Volkswagen. Der Konzern im Überblick


Hausarbeit, 2018

37 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

ABBILDUNGSVERZEICHNIS

TABELLENVERZEICHNIS

ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS

1. VOLKSWAGEN AG DER KONZERN IM ÜBERBLICK
1.1 UNTERNEHMENSGEGENSTAND UND UNTERNEHMENSLEITBILD
1.2 WICHTIGE KENNZAHLEN DER VW AG UND ,+5(5 GESCHÄFTSBEREICHE
1.3 UNTERNEHMENSGESAMTZIELE UND ZIELE WESENTLICHER GESCHÄFTSBEREICHE
1.4 DARSTELLUNG DER MARKTPOSITION IN DEN WICHTIGSTEN MÄRKTEN
1.5 DIE UNTERNEHMENSGESAMTSTRATEGIE VON VW

2. UMWELTANALYSE DES UNTERNEHMENS VW
2.1 DEFINITION UND ABGRENZUNG DES RELEVANTEN MARKTES
2.2 ILLUSTRATION DES PKW-MARKTES ANHAND WICHTIGER KENNZAHLEN UND DER BEDEUTENDSTEN KONKURRENTEN
2.3 MARKTSEGMENTIERUNG
2.4 WACHSTUMSPOTENTIALE, TRENDS UND ENTWICKLUNGSPERSPEKTIVE DES MARKTES
2.5 DIE PESTEL-ANALYSE AM BEISPIEL VON VW
2.6 BRANCHENSTRUKTURANALYSE AM BEISPIEL VON VW
2.7 STRATEGISCHE GRUPPEN UND HAUPTKONKURRENTEN DER VOLKSWAGEN AG

3. GELEGENHEITEN UND BEDROHUNGEN DER VW AG
3.1 SWOT-MATRIX IN BEZUG AUF DIE VW AG
3.2 FAZIT

LITERATURVERZEICHNIS

ANHANG

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Abgrenzung strategischer Geschäftsfelder am Beispiel von Volkswagen

Abbildung 2: Kleinwagen-Neuzulassungen in Deutschland im Jahr 2017

Abbildung 3: Marktanteile der Automarken VW, Toyota und Ford

Abbildung 4: Segmentierung nach Preis- bzw. Fahrzeugklassen

Abbildung 5: Strategische Gruppen: Automobilindustrie

Abbildung 6: Hauptkonkurrenten der VW AG

Abbildung 7: SWOT-Matrix

Abbildung 8: Kennzahlen nach Segmenten

Abbildung 9: Die deutsche Automobilindustrie

Abbildung 10: Umsatzentwicklung in der deutschen Automobilindustrie

Abbildung 11: 5 Forces nach Porter am Beispiel von VW

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Finanzielle Situation des Gesamtunternehmens VW

Tabelle 2: Rentabilität des Gesamtunternehmens

Tabelle 3: Finanzielle Situation im Automobilsegment

Tabelle 4: Finanzielle Situation im Finanzdienstleistungssektor

Tabelle 5: VW Zieldimensionen

Tabelle 6: Ziele der Konzernbereiche

Tabelle 7: Die Marktführer im März 2018

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1. Volkswagen AG der Konzern im Überblick

Die Muttergesellschaft des Volkswagen Konzern ist die Volkswagen AG1 und gleichzeitig der größte, börsennotierte Automobilhersteller Europas mit Sitz in Wolfsburg, welche im Jahre 1937 in Berlin gegründet wurde.2

Der Fokus bei VW liegt einerseits auf der Entwicklung von Fahrzeugen und Komponenten für die Konzernmarken andererseits auf der Produktion und dem Vertrieb von PKWs sowie leichte Nutz- fahrzeuge der Marken Volkswagen PKW und Volkswagen Nutzfahrzeuge.3 VW als führender Mehrmarkenkonzern der Automobilbranche umfasst insgesamt 12 PKW-Marken wie Volkswagen PKW, Audi, Seat, ŠKODA, Bugatti, Bentley, Lamborghini, Porsche, Ducati, Volkswagen Nutzfahr- zeuge, Scania und MAN.4 Die Volkswagen AG ist in diversen Konzernbereichen wie Automobile und Finanzdienstleistungen gegliedert. Der Konzernbereich Automobile setzt sich aus den Berei- chen PKW, Nutzfahrzeuge und Power Engineering zusammen und ihre Aktivitäten umfassen die Entwicklung von Fahrzeugen sowie Motoren, die Produktion und den Vertrieb von PKW, leichten Nutzfahrzeugen, LKW, Busse und Motorräder u.a.5 Das zweite Konzernsegment bildet die Sparte Finanzdienstleistungen, die Aktivitäten wie Händler- und Kundenfinanzierung, das Leasing, das Bank- und Versicherungsgeschäft, das Flottenmanagement sowie Mobilitätsangebote umfas- sen.6

