Für die Umsetzung von Kleists Drama auf der Bühne des Theaters wird zunächst von dem Leben Heinrich von Kleists ausgehend der Bogen zu seinem Werk „Der zerbrochne Krug. Ein Lustspiel“ geschlagen, um nach der kurzen Wiedergabe der Entstehungsgeschichte, der Fabel und der Darstellung der Struktur dieses Dramas eine Aussage dieses Stücks treffen zu können. Die Botschaft nämlich, die der Autor mit seinem Stück dem Betrachter vermitteln will, kann durch die entsprechende Umsetzung auf der Bühne (durch die Kostümierung der Darsteller, der Dekoration der Bühne und auch durch das Bühnenbild selbst) dem Zuschauer verstärkt nähergebracht werden. Ebenso wie Kleist seine Botschaft durch den Text codiert, der vom Leser oder Zuhörer decodiert werden soll, codiert der Bühnenbildner, der für die Inszenierungsidee dieses Stücks verantwortlich ist, die Botschaft in Form von Bildern. Hierbei spielen die Farben und Formen eine große Rolle, die den Bühnenraum definieren, sowie der Raum selbst, den der Inszenierer den handelnden Figuren dadurch zuteilt.
Deshalb wird im dritten Teil dieser Arbeit das Hauptaugenmerk auf die Inszenierung dieses Lustspiels selbst gelegt. Als erstes werden das Bühnenbild betreffende Informationen gesammelt, die konkret im kleistschen Text aufzufinden sind. Einige Umsetzungen dieser Informationen werden in dieser Hausarbeit untersucht und dargestellt, jede Umsetzung verbunden mit ihrer eigenen Interpretationen des Stücks, so die von Goethe auf die Bühne gebrachte Uraufführung in Weimar, die Inszenierung des Laientheaters „Glasperlenspiel“ in Ludwigsburg, die der Kölner Bühnen, die des Deutschen Theaters Berlin, und die des Stadttheaters Freiburg.
Aus einem kritischen Vergleich dieser Inszenierungen werden die Vor- und Nachteile einer jeden Umsetzung bezogen auf die Zuschauerwirkung erläutert, woraufhin eigene Inszenierungsvorschläge dargestellt werden. Zwei Überlegungen zur künstlerischen Umsetzung dieses Dramas werden anschließend detailliert erläutert, indem der vorgeschlagenen Bühnenaufbau genau beschrieben wird, sowie die jeweilige didaktische Idee hinter dem Bühnenbild erläutert wird. Diese didaktischen Überlegungen werden im darauffolgenden Kapitel konkret auf die Schülerwelt bezogen und verallgemeinert, so dass sich die Möglichkeit eines Entwurfs zur Gestaltung eines ähnlichen Projekts in der Schule bietet, durch welches der Deutsch- mit dem Kunstunterricht verbunden werden könnte.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Leben und Werk Heinrich von Kleists
- Der zerbrochne Krug. Ein Lustspiel.
- Entstehungsgeschichte
- Fabel
- Aufbau und Struktur
- Aussage
- Inszenierung
- Kleists Inszenierungshinweise
- Einige Inszenierungen
- Goethes Inszenierung
- Ludwigsburger Inszenierung
- Inszenierung auf den Kölner Bühnen
- Inszenierung am Deutschen Theater Berlin
- Inszenierung am Theater Freiburg
- Kritischer Vergleich
- Eigene Inszenierungsvorschläge
- Konkrete Umsetzung
- Schulbezug
- Fächerübergreifender Dramenunterricht
- Historischer Exkurs zur Bühnenbildgeschichte
- Zielsetzung
- Didaktische Überlegungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Inszenierung von Heinrich von Kleists Drama „Der zerbrochne Krug. Ein Lustspiel“. Die Hauptziele sind die Analyse von Kleists Inszenierungshinweisen, die Untersuchung verschiedener Inszenierungen und die Entwicklung eigener Inszenierungsvorschläge. Der Fokus liegt dabei auf der Verbindung von Text und Bühnenbild sowie der didaktischen Nutzung des Stücks im Schulunterricht.
- Die Inszenierungshinweise Kleists
- Die Interpretation des Stücks durch verschiedene Inszenierungen
- Der Vergleich unterschiedlicher Inszenierungskonzepte
- Die Entwicklung eigener Inszenierungsvorschläge
- Die didaktische Nutzung des Stücks im Schulunterricht
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung gibt einen Überblick über den Entstehungsprozess der Arbeit und beschreibt den Themenschwerpunkt. Das zweite Kapitel befasst sich mit dem Leben und Werk Heinrich von Kleists, wobei besondere Aufmerksamkeit auf die Entstehung des „Zerbrochenen Krugs“ gelegt wird. Im dritten Kapitel werden die Entstehungsgeschichte, die Fabel, der Aufbau und die Aussage des Stücks beleuchtet. Das vierte Kapitel behandelt verschiedene Inszenierungen des „Zerbrochenen Krugs“, wobei ein kritischer Vergleich vorgenommen wird. Eigene Inszenierungsvorschläge werden im letzten Teil dieses Kapitels vorgestellt. Das fünfte Kapitel befasst sich mit der didaktischen Nutzung des Stücks im Schulunterricht.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Inszenierung, Bühnenbild, Interpretation, Vergleich, Didaktik, Drama, Lustspiel, Heinrich von Kleist, Der zerbrochne Krug, Theater.
- Arbeit zitieren
- Jana Dietsch (Autor:in), 2004, Inszenierungsmöglichkeiten von Heinrich von Kleists "Zerbrochnem Krug. Ein Lustspiel", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/44645