Thomas Gainsborough: The morning walk


Seminararbeit, 2005

16 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung
1.1. Aufgabenstellung und Vorgehensweise
1.2. Provenienz

2. Kurzbiographie

3. Bildbeschreibung
3.1. Inhaltsbeschreibung
3.2. Formalanalyse
3.2.1. Malweise und Farben
3.2.2. Komposition

4. Einordnung in das Gesamtwerk des Künstlers

5. Zusammenfassung

Anhang

1. Einleitung

1.1 Aufgabenstellung und Vorgehensweise

Thema der folgenden Hausarbeit ist das von Thomas Gainsborough gemalte Doppelbildnis von Mr. und Mrs. Hallett, besser bekannt als „The morning walk“. Das Gemälde ist in Öl auf Leinwand gemalt und trägt die Maße 236,2 cm * 179,1 cm. Gainsborough fertigte es im Jahr 1785 an, heute befindet es sich in der National Gallery, London

William Hallett (1764 - 1842) und Elizabeth Hallett, geb. Stephen (1763/4 - 1833) heirateten am 30. Juli 1785. Das Gemälde ist vermutlich wenig später entstanden.[1]

Leider konnte ich keine Quellen ausfindig machen, in denen nähere Informationen zu den Auftraggebern standen. Es ist lediglich das genannte Hochzeitsdatum und der, in der folgenden Provenienz aufgeführte Preis von 126 Pfund überliefert, die Mr. Hallett an den Künstler zahlte. Dieser Betrag war jedoch ein Standartpreis für Gainsboroughs Doppelportraits in Lebensgröße[2] und gibt somit auch keine spezielle Information über das Gemälde wieder

Da ich in der Literatur keine spezielle Interpretation des Bildes finden konnte, werde ich eine genaue Ikonographie hier außer Acht lassen. Da die Deutung der Bildelemente in Bezug auf das Bildthema (Hochzeit) also weniger bedeutsam zu sein scheint, werde ich mich in der folgenden Arbeit, nach einer kurzen Biografie, auf eine genaue Bildbeschreibung und Analyse beschränken. Anschließend möchte ich auf die Einordnung in das Gesamtwerk Gainsboroughs eingehen und das Gemälde mit denen anderer Künstler seiner näheren Umgebung vergleichen

1.2. Provenienz

Am 4. März 1786 wurde die Bezahlung von 126 Pfund an Gainsborough im Hauptbuch der Verbindung zwischen William Hallett und der Drummond Bank eingetragen.[3] Zum Verkauf angeboten, jedoch nicht verkauft, wurde es am 9. August 1834 bei Foster’s. Um diese Zeit wurde es auch in der Pall Mall Gallery von John Allnutt ausgestellt. Nach einigen Streitigkeiten um das Besitzrecht mit Fulcher (Gainsboroughs Biograf) wurde das Gemälde 1859 von W. E. Hilliard, einem Enkel von Mr. Hallett, an die British Institution verliehen und 1862 an die International Exhibtion in South Kensington. Am 15. April 1884 wurde es von der Hilliard Sammlung an einen gewissen Agnew verkauft, der es acht Tage später an Sir N. M. Rothschild weiter verkaufte. 1885 wurde das Gemälde in der Royal Academie ausgestellt, danach 1936 in der Gainsborough Ausstellung in Sassoon, 1938 in Paris und 1953 in der Gainsborough Ausstellung in der Tate Gallery in London. Für die National Gallery wurde es 1954 von Lord Rothschild erworben.[4]

2. Biografie

Thomas Gansborough wurde in Sudbury, Suffolk geboren. Sein genaues Geburtsdatum ist unbekannt, man weiß lediglich, dass er am 14. Mai 1727 in Sudbury getauft wurde.[5]

Er wurde zunächst bei dem Stecher und Zeichner Hubert Gravelot ausgebildet, der stark unter dem Einfluss des französischen Rokokos stand.[6] Auch die holländischen Landschaftsmaler, die man nun in vielen Landhäusern sehen konnte, und die Portraits des Anthonis van Dyck übten großen Einfluss auf Gainsborough aus.[7] Im Jahre 1768 war er Mitbegründer der Royal Academy. Nach einigen Jahren in dem vornehmen Kurort Bath siedelte er 1774 nach London über. Ab 1780 fand er dort Auftraggeber in höchsten Adelskreisen. Er portraitierte u.a. Georg III. und Königin Charlotte Sophia, so gelangte er zu großem Ansehen und einem beträchtlichen Vermögen. Gainsborough war nie offiziell Hofmaler, doch auf Grund seiner Arbeit mit zahlreichen Mitgliedern des Hofes kann man ihn als inoffiziellen Hofmaler bezeichnen.[8] Dies machte es ihm nun auch möglich seiner eigentlichen Leidenschaft, der Landschaftsmalerei, nachzugehen. Er sagte selbst, „Bildnisse male er des Geldes wegen, Landschaften sich selbst zur Freude“.[9] Er experimentierte mit Landschafts- und Portraitmalerei. Mit den Jahren perfektionierte er diese Verbindung immer mehr und schuf sehr einfühlsame Gemälde. Er starb am 2. August 1788 in London.[10]