VW beschäftigt ca. 627.000 Mitarbeiter an 120 Standorten in rund 20 europäischen Staaten und in 11 Ländern Amerikas, Afrikas und Asiens. Es werden weltweit im Durchschnitt 43.000 Fahr- zeuge pro Werktag produziert. Die Produktpalette ist vielfältig und reicht von Motorrädern, Luxus- autos bis zu Bussen und Schwertransportern. Darüber hinaus produziert VW Großdieselmotoren, Turbolader, Turbomaschinen, Kompressoren und chemische Reaktoren. Spezialgetriebe für Fahrzeuge und Windräder sowie Gleitlager und Kupplungen gehören ebenfalls zum Sortiment.7 Das Unternehmen ist seit 1961 im DAX gelistet und wird u.a. an der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelt.8

1.1 Unternehmensgegenstand und Unternehmensleitbild

Die Produktion und der Vertrieb von Fahrzeugen und Motoren aller Art, deren Zubehör, Anlagen, Maschinen sowie sonstige technische Produkte und das Halten und Verwalten von Beteiligungen an Gesellschaften ist der Unternehmensgegenstand9 der VW AG.10 Das Unternehmensleitbild11 bildet die Basis für Strategiearbeit. Grundlegende Werte und Ziele sind in Form eines Leitbildes zu vereinbaren sowie strategische Maßnahmen abzuleiten und zu bewerten, damit eine homo- gene und konsistente Strategie entwickelt werden kann.12 Das Leitbild stellt eine Kurzbeschrei- bung des Unternehmenszustandes und ihrer Entwicklung über visionäre Ansichten dar.13 Darüber hinaus orientiert sich das Leitbild an der obersten Zielsetzung eines Unternehmens und ist eben- falls Gegenstand der Unternehmenspolitik.14 Die Vorstellungen des Managements15 werden da- bei koordiniert, um einen Konsens über eine gemeinsame Vision für die nächsten Jahre zu schaf- fen.16 In diesem Zusammenhang wird die Vision als Vorstellung, wie die Unternehmung zukünftig aussehen soll, definiert. Dabei sind strategische Ziele vorgegeben und so formuliert, dass sie zwar utopisch zu sein scheinen, jedoch nicht sinnlos klingen. Die Vision lässt sich aus folgenden Fragestellungen formulieren:17

- Wie sieht das Unternehmen in 5 bis 10 Jahren aus?
- Worauf soll der Fokus gelegt werden?
- Was kennzeichnet das Unternehmen in Zukunft?
- Wohin soll das Unternehmen streben?

Vision und Leitbild der VW AG

Der Vorstandsvorsitzender Matthias Müller hat eine Vision: Er möchte, dass der Name VW eines Tages weltweit als Synonym für „Nachhaltige Mobilität“ steht - vergleichbar mit anderen bekann- ten Firmen; so wie es Tempo für Taschentücher oder Tesa für Klebebänder geschafft haben. Die Vision „Wir sind ein weltweit führender Anbieter für Mobilität“ definiert klar, was das Kerngeschäft der VW ist, welche Kernkompetenzen das Unternehmen besitzt und welche Werte das Unterneh- men kennzeichnen.18

1.2 Wichtige Kennzahlen der VW AG und LKUHU Geschäftsbereiche

Finanzielle Situation des Gesamtunternehmens VW

Tabelle 1: Finanzielle Situation des Gesamtunternehmens VW

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Volkswagenaktien- ren Netto-Cash-Flows, des gesellschaft (2018) Gemeinsam den Wandel gestalten - Ge- Zahlungsmittelbestandes so- schäftsbericht 2017; Statista (2018) Kennzahlen der Volkswa-gen AG in den Jahren 2013 bis 2017

