Die bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht, mit der am 8. Mai 1945 in Europa der Zweite Weltkrieg endet, besiegelt für das deutsche Volk einen ungleich tieferen politischen Sturz, als es ihn je zuvor in seiner Geschichte erlebt hat. Anders als nach dem Ersten Weltkrieg ist Deutschland vollständig von den Truppen der vier Siegermächte besetzt und jeder eigenen staatlichen Gewalt beraubt. Vor allem aber bedeutet diese zweite Niederlage das Ende des deutschen Nationalstaates in seiner 1871 von Bismarck gegründeter Form. Preußen, das Kernland dieses Reiches, wird aufgelöst, die Ostprovinzen werden abgetrennt, die nationale Einheit geht für mehr als vier Jahrzehnte verloren.
Unter der Herrschaft der Besatzungsmächte fallen dann jene Entscheidungen, die die Entwicklung Deutschlands nach 1945 in vielfacher Hinsicht bestimmen. Sie gehen vor allem darauf zurück, dass sich die politischen und sozialen Ordnungsvorstellungen der Siegermächte schon bald nach der Besetzung als unvereinbar erweisen. Deutschland wird seit der Jahreswende 1946/1947 im Zeichen des Kalten Krieges zum Kampffeld des ideologischen und machtpolitischen Konflikts zwischen Ost und West, zwischen Sowjetunion und USA. Dieser Gegensatz führte zur Spaltung Deutschlands in zwei Staaten und bestimmte letztlich auch darüber, welche politischen Kräfte und welches politisch-soziale System in den deutschen Gebieten zum Zuge kommen.
„Die Westmächte fördern in ihren Zonen die Begründung eines an liberales Rechtsideal orientierten und bundesstaatlich organisierten parlamentarischen Demokratie.“ Dieser Prozess findet seinen Höhenpunkt am 23. Mai 1949 mit der Verkündung des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland. Dagegen wird im sowjetischen Einflussbereich nach der Anfangsphase einer antifaschistisch-demokratischen Zusammenarbeit aller Parteien eine zunehmend allein von den Kommunisten beherrschte politische Ordnung aufgebaut. Das Wirtschaftssystem wird durch Kollektivierung von Grund und Boden und durch Vergesellschaftung von Banken und Schlüsselindustrien in Richtung auf eine sozialistische Planwirtschaft umgestaltet. Dieser Weg führt am 7. Oktober 1949 zur Gründung auch eines ostdeutschen Staates, der Deutschen Demokratischen Republik.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das geteilte Deutschland
- Das Leben Konrad Adenauers
- Die Bundesrepublik unter die Regierung von Konrad Adenauer (1949-1963)
- Adenauers Ziele und Interessen
- Die Interessen der Alliierten
- Eingliederung in den Westen
- Der Wirtschaftwunder
- Verschärfte Konfrontation
- Innenpolitische Probleme der Adenauer Regierung
- Der „Fernsehstreit“
- Der Spiegel“ - Affäre
- Das Ende der Adenauer Zeit
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der deutschen Geschichte unter Bundeskanzler Konrad Adenauer. Sie analysiert die Herausforderungen und Erfolge der Adenauer-Regierung, die im Kontext der Nachkriegszeit und der Teilung Deutschlands agierte. Die Arbeit beleuchtet Adenauers Ziele und Interessen sowie die Interessen der Alliierten, die maßgeblich die Entwicklung der Bundesrepublik beeinflussten.
- Die Teilung Deutschlands und die Entstehung der Bundesrepublik und der DDR
- Die Westorientierung der Adenauer-Regierung und die Eingliederung in die westliche Staatengemeinschaft
- Das „Wirtschaftswunder“ und die Herausforderungen der Innenpolitik in der Adenauer-Ära
- Die Rolle der Adenauer-Regierung in der Konfrontation zwischen Ost und West
- Die politische und soziale Situation in der Bundesrepublik und der DDR
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung beleuchtet die politische Situation Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg. Sie beschreibt die Teilung Deutschlands in zwei Staaten und die Entstehung der Bundesrepublik und der DDR. Außerdem wird das Leben von Konrad Adenauer, dem ersten Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland, vorgestellt.
Die Bundesrepublik unter die Regierung von Konrad Adenauer (1949-1963)
Dieses Kapitel behandelt die politischen Ziele und Interessen von Konrad Adenauer und den Einfluss der Alliierten auf die Entwicklung der Bundesrepublik. Es beschreibt die Eingliederung der Bundesrepublik in den Westen, das „Wirtschaftswunder“ und die zunehmende Konfrontation zwischen Ost und West.
Innenpolitische Probleme der Adenauer Regierung
Dieses Kapitel befasst sich mit zwei wichtigen innenpolitischen Problemen der Adenauer-Regierung: dem „Fernsehstreit“ und der „Spiegel“-Affäre. Es analysiert die Hintergründe dieser Konflikte und ihre Auswirkungen auf die deutsche Gesellschaft.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen der deutschen Nachkriegsgeschichte, der Teilung Deutschlands, der Adenauer-Regierung, dem „Wirtschaftswunder“, der Westorientierung, der Konfrontation zwischen Ost und West, den innenpolitischen Problemen der Adenauer-Regierung und der Entwicklung der Bundesrepublik und der DDR. Wichtige Konzepte sind die politische und wirtschaftliche Entwicklung, die Rolle der Alliierten, die innenpolitische Stabilität und die Auswirkungen des Kalten Krieges auf Deutschland.
- Arbeit zitieren
- Julia Kaponyi (Autor:in), 2002, Die deutsche Geschichte unter Bundeskanzler Adenauer, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/4461