Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Theorie und Forschungsstand
2.1 Mehrperspektivische Definitionen von Gesundheit und Krankheit
2.2 Einfluss der Bildung auf die Gesundheit
2.3 Bildungsbedingte Veränderung der Gesundheit im Alter
2.4 Ableitung von Hypothesen
3 Empirisches Vorgehen
3.1 Datengrundlage
3.2 Samplezuschnitt und Operationalisierung
3.3 Methoden
4 Ergebnisse
4.1 Deskriptive Analyse
4.2 Multivariate Analyse
5 Schlussbetrachtung
Literatur
Anhang
1 Einleitung
Wie die sozialwissenschaftliche und -epidemiologische Forschung in den letzten 35 Jahren gezeigt hat, besteht ein enger Zusammenhang zwischen sozialer Ungleichheit und Gesundheit. Zur Beschreibung dieses Zusammenhangs hat sich der Begriff gesundheitliche Ungleichheit etabliert (Mielck 2000). Um die sozial vermittelten Gesundheitsunterschiede zu erklären, wird oft der sozioökonomische Status der Personen herangezogen, gemessen an der Stellung in der Berufshierarchie, der Einkommenshöhe und dem Bildungsgrad (Hradil 2009; Lampert/Kroll 2009). Die Verwendung von Indexmaßen verdeckt aber eigenständige Effekte der in einen Index eingehenden Einzelvariablen und sollte daher in Untersuchungen zu gesundheitlicher Ungleichheit vermieden werden (vgl. Geyer 2008: 282).
Oft ist konstatiert worden, dass Bildung in der modernen Gesellschaft von fundamentaler Bedeutung ist. Die Stellung der Menschen in der Arbeitswelt, ihr beruflicher Status und ihr Einkommen sind heute in hohem Maße durch das Bildungsniveau determiniert. Obwohl Bildung eine wesentliche Voraussetzung für hohe Lebensqualität ist, haben nicht alle Menschen die gleichen Bildungschancen. Zwar hat die Bildungsexpansion seit den 1960er Jahren die Bildungschancen für alle Schichten erheblich erhöht, ohne aber gleichzeitig gravierende schichttypische Bildungsunterschiede zu beseitigen (vgl. Geißler 2004: 368). Welche Folgen unzureichende Bildung für die Gesundheit hat, lässt sich aus zahlreichen Studien erkennen. Viele Autoren kommen zu dem Ergebnis, dass Personen aus höheren Bildungsgruppen bessere Chancen haben, ein langes und gesundes Leben zu führen. Die Frage, in welchem Ausmaß die Bildung einen direkten Einfluss auf die Gesundheit hat und ob die Einflüsse durch den Berufsstatus vermittelt werden, wird kontrovers diskutiert (vgl. Lahelma et al. 2008: 152).
In der veröffentlichten Literatur herrscht außerdem Uneinigkeit über die Entwicklung bildungsbedingter Gesundheitsunterschiede im Laufe des Lebens. Einige Untersuchungen finden, dass die gesundheitlichen Unterschiede zwischen Personen mit niedriger und höherer Bildung sich im Lebenslauf vergrößern (Ross/Wu 1996; Mirowsky/Ross 2008; Knesebeck/Vonneilich 2009; Leopold/Engelhardt 2011). Andere Studien konstatieren hingegen, dass die bildungsbedingten Gesundheitsunterschiede im höheren Alter abnehmen (House et al. 2005; Herd 2006; Leopold und Engelhardt 2011). Die dritten stellen einen kontinuierlichen Einfluss der Bildung auf die Gesundheit bis in das hohe Alter fest (Alley et al. 2007; Reischies/Lindenberger 2010; Schöllgen et al. 2010; Leopold/Engelhardt 2011).
Bei der vorliegenden Arbeit, die sich eine möglichst umfassende und differenzierte Analyse der bildungsbedingten Veränderungen der Gesundheit im höheren Lebensalter zum Ziel gesetzt hat, handelt es sich um eine Replikationsstudie. Eine themengleiche Untersuchung wurde 2011 von Liliya Leopold und Henriette Engelhardt durchgeführt. Ihre Studie hat auf den ersten zwei Wellen des Survey of Health, Ageing and Retirement in Europe (SHARE) basiert. Insgesamt haben sie festgestellt, dass Divergenz (Vergrößerung) als das Hauptmuster bildungsbedingter Gesundheitsunterschiede im Alter angesehen werden kann (vgl. Leopold/Engelhardt 2011: 207). Den konvergierenden und kontinuierlichen Verläufen kommt eine eher untergeordnete Rolle zu (vgl. ebd.). Mittlerweile wurden vier weiteren Befragungswellen abgeschlossen, was die Überprüfung der von den Autorinnen berichteten Forschungsergebnisse ermöglicht.