Trotz der Dieselthematik und einem wettbewerbsintensiven Marktumfeld konnte der Volkswagen Konzern 2017 insgesamt 230 Mrd.€ erwirtschaften und stellte einen neuen Absatzrekord mit 10,8 Mio. abgesetzten Fahrzeugen auf. 19 Besonders auffällig ist die Verschlechterung des Working Capitals20, des frei verfügbaren Netto-Cash-Flows, des Zahlungsmittelbestandes sowie die Netto-Liquidität.21

Tabelle 2: Rentabilität des Gesamtunternehmens

Die Cashflow-Marge ist im Berichtsjahr um 4,85% gesunken und erreichte einen negativen Wert von -0,51% (Vorjahr 4,34%). Die EBIT-Marge22 dagegen stieg 2017 von 3,35% auf 6,03% und die EBITDA-Marge23 verschlechterte sich minimal von

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Onvista (2018), Volkswagen VZ Aktie

12,98% auf 11,06%. Die Eigenkapitalrendite verdoppelte sich und belief sich 2017 auf 10,43%; auch die Gesamtkapitalrendite stieg von 2,04% auf 3,23% an. Der Cashflow Return on Investment dezimierte sich von 2,30% (Jahr 2016) auf 0,28% (Jahr 2017).24

Finanzielle Situation im Konzernbereich Automobile

Tabelle 3: Finanzielle Situation im

Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Volkswagen Aktiengesellschaft (2018), Gemeinsam den Wandel gestal- ten - Geschäftsbericht 2017

Im Konzernbereich Automobile wurden 2017 insgesamt Umsatzerlöse in Höhe von 196,9 Mrd.€ erwirtschaftet und übertraf damit den Wert des Vorjahres um 10,9 Mrd.€. Das Bruttoergebnis verbesserte sich im Berichtsjahr von 35,2 Mrd.€ auf 36,3 Mrd.€.25 Durch den positiven Einfluss der niedrigen Sondereinflüsse und das vor Sondereinflüssen bessere operative Ergebnis übertraf der Brutto-Cashflow 2017 mit 24,3 Mrd.€ den Wert des Vorjahres um 6,9 Mrd.€. Die Kennzahlen Working Capital, der Netto-Cash-Flow und die Netto-Liquidität verschlechterten sich jedoch im Vergleich zum letzten Jahr.26

Finanzielle Situation im Finanzdienstleistungsbereich

Tabelle 4: Finanzielle Situation im Finanzdienstleistungssektor

Finanzdienstleistungen Im Finanzdienstleistungssektor fiel

Im Finanzdienstleistungssektor fiel 2017 der Brutto-Cash-Flow mit 9,2 Mrd.€ um 0,3 Mrd.€ niedriger aus als im Vorjahr. Um 1,7 Mrd.€ stieg die Mittelbindung im Working Capital auf 22,1 Mrd.€. Verschlechterungen sind auch im Cash-Flow zu erkennen; er lag bei -13,5 (-11,7) Mrd.€. Ende Dezember 2017 lag die Netto-Liquidität

Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Volkswagen Aktiengesellschaft (2018), Gemeinsam den Wandel gestal- ten - Geschäftsbericht 2017

bei -135,1 Mrd.€ und am Jahresende 2017 wies sie branchenüblich ein negatives Ergebnis von -141,5 Mrd.€ auf.27

1.3 Unternehmensgesamtziele und Ziele wesentlicher Geschäftsbereiche

Das wesentliche Unternehmensziel der VW AG ist der weltweit führende Anbieter für nachhaltige Mobilität zu werden. In diesem Zusammenhang definierte VW vier Zieldimensionen in Bezug auf Kunden, Arbeitgeber, Umwelt, Sicherheit und Integrität mit denen das Unternehmen Wachstums- potenziale anstrebt. Diese konzernweit geltenden Zieldimensionen werden in Form einer Tabelle wie folgt definiert:28

Tabelle 5: VW Zieldimensionen

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Volkswagen Aktiengesellschaft (2018), Gemeinsam den Wandel gestalten - Geschäftsbericht 2017

Tabelle 6: Ziele der Konzernbereiche

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten29 30 31

Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Volkswagen Aktiengesellschaft (2018), Gemeinsam den Wandel gestalten - Geschäftsbericht 2017

