Die deutsche Geschichte unter Bundeskanzler Adenauer


Seminararbeit, 2002

23 Seiten, Note: 2


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung
1.1. Das geteilte Deutschland
1.2. Das Leben Konrad Adenauers

2. Die Bundesrepublik unter die Regierung von Konrad Adenauer (1949-1963)
2.1 Adenauers Ziele und Interessen
2.2. Die Interessen der Alliierten
2.3. Eingliederung in den Westen
2.4. Der Wirtschaftwunder
2.5. Verschärfte Konfrontation

3. Innenpolitische Probleme der Adenauer Regierung
3.1 Der „Fernsehstreit“
3.2. Der „Spiegel“ – Affäre

4. Das Ende der Adenauer Zeit

5. Resümee

1. Einleitung

1.1. Das geteilte Deutschland

Die bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht, mit der am 8. Mai 1945 in Europa der Zweite Weltkrieg endet, besiegelt für das deutsche Volk einen ungleich tieferen politischen Sturz, als es ihn je zuvor in seiner Geschichte erlebt hat. Anders als nach dem Ersten Weltkrieg ist Deutschland vollständig von den Truppen der vier Siegermächte besetzt und jeder eigenen staatlichen Gewalt beraubt. Vor allem aber bedeutet diese zweite Niederlage das Ende des deutschen Nationalstaates in seiner 1871 von Bismarck gegründeter Form. Preußen, das Kernland dieses Reiches, wird aufgelöst, die Ostprovinzen werden abgetrennt, die nationale Einheit geht für mehr als vier Jahrzehnte verloren.

Unter der Herrschaft der Besatzungsmächte fallen dann jene Entscheidungen, die die Entwicklung Deutschlands nach 1945 in vielfacher Hinsicht bestimmen. Sie gehen vor allem darauf zurück, dass sich die politischen und sozialen Ordnungsvorstellungen der Siegermächte schon bald nach der Besetzung als unvereinbar erweisen. Deutschland wird seit der Jahreswende 1946/1947 im Zeichen des Kalten Krieges zum Kampffeld des ideologischen und machtpolitischen Konflikts zwischen Ost und West, zwischen Sowjetunion und USA. Dieser Gegensatz führte zur Spaltung Deutschlands in zwei Staaten und bestimmte letztlich auch darüber, welche politischen Kräfte und welches politisch-soziale System in den deutschen Gebieten zum Zuge kommen.

„Die Westmächte fördern in ihren Zonen die Begründung eines an liberales Rechtsideal orientierten und bundesstaatlich organisierten parlamentarischen Demokratie.“[1] Dieser Prozess findet seinen Höhenpunkt am 23. Mai 1949 mit der Verkündung des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland. Dagegen wird im sowjetischen Einflussbereich nach der Anfangsphase einer antifaschistisch-demokratischen Zusammenarbeit aller Parteien eine zunehmend allein von den Kommunisten beherrschte politische Ordnung aufgebaut. Das Wirtschaftssystem wird durch Kollektivierung von Grund und Boden und durch Vergesellschaftung von Banken und Schlüsselindustrien in Richtung auf eine sozialistische Planwirtschaft umgestaltet. Dieser Weg führt am 7. Oktober 1949 zur Gründung auch eines ostdeutschen Staates, der Deutschen Demokratischen Republik.

In der Hoffnung auf eine nationale Einheit, vertieft sich die Spaltung Deutschlands in den fünfziger Jahren beständig. In der Bundesrepublik setzt sich unter Führung von Bundeskanzler Adenauer das Konzept einer entscheidenden Westorientierung durch, das schließlich 1955 in der Aufnahme der Bundesrepublik als souveränes und gleichberechtigtes Mitglied in die westliche Staatengemeinschaft gipfelt. Im Gegenzug wird die DDR Schritt für Schritt in den von der Sowjetunion beherrschte Ostblock eingebunden. Auch deutsche Soldaten auf beiden Seiten sichern die Sicherheit und tragen mit dazu bei, dass die Entwicklung in beiden deutschen Staaten in ganz unterschiedliche Richtungen verläuft.

Im Westen beginnt nach anfänglichen Schwierigkeiten ein wirtschaftlicher Aufschwung, der sich, getragen von dem Wiederaufbaubedarf eines schwer zerstörten Landes, ungebrochen bis in die sechziger Jahre fortsetzt. Das Ergebnis spiegelt sich in dem ständig steigenden materiellen Wohlstand. Das „Wirtschaftswunder“ ermöglicht auch die schnelle Lösung der sozialen Probleme, die Nationalsozialismus und Krieg hinterlassen haben, und schafft die finanziellen Voraussetzungen, ein dicht geknüpftes Netz der sozialen Sicherung aufzubauen. Nicht zuletzt aber wurden dadurch die soziale Spannungen in der Nachkriegsdemokratie abgebaut und eine innenpolitische Stabilität geschaffen.

