Soziale Ungleichheit in Deutschland: Armut


Seminararbeit, 2004

20 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Soziale Ungleichheit und Soziale Differenzierung

3. Soziologische Armutsansätze

4. Kinderarmut

5. Zusammenfassung

6. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

„Armut in einem der reichsten Länder der Welt – das klingt paradox, entspricht aber der Situation in der BR. Die Armut im heutigen Deutschland ist nicht vergleichbar mit dem Massenelend, dass die Industrialisierung begleitete [...]. Wohlstandswachs-tum und Sozialstaat haben die Armut [...] verändert, aber sie haben sie nicht beseitigen können.“[1]

Das Thema Armut gehört zu dem Oberthema „Soziale Ungleichheit in Deutschland“, und das einleitende Zitat bringt dies sehr gut zum Ausdruck, dass die Armut der Bundesrepublik eine besondere Armut darstellt. Diese Hausarbeit versucht die Armut in Deutschland zu beschreiben, wobei zunächst die soziale Ungleichheit und die soziale Differenzierung näher erläutert werden. Diese Erklärungen werden im anschließenden Punkt von Hradil und Kreckel unterschiedlich differenziert und erklärt, so dass der Leser einen Einblick in die zwei verschiedene Ansichten der genannten Soziologen erhalten.

Des Weiteren wird auf soziologische Armutsansätze eingegangen und die empirische Ermittlung von Armut wird aufgezeigt. Diese Punkte sind sehr wichtig, da die Vorgehensweise, wie Armut gemeint und wann sie vorherrscht geklärt wird. Hierbei wird auch auf die Sozialhilfe eingegangen, die mit der Armut einhergeht.

Das Hauptaugenmerk meiner Arbeit liegt auf der Kinderarmut in Deutschland. Dieses Thema erscheint zunächst als nebensächlich, als kaum existent, jedoch ist dies ein ausgesprochen brisantes Thema. Ich habe mich in erster Linie mit den materiellen und emotionalen Aspekten beschäftigt, sowie dessen Hintergrundgeschichte und Auswirkungen.

2. Soziale Ungleichheit und Soziale Differenzierung

In der Soziologie ist die Sozialstruktur sehr wichtig, da sie die Gliederung der Gesellschaft widerspiegelt. Rainer Geißler hat dies wie folgt ausgedrückt:

„… Soziologen wenden den Strukturbegriff auf ihren spezifischen Forschungsgegen-stand an und sprechen von der „Struktur einer Gesellschaft“ oder einfacher von „Sozialstruktur".“[2] Die damit verbundene Sozialstrukturanalyse untersucht die Wechselwirkungen und Zusammenhänge in einer Gesellschaft. Hierbei untergliedert sich die Sozialstruktur in soziale Ungleichheit und soziale Differenzierung, die einen Schwerpunkt beim „Wandel des Schichtgefüges“[3] darstellt und in Abbildung 1 graphisch dargestellt ist.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Aufgliederung Sozialstruktur

Wenn die beiden Begriffe näher erklärt werden sollen, kann dies am Besten mit einem Beispiel geschehen. In unserer Gesellschaft haben wir Arbeiter und Ingenieure, die ihren geregelten Arbeitstag haben. Es kann gesagt werden, dass beide ihrer gelernten Arbeit nachgehen, und somit einen Teil für die Gesellschaft leisten. Trotzdem herrscht eine Differenzierung der Löhne, da dies im gesellschaftlichen Konsens begründet ist. Dies ist eine soziale Differenzierung, da die Gesellschaft meint, dass der Ingenieur aus verschiedenen Gründen einen höheren Lohn erhalten müsste als der Arbeiter.

Dieser Sachverhalt ändert sich, wenn es darum geht das sich der Arbeiter und der Ingenieur für ein Haus interessieren, welches sie mieten wollen. An dieser Stelle setzt die soziale Ungleichheit ein. Der Ingenieur wird als Mieter bevorzugt, da er einen gut angesehenen Beruf in unserer Gesellschaft ausübt und er somit aus Prestigegründen Vorteile genießt. Somit kann festgestellt werden, dass die soziale Ungleichheit wie folgt erklärt werden kann. Die Gesellschaft ist bei der Meinungsbildung der ausschlaggebende Punkt, das Individuum selber hat keinen Einfluss. Somit kann die Grundannahme gemacht werden, dass die soziale Ungleichheit sich dadurch herausstellt, dass die Bevölkerung in verschiedenen Gruppierungen gegliedert ist und je nach Zugehörigkeit werden die Menschen mit Sozialkategorien und Lebensumständen verbunden. Dies soll nicht heißen, dass das Individuum abgewertet wird, sondern die Stellung in der Gesellschaft steht im Vordergrund. Das Ungleichgewicht bezieht sich auf die Verteilung bestimmter Güter, die als wertvoll angesehen werden. Wenn eine Person viele dieser Prestigegüter besitzt, desto besser sind seine Lebensbedingungen. Somit sind materieller Wohlstand, Macht, Prestige, Bildung, Gesundheit die Dimensionen der sozialen Ungleichheit.[4]

Auch wenn der Artikel 3 im Grundgesetz besagt, „alle Menschen sind gleich vor dem Gesetz“, wird dies in unserer Gesellschaft nicht gelebt. Dies hat mit den unterschiedlichen sozial relevanten Merkmalen zu tun, wonach sich die Gesellschaft beeinflussen lässt. Reichtum ist ein Leitbild und hierzu zählen auch die Lebensbedingungen und das soziale Umfeld was jedem umgeben.

[...]


[1] vgl. Informationen zur politischen Bildung, 4. Quartal 2000. S.24.

[2] vgl. Geißler, Rainer (2002): Die Sozialstruktur Deutschlands. Opladen, S.19-22.

[3] ebd.

[4] vgl. Hradil, Stefan (2001): Soziale Ungleichheiten Deutschland. Opladen, S.27-36.

Ende der Leseprobe aus 20 Seiten

Details

Titel
Soziale Ungleichheit in Deutschland: Armut
Hochschule
Private Fachhochschule für Wirtschaft und Technik Vechta-Diepholz-Oldenburg; Abt. Vechta  (Institut für Sozialwissenschaften und Philosophie)
Veranstaltung
Sozialstrukturvergleich zwischen Deutschland und Brasilien
Note
2,0
Autor
Jahr
2004
Seiten
20
Katalognummer
V44480
ISBN (eBook)
9783638420716
Dateigröße
547 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Soziale, Ungleichheit, Deutschland, Armut, Sozialstrukturvergleich, Deutschland, Brasilien
Arbeit zitieren
Simone Hummert (Autor:in), 2004, Soziale Ungleichheit in Deutschland: Armut, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/44480

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