1.4 Darstellung der Marktposition in den wichtigsten Märkten

Der VW Konzern bestätigte seine führende Marktposition im deutschen Flottenmarkt32 sowie im deutschen Großkundengeschäft. Laut Dataforce wurden im relevanten Flottenmarkt 162.951 (Jan-Sept 2016) Fahrzeuge der Marken VW, Audi, Seat und ŠKODA zugelassen. Mit 83.732 Neuzulassungen belegte die Marke VW PKW Rang eins und Audi mit 42.817 Neuzulassungen Rang 2 im PKW-Markenranking. Die Marke ŠKODA galt als bester Importeur mit insgesamt 26.847 neu zugelassenen Fahrzeugen. Auch im PKW-Modellranking wurden Erfolge generiert. Die Marke VW PKW belegte mit den Modellen Passat und Golf Platz eins und zwei; der A4 erreichte als beste Premiummarke Platz drei und Platz vier belegt der ŠKODA Octavia.33 VW ist auch im Finanzdienstleistungssektor sowie im Bereich Power Engineering vertreten, aber den meisten Erfolg und Profit erzielt VW aus dem PKW-Segment.34

1.5 Die Unternehmensgesamtstrategie von VW

Laut Steinmann und Schreyögg ist es subtil eine einheitliche Definition für den Strategiebegriff zu eruieren. Gewöhnlich wird der Begriff der Unternehmensstrategie mit folgenden Merkmalen wie die Festlegung von Aktivitätsfeldern des Unternehmens, der Bezug der Strategien auf Umweltsi- tuationen und -entwicklungen auf Chancen und Bedrohungen sowie der Bezug auf Unterneh- mensressourcen, die Ausrichtung des Unternehmens auf das ganze Geschäft, die hohe Signifi- kanz der Strategie auf die Vermögens- bzw. Ertragslage sowie die Zukunftsorientiertheit der Stra- tegien, assoziiert.35 Malik betont in seinem Werk „Management“, dass die Unternehmensstrategie heutzutage eine sehr hohe Relevanz gewonnen hat und Prognosen durch die Intransparenz der Entwicklung sehr diffizil aufzustellen sind.36

Die negativen Auswirkungen des Abgasskandals auf den VW Konzern führten zur Neuaufstellung sämtlicher Strategien, um einerseits Kunden zurück zu gewinnen und andererseits den Status als Marktführer in der Automobilbranche beizubehalten. Das Zukunftsprogramm der Volkswagen AG lautet „TOGETHER - Strategie 2025“ und beinhaltet führender Anbieter nachhaltiger Mobilität mit den derzeitigen 12 Marken zu werden. Zum einen soll das aktuelle Kerngeschäft transformiert, neue Mobilitätsdienste als weitere Säule aufgebaut, Innovationskraft insbesondere im Bereich der Digitalisierung gestärkt sowie die Finanzierung für den Wandel sichergestellt werden. Darüber hinaus ist VW parallel auf diesen vier Handlungsfeldern unterwegs und will dadurch Vorausset- zungen, um in der zukünftigen Mobilitätswelt nachhaltig Erfolge zu generieren, schaffen. Es wur- den dazu insgesamt 16 Konzerninitiativen aufgesetzt, die diese Transformation vorantreiben wer- den. Diese sind i.d.R. in corpore markenübergreifend. Innerhalb der Konzernstrategie hat jede Marke ihre eigene Strategie, wo sie in zehn Jahren stehen will, fixiert.37

2. Umweltanalyse des Unternehmens VW

2.1 Definition und Abgrenzung des relevanten Marktes

Der relevante Markt38 und ihre Abgrenzung werden anhand der untenstehenden Grafik am Beispiel von VW erläutert. Die erste Ebene der Grafik bildet die jeweiligen Konzernbereiche der VW AG. Aus dieser Ebene wird für den PKW-Bereich entschieden, der zunächst als relevanter Markt zu definieren ist. Die zweite Ebene der Grafik stellt die Automarken des PKW-Bereichs dar. Hier wird für die Marke VW votiert. In der nachfolgenden Ebene sind die Klassen der relevanten Marke abgebildet; hierbei wird explizit der Fokus auf den Markt für Kleinwagen gelegt. Die unterste Ebene setzt sich aus der Produktlinie innerhalb des Unternehmensbereichs, also aus den SGE39 zusammen. Hierbei steht das Standard VW Modell „Polo“ im Vordergrund.