Die Hauptfragestellung der vorliegenden Arbeit lautet: Welches Verlaufsmuster dominiert bei der bildungsbedingten gesundheitlichen Ungleichheit im höheren Lebensalter? Die systematische Beantwortung dieser Frage fängt mit der Klärung der zentralen Begriffe „Gesundheit“ und „Krankheit“ an. Im Anschluss werden die theoretischen Ansätze und der Forschungsstand zum Einfluss der Bildung auf die Gesundheit sowie zu den drei Thesen des bildungsspezifischen gesundheitlichen Abbaus im Alter erörtert. Darauf aufbauend werden die Forschungshypothesen formuliert. Kapitel drei gibt einen Überblick über die Datenbasis der vorliegenden Untersuchung, über die Operationalisierung der verwendeten Variablen sowie über die Analysemethoden. Im vierten Kapitel werden die Ergebnisse der deskriptiven und der multivariaten Analyse dargestellt. In der Schlussbetrachtung werden die wichtigsten Befunde der vorliegenden Untersuchung kurz zusammengefasst und diskutiert.
2 Theorie und Forschungsstand
Wie die Literaturübersicht zeigt, besteht bisher keine Einigkeit darüber, wie Gesundheit und Krankheit zu definieren sind. Beide Begriffe können je nach zugrunde liegender Betrachtungsperspektive unterschiedliche Bedeutungen besitzen. Das vorliegende Kapitel konzentriert sich zunächst auf Definitionen von Gesundheit und Krankheit. Anschließend werden die dieser Arbeit zugrunde liegenden theoretischen und empirischen Erklärungsansätze der gesundheitlichen Ungleichheit – gegliedert nach Bildung (2.2) und Interaktion zwischen Bildung und Alter (2.3) – dargestellt. Darauf aufbauend werden abschließend die Forschungshypothesen erarbeitet.
2.1 Mehrperspektivische Definitionen von Gesundheit und Krankheit
Gesundheit und Krankheit sind Phänomene, die in mindestens drei verschiedenen Bezugssystemen definiert werden: Medizin, betroffene Person und Gesellschaft (Siegrist 2005: 25f.). Das Bezugssystem der Medizin verfügt über keine einheitlich akzeptierte positive Definition von Gesundheit, sondern definiert sie über das Ausschlusskriterium Krankheit (vgl. ebd.: 26). Aus medizinischer Sicht sind Krankheiten und Krankheitssymptome die Abweichungen von einem physiologischen Gleichgewicht, biologischen Regelgrößen oder von Organfunktionen und -strukturen (vgl. Erhart et al. 2009: 336). Als gesund ist dementsprechend eine Person zu bezeichnen, die frei von „Normabweichungen“ ist (vgl. ebd.).
Das zweite Bezugssystem zur Beurteilung von Gesundheit und Krankheit bildet die betroffene Person. Im Mittelpunkt dieses Systems steht die Selbstwahrnehmung von „Kranksein“ und „Gesundsein“ (Schumacher/Brähler 2004, zit. n. ebd.). Bei der Feststellung einer Krankheit sind die subjektiven Krankheitstheorien von großer Bedeutung. Sie umfassen individuelle Überzeugungen und Annahmen über Ursachen, Verlauf, Behandlung sowie Auswirkungen einer Krankheit, und sind für die medizinische Behandlung, und die Arzt-Patient-Beziehung bedeutsam (vgl. Faller 2016: 8f.). Zur Beurteilung des subjektiven Gesundheitszustandes werden in der Regel vier Dimensionen berücksichtigt: Körperliche Beschwerden (z. B. Schmerz, chronische Müdigkeit), psychisches Befinden (z. B. Depression, Angst), Funktionsfähigkeit (z. B. Gehen, Treppensteigen, Heben und Tragen) und soziale Rollen (z. B. Arbeitsfähigkeit) (vgl. ebd.: 8). Man darf auch nicht unerwähnt lassen, dass die selbst berichtete Gesundheit wichtige Informationen nicht nur über den aktuellen Gesundheitszustand liefert, sondern auch über mögliche, über die Gegenwart hinausgehende gesundheitliche Veränderungen (vgl. Benyamini 2011). Im Positionspapier der Weltgesundheitsorganisation von 1995 wird ebenfalls eine starke subjektive Perspektive der gesundheitsbezogenen Lebensqualität betont: „Individuals' perception of their position in life in the context of the culture and value systems in which they live and in relation to their goals, expectations, standards and concerns. It is a broad ranging concept, incorporating in a complex way individuals' physical health, psychological state, level of independence, social relationships, personal beliefs and their relationships to salient features of the environment“ (WHOQOL Group 1995: 1405).
