Im Vordergrund dieser Arbeit steht die Frage, welche thematischen beziehungsweise kompositorischen Merkmale des Bildungsromans in Christian Krachts "Faserland" aufgegriffen und vor allem, wie diese umgesetzt werden. Als Grundlage der Betrachtung werden in einem ersten Schritt zunächst der Begriff "Bildung", der im Wandel der Zeit mit unterschiedlichen Inhalten gefüllt wurde, sowie die Grundlagen der Gattung des Bildungsromans umrissen.
Diese werden anschließend in einem zweiten Schritt auf "Faserland" angewendet, um zu ermitteln, inwiefern die im Roman dargestellte Reise eines namenlosen Ich-Erzählers als Bildungsreise konzipiert ist und welches Bildungsverständnis sich insofern ausmachen lässt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Der deutsche Bildungsroman
- 2.1 Der Bildungsbegriff im Wandel der Zeit
- 2.2 Versuch einer Gattungsbestimmung
- 2.2.1 Theoretische Bestimmungen von Blanckenburg bis Lukács
- 2.2.2 Inhaltliche und strukturelle Merkmale
- 2.2.3 Abgrenzung von verwandten Gattungen
- 2.2.4 Historische Entwicklung
- 3. Christian Krachts „Faserland” – ein Bildungsroman?
- 3.1 Die inhaltliche und formale Struktur des Romans
- 3.1.1 Der Erzähler als Subjekt einer Bildungsreise
- 3.2 Identitätsfindung in einer postmodernen Gesellschaft
- 3.2.1 Die Unmöglichkeit der Identifikation mit dem Vaterland
- 3.2.2 Lebensstil als identitätsstiftendes Distinktionsverfahren
- 3.2.3 Die Abwendung von klassischen Wert- und Bildungsvorstellungen
- 3.3 Soziale Beziehungen
- 3.3.1 Die Abwesenheit der Eltern
- 3.3.2 Die vermeintlichen Freunde
- 3.3.3 Liebesbeziehungen
- 3.4 Realitätsflucht
- 3.4.1 Kindheitserinnerungen
- 3.4.2 Rausch
- 3.4.3 Flucht aus dem Vaterland: Die Schweiz als Utopie?
- 4. Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Christian Krachts Roman „Faserland” mit dem Ziel, die Frage nach seiner Einordnung in die Gattung des Bildungsromans zu klären. Der Fokus liegt dabei auf den thematischen und kompositorischen Merkmalen des Bildungsromans und deren Umsetzung in Krachts Werk.
- Die Entwicklung des Bildungsbegriffs und der Gattung des Bildungsromans
- Die Darstellung der Identitätsfindung in einer postmodernen Gesellschaft
- Die Analyse der Reise des namenlosen Ich-Erzählers als Bildungsreise
- Die Auseinandersetzung mit dem didaktischen Nutzen des Romans
- Die kritische Bewertung des Romans als Schullektüre
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die Entstehung des Romans „Faserland” im Kontext der deutschen Literaturlandschaft der neunziger Jahre und stellt die Problematik seiner Einordnung in die Gattung des Bildungsromans dar.
Kapitel 2 bietet einen Überblick über den deutschen Bildungsroman. Es werden verschiedene Definitionen und Merkmale der Gattung betrachtet, sowie ihre historische Entwicklung erläutert.
Kapitel 3 untersucht die inhaltliche und formale Struktur von „Faserland” und analysiert die Reise des Ich-Erzählers. Dabei wird die Frage nach seiner Identitätsfindung in einer postmodernen Gesellschaft sowie die Bedeutung sozialer Beziehungen und der Realitätsflucht beleuchtet.
Schlüsselwörter
Bildungsroman, Identitätsfindung, Postmoderne, Popliteratur, "Faserland", Christian Kracht, Deutschland, Jugendkultur, Medienkultur, Rausch, Flucht, Sozialisation, Bildung, Didaktik, Schullektüre.
- Arbeit zitieren
- Daniel Wagener (Autor:in), 2014, Christian Krachts "Faserland". Ein Bildungsroman?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/444539