Abbildung 1: Abgrenzung strategischer Geschäftsfelder am Beispiel von Volkswagen

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Eigene Darstellung40

Zunächst bedarf es einer akribischen Definition des relevanten Marktes, um taxieren zu können, ob Aktivitäten auf diesem Absatzmarkt für VW lukrativ sind. Hierzu wird der Markt in räumlicher, zeitlicher und sachlicher Hinsicht abgegrenzt.41 Es empfiehlt sich für die räumliche Marktabgren- zung den Automobilmarkt ausschließlich für Deutschland zu betrachten. Die zeitliche Abgrenzung des Marktes ist in diesem Beispiel obsolet, da das Fahrzeug jeder Zeit erworben werden kann bzw. die Nachfrage nach einem Fahrzeug kontinuierlich vorhanden ist. Schließlich wird in diesem Beispiel nicht um ein Cabriolet, sondern die Fahrzeugklasse „Kleinwagen“ in Betracht gezogen. Die sachliche Abgrenzung unterscheidet zwischen nachfrageorientierten und produktbezogenen Ansätzen. Das Produktmarktkonzept berücksichtigt eine bestimmte Produktgattung als relevanter Absatzmarkt. Im Hinblick auf dieses Konzept können sich diverse Produkte substituieren.42 Die VW AG konkurriert bspw. nicht nur mit anderen Automobilherstellern, sondern auch mit Nahver- kehrsgesellschaften, innerdeutsche Fluglinien, Fernbussen, Autovermietungsfirmen sowie Ta- xen. Sie ist nicht nur mit dem Personenverkehr auf der Straße im Wettbewerb; sie agiert insge- samt auf einem Mobilitätsmarkt. Der nachfrageorientierte Ansatz erweitert den Blick auf das Wett- bewerbsumfeld und thematisiert das Konzept der subjektiven Substituierbarkeit.43 VW Kunden sind bspw. daran interessiert sind ein sicheres, nachhaltiges und stilvolles Automobil zu einem angemessenen Preis zu erwerben. In Form von Prestige, Produktzufriedenheit u.a. bekommen sie die Belohnung. VW ist sowohl an der Realisierung eines guten Preises als auch am Wieder- kauf sowie an der Weiterempfehlung durch ihre Kunden interessiert.

2.2 Illustration des PKW-Marktes anhand wichtiger Kennzahlen und der bedeutendsten Konkur- renten

Heutzutage hat die deutsche Automobilindustrie einen sehr großen Anteil an der Wertschöpfung. Ca. 7,7% der gesamten Wirtschaftsleistung sind direkt oder indirekt auf die Automobilproduktion in Deutschland zurückzuführen. Mehr als 800.000 Menschen sind in der Automobilwirtschaft tätig. Des Weiteren besagen Studien, dass 1,8 Mio. Arbeitsplätze direkt oder indirekt von der Automo- bilherstellung abhängig ist.44 Die im Anhang beigefügte Abbildung bezüglich der Umsatzentwick- lung der deutschen Automobilindustrie illustriert den jährlichen Anstieg des Umsatzes deutscher Autobauern. Der Inland Umsatz beläuft sich bspw. im Jahr 2017 auf 152 Mrd.€. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Umsatz um 4 Mrd.€.45 Die Umsatzentwicklung der deutschen Automobilherstel- ler deutet auf eine Zunahme der Relevanz des deutschen Automobilmarktes hin. In dieser Arbeit wird ausschließlich Bezug auf den VW Polo genommen, deswegen werden in einer nachfolgen- den Grafik zunächst die Anzahl der Neuzulassungen von Kleinwagen in Deutschland abgebildet und anschließend die Marktanteile von VW und seinen bedeutendsten Wettbewerbern darge- stellt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2: Kleinwagen-Neuzulassungen in Deutschland im Jahr 2017

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Statista (2018), Anzahl der Kleinwagen-Neuzulassungen in Deutschland im Jahr 2017 nach Modellreihen

Das Modell Polo von VW dominiert im Kleinwagensegment im Gegensatz zu seinen Hauptkonkurrenten Ford und Toyota und ist mit 61.378 Neuzulassungen im Jahr 2017 auf Platz 1 in Deutschland. Darüber hinaus besitzt VW den größten Marktanteil mit 20,6% im PKW-Segment wie in Abbildung 3 veranschaulicht wird.

