Soziales Vertrauen ist ein wichtiges gesellschaftliches Gut, das in der Soziologie bereits häufig untersucht und dabei meistens als Charakteristikum des einzelnen Individuums betrachtet wurde. Dabei definiert sich soziales Vertrauen, welches auch als generalisiertes oder interpersonales Vertrauen bezeichnet wird, als „Glaube, dass man den meisten Menschen Vertrauen kann“ und bezieht sich dabei vor allem auf Individuen außerhalb der engeren Netzwerke von Familie und Freunde. Davon zu unterscheiden, ist das sogenannte partikularistische Vertrauen, welches sich hingegen darauf bezieht, dass man Personen aus seinem Freundeskreis und vor allem der eignen Familie vertrauen kann.
In der bisherigen Forschung, wurde bereits der Einfluss sozialen Vertrauens auf unterschiedlichste Phänomene wie Lebenszufriedenheit, Wirtschaftswachstum, Stabilität von Demokratien, Wahlpräferenzen oder Gesundheit analysiert. Ziel dieser Forschungsarbeit, soll es nun sein näher zu betrachten, welchen Effekt soziales Vertrauen auf Wohlfahrtsstaatpräferenzen hat. Allerdings soll soziales Vertrauen dabei nicht als Individualvariable betrachtet werden, sondern als Kontextressource, die zwischen verschiedenen Wohngebieten variiert und die dort lebenden Personen beeinflusst. Im Detail soll untersucht werden, wie Unterschiede im regionalem sozialen Vertrauen (Makroebene), die Einstellungen der Individuen zum Wohlfahrtsstaat (Mikroebene) beeinflusst. Dabei soll im Besonderen auch auf einen möglichen moderierenden Effekt von ökonomischen Faktoren eingegangen werden. Dieser Zusammenhang war auf Länderebene bereits Thema mehrerer anderer Studien.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Theoretischer Hintergrund
- 2.1. Bisherige Forschungsergebnisse
- 2.2. Hypothesen
- 3. Daten, Variablen und Methode
- 3.1. Datensatz und Analysestrategie
- 3.2. Unabhängige Variablen
- 3.3. Abhängige Variable
- 3.4. Kontrollvariablen
- 4. Deskriptive Analysen
- 5. Ergebnisse Mehrebenenanalyse
- 5.1. Zwei Ebenen Model
- 5.2. Drei-Ebenen-Modell
- 5.3. Robustheitstests
- 6. Zusammenfassung und Diskussion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Forschungsarbeit analysiert den Einfluss von regionalem sozialen Vertrauen auf die individuelle Einstellung gegenüber dem Wohlfahrtsstaat. Sie untersucht, wie Unterschiede im regionalen sozialen Vertrauen (Makroebene) die Einstellungen von Individuen zum Wohlfahrtsstaat (Mikroebene) beeinflussen. Dabei wird auch auf einen möglichen moderierenden Effekt von ökonomischen Faktoren eingegangen.
- Der Zusammenhang zwischen sozialem Vertrauen und Einstellungen zum Wohlfahrtsstaat
- Die Rolle von regionalem sozialen Vertrauen als Kontextressource
- Der Einfluss von ökonomischen Faktoren auf die Beziehung zwischen sozialem Vertrauen und Wohlfahrtsstaatpräferenzen
- Die Analyse von Mehrebenenmodellen, um den Einfluss von Makro- und Mikroebene zu untersuchen
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 stellt die Forschungsfrage und den theoretischen Hintergrund der Untersuchung dar. Es erläutert das Konzept des sozialen Vertrauens und dessen Bedeutung für gesellschaftliche Prozesse. Kapitel 2 befasst sich mit den Determinanten von sozialem Vertrauen, sowohl auf individueller Ebene als auch auf Gesellschaftsebene. Es beleuchtet verschiedene Theorien und empirische Studien, die sich mit diesem Thema beschäftigen. Kapitel 3 beschreibt die Daten, Variablen und Methoden, die in der Analyse verwendet werden. Kapitel 4 präsentiert deskriptive Analysen der Daten, um die genutzten Variablen näher zu beschreiben. Kapitel 5 zeigt die Ergebnisse der Mehrebenenanalyse, einschließlich der Zwei-Ebenen- und Drei-Ebenen-Modelle. Es werden auch Robustheitstests durchgeführt, um die Ergebnisse zu validieren.
Schlüsselwörter
Soziales Vertrauen, Wohlfahrtsstaat, Wohlfahrtsstaatpräferenzen, regionales soziales Vertrauen, Mehrebenenanalyse, ökonomische Faktoren, Kontextressource, Solidarität, soziale Integration, Freiwilligenorganisationen, Ungleichheit, gesellschaftliches Kapital.
- Quote paper
- Annika Frings (Author), 2017, Wohlfahrtsstaatpräferenzen. Wie regionales soziales Vertrauen die individuelle Einstellung gegenüber dem Wohlfahrtsstaat beeinflusst, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/445123