3. Bildbeschreibung

3.1. Inhaltsbeschreibung

Das lebensgroße Gemälde „The morning walk“ zeigt ein junges Paar bei einem Spaziergang in einer parkähnlichen Landschaft

Das Bild ist in zwei Bildgründe gegliedert. Den Vordergrund bilden zwei Personen mit einem Hund, die auf einem erdigen Weg spazieren, sowie ein großer Baum am rechten Bildrand und Gebüsch am unteren und rechten Bildrand. Im Hintergrund lässt sich eine Parklandschaft mit filigranen Bäumen auf grünen Hügeln und einem Weg erkennen. Schemenhaft ist auch noch ein weit entferntes Gebirge zu sehen. Der Horizont liegt im unteren Drittel des Bildes. Der Himmel ist in den Baumwipfeln des Parks noch hell beleuchtet von der Morgensonne, die sich jedoch am Horizont außerhalb des linken Bildrandes befinden muss. Zum oberen Bildrand hin wird der Himmel jedoch immer dunkler

Die Personen nehmen gut die Hälfte der Bildfläche ein. Das vornehm gekleidete Pärchen ist mittig, aber etwas nach rechts versetzt abgebildet. Die junge Frau hat sich bei dem Mann eingehakt. Ein Hund an der rechten Seite der Dame begleitet die beiden und blickt zu ihnen hoch. Die Gruppe scheint auf den Betrachter zuzulaufen, ihre Blicke gehen jedoch am Selben vorbei. Ein Baum, dessen Stamm in der oberen Hälfte des rechten Bildrandes zu beginnen scheint, streckt seine Krone über die Köpfe und fällt hinter ihnen etwas ab. So umrahmt er das Paar mit seinen dunklen Blättern. Die komplette Gruppe geht im Gleichschritt, sowohl das Paar als auch der Hund haben ihren rechten Fuß vorangestellt. Auch die übrige Körperhaltung der Personen, sowie die Blickrichtung wirken sehr einheitlich. Die Personen und auch die Umgebung werden von der natürlichen Lichtquelle der Morgensonne von schräg hinten beleuchtet. Dies ist an den Schatten der Falten im Kleid und auch an den, nach rechts fallenden Schatten der Personen selbst zu sehen

[...]


[1] The British School. National Gallery Catalogues, bearb. von Martin Davis, Kat. Mus., London 1959, S. 44

[2] Hayes, John: A short note on Gainsboroughs The morning walk, in: Burlington Magazin, Bd. 105, 1963, S. 370

[3] Hayes, John. 1963. S. 370

[4] The British School. National Gallery Catalogues, bearb. von Martin Davis, Kat. Mus., London 1959, S. 44

[5] Hayes, John: Thomas Gainsborough, London 1980, S. 10

[6] Waterhouse, Ellis: Thomas Gainsborough, London 1958, S. 14

[7] Hayes, John: Gainsborough, New York 1975, S. 37

[8] Hayes, John: Thomas Gainsborough, London 1980, S. 11

[9] Scheffler, Karl: Geschichte der europ. Malerei, vom Klassizismus bis zum Impressionismus, 2 Bde., Berlin 1927, Bd. 1, S. 42

[10] Hayes, John: Thomas Gainsborough, London 1980, S. 11

Ende der Leseprobe aus 16 Seiten

Details

Titel
Thomas Gainsborough: The morning walk
Hochschule
Johannes Gutenberg-Universität Mainz  (Kunstgeschichtliches Institut)
Veranstaltung
Thematisches Proseminar
Note
1,3
Autor
Jahr
2005
Seiten
16
Katalognummer
V44374
ISBN (eBook)
9783638419895
Dateigröße
381 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Thomas, Gainsborough, Thematisches, Proseminar
Arbeit zitieren
Anke Hillen (Autor:in), 2005, Thomas Gainsborough: The morning walk, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/44374

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