„Der Beitrag der Musikpädagogik zur Persönlichkeitsbildung kann meines Erachtens nicht hoch genug eingeschätzt werden. Wir müssen möglichst vielen jungen Menschen den Zugang zum aktiven Musizieren eröffnen. Leider wird der musischen Erziehung in und außerhalb der Schule eine nicht allzu hohe Priorität gegeben. ...” (Gerald Weiß, Mitglied des Deutschen Bundestages, Staatssekretär a.D. (CDU/CSU), leider fehlt eine Angabe darüber, wann, wo und in welchem Zusammenhang diese Aussage gemacht wurde.)
„Wer in der Erziehung der Kinder und Jugendlichen die musische Erziehung vernachlässigt, muss sich nicht wundern, wenn kaltherzige, brutale Charaktere dabei herauskommen. ... Ich bin ja sehr dafür, dass jedes Kind einen Zugang zum Computer hat, aber vielleicht wäre es auch gut, wenn jedes Kind einen Zugang zu einem Musikinstrument hätte!” (Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) in der Debatte über Anträge gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Gewalt im Deutschen Bundestag am 30.03.2001, seine Äußerung erhielt den spontanen Applaus aller Anwesenden.)
Wohl jeder Musikpädagoge wird den hier zitierten Politikern uneingeschränkt zustimmen. Die m. E. berechtigte Forderung, im Musikunterricht Kindern und Jugendlichen mehr Gelegenheit zu aktivem Musizieren zu ermöglichen, motivierte mich, im Rahmen einer Staatsarbeit die bereits vielfach an Schulen durchgeführte Arbeit sogenannter „Bläserklassen“ vorzustellen. Mittels einer empirische Studie an ausgewählten Schulen konnte ich interessante Ergebnisse zusammentragen, die die Berechtigung und Notwendigkeit dieser Arbeit nicht nur aus musikpädagogischen Sicht belegen.
Steinfurt, 05.07.2007
Joachim Bahr
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Musikunterricht als „Bläserklasse“
- Vorüberlegungen und Vorbereitung der empirischen Studie, Entwicklung von Hypothesen und Fragebögen für Schüler und Lehrer
- Durchführung der empirischen Studie: Datenerhebung, Hospitationsprotokolle
- Auswertung der Fragebögen
- Bewertung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese schriftliche Hausarbeit untersucht die Wirksamkeit von Bläserklassen im Musikunterricht an der Sekundarstufe I. Der Fokus liegt auf der Analyse der empirischen Daten, die durch Fragebögen für Schüler und Lehrer sowie Hospitationsprotokolle erhoben wurden.
- Die Bedeutung des aktiven Musizierens für die Persönlichkeitsbildung
- Die Herausforderungen des Musikunterrichts in der heutigen Zeit
- Die Analyse der Effektivität von Bläserklassen im Vergleich zu herkömmlichem Musikunterricht
- Die Bedeutung der Lehrerqualifikation und des pädagogischen Engagements
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung befasst sich mit der Bedeutung des aktiven Musizierens für die Persönlichkeitsbildung und stellt die Problematik des Musikunterrichts in der Krise dar. Sie beleuchtet die Notwendigkeit, jungen Menschen den Zugang zum Musizieren zu ermöglichen, und kritisiert den häufig mangelnden Praxisbezug im Musikunterricht.
- Musikunterricht als „Bläserklasse“: Dieses Kapitel erklärt das Konzept der Bläserklasse als Alternative zum traditionellen Musikunterricht und beleuchtet die Ziele und Vorteile dieses Konzepts.
- Vorüberlegungen und Vorbereitung der empirischen Studie: In diesem Abschnitt werden die Vorüberlegungen zur empirischen Studie erläutert. Es werden Hypothesen aufgestellt und Fragebögen für Schüler und Lehrer entwickelt, um die Effektivität von Bläserklassen zu untersuchen.
- Durchführung der empirischen Studie: Datenerhebung, Hospitationsprotokolle: Dieses Kapitel beschreibt die Durchführung der empirischen Studie, inklusive der Datenerhebung mittels Fragebögen und Hospitationsprotokollen in verschiedenen Musikunterrichtssettings.
- Auswertung der Fragebögen: Die Auswertung der Fragebögen wird in diesem Kapitel vorgestellt. Die gewonnenen Daten werden analysiert, um Erkenntnisse über die Erfahrungen von Schülern und Lehrern mit Bläserklassen zu gewinnen.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Hausarbeit beleuchtet die Themenfelder Musikunterricht, Bläserklassen, empirische Forschung, Schüler und Lehrerbefragung, Persönlichkeitsbildung, aktivem Musizieren, Unterrichtsqualität und pädagogische Praxis.
- Quote paper
- Joachim Bahr (Author), 2005, Bläserklassen. Eine empirische Studie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/44850