Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Gabe-Theorem – Marcel Mauss
2.1.Wissenschaftliche Kontextualisierung
2.2.Grundzüge einer Theorie der Gabe
3 Ein „Bedingungsloses Mindestbürgereinkommen“ (Alain Caillé) als besondere Gaben-Praxis
3.1.Caillés Gesellschaftsdiagnose und Forderung – ein Überblick
3.2.Mehrdimensionale Annäherung an die bedingte Unbedingtheit über die Gabe-Theorie
3.2.1 Typisierungen der Gabe
3.2.2 Die antiutilitaristische Gabe
3.2.3 Die verpflichtende Gabe
3.2.4 Die reziproke Gabe
3.2.5 Die anerkennende Gabe und das soziale Band
3.2.6 Die diagnostische Gabe
4 Schluss
5 Literaturverzeichnis
1 Einleitung
Marcel Mauss (1872-1950) als Klassiker der Soziologie aufzufassen erscheint nicht selbstverständlich. Für den Neubegründer der Année Schule (1925) und Durkheim-Neffen gibt es in den soziologischen Einführungen jedenfalls auffal- lend wenige Platzhalter. Daher darf man überrascht sein über die Vielzahl an Verweisen auf Mauss besonders auch in der gegenwärtigen Soziologie. Of- fenbar rührt etwas aus seinen Gedanken an die Themen unserer Zeit.
Insbesondere das Gabe-Theorem wird in der deutschsprachigen Soziologie seit den 1990er Jahren vermehrt rezipiert.1
In dieser Arbeit soll die Aktualität des Gaben-Theorems von Marcel Mauss an- hand der Forderung nach einem „bedingungslosen Mindestbürgereinkom- men“2 dargestellt werden. Dabei wird der Versuch unternommen, anhand der Argumentation von Caillé zentrale Implikationen des Gabe-Theorems zu struk- turieren. Die anthropologischen Voraussetzungen der verschiedenen Perspek- tiven sollen dabei als Querschnittthema zur Geltung kommen.
Im ersten Schritt wird das 'Gabe-Theorem' wissenschaftlich kontextualisiert und knapp dargestellt. Mauss hat im Rahmen seiner Studien verschiedene Praxen des Schenkens analysiert und in ihrer gesellschaftlichen Funktion ge- deutet. Mauss tritt dadurch zugleich als Ethnologe und Soziologe in Erschei- nung.
Im Hauptteil der Arbeit wird das „bedingungslose Mindestbürgereinkommen“3 als besondere Form der Gabenpraxis strukturiert und diskutiert. Nach einer zusammenfassenden Darstellung Caillés Gesellschaftsdiagnose und seiner sozialpolitischen Forderung erfolgt eine Kritik dieser Sichtweise anhand einer mehrdimensionalen Konfrontation mit dem Gabe-Theorem. Die Gabe in ihrer Funktion für das 'soziale Band'4 bildet dabei einen inhaltlichen Schwerpunkt, weil hieran die Aktualität des Theorems besonders deutlich wird. Das Feld der Anerkennung kann dabei nicht außer Acht, wenn auch nur punktuell beschrit- ten werden.
Zum Schluss werden die Befunde zur Aktualität des Gabe-Theorems zu- sammengefasst.
Die Auswahl der Beiträge sowie die inhaltliche Begrenzung ihrer Bearbeitung unter den Fragestellungen dieser Arbeit wird als besondere Herausforderung ernst genommen. Einem Anspruch auf Vollständigkeit und analytischer Reich- weite kann an dieser Stelle nur äußerst bedingt nachgekommen werden. Hier- mit sei aber schon angedeutet, dass die Mauss-Rezeption vielfältige Wege einschlägt und eine differenzierte Auseinandersetzung und Weiterentwicklung dieser Ideen auch weiterhin wissenschaftlich interessant sein dürften.
2 Gabe-Theorem – Marcel Mauss
Im Folgenden werden zentrale Merkmale der Mauss'schen Perspektive her- ausgestellt, die dann auch für die Einordnung des Gabe-Theorems leitend sein sollen. Es wird sich dabei vor allem am Beitrag René Königs zur Mauss-Rezeption5 orientiert, da dieser analytisch vergleichsweise klar und strukturiert Koordinaten für eine weiterführende Auseinandersetzung mit dem Werk bereitstellt.
