Wer ist der Mensch? Diese Frage ist seit jeher ein Kernthema in der Philosophie und Theologie. Dabei versuchen Vertreter dieser Wissenschaften die Frage nach dem Wesen des Menschen zu beantworten. Dabei ist auffallend, dass alle Autoren den Menschen beschrieben haben, anstatt ihn zu definieren. Mit M. Heidegger kann man sagen, dass die Frage nach dem Sinn bzw. Wesen des Menschen in Vergessenheit geraten ist. Einige Wissenschaftler haben den Menschen von Natur als „Zoon politikon“ bzw. ein staatliches Wesen (Gemeinschaftliches Lebewesen) beschrieben, nach den griechischen Philosophen besonders Aristoteles, nach dem sich der Mensch in Gesellschaft, als Societas, wohl fühlt; René Descartes bezeichnet den Menschen als dualistisches Wesen, d.h. aus zwei Fähigkeiten bestehen, der res extensa, der Fähigkeit des Menschen die Sachen auszudehnen und der res cogitans, indem er in der Lage ist eine Sache nachzudenken bzw. zu reflektieren. Bei Kant ist der Mensch „eines sinnlichen, oder Naturwesens; (…) eines vernünftigen, mit Freiheit begabten Wesens“ , da er in der Lage ist, einen Sachverhalt zu hinterfragen und mit Hilfe der Vernunft darüber nachzudenken. Hannah Arendt schließlich beschreibt nicht den Menschen, sondern geht von der Tätigkeit des Menschen aus und sieht das Leben selbst als Vita activa. Für sie ist der Mensch nur in einer Welt existent, in der er arbeitet, herstellt und handelt.
In diesem Seminar sollen nicht alle drei genannten Aspekte Hannah Arendts (das Arbeiten, Herstellen und Handeln) bearbeitet werden, sondern es soll auf den Aspekt des Herstellens begrenzt werden. Um dieses Ziel zu erreichen, wird das Seminar in einen Punkt mit vier kleinen Punkten gegliedert, neben Einführung und Abschluss. Zunächst werden das Herstellen als die Dauerhaftigkeit der Welt und danach die Verdinglichung dargestellt. Der dritte und vierte Punkt beinhalten jeweils die Rolle des Instrumentalen, einmal in der Arbeit und dann im gesamten Bereich des Herstellens.
Inhaltsverzeichnis
- O. Einführung
- I. Das Herstellen bei Hannah Arendt
- I.1. Das Herstellen als die Dauerhaftigkeit der Welt
- I.2. Die Verdinglichung
- I.3. Die Rolle des Instrumentalen in der Arbeit
- I.4. Die Rolle des Instrumentalen für das Herstellen
- II. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieses Seminar konzentriert sich auf Hannah Arendts Konzept des Herstellens, welches sie im Kontext ihrer „Vita activa“ betrachtet. Ziel ist es, die Bedeutung des Herstellens für die menschliche Lebenswelt zu analysieren und die spezifischen Aspekte des Herstellens gegenüber der Arbeit zu erörtern.
- Das Herstellen als die Dauerhaftigkeit der Welt
- Die Rolle des Instrumentalen im Herstellprozess
- Die Verdinglichung und ihre Bedeutung im Herstellen
- Die Unterscheidung zwischen Arbeit und Herstellen
Zusammenfassung der Kapitel
O. Einführung
Die Einführung beleuchtet die Frage nach dem Wesen des Menschen und die unterschiedlichen Perspektiven auf diese Frage in Philosophie und Theologie. Der Fokus liegt auf Hannah Arendts Betrachtung des menschlichen Lebens als „Vita activa“, die Arbeit, Herstellen und Handeln umfasst. Das Seminar konzentriert sich auf den Aspekt des Herstellens.
I. Das Herstellen bei Hannah Arendt
Dieses Kapitel untersucht die Bedeutung des Herstellens für die menschliche Lebenswelt und unterscheidet es klar von der Arbeit. Es beleuchtet den Aspekt des Herstellens als die Dauerhaftigkeit der Welt und die Rolle des Instrumentalen im Herstellprozess.
I.1. Das Herstellen als die Dauerhaftigkeit der Welt
Dieses Unterkapitel analysiert den Aspekt des Herstellens als die Dauerhaftigkeit der Welt. Die Autorin verweist dabei auf Heideggers Unterscheidung zwischen Mensch, Stein und Tier und wie der Mensch durch sein Herstellen eine eigene Welt schafft, die ihm Schutz und Sicherheit bietet.
I.2. Die Verdinglichung
In diesem Unterkapitel wird die Verdinglichung im Kontext des Herstellens betrachtet. Es wird betont, dass das Herstellen als Akt der Gewalt und Zerstörung der Natur verstanden werden kann, aber nicht im negativen Sinne. Der Mensch formt die Welt nach seinem Geschmack und verleiht ihr so einen prometheischen Charakter.
- Arbeit zitieren
- Simon Mputu Ngimbi (Autor:in), 2016, Die Konzeption des Herstellens bei Hannah Arendt, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/448862