Aus gesellschaftlicher Perspektive stellt Krankheit eine Abweichung von sozialen Normen dar (vgl. Faller 2016: 12). Hierbei handelt es sich darum, dass ein Kranker die an eine gesunde Person gerichteten Rollenerwartungen (z. B. Leistungsfähigkeit) nicht erfüllen kann (vgl. ebd.). Zur Vermeidung von negativen Sanktionen, die wegen der Rollenabweichungen auftreten können, muss der Status des „Krankseins“ durch ärztliches Gutachten oder Krankschreibung legitimiert werden (vgl. ebd.). Gesundheit ist somit als Zustand der optimalen Leistungsfähigkeit eines Individuums zu verstehen, für die Rollen und Aufgaben, für die es sozialisiert worden ist (Zemp-Stutz/Buddeberg-Fischer 2004, zit. n. Erhart et al. 2009: 336).
Als Zwischenfazit kann festgehalten werden, dass Gesundheit und Krankheit mehrdimensionale Konstrukte darstellen, die in der Regel körperliches, psychisches, funktionales und soziales Befinden einer Person umfassen und sowohl die subjektive Wahrnehmung des Einzelnen als auch die objektive Sicht der Experten berücksichtigen.
2.2 Einfluss der Bildung auf die Gesundheit
Bildung ist in der modernen Gesellschaft eine zentrale Ressource für individuelle Lebenschancen (Geißler 2014: 345). Das Bildungskapital lässt sich über berufliche Positionen in finanziellen Wohlstand und einen hohen Lebensstandard konvertieren (vgl. ebd.: 345f.) und beeinflusst somit sowohl direkt als auch indirekt weitere ausschlaggebende Statusdeterminanten (vgl. Marmot et al. 1997). Auf die Gesundheit bezogen bedeutet ein niedriges Bildungsniveau höhere Risiken für die Morbidität und den vorzeitigen Tod. Inzwischen weist eine Vielzahl an Studien darauf hin, dass Bildung sowohl einen direkten als auch einen indirekten Einfluss auf die Gesundheitschancen des Einzelnen haben kann (vgl. zusammenfassend Brähler et al. 2012).
Der direkte Einfluss der Bildung bildet sich im Wissen über die Gesundheit sowie damit zusammenhängendem Gesundheitsverhalten ab. Diese werden im Sozialisationsprozess unter dem Einfluss der elterlichen Erziehung und der Bildungsinstitutionen entwickelt (vgl. Lampert et al. 2005: 37) und weisen daher klassen- bzw. schichtspezifische Muster auf (vgl. Giesecke/Müters 2009: 353; Sinß 2015). Das Gesundheitsverhalten umfasst alle Einstellungen, Gewohnheiten und absichtsvollen Handlungen einer Person, die deren Gesundheit fördern oder schädigen (Siegrist 2005: 44). Am Rande sei erwähnt, dass Gesundheitsverhalten nicht unbedingt lebenslang rigide bleibt. Änderungen der gesundheitsrelevanten Verhaltensweisen sind aufgrund rationaler Entscheidungen (z. B. bei Konfrontation mit den gefährlichen Folgen) jederzeit möglich (vgl. ebd.). Erkennbar ist aber, dass sich die Wirkungsmechanismen der sozialen Herkunft und der Bildungssozialisation stärker ausweisen und in der Regel zur Reproduktion gesundheitlicher Ungleichheit führen (vgl. Abel et al. 2009).
In der veröffentlichten Literatur werden folgende gesundheitsrelevanten Verhaltensfaktoren diskutiert: körperliche und sportliche Aktivität, Rauchen, Alkoholkonsum, Ernährungsgewohnheiten sowie Inanspruchnahme von Vorsorge- und Früherkennungsuntersuchungen. Im Folgenden werden die empirischen Befunde zu diesen Faktoren präsentiert.
Ein körperlich aktiver Lebensstil reduziert das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen, Übergewicht und Beschwerden am Muskel- und Skelettapparat und verringert damit die Wahrscheinlichkeit einer vorzeitigen Mortalität (vgl. Krug et al. 2013: 765). Durch regelmäßige körperliche Aktivität wird außerdem das psychische Wohlbefinden, der Ausbau personaler Ressourcen sowie sozialer Kontakte gestärkt und die Aufrechterhaltung oder die Verbesserung des allgemeinen Fitnesszustandes unterstützt (vgl. ebd.). Auch die sportliche Aktivität ist mit gesundheitsförderlichen Potenzialen verbunden, die sich nicht nur über physiologische Prozesse, sondern auch im Zusammenhang mit der Stressregulation, der Ausformung personaler und sozialer Kompetenzen sowie der Entwicklung einer insgesamt gesünderen Lebensweise entfalten können (vgl. Lampert et al. 2012: 102). An dieser Stelle sei noch einmal auf die inhaltliche Differenz zwischen den Begriffen körperliche und sportliche Aktivität hingewiesen: Während körperliche Aktivität jede körperliche Bewegung umfasst, die durch die Skelettmuskulatur produziert wird und den Energieverbrauch über den Grundumsatz anhebt, bezeichnet Sport eine spezifische Form der körperlichen Aktivität, für die insbesondere körperliche Leistung, Wettkampf und Spaß an der Bewegung typisch sind (vgl. ebd.).
