In unserer heutigen Gesellschaft ist die Scheidung mittlerweile ein akzeptierter Weg zur Lösung von Konflikten in der Ehe geworden. Dies beweisen die Scheidungsraten, welche in der Bundesrepublik seit 1970 kontinuierlich angestiegen sind. Jede dritte Ehe in den alten Bundesländern wird geschieden, in den neuen Bundesländern beinah jede zweite. Ehescheidungen sind eine komplexe Angelegenheit: zu den ohnehin schon schwierigen Themen wie Kinder, Unterhalt, Wohnen und Vermögensaufteilung, kommen noch starke emotionale Komponenten wie Angst, Enttäuschung, Kränkung und Wut hinzu. Ohne Konsens kommt es zur gerichtlichen Auseinandersetzung mit all ihren Folgen und Unsicherheiten. Ein Prozess dauert lang, kostet viel Geld und beide Parteien gehen am Ende völlig zerstritten heraus: einer als Verlierer, der andere als Gewinner. In solch einer Krisenzeit ist es oftmals hilfreicher sich professionellen Rat und Unterstützung durch einen Mediator, einen Berater oder einen Therapeuten zu holen. Um auf das Problem der Konfliktlösung einzugehen, werde ich in der vorliegenden Arbeit als erstes der Frage nachgehen, was genau ein Konflikt ist, sowie die neun Stufen eines Konfliktes von der Verhärtung bis hin zum gemeinsamen Sturz in den Abgrund erläutern. Dies werde ich anhand Glasl´s Konfliktstufenmodell erläutern, welches den größten Teil meiner Arbeit einnimmt. Anhand dieses Konfliktstufenmodells werde ich zum Schluss, unter dem besonderen Aspekt der Scheidung, auf die Begriffe Beratung, Therapie und Mediation eingehen, wo deren Unterschiede liegen und vor allem ab welcher Stufe eines Konflikts es sinnvoll ist, einen Berater, einen Therapeuten oder einen Mediator zu konsultieren.
2. Was ist ein Konflikt
3. Das Konfliktstufenmodell
3.1. Stufe eins: Verhärtung
3.2. Stufe zwei: Debatte und Polemik
3.3. Stufe drei: Taten statt Worte
3.4. Stufe vier: Sorge um Image und Koalition
3.5. Stufe fünf: Gesichtsverlust
3.6. Stufe sechs: Drohstrategien
3.7. Stufe sieben: begrenzte Vernichtungsschläge
3.8. Stufe acht: Zersplitterung
3.9. Stufe neun: Gemeinsam in den Abgrund
4. Mediation
4.1. Die Position von Mediation im Konfliktstufenmodell
5. Therapie
5.1. Die Position der Therapie im Konfliktstufenmodell
6. Beratung
6.1. Die Position der Beratung im Konfliktstufenmodell
7. Zusammenfassung
8. Quellenverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Was ist ein Konflikt
- Das Konfliktstufenmodell
- Stufe eins: Verhärtung
- Stufe zwei: Debatte und Polemik
- Stufe drei: Taten statt Worte
- Stufe vier: Sorge um Image und Koalition
- Stufe fünf: Gesichtsverlust
- Stufe sechs: Drohstrategien
- Stufe sieben: begrenzte Vernichtungsschläge
- Stufe acht: Zersplitterung
- Stufe neun: Gemeinsam in den Abgrund
- Mediation
- Die Position von Mediation im Konfliktstufenmodell
- Therapie
- Die Position der Therapie im Konfliktstufenmodell
- Beratung
- Die Position der Beratung im Konfliktstufenmodell
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Mediation zwischen Therapie und Beratung am Beispiel der Trennungs- und Scheidungsmediation. Der Schwerpunkt liegt auf der Analyse des Konfliktstufenmodells von Glasl und der Positionierung von Mediation, Therapie und Beratung innerhalb dieses Modells. Ziel ist es, die Unterschiede zwischen diesen drei Ansätzen zur Konfliktlösung aufzuzeigen und zu erörtern, ab welcher Stufe eines Konflikts die jeweilige Intervention sinnvoll ist.
- Das Konfliktstufenmodell von Glasl
- Die Positionierung von Mediation, Therapie und Beratung im Konfliktstufenmodell
- Die Bedeutung der Mediation bei Trennung und Scheidung
- Die Unterscheidung zwischen Mediation, Therapie und Beratung
- Die Abgrenzung von Mediation, Therapie und Beratung anhand des Konfliktstufenmodells
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Die Einleitung stellt die Relevanz des Themas Scheidung in der heutigen Gesellschaft dar und verdeutlicht die Notwendigkeit professioneller Unterstützung in Krisensituationen. Sie kündigt die Vorgehensweise der Arbeit an, die zunächst den Begriff des Konflikts und das Konfliktstufenmodell von Glasl erläutert, um anschließend die Positionierung von Mediation, Therapie und Beratung in diesem Modell zu untersuchen.
