, welches anschließend vorgestellt wird, ableiten.

Zuletzt werden wesentliche syntaktische Unterschiede zwischen Deutsch und Englisch erläutert. Dies erfolgt ebenfalls durch die Analyse von Beispielsätzen mithilfe des CP-IP-Schemas.

2. Das topologische Modell

2.1 Kurze Einführung

Deutsche Sätze werden nach dem topologischen Modell in verschiedene Felder unterteilt, die sich aus der spezifischen Verbstellung in der deutschen Sprache ergeben. Wörter aus denen grammatische Sätze bestehen folgen einer bestimmten linearen Abfolge. Während die meisten Satzelemente ihre Position wechseln können, sind Verben an bestimmte Positionen im Satz gebunden.[2] Das finite Verb kann an erster, zweiter oder letzter Stelle stehen. Demnach werden Sätze als Verberst-, Verbzweit- oder Verbletztsätze bezeichnet. Diese Positionen des finiten Verbs unterteilen die Sätze in topologische Felder: das Vorfeld, die linke Satzklammer (LSK), das Mittelfeld, die rechte Satzklammer (RSK) und das Nachfeld. In V1- und V2-Sätzen steht das finite Verb in der LSK, in VL-Sätzen in der RSK. Als Vorfeld wird in V2-Sätzen die Position vor der LSK bezeichnet und die Position hinter der RSK als Nachfeld. Die beiden verbalen Klammern umspannen das so genannte Mittelfeld.

Für die Besetzung der Felder gelten bestimmte Regeln und Beschränkungen, die an folgenden Beispielen deutlich werden sollen.

2.2 Analyse der Beispielsätze

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

2.3 Ableitung der Beschränkungen des topologischen Modells mithilfe des CP-IP-Schemas

2.3.1 Das Vorfeld

Es gilt die Regel: Im Vorfeld steht genau eine Konstituente.

Eine Konstituente bezeichnet in einem Satz die zusammengehörigen Morpheme, die nicht weiter zerschlagen werden dürfen.[3] Diese Konstituente kann das Subjekt oder ein Fragewort sein, aber auch Objekte oder Satzadverbien. In Verbletztsätzen mit einer Satzeinleitenden Konjunktion bleib das Vorfeld allerdings leer (siehe Bsp. 5). Auch bei Entscheidungsfragen, wie in Beispiel 2 ist das Vorfeld nicht besetzt. Außerdem gilt die Regel: W-Wörter stehen im Vorfeld. Diese Regel kann jedoch mit der ersten in Konflikt treten. Bei Sätzen mit zwei W-Wörtern, wie in Beispiel 4 dominiert die erste über die zweite Regel. Das zweite W-Wort weicht ins Mittelfeld aus. Der folgende Satz wäre also nicht möglich:

* Was wem hat die Frau gegeben?

Eine weitere Beschränkung besteht für die Negation nicht, Reflexivpronomen reflexiver Verben, Partikel und abtrennbare Präfixe. Hierzu einige Beispiele:

a. Sebastian hat den Computer nicht ausgeschaltet.
b. * Nicht hat Sebastian den Computer ausgeschaltet.
c. Robert Huth schämt sich für das Eigentor.
d. * Sich Robert Huth schämt für das Eigentor.
e. Er ist mir in der Kneipe aufgefallen.
f. * Auf ist er mir in der Kneipe gefallen.

Zu Beispiel f besteht allerdings eine Ausnahme in der sog. Ausdrucksstellung. Hier kann auch ein Prädikatsteil in das Vorfeld gebracht werden um etwas besonders hervorzuheben[4]:

Auf fällt, dass die Studenten zu wenig protestieren!

[...]


[1] Meibauer, Jörg [u.a.]: Einführung in die germanistische Linguistik. Stuttgart 2002. S. 121.

[2] ebd.

[3] Pelz, Heidrun: Linguistik. Eine Einführung. Hamburg: Hoffmann und Campen, 2002. S. 152.

[4] Duden. Grammatik der deutschen Gegenwartssprache. bearb. v. Peter Eisenberg [u.a.]. 6. Auflage. Mannheim: Dudenverlag, 1998 (Band 4). S.820.

Ende der Leseprobe aus 13 Seiten

Details

Titel
Die Syntax des Deutschen
Hochschule
Johannes Gutenberg-Universität Mainz  (Deutsches Institut)
Veranstaltung
Einführendes Proseminar
Note
1,0
Autor
Jahr
2005
Seiten
13
Katalognummer
V44370
ISBN (eBook)
9783638419857
Dateigröße
463 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
10 Seiten reiner Text plus Deckblatt, Inhaltsverzeichnis und Literaturverzeichnis. Wissenschaftliche Arbeit.
Schlagworte
Syntax, Deutschen, Einführendes, Proseminar
Arbeit zitieren
Anke Hillen (Autor:in), 2005, Die Syntax des Deutschen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/44370

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