Abbildung 3: Marktanteile der Automarken VW, Toyota und Ford

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Statista (2018) Marktanteile der größten Automarken in Deutschland im April 2018 gemessen an der Anzahl der PKW-Neuzulassungen

2.3 Marktsegmentierung

Generell bedeutet Marktsegmentierung die Aufteilung eines Gesamtmarktes in heterogene Teil- märkte. Einzelne Marktsegmente sollen zwar heterogen, jedoch in sich möglichst homogen sein.

[...]


1 Vgl. Volkswagen Aktiengesellschaft (2017), „12 Marken, 120 Standorte - ein Konzern.

2 Vgl. Statista (2018), „Statistiken zur Volkswagen AG“.

3 Volkswagen Aktiengesellschaft 2017, „12 Marken, 120 Standorte - ein Konzern.

4 Vgl. Volkswagen Aktiengesellschaft (2018), „Konzern“.

5 Vgl. Volkswagen Aktiengesellschaft (2018), „Konzernbereiche: Marken und Geschäftsfelder“.

6 Vgl. Volkswagen Aktiengesellschaft (2018), „Gemeinsam den Wandel gestalten - Geschäftsbericht 2017“, S. 21.

7 Vgl. F.A.Z. (2018), „Volkswagen: Alle Nachrichten und Informationen der F.A.Z. zum Thema.

8 Vgl. Wewetzer (2011), „VW kam vor 50 Jahren an die Börse-Aktie zu 84,5 Prozent überzeichnet“.

9 Durch den Unternehmensgegenstand wird der Bereich und die Art der Betätigung der Gesellschaft deskribiert, vgl. dazu Brennecke (2017), „Unternehmensgegenstand und Gesellschaftszweck - Begriffsbestimmung“.

10 Vgl. VW AG (2017), „Gemeinsamer Bericht über den Unternehmensvertrag zwischen der Volkswagen AG, Wolfsburg, und der Volkswagen Beteiligungsverwaltung GmbH, Wolfsburg, S. 2.

11 Nach Bleicher lässt sich das Leitbild in die Elemente, die Bestandteile des normativen Managements bilden, Vision, Mission und Kernwerte zerlegen, vgl. Bleicher, (1994), „Normatives Management: Politik, Verfassung und Philosophie des Unternehmens“.

12 Vgl. Kerth/ Asum/ Stich (2009), „Die besten Strategietools in der Praxis“, S. 225.

13 Vgl. ebd.

14 Vgl. Gausemeier/ Plass (2014), „Zukunftsorientierte Unternehmensgestaltung - Strategien, Geschäftsprozesse und IT-Systeme für die Produktion von morgen“, S. 193.

15 Der Begriff des Managements stammt ursprünglich aus dem Angloamerikanischen und wird heutzutage im betriebswirtschaftlichen Sprachgebrauch einerseits als die Tätigkeit der Unternehmensführung und andererseits als das geschäftsführende Organ definiert, vgl. dazu Haric, (2018), „Gabler Wirtschaftslexikon - Management“.

16 Vgl. Kerth/ Asum/ Stich (2009), „Die besten Strategietools in der Praxis“, S. 225.

17 Vgl. ebd.

18 Vgl. Volkswagen Aktiengesellschaft (2018), „Unsere Vision - der Volkswagen Konzern der Zukunft“.

19 Vgl. Statista (2018), „Kennzahlen der Volkswagen AG in den Jahren 2013 bis 2017“.

20 Das Working Capital ist eine Bilanzkennzahl und gibt Auskunft über die Finanzierung einer Unternehmung. Die Differenz des UV und der kurzfristigen Verbindlichkeiten ergibt das Working Capital, vgl. Welt der BWL (2018), „Work- ing Capital“.

21 Volkswagen Aktiengesellschaft (2018), „Gemeinsam den Wandel gestalten - Geschäftsbericht 2017“, S. 115.

22 Die Darstellung des Verhältnisses von EBIT zu den Umsatzerlösen erfolgt mithilfe der EBIT-Marge = Earnings before interest and taxes (Ergebnis vor Zinsen und Steuern). Darüber hinaus ist sie eine spezielle Form der Umsatzrentabilität und setzt den operativen Gewinn ins Verhältnis zum Umsatz. Anhand der EBIT-Marge lassen sich Unternehmen besser vergleichen, vgl. CONTROLLING-Portal.de (2018), „EBIT-Marge“.