Marques et al. (2016) sind in ihrer Studie der Frage nachgegangen, wie die soziodemografischen Merkmale und das körperliche Aktivitätsverhalten in 28 europäischen Ländern und Israel miteinander assoziiert sind. Die körperliche Aktivität wurde anhand der folgenden Frage erfasst: ‘‘On how many of the last seven days did you walk quickly, do sports, or other physical activity for 30 min or longer?’’ (vgl. Marques et al. 2016: 3). Sowohl bei Männern als auch bei Frauen zeigt sich ein deutlicher Zusammenhang zwischen dem Bildungsniveau und dem Aktivitätsverhalten. So sind Personen aus der mittleren Bildungsgruppe am meisten körperlich aktiv, gefolgt von Personen aus der oberen und aus der unteren Bildungsgruppe. Die Unterschiede zwischen Personen mit dem mittleren und dem hohen Bildungsniveau können zum großen Teil auf hohe alltägliche Anforderungen und lange Arbeitszeiten bei Hochgebildeten zurückgeführt werden, was sich negativ auf die für die körperliche Aktivität verfügbare Zeit auswirkt (vgl. ebd.: 10).
Van Tuyckom und Scheerder (2010) konzentrierten sich in ihrer Studie auf der Basis des Europabarometers 64.3 auf die Untersuchung des Zusammenhangs zwischen der Bildung, dem Geschlecht, dem Alter sowie dem soziogeografischen Status und der körperlich-sportlichen Aktivität in 27 europäischen Ländern. Das körperlich-sportliche Aktivitätsverhalten wurde mithilfe der folgenden Frage erfasst: "In the last 7 days, how much physical activity did you get (1) at work; (2) when moving from place to place (self-powered transport); (3) from work in and around the house (including housework, gardening, general maintenance or caring for your family); or (4) from recreation, sport and leisure-time activities?" (vgl. van Tuyckom/Scheerder 2010: 503). Hinsichtlich der sportlichen Aktivität stellen die Autoren fest, dass die hoch gebildeten Personen wesentlich häufiger sportlich aktiv sind als niedrig gebildeten Personen. Außerdem zeigt sich ein deutlicher Geschlechter- und Alterseffekt zugunsten der Männer und der Personen aus den jüngeren Altersgruppen. Schließlich wurde festgestellt, dass Personen, die in Großstädten wohnen häufiger Sport treiben als Personen aus Klein- oder Mittelstädten bzw. aus ländlichen Regionen. Für die körperliche Aktivität sind einzelne abweichende Verteilungsmuster zu erkennen, nämlich das höhere Aktivitätsniveau der Frauen und der auf dem Lande wohnenden Personen bei den Tätigkeiten im Haushalt.
Rauchen kann nicht nur die Augen, den Zahnhalteapparat, das Muskel- und Skelettsystem und den Verdauungstrakt schädigen, sondern auch zu einem bedeutenden Risikofaktor für zahlreiche schwerwiegende und potenziell tödlich verlaufende Krankheiten, wie z. B. Herz-Kreislauf-, Atemwegs- und Krebserkrankungen werden (vgl. RKI 2014: 113). Laut der Weltgesundheitsorganisation weist die europäische Region den höchsten Tabakkonsum von allen Weltregionen auf: 30 % der europäischen Bevölkerung sind Tabakkonsumenten (vgl. WHO 2015: 2).
Die Studie von Huisman et al. (2005) untersucht den Einfluss der Bildung und des Einkommens auf das Rauchverhalten in 11 europäischen Ländern. Die Autoren kommen zu dem Ergebnis, dass sowohl das niedrige Bildungsniveau als auch das niedrige Einkommen mit der höheren Rauchprävalenz zusammenhängen. Während der Bildungseffekt für beide Geschlechter signifikant ist, ist der Einkommenseffekt ausschließlich bei Männern auf einem signifikanten Niveau vorzufinden.
Aus den empirischen Befunden des Robert Koch-Instituts lässt sich ebenfalls ablesen, dass in der niedrigen Bildungsgruppe deutlich häufiger geraucht wird als in der mittleren und vor allem als in der hohen Bildungsgruppe (vgl. RKI 2014: 113). Diese Unterschiede sind bei Männern ab einem Alter von 30 Jahren bis ins höhere Lebensalter zu beobachten und bei Frauen beim aktuellen Rauchen vorrangig im mittleren Lebensalter zwischen 30 und 64 Jahren (vgl. ebd.).