2.1. Wissenschaftliche Kontextualisierung
Marcel Mauss hat eine Perspektive der 'totalen Sozialwissenschaft' geprägt6, in der die Analysen spezieller Phänomene mit allgemein-soziologischer Theo- rie ineinandergreifen.7 Dem liegt nicht nur methodologische Eigenwilligkeit zu- grunde, sondern es verweist auf bestimmte anthropologische und sozialtheo- retische Grundannahmen, die auch in den Gabe-Texten hervortreten:
Als „totale gesellschaftliche Tatsachen“8 bezeichnet Mauss die analysierten Austausch- und Vertragsverhältnisse im Sinne ihrer gesamtgesellschaftlichen Funktionen und bezüglich ihres Wesens als „Ganzheiten“9. Sie sind demnach „gleichzeitig juristische, wirtschaftliche, religiöse, sogar ästhetische, morpholo- gische Phänomene“10.11
Moebius ergänzt die Bestimmung totaler sozialer Tatsachen um die analy- tische (handlungstheoretische), die räumliche (gesamtgesellschaftliche) und die zeitliche (historische) Ebene der Betrachtung. Der potlatsch sei demnach ein 'soziales Totalphänomen', „weil sich erstens die Akteure in diesem Akt ver- ausgaben, das Gabe-Prinzip zweitens die gesamte Gesellschaft durchdringt und drittens sowohl in archaischen als auch in modernen Gesellschaften ent- deckt werden kann"12.
Für den Einzug eines ganzheitlichen Menschenbildes in die Soziologie plädiert Mauss deutlicher in seiner Analyse der Körpertechniken, wenn er die Berück- sichtigung der physiologischen, psychologischen und soziologischen Aspekte sozialer Phänomene fordert: "Die dreifache Betrachtungsweise, die des 'tota- len Menschen', ist notwendig"13.14 Der 'totale Mensch' ist bei Mauss als leiten- des "heuristisches Prinzip"15 zu verstehen.
Lévi-Strauss betont neben den genannten Aspekten auch den Einzug des Un- bewussten in die Soziologie von Mauss. Es ist ihm nach Mauss' Antwort auf die Frage nach der Verbindung von Sozialem und Individuellem, indem Mauss das Unbewusste mit dem Kollektiven identifiziert.16
Auch in der Praxistheorie spielt Mauss eine besondere Rolle. Verschiedene Autoren entdecken bei Mauss das Potential, den Konflikt zwischen Individua- lismus und Holismus zu überwinden. Die praxeologische Deutung der Mauss'- schen Theorie stellt hierfür einen prominenten Versuch dar. Moebius betont, dass Mauss "wegen seines Gaben-Theorems als einer der ersten Praxistheo- retiker innerhalb der Kultur- und Sozialwissenschaften betrachtet werden muss [...]; denn die Gabenpraxis ist nach Mauss weder dem ökonomischen (homo oeconomicus) noch dem lange Zeit in der Soziologie vorherrschenden normativistischen (homo sociologicus) Handlungsmodell zuzurechnen; viel-
mehr finden sich alle, für Praxistheorien typische Momente.[...]17"18.19 Die Pra- xistheorie hat demnach die traditionellen Grabenkämpfe in der Soziologie überwunden und Mauss' Gaben-Theorem sei dafür wegweisend gewesen. Unabhängig davon, wie überzeugend die Annahme einer Schlüsselrolle von Mauss in der Soziologiegeschichte ist, spricht sie deutlich für die Modernität des Gaben-Theorems.20
Spätestens mit der Werkeinführung von Lévi-Strauss ist Mauss nicht ohne sei- ne strukturalistisch-symbolische Rezeption zu begreifen. Tatsächlich ist die Fähigkeit des Menschen zur Symbolisierung bei Mauss eine anthropologische Voraussetzung. In seiner Analyse der Körpertechniken spricht er von einem "Zusammenspiel von Körper und moralischen oder intellektuellen
Symbolen"21. Symbolisierungen haben demnach einen großen Einfluss auf un- sere Selbst- und Welterfahrnis. Hieran entstehen konfligierenden Standpunkte insbesondere der französischen Mauss-Rezeption: Möbius unterscheidet zwi- schen dem anti-utilitaristischen einerseits und dem strukturalistisch-symboli- schen Denken andererseits.22 Gemeinsam ist beiden Perspektiven ein Stand- punkt jenseits rein utilitaristischer Deutungen. Sie unterscheiden sich aber hin- sichtlich der Bedingungen und Möglichkeiten kultureller und sozialer Integrati- on. Hierauf nehmen auch neuere Rezeptionen Bezug. Nach König sind denn die Ebenen der Sozial- und Systemintegration bereits beide im Werk an- gelegt.23 Während die anti-utilitaristische Perspektive eher sozialintegrative Aspekte fokussiert, sieht Moebius im strukturalistisch-symbolischen Denken eher systemintegrative Aspekte berücksichtigt. In der Tat lässt Mauss' Gaben- Theorem hier Interpretationsspielraum offen.
