Um die Klaviersonate op. 10/3 in D-Dur in den Gesamtkontext der Werke Ludwig van Beethovens einzuordnen, scheint es mir notwendig, die genauen Bezüge im engen Umfeld dieser Sonate aufzuzeigen.
Wie bereits an der Werkbezeichnung der Sonate erkennbar, steht diese als dritte im Zyklus der drei Sonaten op. 10 (c-moll, F-Dur, D-Dur). Es ist davon auszugehen, dass Beethoven unter einer Opuszahl zusammengefasste Werke nicht nur einer Schaffensperiode zuordnete, sondern hiermit auch die Verflochtenheit der Werke untereinander ausdrücken wollte. Die Sonaten op. 10 entstanden in den Jahren 1796 – 1798 in Wien, und sind der Gräfin Anna Margarete von Browne gewidmet. Über die Gräfin ist bis heute wenig bekannt. Fest steht allerdings dass sie als Widmungsträgerin bedeutender Werke im Schaffen Beethovens eine wichtige Rolle spielt. So sind ihr die folgenden Werke gewidmet: Das Streichtrio op. 3, die Klaviersonaten op. 10 und op. 31 und mehrere Variationen für Klavier. Es ist wahrscheinlich davon auszugehen, dass die Gräfin Schülerin Beethovens war.
Wenn man lediglich die Haupttonarten (c-moll, F-Dur und D-Dur) der drei Sonaten op. 10 betrachtet, wird man wenig Verbindendes finden. Bei genauerer Untersuchung aber sieht man, dass der letzte Satz der c-moll-Sonate unerwartet in C-Dur endet, welches als Dominante auf das F-Dur der zweiten Sonate hindeuten könnte. Daran lässt sich zunächst eine Verbindung darstellen. Ebenso beginnt im ersten Satz der F-Dur-Sonate die Reprise plötzlich in D-Dur und nicht wie erwartet in F-Dur, hier die mögliche tonale Verbindung zwischen der mittleren und der letzten Sonate. Auffällig ist außerdem die gleiche Tempobezeichnung (Presto) des letzten Satzes in der zweiten und des ersten in der dritten Sonate.
Inhaltsverzeichnis
- Entstehung und Einordnung der Sonate op. 10/3
- Analyse
- 1. Satz: Presto
- 2. Satz: Largo e mesto
- 3. Satz: Menuetto, Allegro
- 4. Satz: Rondo, Allegro
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Analyse der Klaviersonate op. 10/3 von Ludwig van Beethoven soll ein tieferes Verständnis der Komposition ermöglichen. Sie strebt danach, die Entstehungsgeschichte, die Einordnung in das Gesamtwerk Beethovens und die formalen sowie musikalischen Besonderheiten des Werkes zu beleuchten.
- Die Bedeutung der Sonate op. 10/3 im Kontext der drei Sonaten op. 10
- Die Analyse der formalen Struktur und der charakteristischen Elemente des Presto-Satzes
- Die Untersuchung der musikalischen Sprache und der emotionalen Gestaltung in den einzelnen Sätzen
- Die Analyse der thematischen und motivischen Verbindungen innerhalb der Sonate
- Die Herausarbeitung von Beethovens innovativen Aspekten in Bezug auf die Sonatenform
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel befasst sich mit der Entstehungsgeschichte der Klaviersonate op. 10/3 und stellt ihre Bedeutung im Zusammenhang mit den anderen beiden Sonaten des Zyklus op. 10 dar.
Das zweite Kapitel widmet sich der Analyse des ersten Satzes "Presto". Es untersucht die Struktur, die thematischen und motivischen Elemente sowie die musikalische Gestaltung des Satzes.
Schlüsselwörter
Klaviersonate, Ludwig van Beethoven, Opus 10, Satzanalyse, Presto, Themen, Motive, Form, Struktur, musikalische Sprache, Tonart, Harmonie, Satzbezeichnungen, musikalische Geschichte
- Arbeit zitieren
- Lucas Singer (Autor:in), 2005, Analyse von Beethovens Klaviersonate op.10 Nr.3, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/44737