60 Jahre nach der Wiederbewaffnung und knapp über 30 Jahre nach der Wiedervereinigung Deutschlands sowie die daraus resultierenden neuen Herausforderungen im globalen sicherheitspolitischen Umfeld, führen zu der Frage, welche Strukturbedingungen Streitkräfte international haben müssen. Dabei spielt vor allem in Deutschland die militärische Traditionsdebatte eine nicht zu unterschätzende Rolle. Dies zeigt gerade der neue Traditionserlass. Reicht der Fokus alleine auf militärische Traditionen, um den globalen-strategischen Krisen begegnen zu können? Oder bedarf es viel mehr? Dies wird in der hier vorliegenden Analyse genauer betrachtet, die zugleich nicht nur eine Vergleichsstudie zu anderen Streitkräften darstellt, sondern auch eine Geburtstagsschrift für den Militärsoziologen Prof. Dr. Dietmar Schößler darstellt.
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Tabellenverzeichnis
- Der Autor
- Zum Thema
- Einleitung
- Analyse des Begriffs Tradition im Allgemeinen wie militärmilitärgeschichtlichen Sinne
- Die Bundeswehr: Kontinuität und Diskontinuität der Deutschen Militärgeschichte und Militärtradition- Ist die Bundeswehr eine Akkumulation der Geschichte und Gegenwart?
- Der Aufbau neuer Streitkräfte und die Suche nach einer neuen Tradition
- Religion als traditionsstiftendes Fundament innerhalb des Eides
- Die Suche nach einem traditionswürdigen Erbe
- Die Bundeswehrtradition eine Tradition im Rahmen des Verteidigungsauftrags von demokratischen Werten und Normen
- Der Staatsbürger in Uniform und der Kampf zwischen Reaktionären und Reformern in Bezug auf das Innere Gefüge der Bundeswehr
- Der Primat der Politik
- Die Gesellschaft als maßgeblicher Teil der Militärtradition
- Die Deutsche Militärtradition als ständig wandelnder Prozess und die Frage: Was ist von ihm übernehmensfähig?
- Das Mittelalter und die Militärtradition
- Der Bauernkrieg als mögliche Tradition in Gegenwart und Zukunft
- Der Dreißigjährige Krieg und die wallensteinische Traditionsbildung als Vorboten einer nicht übernahmefähigen Militärtradition
- Lazarus von Schwendi und Johann Jacob von Wallenhausen als Vordenker des tugendhaften und eigenverantwortlichen Söldners
- Das Monarchenheer als Kontinuitätsbruch in der Militärtradition und im gesellschaftlichen System
- Das Heilige Römische Reich Deutscher Nation und die Reichsarmee als traditionelle Verteidigungsarmee und als mögliche traditionswürdige Streitkraft
- Die Habsburgermonarchie und ihre bewaffnete Macht- Könnte sie traditionsstiftend sein?
- Die preußische Armee des 18. Jahrhunderts und ihre fragwürdige Tradition
- Die Zeit der Nationalisierung und Institutionalisierung der militärischen Tradition
- Der frühe Nationalismus als Kontinuitätsbruch in der europäischen und deutschen Militärtradition
- Die preußische Armee als Vorbild für die Reformfreudigkeit innerhalb der Militärtradition in Form einer gesamtgesellschaftlichen Reformierung
- Die Umsetzung der Reformtheorie in die Praxis
- Die Reaktion und die Verteidigung der Reformer in der Revolution von 1848/49
- Die Institutionalisierung der bewaffneten Macht und ihrer Tradition in Staat und Gesellschaft
- Die bewaffnete Macht und ihre Tradition im Ersten Weltkrieg nur noch als Selbstzweck- Die Umkehrung des clausewitzianischen Fundamentalsatzes
- Tradition wird größtenteils durch Ideologie aufgesogen oder ersetzt - Tradition in der Reichswehr bzw. Wehrmacht
- Die militärische und zivile Opposition und das letzte Aufbäumen einer alten Tradition
- Die Neuausrichtung der Bundeswehr zwischen Finanzierbarkeit, Demografiefestigkeit und fehlender strategischer Kultur
- Die Bundeswehr als fast reine multinationale Einsatzarmee
- Macht ist auch im 21. Jahrhundert ein zentraler politischer Faktor
- Der Sicherheitsbegriff muss Teil des Machtbegriffs sein
- Streitkräftetransformation im 21. Jahrhundert
- EU und die strategische Kultur
- Der Rechtsstaat und die Frage der Anwendung von militärischen Gewalt
