Wie Joseph Roth sagt, hat jede Nation ihr eigenes Land, ein Gebiet, in dem sie lebt. Die Einwohner fühlen sich diesem Land zugehörig und demnach würden die meisten es wohl auch als ihre Heimat bezeichnen. Juden allerdings haben kein Land, zu dem sie gehören. Eine richtige Heimat finden sie demnach nirgendwo. Doch was bedeutet „Heimat“? Schließt das Nicht-Vorhandensein einer eigenen „Scholle“ das Gefühl von Heimat direkt aus?
Die folgende Arbeit soll eben dieses Thema untersuchen. Zunächst soll Joseph Roths Essay Juden auf Wanderschaft sowie Sekundärliteratur einen Überblick darüber verschaffen, wie Juden zur Zeit um den 1. Weltkrieg lebten, welche Gefühle zur Heimat in ihnen aufkamen, warum viele nach Amerika auswanderten und ob diese Emigration ihnen eine „Heimat“ näher brachte.
Anschließend wird Joseph Roths Roman Hiob in Bezug auf dieses Thema untersucht. Der Roman eignet sich dafür besonders gut, denn Roth beschreibt darin die Heimat der Ostjuden, den Verlust der Heimat und den Versuch, eine neue Heimat ausfindig zu machen und sich darin zurechtzufinden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Historischer Kontext - Die Heimat der Ostjuden
- Heimat in Hiob
- Das Leben der Familie Singer
- Der Glaube
- Amerika als Exil
- Das Leben in New York
- Verlust der Familie
- Verlust des Glaubens
- Wiederfindung der Heimat
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Bedeutung des Heimatbegriffs für Mendel Singer, den Protagonisten von Joseph Roths Roman Hiob. Sie analysiert die Herausforderungen, denen er im Zusammenhang mit seiner jüdischen Identität und der Suche nach einer Heimat in einem antisemitischen Umfeld begegnet. Besonderes Augenmerk liegt auf der Darstellung von Heimat im Schtetl und im amerikanischen Exil.
- Heimatlosigkeit der Ostjuden
- Das Schtetl als Ort der Verwurzelung und der Entwurzelung
- Der Glaube als Ankerpunkt der Identität
- Amerika als Sehnsuchtsort und Ort der Enttäuschung
- Die Rolle der Familie und des Glaubens in der Suche nach Heimat
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Heimatlosigkeit ein und erläutert die Bedeutung des Romans Hiob für die Untersuchung des Heimatbegriffs. Das zweite Kapitel beleuchtet den historischen Kontext, indem es die Lebensbedingungen der Ostjuden im frühen 20. Jahrhundert beschreibt. Hierbei werden Themen wie die fehlende nationale Zugehörigkeit, die Bedeutung der Solidarität, die Armut und die Angst vor Verfolgung beleuchtet.
Das dritte Kapitel widmet sich der Heimat Mendel Singers im Schtetl, analysiert seine Familie und den Einfluss des Glaubens auf sein Leben. Die vierte Kapitel behandelt die Emigration nach Amerika, den Verlust der Familie und des Glaubens sowie die Suche nach einer neuen Heimat.
Schlüsselwörter
Ostjuden, Heimat, Schtetl, Exil, Amerika, Familie, Glaube, Joseph Roth, Hiob, Mendel Singer, Identität, Antisemitismus, Emigration, Jiddisch, Lower East Side.
- Arbeit zitieren
- Cindy Wantoch (Autor:in), 2017, Heimat in Joseph Roths Roman "Hiob". Die Bedeutung des Heimatbegriffs für Mendel Singer, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/444204