„Es liegt in der Natur des Menschen, ein Haus zu bauen“, heißt es allabendlich in der Fernsehwerbung der Sparkasse. Im nächsten Spot fährt Michael Schumacher mit einem roten Cabriolet von seinem idyllischen Landhaus zum Bäcker, um frische Brötchen und Zentis für seine glückliche Familie zu kaufen. Und noch einen Clip drauf schäumt sich Verona Feldbusch mit einem Schwarzkopf-Produkt ihre Haare ein – natürlich in einem großen Bad mit freistehender Dusche und freistehendem Waschbecken.
Die Welt im Fernsehen scheint glücklich und erstrebenswert. Doch der reale Weg zu einem eigenem großen Heim im Grünen kostet. Während der Mensch scheinbar nur Geld dafür zahlen muss, bezahlt die Natur mit ihrer Ressource Boden. „Innerhalb der letzten Jahrzehnte hat die Siedlungsfläche einschließlich der Verkehrsflächen um durchschnittlich 120 ha pro Tag zugenommen.“
Ein Blick auf die Funktionen des Bodens wiederum zeigt, dass er kein beliebig reproduzierbares Konsumgut ist, das es in einem Selbstbedienungsladen zu kaufen gibt. Laut Haberland2 leistet der Boden eine Handvoll Aufgaben. Der Boden ist nicht nur ein Lieferant für Baugrund. Auf Boden wächst Nahrung für die Menschen (Produktion). Boden nimmt Stoffe und Energie auf. Er regelt damit einen Teil des lebensnotwendigen Wasserhaushaltes und bestimmt in gewissem Maße das Klima mit. Der Boden ist Lebensraum für Flora und Fauna. Ebenso ist der Boden ein Archiv für die Geschichte, indem er durch seine unterschiedliche Ausbildung von Nutzungsschichten Informationen preis gibt.
Diese Hausarbeit will das Spannungsfeld zwischen Wachstum, Umwelt und Ethik am Beispiel des Landschaftsverbrauches in Deutschland beleuchten. Die Arbeit erhebt explizit den Anspruch, nur erklärend und aufzeigend zu sein. Das Spannungsfeld soll nicht streng wissenschaftlich allumfassend unter einem Gesichtspunkt erörtert werden.
Vielmehr soll an ausgewählten Beispielen und Fragestellungen gezeigt werden: Inwieweit nimmt der Mensch beim Landschaftsverbrauch eine anthropozentrische Rolle ein? Welchen Einfluss haben Gesellschaft, Mode und Medien auf den Anthropozentrismus und auf die Ethik der Menschen und damit auf den Landschaftsverbrauch? Wie hat sich der Flächenverbrauch in Deutschland in Zahlen und Fakten in verschiedenen Zeiten entwickelt? Welche Folgen zieht die Entwicklung nach sich? Wie kann Flächenverbrauch eingedämmt werden?
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Hauptteil
- II.1. Flächenverbrauch durch Wohnungswachstum
- II.1.1. Flächenverbrauch durch Suburbanisierung
- II.1.2. Wirtschaftswachstum = Flächenverbrauch
- II.1.3. Weitere Gründe und Ursachen für die Suburbanisierung
- II.2. Flächenverbrauch und Ethik
- II.2.1. Flächenverbrauch als Tribut an die Gesellschaftsform?
- II.2.2. Folgen und Bewertung der Suburbanisierung
- II.3. Folgen für die Ressource Boden: Bodenversiegelung
- II.3.1. Folgen durch Bodenversiegelung
- II.3.2. Vermeidung und Reduktion von Versiegelung
- II.3.2.1. Mit Ethik und Moral gegen Bodenverbrauch?
- II.1. Flächenverbrauch durch Wohnungswachstum
- III. Fazit
- IV. Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit untersucht das Spannungsfeld zwischen Wachstum, Umwelt und Ethik am Beispiel des Landschaftsverbrauches in Deutschland. Sie beleuchtet, inwieweit der Mensch beim Landschaftsverbrauch eine anthropozentrische Rolle einnimmt und wie Gesellschaft, Mode und Medien den Anthropozentrismus und die Ethik der Menschen beeinflussen. Die Arbeit betrachtet die Entwicklung des Flächenverbrauchs in Deutschland und seine Folgen, sowie Möglichkeiten, den Flächenverbrauch einzudämmen.
- Die anthropozentrische Rolle des Menschen beim Landschaftsverbrauch
- Der Einfluss von Gesellschaft, Mode und Medien auf den Anthropozentrismus und die Ethik
- Die Entwicklung des Flächenverbrauchs in Deutschland
- Die Folgen des Flächenverbrauchs
- Möglichkeiten zur Eindämmung des Flächenverbrauchs
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung
Die Einleitung stellt das Thema Landschaftsverbrauch in Deutschland vor und verdeutlicht den Konflikt zwischen dem menschlichen Bedürfnis nach Wohnraum und der Bedeutung des Bodens als Ressource. Die Arbeit konzentriert sich auf die anthropozentrische Perspektive des Landschaftsverbrauchs und die ethischen Implikationen.
II. Hauptteil
II.1. Flächenverbrauch durch Wohnungswachstum
Dieser Abschnitt analysiert den Flächenverbrauch durch Wohnungswachstum, insbesondere die Auswirkungen der Suburbanisierung. Es wird darauf hingewiesen, dass der Anstieg der Wohnfläche pro Einwohner als Indikator für Wohlstand angesehen wird, und die historische Entwicklung des Flächenverbrauchs in Deutschland wird dargestellt.
II.2. Flächenverbrauch und Ethik
Dieser Abschnitt befasst sich mit dem ethischen Aspekt des Flächenverbrauchs. Es werden Fragen aufgeworfen, ob der Flächenverbrauch ein Tribut an die Gesellschaftsform ist und welche Folgen die Suburbanisierung für die Gesellschaft hat.
II.3. Folgen für die Ressource Boden: Bodenversiegelung
Dieser Abschnitt beleuchtet die Folgen der Bodenversiegelung für die Umwelt und die verschiedenen Möglichkeiten, die Versiegelung zu vermeiden oder zu reduzieren. Es werden ethische Argumente für den Schutz des Bodens diskutiert.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen der Hausarbeit sind Flächenverbrauch, Suburbanisierung, Anthropozentrismus, Ethik, Bodenversiegelung, Landschaftsverbrauch, Umwelt und Wachstum. Die Arbeit beleuchtet die Entwicklung des Flächenverbrauchs in Deutschland und untersucht die ethischen Aspekte und Folgen dieser Entwicklung.
- Arbeit zitieren
- Kai Oppel (Autor:in), 2002, Wieviel Boden hat das Land?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/4480