Im Osten entwickelte sich dagegen unter Gewalten und Terror eine nach sowjetischem Vorbild gestaltete kommunistische Diktatur. Die Politik der SED zielt auf den planmäßigen Aufbau des Sozialismus. In zwei großen Teilen zu Beginn und gegen Ende der fünfziger Jahre wird die Landwirtschaft kollektiviert und in Industrie, Handel und Gewerbe der volkseigene Betrieb durchgesetzt. Trotz gewisser Aufbauerfolge bessern sich die Lebensverhältnisse nur sehr allmählich. Am 17. Juni 1953 endet die Unzufriedenheit der Bevölkerung in einem offenen Aufstand, der mit Hilfe sowjetischen Panzer blutig niedergeschlagen wird. Jahr für Jahr verlassen zudem mehr als 100.000 Menschen die DDR in Richtung Westen. Erst nach der völligen Abriegelung der Grenzen durch den Mauerbau vom 13. August 1961 vermag sich die DDR als Saat zu stabilisieren.

1.2. Das Leben Konrad Adenauers

Konrad Adenauer wurde in Köln geboren. Sein Vater arbeitete beim Kölner Oberlandesgericht, seine Mutter Helene machte den Haushalt. Adenauer machte sein Abitur in Köln. Ein Stipendium eröffnete ihm den Weg zur Universität von Freiburg, wo er Jura studierte. Anschließend ging der katholische Rheinländer in ein Anwaltsbüro eines Justizrates in Köln. Adenauer gelang es Oberbürgermeister von Köln zu werden. Zusätzlich wurde er zum Präsident des preußischen Staatsrats gewählt. Er setzt sich vor allem für die Herauslösung des Rheinlandes aus dem preußischen Staatenverband sowie für eine selbständige westdeutsche Republik innerhalb des deutschen Reiches ein. Während des 1. Weltkrieges war er vorwiegend damit beschäftigt, die Leute mit dem nötigsten zu versorgen. Durch Errichtung von Messen, ließ er Köln zum Mittelpunkt des Westens werden.

Adenauer war gegen Hitlers Politik; dies hat aber schwere Folgen, denn er wurde deshalb als Gegner des Nationalsozialismus angesehen und von allen seinen Ämtern enthoben. Ihm drohte sogar das Konzentrationslager, aber es gelang ihm zu fliehen. Nach der Kapitulation der Deutschen wurde Adenauer von den Amerikanern als Oberbürgermeister von Köln eingesetzt. 5 Monate später entließen die Briten ihn von seinem Amt, doch wenig später wurde das Verbot aufgehoben und er machte Kariere bei der CDU. Organisationstalent, Wählerwirksamkeit, Personenkenntnis und ein ausgeprägter Machtbewusstsein verhalfen ihm schließlich in das schwierige Amt des Bundeskanzlers der Bundesrepublik Deutschland.

Konrad Adenauer wurde in seinem 73. Lebensjahr zum Bundeskanzler gewählt. Bereits in seiner ersten Regierungsrede kündigte er seine festen Ziele an: „Der einzige Weg zur Freiheit ist der, dass wir im Einvernehmen mit der Hohen Kommission unsere Freiheiten und unsere Zuständigkeiten Stück für Stück erweitern versuchen. Alle besatzungsrechtlichen Beschränkungen schrittweise abzubauen, die Bundesrepublik vom Objekt der Politik der Westmächte zu Ihrem gleichberechtigten Partner zu machen und auf diesem Weg die Deutschen fest an die westliche Welt zu binden- das waren Adenauers politische Leitziele, die er vom ersten Tag seiner Regierung an hartnäckig und gegen alle Widerstände verfolgte.“[2]

[...]


[1] Fragen an die deutsche Geschichte, Wege zur parlamentarischen Demokratie; Deutscher Bundesverlag, Berlin, 2000, S. 316.

[2] Schwarz, Hans-Peter: Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Band 2: Die Ära Adenauer 1949 – 1957 ; Stuttgart 1981

Ende der Leseprobe aus 23 Seiten

Details

Titel
Die deutsche Geschichte unter Bundeskanzler Adenauer
Hochschule
Pécsi Tudományegyetem  (Germanistik)
Veranstaltung
Seminar
Note
2
Autor
Jahr
2002
Seiten
23
Katalognummer
V4461
ISBN (eBook)
9783638127622
Dateigröße
531 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Geschichte, Bundeskanzler, Adenauer, Seminar
Arbeit zitieren
Julia Kaponyi (Autor:in), 2002, Die deutsche Geschichte unter Bundeskanzler Adenauer, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/4461

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