Bis hierin kann bereits festgehalten werden, dass in Mauss' Werk offenbar grundlegende Diskussionsstränge angelegt sind, die als Dimensionen soziolo- gischer Analysen nachhaltig Geltung beanspruchen können.
2.2. Grundzüge einer Theorie der Gabe
Laut Lévi-Strauss ist 'Die Gabe' "ohne jeden möglichen Zweifel das Hauptwerk von Mauss [...], seine zurecht berühmteste und in ihrem Einfluß nachhaltigste Arbeit"24. Woran Lévi-Strauss Mauss' Einfluss tatsächlich misst, das geht zu- mindest aus dieser Textstelle nicht überzeugend hervor. Die Wiederaufnahme Mauss' Beiträge über 'Die Gabe' nach bald einem ganzen Jahrhundert spricht aber durchaus für Nachhaltigkeit. Allerdings wird in den meisten Bezugnah- men nur pauschal vom „Gabe-Theorem“ oder dem „Gabe-Essay“ gesprochen. Das wird der Komplexität seiner (primär) ethnologischen Studien zu den Pra- xen des Schenkens in archaischen Gesellschaften nicht gerecht.25
Im Folgenden werden zentrale Begriffe der Gaben-Analyse überblicksartig dargestellt. Eine vertiefende Auseinandersetzung erfolgt dann im nächsten Teil.
Die sozialen Akteure sind „nicht Individuen, sondern Kollektive, die sich ge- genseitig verpflichten, die austauschen und kontrahieren“26, die in einem „Sys- tem der totalen Leistungen“27 miteinander in sich dauernd fortsetzenden Ver- tragsbeziehungen stehen. Das zentrale Merkmal dieser Tauschbeziehungen ist die Gleichzeitigkeit von Freiwilligkeit und Verpflichtung: In den verschiede- nen Kulturen „finden Austausch und Verträge in Form von Geschenken statt, die theoretisch freiwillig sind, in Wirklichkeit jedoch immer gegeben und erwi- dert werden müssen“28.
Der „reinste Typus dieser Institution“29 ist der potlatsch. Dessn zentrale Prinzi- pien sind Rivalität und Antagonismus. Der potlatsch ist eine „totale Leistung vom agonistischen Typ“30 in dem die Adligen der Stämme und Clans um Macht und Prestige kämpfen. Wer seiner Verpflichtung, die Gaben zu erwi- dern, nicht nachkommt, dem droht der totale Verlust an Ehre, Prestige und Reichtum. Den potlatsch findet Mauss in verschiedenen Gesellschaften und Stämmen in unterschiedlichen Ausprägungen. Allerdings bezeichnet Mauss
den potlatsch bei den Völkern Melanesiens als besser und höher entwickelt als bei denen Polynesiens.31 Bei den melanesischen Völkern tritt der potlatsch vor allem als kula auf.32
Der kula ist ein „aristokratischer Handel“33, den Mauss innerhalb und zwischen den Stämmen der Trobriand-Inseln auffindet. In diesem Wettstreit wird beson- ders der Anschein von Bescheidenheit und Desinteresse aufrechterhalten. In Mauss' Beschreibungen tritt die verbindende Funktion des potlatsch beim kula viel deutlicher hervor als bei den Potlatsch-Beschreibungen der Polynesia.
„Die Verbindung oder Partnerschaft, die er [der kula] knüpft und die sein Prin- zip ist, beginnt mit einem ersten Geschenk […].“34 Den kula innerhalb der Stämme nennt Mauss „potlatsch im eigentlichen Sinn“35.