Übermäßiger Alkoholkonsum kann eine Vielzahl von chronischen Krankheiten und Gesundheitsproblemen wie Leberzirrhose, Herzkreislauferkrankungen, Diabetes mellitus, Hirnschädigungen, Entzündungen der Bauchspeicheldrüse und Magenschleimhaut sowie verschiedene Krebserkrankungen verursachen (vgl. ebd.: 116). Außerdem steigt dadurch das Risiko für Verletzungen, Unfälle, Gewalttaten sowie psychische und verhaltensbezogene Störungen (vgl. Anderson 2012: 5; vgl. RKI 2014: 116). Die Weltgesundheitsorganisation rangiert die Europäische Union an der Spitze des weltweiten Alkoholkonsums. 2009 haben die Europäer im Alter 15 Jahre plus 12,5 Liter Alkohol pro Jahr konsumiert – was 27 g reinen Alkohols oder fast drei alkoholischen Getränken pro Tag entspricht – und lagen damit weit über dem Weltdurchschnitt (vgl. Møller/Anderson 2012: 1).
Zu bildungsspezifischen Disparitäten im Alkoholkonsum liegen inkonsistente Befunde vor. So fanden Bloomfield et al. (2006) heraus, dass hoch gebildete Frauen aus Deutschland, Niederlande, Frankreich, Schweiz und Österreich wesentlich häufiger Alkohol konsumieren als niedrig gebildete Frauen. Für Männer ließ sich hingegen die steigende Prävalenz von Alkoholkonsum mit abnehmender Bildung beobachten – dies in allen 15 untersuchten Ländern. Hinsichtlich des starken episodischen Alkoholkonsums zeigte sich ebenfalls ein deutlicher sozialer Gradient zuungunsten der Männer mit einem niedrigen Bildungsniveau. Bei Frauen ließen sich keine signifikanten Unterschiede finden.
Laut der empirischen Information des Robert Koch-Instituts zeigt sich in Deutschland sowohl bei Männern als auch bei Frauen ein deutlicher Zusammenhang zwischen dem Bildungsniveau und dem riskanten Alkoholkonsum: Frauen ab einem Alter von 30 Jahren mit hohem Bildungsstatus sind häufiger Risikokonsumentinnen1 als gleichaltrige Frauen mit niedrigem Bildungsstatus (vgl. RKI 2014: 116). Bei Männern zeigt sich dieser Zusammenhang vorrangig im Alter zwischen 45 und 65 Jahren (ebd.). Lange et al. (2017) untersuchten den Zusammenhang zwischen der Bildung, dem Geschlecht, dem Alter und dem Rauschtrinken in Deutschland. In Anlehnung an die Weltgesundheitsorganisation wurde das Rauschtrinken als ein mindestens einmal im Monat stattfindender Konsum von 60 g oder mehr Reinalkohol zu einer Trinkgelegenheit definiert, was dem Konsum von sechs Standardgläsern alkoholischer Getränke entspricht, die jeweils etwa 10 g Reinalkohol pro Glas enthalten (vgl. Lange et al. 2017: 75). Die Autoren kommen zu dem Ergebnis, dass bei Frauen (alle Altersklassen) und Männern (ab 45 Jahren) aus der oberen Bildungsgruppe der Anteil der Rauschtrinkerinnen und -trinker niedriger als in den unteren Bildungsgruppen ist (vgl. ebd.: 74).
Hinzuweisen ist darüber hinaus auf die Ergebnisse der Studie von Grittner et al. (2012), die den Zusammenhang zwischen Bildung und alkoholbedingten Problemen in 25 Ländern untersuchten. Es wurde dabei zwischen externen und internen Problemen unterschieden. Im ersten Fall handelte es sich um die negativen Auswirkungen des Alkoholkonsums auf finanzielle Lage, Arbeit, Ehe, Familienbeziehungen, soziales Leben sowie um das alkoholbedingte Risiko für Gewalttaten oder Unfälle (vgl. Grittner et al. 2012: 598). Zu den internen Problemen gehörten z. B. Schuldgefühle oder Gewissensbisse, Erinnerungsprobleme, Unfähigkeit, mit dem Trinken aufzuhören oder die Notwendigkeit eines alkoholischen Getränks am nächsten Morgen nach dem Alkoholmissbrauch (vgl. ebd.). Die Autoren stellten fest, dass Personen aus niedrigen Bildungsgruppen signifikant häufiger mit alkoholbedingten Problemen externer und interner Art konfrontiert sind als Personen aus höheren Bildungsgruppen. Während dieser Zusammenhang bei Männern für beide Problemarten auf einem signifikanten Niveau liegt, ist der bei Frauen nur für externe Probleme signifikant.