2. Was ist ein Konflikt
Dieses Kapitel definiert den Begriff des Konflikts anhand verschiedener Definitionen von Berlow, Dahrendorf, Kriegsberg und Röhl. Es werden die Merkmale eines Konflikts, wie unvereinbare Interessen und Ziele sowie Wahrnehmungen, Gefühle, Verhalten und Ergebnisse, die zur Verletzung oder Gefährdung einer Seite führen, herausgestellt. Zudem werden verschiedene Arten von Konflikten nach ihren Streitgegenständen, ihrem Erscheinungsbild und den Eigenschaften der Konfliktparteien unterschieden.
3. Das Konfliktstufenmodell
Dieses Kapitel erläutert das Konfliktstufenmodell von Glasl, das den Eskalationsprozess als eine Abwärtsbewegung beschreibt. Es wird dargestellt, wie die Konfliktparteien durch ihr Verhalten die Eskalation verstärken und die Fähigkeit zur Steuerung verlieren.
3.1. Stufe eins: Verhärtung
Die erste Stufe der Eskalation zeichnet sich durch die Herausbildung von starren Standpunkten und Meinungen aus, die sich gegenseitig ausschließen. Die Parteien verzerren ihre Wahrnehmung und verstärken die Unterschiede zwischen den Gruppen.
3.2. Stufe zwei: Debatte und Polemik
In dieser Stufe werden die Standpunkte verstärkt und die Auseinandersetzung findet auf einer verbalen Ebene statt. Es werden Argumente verwendet, um die eigene Position zu stärken und die des Gegners zu schwächen.
3.3. Stufe drei: Taten statt Worte
Die dritte Stufe der Eskalation ist durch das Abwenden von verbalen Auseinandersetzungen und das Umschalten auf Taten gekennzeichnet. Die Konfliktparteien versuchen, ihre Ziele durch Handlungen durchzusetzen.
3.4. Stufe vier: Sorge um Image und Koalition
In dieser Stufe geht es um die Sicherung des eigenen Images und die Bildung von Allianzen mit anderen Gruppen. Die Konfliktparteien versuchen, die öffentliche Meinung für sich zu gewinnen.
3.5. Stufe fünf: Gesichtsverlust
In dieser Stufe wird es den Konfliktparteien zunehmend wichtig, ihr Gesicht zu wahren und nicht als Verlierer dazustehen. Es wird versucht, den anderen zu beschädigen und zu demütigen.
3.6. Stufe sechs: Drohstrategien
Die Konfliktparteien greifen auf Drohungen zurück, um den Gegner einzuschüchtern und zu beeinflussen. Es wird versucht, den anderen durch Druck oder Gewalt zur Unterwerfung zu zwingen.
3.7. Stufe sieben: begrenzte Vernichtungsschläge
In dieser Stufe werden gezielte Angriffe auf die Ressourcen oder die Existenzgrundlage des Gegners ausgeführt. Es geht darum, den Gegner zu schwächen oder zu zerstören.
3.8. Stufe acht: Zersplitterung
Die Konfliktparteien verlieren die Kontrolle über die Eskalation und die Situation zerfällt in einzelne, unkontrollierbare Elemente.
3.9. Stufe neun: Gemeinsam in den Abgrund
Die Eskalation hat ihren Höhepunkt erreicht und führt zur Selbstzerstörung der Konfliktparteien.
4. Mediation
Dieses Kapitel stellt die Mediation als Konfliktlösungsprozess vor und beschreibt die Rolle des Mediators. Es wird darauf hingewiesen, dass die Mediation eine eigenständige Form der Konfliktlösung darstellt und nicht mit Therapie oder Beratung zu verwechseln ist.
4.1. Die Position von Mediation im Konfliktstufenmodell
Dieser Abschnitt untersucht die Positionierung der Mediation im Konfliktstufenmodell von Glasl. Es wird erläutert, ab welcher Stufe eines Konflikts die Mediation sinnvoll ist und welche Vorteile sie gegenüber anderen Konfliktlösungsansätzen bietet.
5. Therapie
Dieses Kapitel behandelt die Therapie als Konfliktlösungsprozess und beschreibt die Rolle des Therapeuten.
5.1. Die Position der Therapie im Konfliktstufenmodell
Dieser Abschnitt befasst sich mit der Positionierung der Therapie im Konfliktstufenmodell von Glasl. Es wird erläutert, in welchen Konfliktstufen die Therapie eine sinnvolle Intervention darstellt.
6. Beratung
Dieses Kapitel stellt die Beratung als Konfliktlösungsprozess vor und beschreibt die Rolle des Beraters.
6.1. Die Position der Beratung im Konfliktstufenmodell
Dieser Abschnitt untersucht die Positionierung der Beratung im Konfliktstufenmodell von Glasl. Es wird erläutert, in welchen Konfliktstufen die Beratung eine sinnvolle Intervention darstellt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Konfliktstufenmodell von Glasl, Mediation, Therapie und Beratung, sowie der Trennung und Scheidung. Besondere Schwerpunkte liegen auf den unterschiedlichen Rollen und Funktionen von Mediator, Therapeut und Berater im Konfliktlösungsprozess, insbesondere im Kontext von Trennung und Scheidung. Der Text untersucht die Eignung der jeweiligen Intervention in den verschiedenen Eskalationsstufen eines Konflikts.
- Arbeit zitieren
- Nicole Burghardt (Autor:in), 2005, Mediation zwischen Therapie und Beratung am Beispiel der Trennungs- und Scheidungsmediation, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/44791