In dieser Hausarbeit geht es darum zu zeigen, wie Frauen mit einer Lebenslüge umgehen. Zu diesem Zweck wurden die Dramen „König Ödipus“ von Sophokles, „Tod eines Handlungsreisenden“ von Arthur Miller und „Gespenster“ sowie „Nora (Ein Puppenheim)“von Henrik Ibsen ausgewählt.
In den drei erst genannten Werken wir dargestellt, wie Frauen verdrängen, kaschieren und Opfer bringen um sich selber eine Wahrheit nicht zuzugestehen oder Wahrheiten welche ihre Ehemänner betreffen zu verbergen.
Iokaste aus Sophokles Tragödie „König Ödipus“ ist eine dieser Frauen und kann als die Urform der Frau gelten, welche die Lebenslüge wahrt. Mit ihr werde ich mich im ersten Punkt beschäftigen.
Der zweite Punkt beschäftigt sich mit Linda Loman aus Arthur Millers Stück „Tod eines Handlungsreisenden“. Sie ist das Beispiel für eine bürgerliche Frau, die sich für ihren Mann aufopfert. Dennoch ist sie letztendlich unfähig dem Ehemann aus seiner schweren Krise zu helfen.
Im dritten Punkt schließlich, werden zwei Frauenfiguren von Henrik Ibsen gegenübergestellt. Auf der einen Seite geht es um Helene Alving aus dem Familiendrama „Gespenster“. Sie versucht ihrem Sohn zuliebe eine Lebenslüge seinen Vater betreffend zu konservieren um schließlich zu erkennen, dass all ihre Bemühungen umsonst waren. Auf der anderen Seite steht Nora Alving. Sie kann als Gegenbeispiel für die Wahrerinnen der Lebenslüge angesehen werden, bricht sie doch, sobald sie erkennt dass ihre ganze Ehe ein Trugbild war, sofort aus den bürgerlichen Verhältnissen aus in denen sie lebte weil sie es nicht ertragen kann, eine Lüge zu leben.
In der Schlussbemerkung werde ich versuchen, die Ergebnisse zusammenzufassen und versuchen, eine Erklärung für die Tatsache zu finden, dass den wahrenden Part in den bearbeiteten Dramen immer die Frauen übernehmen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Iokaste: Eine Wissende die nicht wissen will?
- Selbstaufgabe für die Lebenslüge des Mannes: Linda Loman
- Ibsens ungleiche Töchter: Helene Alving und Nora Helmer
- Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht den Umgang von Frauen mit Lebenslügen in ausgewählten Dramen. Die Arbeit analysiert, wie weibliche Figuren Verdrängungsmechanismen einsetzen, Wahrheiten kaschieren und Opfer bringen, um eigene oder die Lügen ihrer Ehepartner aufrechtzuerhalten. Im Fokus stehen die unterschiedlichen Strategien und die möglichen Ursachen dieses Verhaltens.
- Der Umgang mit Lebenslügen bei Frauen in verschiedenen literarischen Kontexten
- Die Rolle der Frau als Hüterin von Geheimnissen und die damit verbundenen Opfer
- Vergleichende Analyse der weiblichen Figuren und ihrer Handlungsweisen
- Die Frage nach den individuellen und gesellschaftlichen Ursachen für das Aufrechterhalten von Lebenslügen
- Die Bedeutung von Rollenmustern und gesellschaftlichen Erwartungen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Hausarbeit ein und stellt die ausgewählten Dramen – Sophokles' „König Ödipus“, Millers „Tod eines Handlungsreisenden“ und Ibsens „Gespenster“ und „Nora“ – vor. Sie skizziert den Ansatz der Arbeit, der darin besteht, den Umgang von Frauen mit Lebenslügen in diesen Werken zu analysieren und die verschiedenen Strategien und Motivationen der weiblichen Figuren zu beleuchten. Die Einleitung benennt Iokaste, Linda Loman, Helene Alving und Nora Helmer als zentrale Figuren der Untersuchung.