Die vaygu'a sind die Tauschgegenstände und Zeichen des Reichtums. Sie tra- gen die Funktion von Kaufmedien, werden aber explizit von Kaufmitteln einer rein „rationalen Wertmessung“36 unterschieden.37
Das hau als „Geist der Sache“38 ist ein zentraler Gedanke im Werk, denn es begründet für Mauss die Pflicht zur Erwiderung: „Das, was in dem empfange- nen oder ausgetauschten Geschenk verpflichtet, kommt daher, dass die emp- fangene Sache nicht leblos ist. […] Durch sie hat er [der Geber] Macht über den Empfänger […]. Denn das toanga [der gegebene Gegenstand] ist vom hau […] beseelt; und das hau verfolgt jeden, der es innehat.“39
Eng mit dem hau verknüpft ist das mana. Die Gegenstände des Austauschs sind demnach Träger der „magischen, religiösen und geistigen Kraft“40 einer Gemeinschaft (hier der Maori).
In der gesamten Analyse wird auch die o.g. Verschränkung konkreter Einzel- phänomene (der Gabe-Praktiken) mit der Ebene allgemeinerer soziologischer Theorie deutlich. Mauss versteht den potlatsch immer auch als ein „Phäno- men der sozialen Morphologie“41 und stellt dessen Funktion im Kampf um Prestige und Ehre einerseits, sowie seine integrative Funktion sowohl auf der sozialen Ebene (der potlatsch als Beziehungssystem) als auch auf der Ebene der Systemintegration (der potlatsch ist juristisch, ökonomisch, religiös usw.). heraus.
Mauss interessiert sich explizit nicht für Individuen, sondern für Repräsentan- ten von Gruppen und Clans; er verbindet diese Ebene aber mit der Ebene menschlicher Handlungsmotive bzw. mit den „Triebfedern, welche die Men- schen beseelen“42. Er verdeutlicht das am Beispiel der 'Ehre', die er als Hand- lungsmotiv beim Tauschsystem der Polynesier besonders hervorhebt.43
Bemerkenswert erscheint auch Mauss' Einzug der Komponente des Gefühls. Die vertragliche Bindungskraft, die durch die vaygu'a symbolisiert wird, führt Mauss denn maßgeblich auf ein persönliches Gefühl dieser Bindungskraft zu- rück.44
Insgesamt ist das methodische Vorgehen von Mauss davon geprägt, dass er immer wieder einzelne Ergänzungen vornimmt bzw. bestimmte Aspekte her- vorhebt, indem er sie in verschiedenen kulturellen oder historischen Kontexten wiederholt aufzeigt. Am Ende gleicht seine Analyse ein wenig einer großen Er- zählung, die bei den Völkern der pazifischen Inseln beginnt, sich dann über das germanische, hinduistische und römische Recht fortsetzt und den Bogen schlägt zum zeitgenössischen Europa.45
3 Ein „Bedingungsloses Mindestbürgereinkommen“ (Alain Caillé) als besondere Gaben-Praxis
Am 11. März 2018 wird in der Süddeutschen unter dem Titel „Wo Sternen die Herzen zufliegen“ der Wahlerfolg der Cinque Stelle bei den Parlamentswahlen in Italien mittels Wahlversprechen eines bedingungslosen Grundeinkommens kommentiert. Erfolg erheischt die Partei damit bei ökonomisch minderbemittel- ten Bürgern Süditaliens, die das Ganze dann auch noch völlig missverstehen. In Finnland hat 2017 die Testphase für ein bedingungsloses Grundeinkommen begonnen. In der Schweiz hat das Volk dagegen gestimmt. Im Abstimmungs-
[...]
1 Vgl. hierzu u.a. Moebius und Nungesser (2014): Die deutschsprachige Mauss-Rezeption
2 Caillé (2008): Anthropologie der Gabe, 100 – 124
3 Ebd.
4 Vgl. u.a. den hierzu erschienenen Sammelband: Bedorf, Thomas; Herrmann, Steffen K. (Hg.) (2016): Das soziale Band. Geschichte und Gegenwart eines sozialtheoretischen Grundbegriffs.