Ein weiterer gesundheitsrelevanter Verhaltensfaktor ist die Ernährung. Das Bundesministerium für Gesundheit macht darauf aufmerksam, dass Ernährungsverhalten einen großen Einfluss auf den Stoffwechsel und das Immunsystem hat und damit maßgeblich unsere Gesundheit sowie die Vorbeugung und den Verlauf von Erkrankungen beeinflusst (vgl. BMG 2016: 42). Eine bewusste Ernährung trägt dazu bei, beispielsweise Bluthochdruck, der Verkalkung von Gefäßen, einem Herzinfarkt oder Diabetes mellitus Typ 2 wirksam vorzubeugen (vgl. ebd.).
Aus den Ergebnissen des Europäischen Ernährungs- und Gesundheitsberichts lässt sich ablesen, dass sich Personen mit hohem Bildungsstatus wesentlich gesünder und abwechslungsreicher ernähren als Personen mit niedrigem Bildungsstatus (vgl. Elmadfa 2009). Sie essen z. B. häufiger Obst, Gemüse, Salat, Haferflocken, Vollkornbrot, Fisch o. ä., was sich positiv auf ihr Wohlbefinden auswirkt. Niedrig gebildete Personen tendieren hingegen zu einer unausgewogenen, nicht an den Energiebedarf angepassten Ernährung und zu einem hohen Konsum von Fleisch, Weißbrot, Butter, Kartoffeln, zuckerhaltiger Produkte etc., was zu den weiter oben erwähnten ernährungsbedingten Gesundheitsproblemen führen kann.
Das Bundesministerium für Gesundheit weist darauf hin, dass regelmäßige Vorsorge- und Früherkennungsuntersuchungen dabei helfen können, Krankheiten, gesundheitliche Belastungen und Risikofaktoren rechtzeitig zu erkennen bzw. zu verhindern (vgl. BMG 2016: 72). Heutzutage sind insbesondere die Krebsfrüherkennungsuntersuchungen von großer Bedeutung, weil sie die Chancen auf Heilung oder langjähriges Überleben und den Erhalt der Lebensqualität erhöhen können (vgl. ebd.). Palencia et al. (2010) konzentrierten sich in ihrer Studie auf die Untersuchung der sozioökonomischen Ungleichheiten in Brustkrebs- und Gebärmutterhalskrebs-Früherkennungsuntersuchungen in 22 europäischen Ländern. Die Assoziation zwischen einem niedrigen Bildungsniveau und einer niedrigen Prävalenz der Krebsvorsorge wurde bei Frauen aus den Ländern mit opportunistischen und regionalen Screening-Programmen beobachtet. In den Ländern mit bevölkerungsweiten Screening-Programmen wurden hingegen keine signifikanten Unterschiede festgestellt.
Auch für Deutschland sind signifikante Bildungsunterschiede bei der Inanspruchnahme von Krebsfrüherkennungsuntersuchungen festzustellen. Sowohl Frauen als auch Männer aus der oberen Bildungsgruppe geben viel häufiger an, dass bei ihnen schon einmal eine Hautkrebs-Früherkennungsuntersuchung durchgeführt wurde, als bei weniger Gebildeten (vgl. Starker et al. 2012: 31). Für die Darmkrebs-Früherkennung zeigt sich ein deutlicher Bildungseffekt zugunsten der Männer mit einem höheren Bildungsabschluss (vgl. ebd.: 33).
Zu den weiteren wichtigen Maßnahmen der Gesundheitsvorsorge zählen Schutzimpfungen, da sie beispielsweise vor Infektionskrankheiten schützen, für die es keine oder nur begrenzte Behandlungsmöglichkeiten gibt und die schwer verlaufen können (vgl. BMG 2016: 72). Endrich et al. (2009) sind in ihrer Studie der Frage nachgegangen, welche Rolle die sozioökonomischen Determinanten für die Influenza-Impfung in 11 europäischen Ländern spielen. Hinsichtlich der Bildung konnte gezeigt werden, dass die Prävalenz von Grippeschutzimpfung mit abnehmender Bildung sinkt. Das Robert Koch-Institut hat folgende bildungsbedingten Unterschiede in der Prävalenz einer Tetanusimpfung2 in Deutschland festgestellt: Die niedrig gebildeten Frauen im Alter zwischen 30 und 44 sowie ab 65 Jahren sind seltener gegen Tetanus geimpft als diejenigen, die der oberen Bildungsgruppe angehören (vgl. RKI 2014: 132). Bei Männern zeichnet sich nur in der Altersgruppe 45 bis 64 Jahre eine in der unteren Bildungsgruppe geringere Impfquote ab als in den höheren Bildungsgruppen (ebd.).
Wie bereits weiter oben erwähnt, kann Bildung auch einen indirekten Einfluss auf die Gesundheit haben, der sich hauptsächlich in den physischen und psychischen Belastungen in der Arbeitswelt sowie in den Wohnbedingungen äußert (vgl. Sinß 2015: 77).