23 Die EBITDA-Marge = Earnings before interest, taxes, depreciation and amortization (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisation) beschreibt das Verhältnis des betrieblichen Ergebnisses vor Abschreibungen E- BITDA zum Umsatz, vgl. hierzu Welt-der-BWL (2018), „EBITDA-Marge“.

24 Vgl. Onvista (2018), „Volkswagen VZ Aktie“.

25 Vgl. Volkswagen Aktiengesellschaft (2018), „Gemeinsam den Wandel gestalten - Geschäftsbericht 2017“, S. 116 ff.

26 Vgl. Volkswagen Aktiengesellschaft (2018), „Gemeinsam den Wandel gestalten - Geschäftsbericht 2017“, S. 120.

27 Vgl. Volkswagen Aktiengesellschaft (2018), „Gemeinsam den Wandel gestalten - Geschäftsbericht 2017“, S. 123.

28 Vgl. Volkswagen Aktiengesellschaft (2018), „Gemeinsam den Wandel gestalten - Geschäftsbericht 2017“, S. 52 ff.

29 Vgl. Volkswagen Aktiengesellschaft (2018), „TOGETHER - Strategie 2025“.

30 Vgl. Volkswagen Aktiengesellschaft (2018), „Gemeinsam den Wandel gestalten - Geschäftsbericht 2017“, S. 118.

31 Das Cash-Pooling wird verwendet um Finanzierungskosten zu minimieren oder Zinserträge zu optimieren, vgl. Weltder-BWL (2018), „Cash-Pooling“.

32 Damit sind Fuhrparks ab 10 Fahrzeuge gemeint.

33 Vgl. Groß (2017), „Pressemitteilung: Volkswagen Konzern stabil bei Großkunden in Deutschland“.

34 Vgl. hierzu „Kennzahlen nach Segmenten“ im Anhang Nr. 1.

35 Vgl. Steinmann/ Schreyögg (2005), „Management - Grundlagen der Unternehmensführung“, S. 168 ff.

36 Vgl. Malik (2013), „Management - Das A und O des Handwerks“, S. 190.

37 Vgl. Volkswagen Aktiengesellschaft (2018), „TOGETHER - Strategie 2025“.

38 Unter einem relevanten Markt wird der Teil des Gesamtmarktes, auf dem das Produkt eines Unternehmens mit ähnlichen Produkten konkurriert, verstanden, vgl. auch Scharf/ Schubert/ Hehn (2015), „Marketing - Einführung in Theorie und Praxis“, S. 8.

39 SGE (Strategische Geschäftseinheit) wird als Unternehmensbereich eines Gesamtunternehmens, eine Produktlinie innerhalb einer Unternehmung oder auch als ein Einzelprodukt bzw. als eine einzelne Marke definiert, vgl. Walsh/ Deseniss/ Kilian (2009), „Marketing - Eine Einführung auf der Grundlage von Case Studies“, S. 126.

40 Durch eigene ausführliche Recherche der Automobilwebseiten ermittelt.

41 Vgl. Scharf/ Schubert/ Hehn (2015), „Marketing - Einführung in Theorie und Praxis“, S. 8 ff.

42 Vgl. Kirchner (2010), „Lifestyle-Typologien - Einstellungen und Konsumentenverhaltensmuster als Ansatz zur Marktsegmentierung“, S. 6.

43 Vgl. ebd.

44 Vgl. Seiwert/ Reccius (2017), „WirtschaftsWoche: So abhängig ist Deutschland von der Autoindustrie“.

45 Vgl. Die deutsche Automobilindustrie im Anhang Nr. 2.

Ende der Leseprobe aus 37 Seiten

Details

Titel
Volkswagen. Der Konzern im Überblick
Hochschule
Fachhochschule Dortmund
Note
1,3
Autor
Jahr
2018
Seiten
37
Katalognummer
V445719
ISBN (eBook)
9783668824645
ISBN (Buch)
9783668824652
Sprache
Deutsch
Schlagworte
VW, Swot, Unternehmensgesamtziele, Unternehmensgesamtstrategie, Marktsegmentierung, PESTEL-Analyse, Strategische Gruppen
Arbeit zitieren
Ayse Akbulut (Autor:in), 2018, Volkswagen. Der Konzern im Überblick, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/445719

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