- Die Neuorganisation der Deutschen Bundeswehr
- Die militärische Führungsebene
- Das Heer
- Kampf im Verbund und seine Probleme
- Die Luftwaffe
- Die Bundesmarine
- Der zentrale Sanitätsdienst
- Die Streitkräftebasis als tatsächliche Reserve der Streitkräfte
- Das Personalamt als Fundament für die fehlende Personalgewinnung
- Das AIN und das Problem der Ausrüstung
- Die Reserve der militärischen Streitkräfte als Hohe Relevanz für die militärische Schlagkraft
- Die französische Armee und ihre Neuausrichtung im internationalen Geflecht
- Die nationale Sicherheit als Evolution der militärstrategischen Neuausrichtung
- Die Neuausrichtung der französischen Streitkräfte auf Grundlage der geopolitischen Beurteilung
- Militärische Eigenständigkeit steht im Vordergrund der französischen Verteidigungsplanung
- Die Landstreitkräfte
- Die französischen Seestreitkräfte
- Die Luftstreitkräfte
- Die Spezialkräfte in Form der nationalen Gendarmerie
- Die Rüstungsplanung
- Die Bundeswehr und ihre Suche nach einer eigenen Tradition
- Die Rolle der Militärgeschichte und der Kontinuität/Diskontinuität in der deutschen Militärtradition
- Die Herausforderungen der Integration von demokratischen Werten und Normen in die Militärtradition
- Die Transformation der Bundeswehr im internationalen Kontext
- Die Frage nach dem Erbe der deutschen Militärgeschichte und der Übernehmensfähigkeit von Traditionselementen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Analyse beschäftigt sich mit der Entwicklung der Militärtradition in der Bundeswehr im Kontext ihrer historischen Kontinuität und Diskontinuität. Das Werk beleuchtet die Entstehung der Bundeswehr vor dem Hintergrund der deutschen Militärgeschichte und untersucht die Herausforderungen bei der Suche nach einer neuen Tradition, die auf demokratischen Werten und Normen basiert.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Militärtradition in der Bundeswehr ein und legt die Schwerpunkte der Analyse dar. Das zweite Kapitel analysiert den Begriff "Tradition" im allgemeinen und im militärmilitärgeschichtlichen Kontext. Das dritte Kapitel beleuchtet die Entstehung der Bundeswehr, die Herausforderungen bei der Suche nach einer neuen Tradition und die Rolle von Kontinuität und Diskontinuität in der deutschen Militärgeschichte.
Kapitel 4 befasst sich mit der Frage, welche Elemente der deutschen Militärgeschichte für die Bundeswehr relevant sind. Es werden verschiedene Epochen der deutschen Militärgeschichte betrachtet und die Übernehmensfähigkeit einzelner Traditionselemente diskutiert. Kapitel 5 analysiert die Zeit der Nationalisierung und Institutionalisierung der militärischen Tradition in Deutschland. Es werden die Herausforderungen der frühen Nationalisierung, die Rolle der preußischen Armee als Reformvorbild und die Auswirkungen des Ersten Weltkriegs auf die deutsche Militärtradition beleuchtet.
Kapitel 6 untersucht die Neuausrichtung der Bundeswehr im internationalen Kontext. Es werden die Herausforderungen der Finanzierbarkeit, Demografiefestigkeit und fehlender strategischer Kultur diskutiert. Kapitel 7 widmet sich der Neuorganisation der Bundeswehr und analysiert die Struktur und Funktionsweise der einzelnen Teilstreitkräfte. Schließlich beleuchtet Kapitel 8 die Neuausrichtung der französischen Armee im internationalen Geflecht und vergleicht sie mit der deutschen Situation.
Schlüsselwörter
Die Analyse behandelt zentrale Themen wie Militärtradition, Kontinuität, Diskontinuität, Bundeswehr, deutsche Militärgeschichte, demokratische Werte und Normen, Streitkräftetransformation, internationale Sicherheit, französische Armee, Neuausrichtung, Rüstungsplanung und geopolitische Beurteilung.
- Quote paper
- Ilya Zarrouk (Author), 2018, Militärtradition in der Deutschen Bundeswehr und die Struktur der Streitkräfte im internationalen Kontext zwischen historischer Kontinuität und Diskontinuität, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/443829