Die Tatsache, dass sich Beschäftigte mit hohen Bildungsabschlüssen auf höheren Hierarchiestufen befinden, ist hinlänglich bekannt. Auf die Gesundheit bezogen bedeutet eine günstige berufliche Position geringere Arbeitsbelastungen und kleinere Krankheits- und Sterblichkeitsrisiken. Bisherige Arbeiten haben gezeigt, dass Beschäftigte in unteren beruflichen Positionen ein breiteres Belastungsspektrum aufweisen als Beschäftigte in hohen beruflichen Positionen (Mehlum et al. 2008; Lahelma et al. 2009; Hämmig/Bauer 2013; Dragano et al. 2016).
In der Studie von Dragano et al. (2016) wurde die Verteilung von Arbeitsbelastungen in 28 europäischen Ländern untersucht. Die Autoren fanden heraus, dass bei manuellen Berufen und einfachen Angestellten eine höhere Prävalenz für ergonomische bzw. physikalische Belastungen (Tragen schwerer Lasten/Personen, Vibrationen von Werkzeugen/Maschinen etc.), für Umgebungsbelastungen (Umgang mit chemischen Substanzen, Passivrauch am Arbeitsplatz) sowie für Belastungen psychosozialer Art (geringe Entwicklungsmöglichkeiten, niedriger Handlungsspielraum, keine Unterstützung durch Vorgesetzte etc.) vorliegt als in der Dienstklasse oder bei den Selbstständigen (vgl. Dragano et al. 2016: 224f.). Die abweichenden Verteilungsmuster wurden ausschließlich für die überlange Arbeitszeit von Selbstständigen, die überproportional häufig genannt wurde, und für Mobbing, das über alle Berufsklassen hinweg gleich verteilt wurde, erkannt (vgl. ebd.: 224). Bezüglich der geschlechtsspezifischen Unterschiede stellten die Autoren fest, dass Männer häufiger als Frauen von ergonomischen Belastungen, Umgebungsbelastungen sowie einzelnen psychosozialen Belastungen (z. B. hohe psychische Anforderungen) betroffen sind (vgl. ebd.). Bei der prekären Arbeit – hier durch die Indikatoren Arbeitsplatzunsicherheit und befristeter bzw. gar kein Vertrag erfasst – ist die Prävalenz hingegen bei Frauen höher (vgl. ebd.).
Einige Autoren kommen zu dem Ergebnis, dass Angehörige mittel und hoch qualifizierter Berufsgruppen deutlich stärker mit psychischen Belastungen am Arbeitsplatz konfrontiert sind als niedrig qualifizierte Beschäftigte (Niedhammer et al. 2008; Hämmig/Bauer 2013; Hoven/Siegrist 2013). Trotz der uneinheitlichen Befunde kann angenommen werden, dass besser gebildete Personen aufgrund ausgeprägter kognitiven Fähigkeiten, Kontrollüberzeugungen, Bewältigungskompetenzen und Selbstwirksamkeit sowie gut funktionierender sozialer Netzwerke die psychischen Belastungen am Arbeitsplatz besser verarbeiten können als Personen aus niedrigen Bildungsgruppen (vgl. Thoits 2010).
Studien, die den Einfluss der Arbeitsbelastungen auf den Zusammenhang zwischen beruflicher Position und dem Auftreten von Erkrankungen untersucht haben, sind zu dem übereinstimmenden Ergebnis gekommen, dass das Morbiditätsrisiko mit sinkender beruflicher Position ansteigt (Niedhammer et al. 2008; Lahelma et al. 2009; Hämmig/Bauer 2013). Vergleichbare Ergebnisse liegen für die Krankheitsrisiken vor, die ausschließlich auf die berufliche Position zurückzuführen sind. Es gibt überzeugende Hinweise dafür, dass die Prävalenz für muskuloskelettale Schmerzen, psychische Erkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Arbeitsunfälle in den unteren Berufsklassen deutlich höher als in den oberen ist (Geyer et al. 2006; Mehlum et al. 2008; Landsbergis 2010). Schließlich ist auf das Sterblichkeitsrisiko hinzuweisen, das bei Personen, die in niedrigen beruflichen Positionen arbeiten, besonders hoch ist (Kunst et al. 1998; Stringhini et al. 2011).
Erwähnt sei außerdem, dass hohe Bildung zumeist mit Einkommensvorteilen einhergeht, die eine günstige Wohnsituation ermöglichen. Mittlerweile liegt eine solide empirische Evidenz für den Einfluss der Wohnbedingungen auf die physische und mentale Gesundheit vor (vgl. zusammenfassend Bolte et al. 2012; WHO 2012). Gestützt durch die Forschungsergebnisse für Europa kann man festhalten, dass sozial benachteiligte Personen stärker von Feuchtigkeit, Schimmel, Kälte, Lärm- und Luftschadstoffbelastungen sowie fehlendem Zugang zu Grünflächen im Wohnumfeld betroffen sind als Personen mit höherem sozialen Status (vgl. ebd.). Die damit assoziierten gesundheitlichen Risiken sind zahlreich, angefangen von Stress, Allergien, Bluthochdruck und Adipositas bis hin zu Asthma, chronischer Bronchitis, Lungenkrebs, Herzinfarkt und vorzeitigem Tod (vgl. ebd.).