5 König, René (1972): Marcel Mauss, 633–657
6 Vgl. hierzu König kritisch zum "Total der Sozialwissenschaften" (ebd., 643): „Alle sozialen Phänomene gehören einem einzigen Lebensbereich an und sind demzufolge Objekt einer einzigen Wissenschaft. [...] Die allgemeine Soziologie beginnt mit dem Begriff des sozialen Systems. Es gibt keine Teile, alle sind sie Teil des sozialen Systems. Man kann die Teile nicht ohne das Ganze des sozialen Systems betrachten."
7 Vgl. ebd., 647
8 Vgl. Mauss [1925], Die Gabe, 176
9 Ebd., 177
10 Ebd., 176
11 Hier wäre ein Vergleich mit Durkheims sozialen Tatsachen sicher sinnvoll. König meint zum Beispiel, dass das Bild des "totalen Menschen" sogar den totalen sozialen Tatsachen der Durkheimschen Soziologie vorangehend betrachtet werden muss. (vgl. König 1972, 645)
12 Moebius (2007): Gaben der Anerkennung, 109–144, hier:113
13 Mauss, Marcel (1975): Soziologie und Anthropologie, 203
14 König bezeichnet dies als Ausdruck eines „kritischen Empirismus [...] im Sinne einer kom- plexen und soziologisch aufgeklärten Realpsychologie" (König 1972, 645f), die den gesamt- gesellschaftlichen Verpflechtungen Rechnung tragen soll.König hält den Begriff "home complet" (König 1972, 645) für geeigneter, weil er sich damit vom Marxschen und Hegel- schen Totalitätsbegriff abgrenzt und weil er „eine genauere Bestimmung dessen [erlaubt], was unter 'homme complet' gemeint ist. Complet heißt: non compartimenté, also nicht >>ge- klammert<< , als reale Einheit, in die keine Schnitte gelegt werden können, womit gleichzei- tig der tiefe Unterschied angedeutet ist zum spekulativen Begriff der Totalität [...]“. (ebd.)
15 Ebd., 645
16 Vgl. Lévi-Strauss, Claude (1974): Einleitung in das werk von Marcel Mauss, 24ff
17 Elemente Praxistheorie nach Moebius: Materialität, Logik der Praxis, Repetivität räumlich und zeitlich, gleichzeitige Routinisiertheit und Unberechenbarkeit, Hybridität , normative Im- plikation (vgl. Moebius, 137f)
18 vgl. Bourdieu und Reckwitz nach Moebius 2007, 137
19 Ob die Praxistheorie die genannten Engführungen in einer neuen Perspektive sozusagen aufgehoben hat, das kann an dieser Stelle nicht beurteilt werden. Die Fragestellung könnte sicher in einer eigenen Arbeit ergiebig bearbeitet werden.
20 In diesem Zuge ist auch die Körpersoziologie zu nennen: Vgl. u.a. den Beitrag von Bettina Platz zur „Anthropologie des Körpers“. Auch hier ist die Auseinandersetzung mit Mauss ein zentrales Element der Argumentation. (Vgl. Platz, Teresa (2006): Anthropologie des Kör- pers)
21 Mauss 1975, 206
22 Vgl. Moebius 2007, 110ff
23 Vgl. König 1972, 642
24 Lévi-Strauss 1974, 19
25 Das bleibt auch unberührt von einer möglichen Kritik daran, dass Mauss nicht selbst Feldfor- schung betrieben, sondern vielfältige Schriftquellen als Zugang zu den kulturellen Aus- tauschpraktiken genutzt hat.
26 Mauss 1925, 21
27 Ebd., 22
28 Ebd., 17
29 Ebd.
30 Ebd., 25
31 Vgl. ebd., 52
32 Mauss verwendet die Begriffe potlatsch und kula nicht trennscharf.
33 Ebd., 55
34 Ebd., 66
35 Ebd., 69
36 Ebd., 58
37 wasi und sagali sind weitere zum kula analoge Austauschbeziehungen.
38 Ebd., 32
39 Ebd., 34
40 Ebd., 31
41 Ebd., 90
42 Ebd., 88
43 Vgl. ebd.
44 Vgl. ebd., 61
45 Därmann bietet eine gelungene Einführung in das Werk und dessen Rezeption unter dem Titel „Theorien der Gabe“, vgl. Därmann, Iris (2016): Theorien der Gabe.