In Deutschland nutzten im Jahr 2001 24,8 Millionen Menschen das Internet. Das sind 38,8 Prozent der Deutsch sprechenden Bevölkerung ab 14 Jahren. Im Vergleich zum Vorjahr nutzen damit 36 % mehr Menschen das Internet.
Zu dieser großen Zahl von Nutzern gehören auch Kinder und Jugendliche, da besonders junge Menschen dem Internet aufgeschlossen und neugierig begegnen und die vielfältigen Möglichkeiten, die in ihm geboten werden für sich nutzen möchten. Es gibt Internetseiten zu vielen ihrer Interessen, sei es Schule, Hobbys, Spiele oder andere aktuelle Neuigkeiten. Über Kinderportale können die Kinder Informationen zu speziell ausgewählten Themen finden und erste Versuche mit Chat und E-Mail durchführen.
Doch wie bei den traditionellen Medien, wie Buch, Fernsehen und Video, gibt es auch im Internet Inhalte, vor denen Kinder und Jugendliche geschützt werden müssen. Inhalte, von denen die Eltern nicht möchten, das sie die Kinder in die Hand bekommen, aber auch solche, die als jugendgefährdend und sogar verfassungsfeindlich eingestuft werden. Längst ist bekannt, dass das liberale Internet auch Anbietern unseriöser Inhalte eine Platt-form bietet; dass bei der Suche nach pornographischem Material eine Vielzahl von Webseiten gefunden werden, bei denen man, teilweise kostenlos, pornographische Bilder und Filme herunterladen kann. Die gezielte Suche nach verfassungsfeindlichem Material, wie Kinderpornographie oder rechtsextremistischen Inhalten, gestaltet sich da schon schwieriger, aber hat man einmal eine solches Angebot gefunden, ist es relativ einfach, über angegebene Links weitere Internetseiten dieser Art zu finden.
In dieser Arbeit sollen einige Mechanismen zum Jugendschutz im Internet vorgestellt und auf ihre Wirksamkeit geprüft werden. Dazu werde ich zunächst im zweiten Kapitel einen kurzen Überblick über die Entwicklung des Internet und über seinen groben Aufbau geben. In diesem Zusammenhang soll die Kontrollproblematik beschrieben werden, die sich durch den technischen Aufbau des Internet ergibt, sowie ihre Relevanz für den Jugendschutz. Nach diesem kurzen Überblick wende ich mich den staatlichen Jugendschutzbestimmungen, also den gesetzlichen Grundlagen des Jugendmedienschutzes, in Deutschland zu. Hier sollen zum einen Gesetze vorgestellt werden, die den Jugendmedienschutz in Deutschland schon lange gewährleisten, wie z.B. das Gesetz über die Verbreitung Jugendgefährdender Schriften und die entsprechenden Paragraphen des Strafgesetzbuches.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Aufbau und Inhalte des Internet
- Jugendmedienschutz - Rechtliche Grundlagen in Deutschland
- Strafgesetzbuch
- Gesetz über die Verbreitung jugendgefährdender Schriften und Medieninhalte
- GjS und JÖSchG
- Das Informations- und Kommunikationsdienste- Gesetz des Bundes und der Mediendienste- Staatsvertrag der Bundesländer
- §§ 5 TDG und MDStV
- Artikel 6 des luKDG
- § 8 des MDStV
- Problematik der Unterscheidung zwischen Telediensten und Mediendiensten
- Problematik der Anwendbarkeit des deutschen Strafrechts auf das Internet
- Kontrollorgane zur Durchsetzung und Überwachung des Jugendmedienschutzes im Internet
- Pädagogische Ansätze zum Umgang mit dem Medium Internet
- Bewahrpädagogischer Ansatz
- Förderung von Medienkompetenz
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert den Jugendschutz im Internet in Deutschland. Sie befasst sich mit der Entwicklung des Internets, der rechtlichen Grundlagen des Jugendmedienschutzes und den Herausforderungen der Kontrolle von Inhalten.
- Entwicklung und Aufbau des Internets
- Rechtliche Grundlagen des Jugendmedienschutzes in Deutschland
- Kontrollproblematik im Internet
- Pädagogische Ansätze zum Umgang mit dem Internet
- Herausforderungen für den Jugendschutz im digitalen Raum
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in die Thematik des Jugendschutzes im Internet ein und beleuchtet die wachsende Bedeutung des Internets für Kinder und Jugendliche. Sie verdeutlicht die Notwendigkeit des Schutzes vor jugendgefährdenden Inhalten und skizziert den Aufbau und die Inhalte der Hausarbeit.
Aufbau und Inhalte des Internet
Dieses Kapitel beschreibt die Entstehung und den Aufbau des Internets. Es beleuchtet die technischen Besonderheiten, die die Kontrolle von Inhalten erschweren. Des Weiteren wird die Entwicklung des Internets von seinen Anfängen bis hin zur heutigen Massennutzung erläutert.
Jugendmedienschutz - Rechtliche Grundlagen in Deutschland
In diesem Kapitel werden die rechtlichen Grundlagen des Jugendmedienschutzes in Deutschland vorgestellt. Es werden Gesetze wie das Strafgesetzbuch, das Gesetz über die Verbreitung jugendgefährdender Schriften und das Informations- und Kommunikationsdienste- Gesetz beleuchtet. Die Schwierigkeiten bei der Anwendung dieser Gesetze im Internet werden diskutiert.
Pädagogische Ansätze zum Umgang mit dem Medium Internet
Dieses Kapitel stellt zwei pädagogische Ansätze zum Umgang mit neuen Medien vor. Es werden die bewährpädagogische Perspektive und die Förderung von Medienkompetenz im Kontext des Internets betrachtet.
Schlüsselwörter
Jugendschutz, Internet, Deutschland, Medienrecht, Jugendmedienschutz, Kontrollproblematik, Medienkompetenz, Internetnutzung, Kinder und Jugendliche, Online-Inhalte, Rechtliche Grundlagen.
- Quote paper
- Julia Kemper (Author), 2002, Jugendschutz und Internet in Deutschland, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/44849