Arzt, Polizist, Soldat, Vater, Student – Jeder Mensch nimmt in seinem Leben eine Rolle an. Einige viele Rollen erhalten wir automatisch, andere nehmen wir aufgrund unseres Berufes an und agieren rollenkonform. In den vielen Rollen, die wir beruflich annehmen, handeln wir in weiten Teilen nicht so, wie wir es privat täten und passen unser Verhalten an. In der jeweiligen Rolle treten wir mit anderen Menschen in Kontakt, die unser Verhalten aufgrund dieser bestimmten Rolle in einer bestimmten Art und Weise vorhersagen können und sich so Zusammenarbeit und das „Miteinander auskommen“ einfacher gestalten lassen. Fällt man aus dieser vorhersagbaren Rolle, so entstehen schnell Missverständnisse und es kommt zu Problemen. Einige der von Menschen angenommenen Berufsrollen erfordern ein besonderes Verständnis derselben, etwa die Berufsrolle des Polizisten. Im Berufsalltag der Polizei kommt es regelmäßig zu Situationen, in denen die Grenze von Verhältnismäßigkeit überschritten wird. In diesem Zusammenhang sind Begriffe wie Gruppendruck und Konformität von besonderer Wichtigkeit. Einige Studien haben es sich zur Aufgabe gemacht, menschliches Verhalten in bestimmten Rollen unter bestimmten Voraussetzungen zu untersuchen. Eines dieser Untersuchungen ist das berühmte Stanford-Prison-Experiment (SPE), welches 1971 unter der Leitung des sozialpsychologischen Professors Philip Zimbardo an der renommierten Stanford Universität in Palo Alto, Kalifornien durchgeführt wurde. Der Verlauf des Experimentes und die anschließenden Ergebnisse machten das Experiment weltbekannt, sind unter sozialpsychologischen Aspekten unter Experten jedoch umstritten. In der folgenden Ausarbeitung werde ich die Begriffe Gruppendruck und Konformität näher definieren. Im weiteren Verlauf soll das Stanford-Prison-Experiment, die Ziele, der Ablauf sowie die daraus gewonnenen Erkenntnisse vorgestellt werden. Schließlich soll mit Hilfe der Ergebnisse die Bedeutung des Stanford-Prison-Experimentes auf den Polizeivollzugsdienst übertragen werden. Hinweis: Obwohl aus Gründen der Lesbarkeit im Text die männliche Form gewählt wurde, beziehen sich die Angaben auf Angehörige beider Geschlechter.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Gruppendruck und Konformität
- Das Stanford-Prison-Experiment und dessen Ziele
- Ablauf
- Ergebnis und Fazit
- Das Stanford-Prison-Experiment in Bezug auf den Polizeivollzugsdienst
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Ausarbeitung zielt darauf ab, die Bedeutung des Stanford-Prison-Experimentes (SPE) für den Polizeivollzugsdienst aufzuzeigen. Dazu werden zunächst die Begriffe Gruppendruck und Konformität definiert und im weiteren Verlauf das SPE sowie dessen Ergebnisse vorgestellt. Schließlich soll die Relevanz des SPE für die Polizei näher beleuchtet werden.
- Bedeutung von Gruppendruck und Konformität im Kontext des Polizeivollzugsdienstes
- Darstellung des Stanford-Prison-Experimentes und dessen Methoden
- Analyse der Ergebnisse des SPE im Hinblick auf menschliches Verhalten in autoritären Strukturen
- Übertragung der Ergebnisse des SPE auf den Polizeivollzugsdienst und die Herausforderungen im Umgang mit Macht und Autorität
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und beleuchtet die Relevanz von Rollenverhalten im Berufsalltag, insbesondere im Polizeivollzugsdienst. Kapitel 2 definiert die Begriffe Gruppendruck und Konformität und erläutert deren Zusammenhang. Kapitel 3 beschreibt das Stanford-Prison-Experiment, dessen Ablauf, Ziele und Ergebnisse werden dargelegt.
Schlüsselwörter
Die Ausarbeitung beschäftigt sich mit den Themen Gruppendruck, Konformität, Stanford-Prison-Experiment, Polizeivollzugsdienst, Macht, Autorität, Rollenverhalten und menschliches Verhalten in autoritären Strukturen.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2018, Das Standford-Prison-Experiment in Bezug auf den Polizeivollzugsdienst, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/444172