Resümiert man die empirischen Befunde zum Einfluss der Bildung auf die Gesundheit, dann wird es deutlich, dass Personen mit einem niedrigen Bildungsabschluss seltener sportlich aktiv sind, häufiger rauchen und Rauschtrinken praktizieren, sich ungesünder ernähren und seltener verschiedene Präventionsangebote in Anspruch nehmen als hoch gebildete Personen. Außerdem haben sie meist aufgrund niedriger Berufspositionen höhere physischen und psychischen Arbeitsbelastungen und aufgrund mangelnder ökonomischer Ressourcen schlechtere Wohnbedingungen. Dass mit diesen Faktoren zahlreiche Erkrankungen und eine höhere Mortalitätswahrscheinlichkeit zusammenhängen, wurde bereits nachgewiesen.
2.3 Bildungsbedingte Veränderung der Gesundheit im Alter
Ein weiterer wichtiger Baustein zur Erklärung gesundheitlicher Ungleichheit liegt im Alter selbst. Generell ist davon auszugehen, dass mit steigendem Lebensalter das Risiko für die Multimorbidität und als Folge eine schlechte Gesundheit steigt (vgl. Hurrelmann/Richter 2013: 65). Ein separater Blick auf die unterschiedlichen Bildungsgruppen zeigt jedoch, dass das Bildungsniveau dieses Risiko mitprägen kann. In der veröffentlichten Literatur werden drei Thesen zur Entwicklung bildungsbedingter gesundheitlicher Ungleichheit im Laufe des Lebens diskutiert: Divergenz3 (Ausweitung), Konvergenz (Verringerung) und Kontinuität (Fortbestehen).
Einige Untersuchungen finden, dass die gesundheitlichen Unterschiede zwischen Personen mit niedriger und höherer Bildung sich im Lebenslauf vergrößern (Ross/Wu 1996; Mirowsky/Ross 2008; Knesebeck/Vonneilich 2009; Leopold/Engelhardt 2011). Für diese These ist die Studie von Ross und Wu (1996), die mit Daten des National Survey of Personal Health Practices and Consequences erstmals den Einfluss der Bildung auf die Gesundheit in Abhängigkeit vom Alter untersucht haben, wegweisend. Die Autorinnen konstatieren für die USA eine mit dem Alter steigende Diskrepanz in den Funktionseinschränkungen, in der subjektiv eingeschätzten Gesundheit und in dem physischen Wohlbefinden zwischen Niedrig- und Hochgebildeten, wobei die Personen mit höherer Bildung eine günstigere Entwicklung aufweisen.
Interessante Einblicke eröffnet darüber hinaus die Studie von Leopold und Engelhardt (2011). Die Autorinnen stellen in einer Längsschnittuntersuchung mit Daten des Survey of Health, Ageing, and Retirement in Europe fest, dass Divergenz als das Hauptmuster bildungsbedingter Veränderungen der Gesundheit im Alter in elf europäischen Ländern angesehen werden kann. Ein deutlicher Bildungseffekt zeigt sich zugunsten höher gebildeter Personen für die Indikatoren Greifkraft, Einschränkungen bei Aktivitäten und instrumentellen Aktivitäten des täglichen Lebens sowie in der Mobilität, depressiven Symptomen, numerischen Fähigkeiten und zeitlicher Orientierung (Leopold/Engelhardt 2011: 207).
Mirowsky und Ross (2008) fanden für die USA mit Daten des Survey of Aging, Status, and the Sense of Control einen divergierenden Verlauf bei der subjektiv eingeschätzten Gesundheit heraus. Knesebeck und Vonneilich (2009) haben mit Daten des European Social Survey den Zusammenhang zwischen Bildung und depressiven Symptomen im höheren Lebensalter analysiert. Die Autoren fanden heraus, dass ältere Menschen mit niedriger Bildung in den meisten europäischen Ländern höhere Risiken für depressive Symptome aufweisen als Personen mit vergleichsweise hoher Bildung (vgl. Knesebeck/Vonneilich 2009: 462).
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1 Der riskante Alkoholkonsum wurde mit Alcohol Use Disorder Identification Test-Consumption (AUDIT-C) festgestellt (vgl. RKI 2014: 116).
2 Hier als der Anteil der Personen definiert, die innerhalb der letzten 10 Jahre gegen Tetanus geimpft wurden (vgl. RKI 2014: 132).
3 Die Termini „Divergenz“, „Konvergenz“ und „Kontinuität“ wurden aus der Studie von Leopold und Engelhardt (2011) übernommen.