1. Iokaste: Eine Wissende die nicht wissen will?: Dieses Kapitel befasst sich mit der Figur der Iokaste in Sophokles' „König Ödipus“. Es untersucht die Frage, ob Iokaste die Wahrheit über die Herkunft Ödipus' und den damit verbundenen Inzest und Vatermord kennt und bewusst verdrängt. Die Analyse konzentriert sich auf Iokastes Verhalten im Verlauf der Handlung und auf die Frage, ob ihr Handeln auf bewusster Verdrängung, Selbstschutz oder auf gesellschaftlich bedingte Rollenmuster zurückzuführen ist. Die Diskussion bezieht sich auf die Reaktionen Iokastes auf verschiedene Hinweise und die mögliche Interpretation ihres Verhaltens als eine Form der Lebenslüge. Die Frage nach ihrer Mitschuld und ihrer Rolle als Kontrastfigur zu Ödipus wird ebenfalls diskutiert. Die unterschiedlichen Interpretationen ihrer Motive und Handlungen in der Sekundärliteratur werden betrachtet.
Schlüsselwörter
Lebenslüge, Frau, Drama, Sophokles, Arthur Miller, Henrik Ibsen, Iokaste, Linda Loman, Helene Alving, Nora Helmer, Verdrängung, Rollenmuster, gesellschaftliche Erwartungen, Opfer, Selbstschutz, Tragödie, Familiendrama.
Häufig gestellte Fragen zur Hausarbeit: Umgang von Frauen mit Lebenslügen in ausgewählten Dramen
Welche Dramen werden in der Hausarbeit untersucht?
Die Hausarbeit analysiert den Umgang von Frauen mit Lebenslügen anhand von vier Dramen: Sophokles' „König Ödipus“, Millers „Tod eines Handlungsreisenden“, und Ibsens „Gespenster“ und „Nora“.
Welche Frauenfiguren stehen im Mittelpunkt der Analyse?
Die zentralen weiblichen Figuren der Untersuchung sind Iokaste (König Ödipus), Linda Loman (Tod eines Handlungsreisenden), Helene Alving (Gespenster) und Nora Helmer (Nora).
Was ist das zentrale Thema der Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht, wie die weiblichen Figuren in den ausgewählten Dramen mit Lebenslügen umgehen, welche Verdrängungsmechanismen sie einsetzen, und welche Opfer sie bringen, um eigene oder die Lügen ihrer Ehepartner aufrechtzuerhalten. Im Fokus stehen die unterschiedlichen Strategien und die möglichen Ursachen dieses Verhaltens.
Welche Aspekte werden im Einzelnen betrachtet?
Die Arbeit betrachtet den Umgang mit Lebenslügen in verschiedenen literarischen Kontexten, die Rolle der Frau als Hüterin von Geheimnissen und die damit verbundenen Opfer, eine vergleichende Analyse der weiblichen Figuren und ihrer Handlungsweisen, die individuellen und gesellschaftlichen Ursachen für das Aufrechterhalten von Lebenslügen, sowie die Bedeutung von Rollenmustern und gesellschaftlichen Erwartungen.
Wie ist die Hausarbeit aufgebaut?
Die Hausarbeit besteht aus einer Einleitung, vier Kapiteln (je eines zu Iokaste, Linda Loman, Helene Alving und Nora Helmer), und einer Schlussbemerkung. Jedes Kapitel analysiert die jeweilige Figur und ihren Umgang mit Lebenslügen im Kontext des jeweiligen Dramas. Die Einleitung stellt die Dramen und den Forschungsansatz vor.
Was ist das zentrale Thema des Kapitels über Iokaste?
Das Kapitel zu Iokaste untersucht, ob sie die Wahrheit über Ödipus' Herkunft kennt und bewusst verdrängt. Es analysiert ihr Verhalten und mögliche Ursachen ihres Handelns (bewusste Verdrängung, Selbstschutz, gesellschaftliche Rollenmuster) und diskutiert ihre Mitschuld und Rolle als Kontrastfigur zu Ödipus.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Lebenslüge, Frau, Drama, Sophokles, Arthur Miller, Henrik Ibsen, Iokaste, Linda Loman, Helene Alving, Nora Helmer, Verdrängung, Rollenmuster, gesellschaftliche Erwartungen, Opfer, Selbstschutz, Tragödie, Familiendrama.
- Quote paper
- M.A. Nele F.C. Schüller (Author), 2000, Der Umgang von Iokaste, Linda Loman, Helene Alving und Nora Helmer mit der Lebenslüge, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/44709