United 93 (USA/UK/FR 2006), World Trade Center (USA 2006), Homeland (USA seit 2011): Die Liste der filmischen Adaptionen der Terroranschläge des 11. Septembers 2001 und ihrer Folgen ist lang und divers. Auch in der Filmwelt der Superhelden ist der Einfluss zu spüren, etwa als das Kinopublikum gebannt auf die Leinwand blickt, auf der Spider-Man im Jahre 2002 eben nicht an der Fassade der nachträglich aus dem Film entfernten Twin Tower klettert, oder anhand der den rassistischen Terroristen Magneto bekämpfenden X-Men in X2 (USA/CAN 2003). Vernachlässigt wird in diesem Kontext allerdings die Schlüsselrolle von Christopher Nolans Batman Begins (USA/UK 2005), das bei genauerem Hinsehen deutliche Bezüge und Parallelen zu „9/11“ aufweist, mit diversen Sujets der Anschläge und ihrer Verarbeitung spielt, wie etwa Angst, Rache und Patriotismus, die sich den ganzen Film durchweg wiederfinden und bei den Rezipienten durch die „9/11“-Parallelen Emotionen erzeugen. Im Rahmen dieser Ausführungen soll die Intertextualität zwischen den Anschlägen und Batman Begins herausgearbeitet und gleichzeitig gezeigt werden, wie Nolan die mit den Anschlägen einhergehenden gesellschaftlichen Veränderungen dramaturgisch ausnutzt. Dabei soll die Gestaltung der Antagonisten als Terroristen in Batman Begins untersucht und darüber hinaus herausgearbeitet werden, ob und inwiefern die Anschläge des 11. Septembers eine Zäsur hinsichtlich der Antagonistengestaltung in der amerikanischen Filmwelt darstellen und ob dem Film eine politische Aussage mitschwingt.
Terrorismus wird als eine organisierte Form nichtstaatlicher Gewalt verstanden, die in der Regel in Form von Anschlägen und Attacken praktiziert wird und mit einer politischen, ethisch-moralischen oder religiösen Ideologie einhergeht. Terrorismus kann sowohl von Einzeltätern als auch von Gruppen betrieben werden; oftmals wird er auch als Kommunikationsmittel genutzt, da die Nutzung des Terrorismus, wie auch die Herkunft des Wortes aus dem Lateinischen („terrere“: erschrecken) deutlich macht, in der von ihm verbreiteten gesellschaftlichen Furcht begründet ist. Die Terroristen bezeichnen sich selbst nicht als solche, da sie sich in Anbetracht ihres Zieles eines politischen oder gesellschaftlichen Umsturzes als „Freiheitskämpfer“ betrachten.
Inhaltsverzeichnis
- Batman Begins als post-„9/11“-Text.
- Batman Begins
- Handlung.
- Charaktere: Batman vs. Ra's Al Ghul.
- Batman
- Ra's Al Ghul
- Als Katastrophen getarnte Terroranschläge: Die Strategie der Gesellschaft der Schatten........
- Furcht als Waffe?
- Graphische Parallelen zwischen Batman Begins und den Anschlägen
- Nutzung der Medienikonen..
- Gotham City: Eine Allegorie New York.......
- Medienkulturanalyse: Amerika vs. Islamismus oder Hollywood vs. Islam?
- Gestaltung der Antagonisten ....
- Amerikanische Werte der Protagonisten.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht den Einfluss der Terroranschläge vom 11. September 2001 auf den Film „Batman Begins“ und zeigt die Intertextualität zwischen dem Film und den Anschlägen auf. Dabei wird die Gestaltung der Antagonisten als Terroristen analysiert und die Frage aufgeworfen, ob und inwiefern die Anschläge des 11. Septembers eine Zäsur hinsichtlich der Antagonistengestaltung in der amerikanischen Filmwelt darstellen.
- Die Rolle des Terrorismus und der Angst in der Filmwelt nach „9/11“
- Die Darstellung der Antagonisten als Terroristen in „Batman Begins“
- Die Parallelen zwischen der Handlung des Films und den Anschlägen des 11. Septembers
- Der Einfluss von „9/11“ auf die Gestaltung von Superhelden-Filmen
- Die Frage nach einer politischen Aussage in „Batman Begins“
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet den Kontext des Films „Batman Begins“ als post-„9/11“-Text und untersucht den Einfluss der Anschläge auf die Filmwelt. Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit der Handlung des Films und stellt die wichtigsten Charaktere vor, insbesondere Batman und Ra's Al Ghul. Das dritte Kapitel analysiert die Strategie der „Gesellschaft der Schatten“, die Terroranschläge als Katastrophen tarnt und Furcht als Waffe einsetzt. Das vierte Kapitel geht auf die graphischen Parallelen zwischen dem Film und den Anschlägen ein, insbesondere auf die Nutzung von Medienikonen und die Darstellung von Gotham City als Allegorie für New York. Das fünfte Kapitel befasst sich mit der Medienkulturanalyse und untersucht die Gestaltung der Antagonisten sowie die amerikanischen Werte der Protagonisten. Der Fokus liegt dabei auf der Frage, ob es sich bei der Konfrontation zwischen Batman und Ra's Al Ghul um eine Auseinandersetzung zwischen Amerika und Islamismus oder zwischen Hollywood und Islam handelt.
Schlüsselwörter
Terrorismus, „9/11“, Batman Begins, Christopher Nolan, Antagonistengestaltung, Furcht, Gesellschaft der Schatten, Medienkulturanalyse, Amerika, Islamismus, Hollywood, Islam, Superhelden-Filme, politische Aussage.
- Arbeit zitieren
- Ulli Armbrust (Autor:in), 2017, Zwischen Anschlag und Katastrophe. Eine Untersuchung des Terrorismus in Christopher Nolans "Batman Begins", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/444052