Bei der Interpretation eines Textes gibt es unterschiedliche Vorgehensweisen, wie man dabei verfahren kann. Je nach Art der Analyse, je nachdem worauf der Fokus einer speziellen Methode liegt, kann man durchwegs auch unterschiedliche Ergebnisse erzielen. Im Folgenden soll daher die Literaturpsychologie bzw. psychoanalytische Literaturwissenschaft als eine mögliche Herangehensweise zur Interpretation von Texten näherhin betrachtet werden.
Der zweite Schwerpunkt dieser Arbeit liegt auf der Thematik des Bösen in der Literatur und als literarisches Beispiel wurde das Buch von Hannah Arendt Eichmann in Jerusalem genannt. So soll nach einem ausführlicheren Blick auf die Autorin, auch eine Inhaltsangabe dieses Werkes dargelegt werden.
In einem dritten Schritt wird dann versucht, das „Böse“ im Werk von Arendt festzumachen. Eine Bearbeitung im Sinne der psychoanalytischen Literaturwissenschaft ist, wie wir im Seminar auch schon festgestellt haben, nicht möglich, da Arendts Werk kein Phantasiegebilde ist, das ähnlich einem Tagtraum, wie Sigmund Freud meinte, betrachtet werden könnte. Eine Fokussierung auf die Psyche des Autors lehnte in weiterer Folge auch schon Carl Gustav Jung ab. Da Adolf Eichmann keine literarische Figur, sondern ein Mensch ist, den Arendt während des Prozesses erlebt hat, fällt auch eine Analyse in diese Richtung flach. Da das Buch 1964 in Deutschland erschienen ist, davor schon 1963 in den USA und damit verbunden eine unzählige Anzahl von Lesern, sowohl im amerikanischen, als auch im deutschsprachigem Raum, als auch in Israel und ab diesem Zeitpunkt natürlich mittlerweile auch weltweit ihre darin enthaltene Theorie von der Banalität des Bösen gelesen wurde und wird, ist eine qualifizierte Analyse des Lesers im Rahmen einer Seminararbeit nicht möglich.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Literaturpsychologie/Psychoanalytische Literaturwissenschaft
- Sigmund Freud (1856 – 1939)
- Carl Gustav Jung (1875-1961)
- Jacques Lacan (1901-1981)
- Das Böse in der Literatur
- Hannah Arendt - Eichmann in Jerusalem. Ein Bericht von der Banalität des Bösen
- Biographie von Hannah Arendt
- Inhaltsangabe - Eichmann in Jerusalem
- Das Böse in Eichmann in Jerusalem
- Resümee
- Bibliographie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit beleuchtet die Literaturpsychologie bzw. psychoanalytische Literaturwissenschaft als Interpretationsmethode und untersucht die Thematik des Bösen in der Literatur, wobei das Buch von Hannah Arendt "Eichmann in Jerusalem" als Beispiel dient.
- Die verschiedenen Zugänge der Literaturpsychologie und psychoanalytischen Literaturwissenschaft
- Die Bedeutung des Bösen in der Literatur und in Arendts Werk
- Die Rezeption und Wirkung von Arendts Theorie der Banalität des Bösen
- Die Analyse der Psyche von Figuren und Autoren im Kontext von literarischen Werken
- Die Grenzen der psychoanalytischen Literaturwissenschaft bei der Analyse realer Personen und historischer Ereignisse
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die unterschiedlichen Vorgehensweisen bei der Interpretation von Texten vor und erläutert die Wahl der Literaturpsychologie als Methode für die Analyse.
- Kapitel 1 - Literaturpsychologie/Psychoanalytische Literaturwissenschaft: Dieses Kapitel bietet einen Überblick über die Geschichte und Entwicklung der Literaturpsychologie, wobei die Ansätze von Sigmund Freud, Carl Gustav Jung und Jacques Lacan beleuchtet werden.
- Kapitel 2 - Das Böse in der Literatur: Dieses Kapitel untersucht das Konzept des Bösen in der Literatur und beleuchtet die verschiedenen literarischen Darstellungen und Interpretationen.
- Kapitel 3 - Hannah Arendt - Eichmann in Jerusalem: Dieses Kapitel präsentiert eine Biografie von Hannah Arendt und eine Inhaltsangabe ihres Werkes "Eichmann in Jerusalem", das die Grundlage für die Analyse des Bösen in der Arbeit bildet.
Schlüsselwörter
Literaturpsychologie, Psychoanalytische Literaturwissenschaft, Sigmund Freud, Carl Gustav Jung, Jacques Lacan, Das Böse, Hannah Arendt, Eichmann in Jerusalem, Banalität des Bösen, Archetypen, Phantasie, Unbewusstes, Symbolbedeutung, Kollektive Befindlichkeit, Analyse der Figur, Motivation, Psyche des Autors, Leser, Rezeption.
- Quote paper
- Mag. theol. Ottilie Kumpitsch (Author), 2018, Das Böse in der Literatur. Hannah Arendts "Eichmann in Jerusalem. Ein Bericht von der Banalität des Bösen", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/446021